Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

14. Februar 2005

Am 14.2.98 schrieb ich im Internetbrief von der Faszination, die von Mystikern oder Sehern ausgehen kann, weil man denkt, das ist das unmittelbar Wahre. Ich berichtete, daß ich während einer fiebrigen Erkältung gebannt las, was der französische Seher Jakob Lorber (19. Jahrhundert) in einer Vision aus der Zeit Jesu sah und niederschrieb. Mitten in dieser Faszination kamen angebliche Aussagen Jesu, von denen ich wußte: Das paßt nicht zur Art des Jesus von Nazaret. Das paßt nicht zur Bibel. Ich wußte: Eine "kleine" Lüge, auch neben möglicherweise viel Wahrheit, das ist die Art des Satans. Mich blufft niemand mit "vielen Übereinstimmungen" (vielen Gemeinsamkeiten).

An dieser Stelle muß ich berichten, daß auch den Aposteln in ihren Briefen Irrtümer passierten. Das ist aber gerade nicht das, was dem Jakob Lorber an Visionen vorgesetzt wurde. Jakob Lorber war vielleicht schuldlos oder schuldarm ein Knecht des "Lügners von Anbeginn" geworden.

Es waren konkrete Erlebnisse (klar erkennbar als Warnung), die unsere Tochter und mich (ohne zuvor darüber geredet zu haben) erkennen ließen, daß Gott nicht will, daß wir uns mit Apokryphen befassen. Unsere Tochter berichtete, daß sie ein gewisses Interesse an Apokryphen hatte. Sie hatte gelesen, daß im Judasbrief Anlehnungen an Apokryphen vorkommen. Zeitlich sehr nah erlebte sie eine intensive Warnung vor Apokryphen im Traum. Als sie mir den Traum berichtete, waren wir dann beide betroffen als ich berichtete, wie sehr ein damals von mir erlebter Traum ihre Warnungen bestätigte: In meinem Traum ging ich (alptraumartig oft) wiederholt in unsere Wohnung. Und jedesmal merkte ich nach einer Weile, daß das nicht unsere Wohnung war. Es war vieles genauso wie in unserer Wohnung, aber irgendwo in der Wohnung zeigt sich: Es ist eine fremde Wohnung. Reichlich erschöpft von den vielen vergeblichen Anläufen in unsere Wohnung zu kommen, wachte ich auf.

15. Februar 2005

Ich bin froh darüber, daß ich schrittweise lernen durfte, denn viel Einsicht in kurzer Zeit hätte mich in Versuchung gebracht, stolz zu sein. Wenn ich aber merke, wie da etwas genannt werden muß, was man nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann, dann weiß ich, ich bin auf redliches Horchen angewiesen, um vielleicht doch noch rechtzeitig zu erfassen, was Sache ist. Diese Aussage: "um... rechtzeitig zu erfassen..." hatte ich vor sieben Jahren nicht geschrieben, denn mein Mann berichtete erst vorhin einen Traum, indem er in eine sehr mißliche Lage kam, weil er etwas Wichtiges zu spät einsah.

Nun fahre ich fort, das abzuschreiben, was ich vor sieben Jahren schrieb: "... wie da etwas genannt werden muß, was man nicht aus dem Ärmel schütteln kann, dann stützt das redliche, frische (ja kindliche) Horchen auf das, was zu diesem Brief noch fehlt. Ich werde unruhig, wenn es zu lange dauert, ich frage mich dann, welche bereits abzulegende Hauptsache noch stört, hindert den fälligen nächsten Schritt zu gehen. Ich will bezeugen, daß es nicht harmlos ist, daß falsche Propheten Erreichtes, Wahres wieder zerstören und durch ihre Lügen zunichte machen, so wie es ein Computervirus tut. Ich muß neu aus dem Sog von bremsenden Feinden herauskommen. Ich will nichts mit den Kreisen und Gemeinschaften zu tun haben, die Langsamkeit und Widerspenstigkeit pflegen." In diesen Februartagen fand ich eine Notiz, die ich vor einem Jahr (also im Februar 2004) aus einem Traum aufschrieb. Ich denke, es ist kein Zufall, daß ich in diesem Februar auf den Zettel stieß, denn es gibt andere Hinweise, daß sich auf neue Art und Weise ereignete, was da aufgeschrieben wurde: "schlimmste Verweigerung". Der heutige (15.2.05) Traum meines Mannes machte drastisch klar, wie folgenschwer verspätete Einsicht ist. Ich lernte Manches im Leben deswegen zügig, weil ich die Folgen von Verspätung bereits erlebte und deswegen fürchtete.

Damals vor sieben Jahren beschrieb ich eine Begebenheit aus 1.Könige 13: Gott schickt einen Propheten zu Jerobeam. Dieser König (Anführer) machte ein Fest für die von ihm eingeführte Staatsreligion. Der Prophet hatte ausgerichtet, was Gott ihm auftrug. "Und es geschah, als der König das Wort des Mannes Gottes hörte..., streckte Jerobeam die Hand aus und sagte: Packt ihn! Da verdorrte seine Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte. Der König bat, daß der Prophet Gott um Gnade bittet und der Prophet tat es. Nun wird der Prophet zum Essen eingeladen und er hält sich strickt an Gottes Weisung, nämlich nicht zu essen und auf einem anderen Weg nach Juda zurück zu gehen. Und nun kommt die Falle: einer der religiös argumentiert. Ein anderer Prophet kommt und hat religiöse Begehren und er nötigt den ersten Propheten durch die Behauptung, Gott habe ihm aufgetragen, entgegen der Weisung von Gott doch einzukehren bei diesem "Verwandten". Ich muß an dieser Stelle Jesu Worte zitieren: Des Menschen Hausgenossen (Verwandte gehören dazu, auch Berufsgenossen) werden seine ärgsten Feinde sein. Zuerst wehrt sich der Prophet noch: "... durch das Wort des Herrn ist ein Befehl an mich gegangen... Da sagte er zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du (analog: "Ich bin auf dem Stuhl des Petrus") und ein Engel hat zu mir geredet durch das Wort des Herrn... Er (der 2. Prophet) belog ihn aber..." Es ist nicht gesagt, daß der 2. Prophet sonst Falsches sagte, aber in dieser Sache war er Lügenprophet, und der erste Prophet glaubte diesem mehr als der Stimme des Herrn.

Ich frage: Ist das etwa Demut, wenn man Menschen mehr gehorcht als Gott? Ihr Herren, die Ihr Euch über die Gewissen von Menschen stellt und z.B. behauptet, es sei eine gewichtige Schuld, Empfängnisverhütung nicht nach euren Vorstellungen zu vollziehen? Ist das etwa Gehorsam, religiöse Satzungen gegen Gott zu machen? Das Wichtigste kommt in euren Satzungen nicht vor: Das Horchen auf Gott selbst.

1 Könige 13,20 "Und es geschah, während sie noch zu Tisch saßen, da geschah das Wort des Herrn. Und er rief dem Mann Gottes, der aus Juda gekommen war, zu: So spricht der Herr: Dafür, daß du gegen den Befehl des Herrn widerspenstig gewesen bist und das Gebot, das der Herr dein Gott dir geboten hat, nicht beachtet hast und umgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an dem Ort, von dem er zu dir geredet hat: Iß kein Brot und trinke kein Wasser! Darum soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Väter kommen. Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte man für ihn den Esel des Propheten, der ihn zurückgebracht hatte. Und er zog fort. Da fand ihn ein Löwe auf dem Weg und tötete ihn..." "Nach dieser Begebenheit kehrte Jerobeam von seinen bösen Wegen nicht um..."

Am 15.2.98 begann ich mit Psalm 18,4 "Gepriesen" rufe ich zum Herrn, so werde ich vor meinen Feinden gerettet. Es umfingen mich Bande (Banden!) des Todes... Ich stand vor den Fallen des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich zum Herrn... mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren... Er zog mich heraus aus großen Fluten. Er rettete mich von meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich... Gegen den Reinen zeigst du dich rein, gegen den Falschen aber falsch.

Heute vor 23 Jahren schrieb ich meinen ersten Brief an einen religiös Führenden. Ich war noch vorsichtig und höflich. Einige Jahre später sandte ich an die gleiche Adresse einen Staubabschüttel-Brief. Eine alte Dame im Österreich Fernsehen verhalf mir zur passenden Anrede. Sie erinnerte sich an die Kaiserzeit, sie war Begrüßungskind für den Kaiser. Sie hatte schon zuvor einmal die Pflicht, einen hohen religiösen Würdenträger zu begrüßen. In der ersten Aufregung sprach sie den Kaiser deshalb genauso an, wie sie es in diesem Fall nicht tun wollte und auch nicht sollte. Sie sagte: "Sehr verehrte apostolische Majestät". Diese Anrede fand ich passend für den Staubabschüttel-Brief.

16. Februar 2005

Am 15.2.98 begann ich einen zweiten Brief mit Ezechiel 2: "... Er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu den empörerischen Nationen, die sich gegen mich empört haben, sie und ihre Väter (Mütter) haben mit mir gebrochen, bis auf den heutigen Tag. .... mögen sie hören oder es lassen - denn sie sind ein widerspenstiges Haus - fürchte dich nicht vor ihren Worten, wenn auch Dornen dich umgeben und du auf Skorpionen sitzt. Vor ihren Worten fürchte dich nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht. Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und er sprach zu mir, alle Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf ... Und mach dich auf, und geh hin zu den Weggeführten... Sie mögen hören oder es lassen."

Dann sprach ich religiös Führende an. Ich erinnerte daran, wie hoch Jesus den Wert der Münze der Witwe einschätzte. Nun zitiere ich: Konntet ihr wirklich nach 2000 Jahren nicht den Kleinen und Unmündigen zu mehr Selbständigkeit und direktem Horchen auf Gott selbst behilflich sein? Mußtet ihr auch noch diese Münze euch einverleiben, um fixen religiösen Menschenplänen nachzujagen?

Dann zitierte ich aus Ezechiel 4. Da drückt Gott aus, wie sehr sein Volk gegen ihn war, dann sagt er: "... jetzt will auch ich gegen euch sein.. Und ich will das tun, was ich noch nie getan habe... um deiner Greuel willen... weil du mein Heiligtum geschändet hast mit all deinen Scheusalen."

Als ich jetzt im Brief vom 16.2.05 die Texte von Obadja 1,11 f las, war ich doch betroffen, wie deutlich da von Deutschen im 3. Reich gesprochen wird: "Ihr habt dabeigestanden als Fremde in Jerusalem eindrangen und seine Bewohner unter sich verlosten, als sie Menschen und Besitz mit sich schleppten. Ihr habt mit ihnen gemeinsame Sache gemacht... Wenigstens ihr solltet euch nicht an den Leiden der Leute von Juda ergötzen, euch nicht an ihrem Eigentum vergreifen, nachdem dieser entsetzliche Unglückstag über sie hereingebrochen ist, ein Tag des Untergangs und der Verzweiflung. Aber ihr stelltet euch sogar an den Fluchtwegen auf, ihr erschlagt die Entronnenen oder liefert sie an ihre Verfolger aus."

Ich versuchte vor sieben Jahren in meinem damaligen Internetbrief etwas vom Kampf der Kämpfer auf Gottes Seite und dem Kampf der Kämpfer des Gegenspielers mitzuteilen. Und zwar am Beispiel von anscheinend kleinen Ereignissen: Ich weiß, daß ein Brief an einem bestimmten Tag auf den Weg gebracht werden soll. Es kommen laufend unvorhergesehene Hindernisse in die Quere. So kommt es, daß der Zeitpunkt der Leerung des nahen Briefkastens nicht eingehalten werden kann. Ich fahre also mit dem Bus zum Bahnhof, dort ist die Leerung etwas später, so wird der Brief noch an diesem Tag auf den Weg gebracht. Es fehlte mir noch eine 10 Pfennig-Marke, die will ich mir am Automaten der Post am Bahnhof besorgen. Es ist kalt und die 10 Pfennig-Marke fällt auf den Boden. Noch ehe ich die Marke aufheben kann, geht ein Passant vorbei. Er sieht die Marke nicht, die, weil die weiße Rückseite (Klebeseite) nach oben zeigt, wie ein kleiner Papierrest am Boden liegt. Die Marke blieb am feuchten Schuh hängen und ich mußte Passanten bitten, mir Geld zu wechseln für eine neue Marke. All die Hindernisse kann ich leicht vergessen, wenn das fällige Ziel (der Brief soll auf den Weg kommen) erreicht wird.

Als kleines Gegenbeispiel nannte ich dann Folgendes: In einer kleinen Schlange wartete ich vor einem Briefmarken-Automaten. Eine Frau vor mir mühte sich ab und sagte, bevor sie erfolglos wegging: "Er geht nicht mehr, er ist außer Betrieb." Ich sah an der Anzeige, daß es so ist. Ich probierte aber trotzdem, Marken raus zu holen, und es gelang auf Anhieb völlig problemlos. Ich brauche Wachsamkeit, um solche Entlastungen nicht als puren Zufall zu sehen.

Ich werde nun eine andere Art "Zufall" berichten. Ein Zufall, bei dem zwei Menschen den fast gleichen Namen haben, aber jeder arbeitet für die andere Seite: Zu der Zeit, als in der Öffentlichkeit die Diskussion um Plutonium-Schmuggel lief, wußte man, daß ein Spanier mit dem Namen Raffalt (oder sehr ähnlich klingend) seine Hände im Spiel hatte. Damals legte ich ein Tonband in den Cassettenrecorder ein, und da hörte ich ganz am Anfang einen kleinen (winzigen) Rest des früher gelöschten vorausgehenden Inhalts (Spanien - Reisebericht des bereits verstorbenen Reiner Raffalt im Bayerischer Rundfunk). Es war ein kurzer Ausruf dieses Mannes, dessen Stimme ich sofort erkannte. Dieser Ausruf lautete: "Es ist wahrhaft ungeheuerlich!"

Am 17.2.98 hörte ich im Radio ein Stück des Interviews, das früher mit dem verstorbenen Ernst Jünger gemacht wurde. Bei einem Thema sagte er: Oh, das sind schwierige Gedankengänge, die sind für Theologen. Ich dachte: typisch, so ein gescheiter Mann hat nach so einem langen Leben immer noch nicht geschnallt, daß das Interesse an Heiligem weder billig den Verstand ausschaltet noch so eine furchtbar schwierige Menschenhirn - Akrobatik ist. Ich habe erst kürzlich wieder einmal ganz frisch erfahren müssen, daß ohne das Tun, ohne Einsteigen in das , was wahrhaft um Gottes Willen jetzt dran ist, das Verstehen dessen, was Gott will, gar nicht gelingen kann. Ich wundere mich oft, was ich früher hinnahm, z.B. an Schlagertexten (z.B. "morgen ist alles vorüber") bis der Moment kam, daß ich einmal erschrocken aufstand, um so einen zynischen Satz nicht noch einmal hören zu müssen. Ich will damit den langen Weg ansprechen, den das Rausgehen aus Üblichem, aus Selbstverständlichkeiten der Kinder dieser Welt kostet. Solches durch gescheite Gedankengänge ersetzen zu wollen, ist ein arger Irrtum.

18. Februar 2005

Wenn Gott dem Daniel vor seinem Tod sagt, er soll sich ausruhen bis er wieder gebraucht wird, dann hat dieses Ruhenkönnen auch mit dem rechtzeitigen Sichmühen zu tun. Bei Daniel wird auch das fällige Sichfragen ("Kopfzerbrechen") deutlich, das ist aber alles andere als theologisches Systematisieren. Daniel fragte sich, was das, was ihm Gott zeigte, bedeuten soll.

Als ich eben überlegte, ob ich noch Weiteres aus dem Brief vom 18.2.98 übernehmen will, kam mein Mann mit einem Ausdruck aus dem Internet: Eine Rezension meines Buches Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig in der Literaturzeitschrift "Ixlibris". Er sagte (weil wir in einer anderen Sache auf eine Antwort warten und wiederum die Post nur Geschäftsbriefe brachte): "Wir warten auf Antwort und es ist längst eine andere da."

Im Brief vom 19.2.98 zitierte ich Ezechiel 25,8. Es ist eine Stelle, in der zwei Volksstämmen Strafe angekündigt wird, weil sie dem Haus Juda (der Stamm, der Träger der Verheißung wurde) die besondere Zusage Gottes absprachen und sagten: "das Haus Juda ist wie alle Nationen". Die angekündigte Strafe ist konsequent: Städte wird er ihnen wegnehmen ("ohne Ausnahme der Zierde des Lande, -Bet-Jeschunot... bis nach K... ) und den "Söhnen des Ostens" geben. So wird man erkennen, daß Gott der Herr ist. Wer Gelegenheit hatte, zu erfahren, was Gott von sich mitteilt und wer dann beim üblichen Nivellieren und beim Unglaubwürdigmachen mitspielt, wundere sich nicht über Gottes Konsequenz. Auch wenn all überall herum geschwatzt wird, die Zeiten des alttestamentlichen Rachegottes seien vorbei.

Mir tut es weh, wenn ich das Gerede vom "alttestamentlichen Rachegott" höre. Hat Christus etwa Konsequenzen für frevelhaftes Verhalten aufheben wollen? Christus erfüllte die Absicht des Vaters und die war auch in früheren Zeiten: "Gedanken des Friedens denke ich für euch."

Jesus kam auch, um neuen Anlauf zu ermöglichen, auch damit der Vater nicht gezwungen ist, auch dort, wo noch ein Funke guten Willens da ist, seine notwendigen Warnungen und Drohungen zu vollziehen. Es tut weh, wenn Menschen vom rachsüchtigen alttestamentlichen Gott reden, ohne Kenntnis (und nicht selten ohne echte Wahrheitsliebe) der Art, des Wesens dieses Gottes der früheren Zeiten und des Jetzt. Und es tut weh, wenn sonst erwachsen denkende Menschen mit einer seltsamen Begehrlichkeit Jesus hinstellen, als wisse er nichts von notwendig werdenden Druck, z.B. wenn Hilflose dem Druck von Mächtigen ausgeliefert sind, kann sehr wohl Gottes Fügung Mächtige entmachten. Ich habe den Mut, in solchen Fällen Gott um sein Eingreifen zu bitten. Auch wenn ich weiß, daß Gottes Pläne anders sein können.

Ich habe keine Zeit, mich mit den üblichen Vorwürfen gegen den in der Schrift geoffenbarten Gott aufzuhalten. Mir ist etwas anderes aufgefallen, als ich Ezechiel 25,8 las: Der Ruf "ganz wie andere Nationen auch" aus dem Volk Gottes selbst heraus zu hören (z.B. als man nach einem König rief [1 Samuel 8]), das ist schlimmer als wenn das Fremde behaupten. Es steckt in diesem Sichgleichmachen, auch in der Gleichmacherei durch Fremde, eine versteckte Abwertung der Absicht Gottes und ein gutes Stück Vereinahmung und Verfügenwollen.

Im Lied des Mose wird deutlich: Wer Gottes Vertrauensvorschuß mißbraucht, handelt schlimmer, als wenn Heiden sich vergehen.

19. Februar 2005

Wahre Kinder Abrahams zeichnen sich dadurch aus, daß ihnen das Bündnis mit Gott kostbar ist. Daß sie deswegen auch dann der Absicht Gottes folgen, wenn die gewohnten Vorstellungen verlassen werden müssen. Ich fühle mich als "Tochter Abrahams" (Jesus verwendet diesen Begriff, als er vom Leiden einer Frau sprach, die er geheilt hatte) und ich gönne jedem anderen dieses Bündnis, also auch seinen spezifischen Auftrag und seine spezifischen Talente.

Am 19. 2.98 zitierte ich Offenbarung 19,11: "Und ich sah den Himmel offen. Und da! Ein weißes Roß. Der auf ihm sitzt heißt "Vertrauenswert und wahrhaftig". Er richtet in Gerechtigkeit und kämpft. Flammende Feuer: Seine Augen; auf seinem Kopf: Viele Diademe. ... Gewandet ist er mit in Blut getauchtem Obergewand. Und sein Name ist: Das Wort Gottes. Ihm folgten Kampftruppen im Himmel, in weißes, reines Linnen gekleidet." Jemand in meiner Familie hörte in der Nacht auf den 19.2.98 im Traum folgende Worte: "time now ... war." Vor diesen Worten erlebte man gewohnte Angriffe durch den Doppelgänger, dann aber Chaos. Offenbarung 19 "und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Kampftruppen gesammelt, um Krieg zu führen gegen den, der auf dem Roß sitzt und gegen seine Kampftruppen. Und das Tier wurde gefangen und mit ihm der Trugprophet, der die Zeichen vor ihm gemacht, mit denen er in die Irre geführt, die das Kennmal des Tieres angenommen und sich tief verneigten vor seinem Bild." Ich habe in Briefen wiederholt betont, daß dieser Kampf verborgen und real geschieht, auch zu Zeiten, in der alle (viele) sagen: "Frieden haben wir!" Die Könige, von denen hier die Rede ist, können jetzt lebende Herrscher sein (aber auch Maßgebliche bis in die letzten Hütten), es können aber auch die Könige (aller Art) aus der Schattenwelt sein. Ich erlaube mir nicht leichtsinnig, jetzt sichtbare Herrscher zuzuordnen, zu welcher Truppe (Seite) sie halten. Ich gebe aber zu bedenken, daß die "Schatten" der Unterwelt (Die Maßgeber, die Treiber) enge Verbindung zu Menschen haben, die das Kennmal des Tieres aufgenommen haben (also nach den Hauptsachen des gottfeindlichen Tieres leben). Die z.B. mitten in religiösen Vollzügen sich nach der Art des Tieres, des Feindes, verhalten und z.B. behaupten, Gott ehren zu wollen, in Wahrheit aber ihn verhöhnen.

Im Brief vom 20.2.98 berichtete ich Teile eines Traums der vorausgehenden Nacht: Ich packte in einem Haus meine Sachen zusammen. Ich hatte zuvor Unerhörtes in diesem Haus berichtet, nämlich von Menschen, die in äußerste Gefahr geraten waren, denn zur einen Bedrohung kam die Nächstschlimmere und auch zu dieser Not kamen weitere Nöte und noch jedesmal siegte das Rettende, das von Gott kam. Ich nannte einen Zeugen, den man befragen könnte, ob es so war wie ich es berichtete. Ich hatte das gesagt als ein Anwesender aufstand und praktisch das Gleiche aus seinem Leben berichtete. Die Anwesenden hätten schon über diese Übereinstimmung (zweiter Zeuge für ein und dieselbe Sache) staunen müssen, aber es war ihnen alles langweilig. Ich dachte: "gut, daß ich mir die Glaubenszeugnisse der Schülerinnen aufschrieb. Dann kann ich es anderen weitersagen. Da trat mir (in diesemTraum) ein junger Mensch in den Weg klatschte in die Hände und sagte: "Feierabend is". Diesen jungen, unsicher wirkenden Mann hatte ich damals kurz zuvor real in einem Supermarkt erlebt. Es war ein Berufsanfänger, schüchtern klatschte er nahe am Eingang in die Hände und sagte eher zögernd: "Feierabend is". Dann kam sein Chef und sorgte mit mehr Nachdruck dafür, daß dieser Verkaufstag ein Ende hat und keine neuen Kunden mehr Einlaß bekamen. Während ich das damals handschriftlich niederschrieb, kam jemand aus meiner Familie und berichtete von einem Traum: Der Wind blätterte die Bibel so auf, daß Tessaloniki (Tessalonicher Brief) da stand. Ich schlug daraufhin diesen Paulusbrief auf und traf als erstes auf den Satz: "Denn von euch aus ist erschollen das Wort des Herrn..., sodaß wir nicht davon zu reden brauchen." Das ist unsere Zukunft, das ist die Verheißung: Gott selbst rührt das Herz der Menschen an, so daß ich nicht davon zu reden brauche. So gesehen packe ich in einem solchen Kreis gerne meine Sachen, um meiner wirklichen Heimat zuzustreben.

Auffallend ist, daß im zweiten Tessalonicher Brief nicht wenig von der Ankunft Christi und der ihr vorausgehenden großen Verführung die Rede ist. Paulus warnt vor Behauptungen der Tag des Herrn sei schon da. Paulus wußte durch Gottes Offenbarung, daß zuerst die große Verführung kommt und der Abfall offenkundig geworden ist. Der Mensch der Sünde zeigt sich "der sich widersetzt und sich überhebt gegen alles, was Gott heißt... so daß er sich in den Tempel setzt und sich ausweist, daß er Gott sei." Paulus spricht hier von der Zuspitzung, vom Greuel, das Jesus (und vor ihm Daniel, Jesus beruft sich auch auf Daniel) voraussagt und vor dem man unverzüglich fliehen muß.

Paulus macht deutlich, daß Menschen, die die Liebe der Wahrheit (also auch die Liebe zur Wahrheit) nicht angenommen haben, diesem Verführer ausgeliefert sind. Christus wird bei seiner Wiederkunft mit dem Hauch seines Mundes diesen "Sohn des Verderbens" vernichten. Paulus nennt auch, was Jesus voraussagt: Der Satan, der Verführer wird in der Zeit, die ihm gegeben wird, Zeichen und Wunder der Lüge tun und Machttaten vollführen. Gott sendet denen, die die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, eine wirksame Kraft (Energie) des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben.

Als ich vor etwa zwei Wochen auf eine Fernseh-Sendung stieß, in der amüsiert angekündigt wurde, daß man den Anwesenden helfen will und kann, besonders glaubhaft zu lügen, da fielen dabei zynische Worte. Kurz darauf hörte ich im Traum sinngemäß, daß Gott die Lügner übertreffen kann. Zuerst dachte ich, daß der Feind Gottes das sagt. Dann erinnerte ich mich an ein Szene im Alten Testament, daß Gott einem Lügengeist den Auftrag gibt, einen Widerspenstigen zu betören. Und nun las ich im 2.Tessalonicher Brief, daß Gott denen nachhilft, die die Liebe zur Wahrheit nicht aufnahmen. Er sendet ihnen eine Kraft (Energie) des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben.

Merkwürdig: Als ich nun Seite 14 des Briefs vom 20.2.98 auf den Bildschirm hole, steht da eine Aussage aus Offenbarung 18,4. Eine Aussage, die ich in diesen Tagen schon mal bedachte, weil sie mir zufällig auf einem Zettel in die Hände fiel: "Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sagte: Geh von hier weg - du mein Volk -, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden, und Gott hat sich ihrer Vergehen erinnert." Wenn ich mich nicht irre, war die fast gleichlautende Aussage auf meinem Zettel eine Aussage aus dem Alten Testament, denn der Satz: "Gott hat sich ihrer Vergehen erinnert" gehörte nicht dazu.

Ich erinnere mich, daß ich vor einigen Tagen im Traum wiedereinmal in einem Haus meine Sachen packte. Ich dachte: Dieses Mal ist es endgültig.

22. Februar 2005

Religiöse Kreise (vor allem führende religiöse Kreise) sind sehr oft so voll einander verpflichtet, daß man sagen muß: Sie sind verpflichtet, die Umkehr zu versäumen. Sie führen sich vor aller Welt als einig vor, das ist wegen der gegenseitigen Stützung der Macht gegen Gott für diese Kühnen selbstverständlich. Und sie fragen wie kleine Kinder: Was soll denn daran kühn oder frech sein? Sind wir nicht alle seine Kinder, seine Geschöpfe?

Maleachi 3,13: "Was ihr über mich sagt, ist kühn, spricht der Herr. Doch ihr fragt: Was sagen wir denn über dich? (was soll denn daran kühn (frech) sein?)" So eine Frage lassen heutige selbstsichere religiöse Kreise gleich gar nicht an sich herankommen. Die Autorität ihrer Meister und Gründerväter darf gleich gar nicht in Frage gestellt werden, so voll sind sie einander verpflichtet. Mitten in ihren hochtrabenden religiösen Reden "machen" sie das Wort von Gott und seine aktuellen Signale "runter". Sie "ergreifen" das Wort und spielen sich als Schulmeister für Gott und sein Wort auf. Sie legen das Wort Gottes auf´s Kreuz. Vermessene Theologen verführen Menschen dazu, ebenfalls wenig auf Gottes Wort zu geben.

Das ist mein Vorwurf an die "Kühnen": Sie rechnen nicht mit Gott selbst und sie tun alles, daß Gott selbst gar nicht belegen kann, wie helfend er nahe sein kann und will. Diesen Fehler (dieses Fehlende) nicht erkennen und bekennen zu wollen, das macht die Verstocktheit, das Infektiöse aus. Auch gar nicht nach Chancen der versprochenen Rettung Ausschau zu halten, belegt, wie sehr man die Rettung von Seinesgleichen erhofft.

Bei den vielen religiös getarnten Anschuldigungen und Herausforderungen gegen Gott darf man sich nicht wundern, daß Gott eine ganze Weile schweigt. In der aufgeschriebenen Heilsgeschichte ist von einer solchen Zeit berichtet, es wird gesagt: zu dieser Zeit machte jeder, was er wollte. Dieses Schweigen ist nur der Anfang vom vorausgesagten plötzlichen Umbruch ("wie ein Dieb in der Nacht").

Ich hatte damals (22.2.98) in der Nacht im Traum das Wort "Volkskrieg" gehört. Und ich wußte, daß vor dem deutlich sichtbaren Krieg (das, was gerade gegen Gott läuft) viele unterschwellige Kriege laufen, während man noch bei bestimmten Anlässen artig die Kirchenbänke füllt. Jesus wußte wovon er redete, als er sagte: "Wird der Menschensohn bei seinem Wiederkommen noch Glauben vorfinden?" Ich schrieb damals, was ich am Tag zuvor im Radio hörte: "Die Zeit ist vorbei, es hat nichts gebracht." Und ich setzte entgegen, was gerade jemand in der Familie in einem anderen Zusammenhang sagte: "Es geht weiter" und ich deutete es so: Es wird wieder Gottes Initiativen geben. Gott selbst sorgt dafür, daß die Ehre seines Namens wieder hergestellt wird. Ich erfuhr einmal in einem Traum, was mit anderen Worten auch in der Schrift zu lesen ist: Wenn Menschen Krieg gegen Gott führen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn Gott mit einem Gegenschlag antwortet, mit dem die Menschen nicht rechneten. Am 21.2.98 hörte ich: "now Krieg". Die Menschen sollten bereits im eigenen Interesse wahrnehmen, wenn offen oder versteckt Gott und sein Wort feindlich attackiert wird. Jesus gab Weisung, wie mit Ärgernisgebern umgegangen werden muß. Was Jesus dann für den Fall, daß Ermahnen nichts nutzt, befiehlt, ist alles andere als Gemeinschaft halten mit Unbelehrbaren. Es kommt da etwas durch: Geht weg von Babel, Ihr habt sonst teil an ihrer Sünde (und damit an ihrer Strafe).

Ich wunderte mich nicht selten, wie brav die Kirchenschiff-Menschenmenge vermessene, philisterhafte religiöse Ansprachen schluckte. Es gab da so manche Parallelen zur Fliege- Fernseh-Kumpanei. Ich sah gestern nur eine kurze Zeit diese Fliegeshow, da sagte er amüsiert buhlend um die Gunst eines Moslems, daß "das mit dem mehrere Frauen haben" in einem bestimmten Alter bei den Männern dieses Landes genauso sei wie in seinem Land. Kürzlich erklärte er stolz, daß in der Bibel nicht ein einziges Mal steht: "Du sollst nicht lügen." Kurz darauf stieß ich auf eine Fernseh-Sendung, in der eine Frau erklärte, woran ihre Ehe scheiterte: Sie sagte, sie konnte ihrem Mann nicht mehr vertrauen, er hatte sie dauernd angelogen. (Siehe oben im Brief unter 19.2.05, zweite Hälfte)

Nirgends stolpert man so schlaftrunken und blind in die Stolperfallen als dort, wo es um das Ganze geht.

Ich schrieb damals zeichenhafte Geschehen in dem Internetbrief. Beispiel: Der Sturz der Lastwägen (bei Brückenau), vollgepackt mit Kleidern (Amtskleider?) und Büromöbeln in das tiefe Sinntal (die Sinn, ein kleiner Fluß).

Ich habe von den Mühen berichtet und von den Auseinandersetzungen, weil ich früh merkte, nicht von dieser Welt zu sein, aber durch diese Welt gehen zu müssen. Ich habe berichtet, wie wahr Jesu Wort ist, daß es schon hier Lohn (Angeld) gibt, also durchaus schon befriedigende Elemente der neuen Zukunft erlebt werden können und so der Gefahr widerstanden wird, falsch abgehoben (wie Kohelet) zu sagen: "Alles nur Windhauch." Ich merkte, daß das "Nicht-festhalten-wollen" und "Sich-doch-recht-einlassen" eine Spanne hat, die sein muß. Und daß es Hinweise auf falsche Spannung gibt. Das Wichtigste ist, daß der Mensch Gott selbst sein Ja zum anstehenden Weg gibt und zu seiner Führung ja sagt, dann wird etwas erlebt, daß mitten im rechten Tempo vom Annehmen einer jeden neuen Situation, von jeder Herausforderung, die vom Geist kommt, das Zukünftige ausreichend deutlich gespürt werden kann, daß man gar nicht auf Erden wohnen bleiben will, aber die angebotene und selbstgebaute kleine Arche (mitgewirkte Arbeit, gehorsame Cooperation) doch einstweilen dankbar annimmt, gestaltet und nutzt.

Offenbarung 22,14 "Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben (andere Übersetzung: "Daß sie Vollmacht haben über das Holz des Lebens") und durch die Tore in die Stadt (in das Neue) eingehen."

23.Februar 2005

Sirach 29,14 "Ein guter Mensch übernimmt die Bürgschaft für die Schulden seines Nächsten. Nur einer, der jedes Anstandsgefühl verloren hat, läßt ihn im Stich. Wenn einer dir den Gefallen getan hat, für dich zu bürgen, vergiß es ihm nicht. Er hat sich selbst für dich aufs Spiel gesetzt. Nur ein Schurke ruiniert seinen Bürgen." Wenn ich mich nicht irre, ist es dieser Jesus Sirach, der an anderer Stelle warnt, sich in Bürgschaften zu bringen, die man selbst nicht zahlen kann. Das Gleichnis der zehn Jungfrauen meint Heiliges. Das Öl reicht nicht für das Teilen, alle bleiben sonst unterwegs liegen. Ich sage das deswegen, weil hier in Sirach 29 letztlich zusammengefaßt die Erlösungstat Jesu beschrieben ist: "Er hat sich selbst für dich aufs Spiel gesetzt. Es kann ein Mensch einem anderen gar nicht diese Hilfe geben. Es ist aber selbstverständlich, daß die Jünger Jesu ihren Beitrag bringen (für den, der zuerst ihr Herr ist). Dazu gehört auch: "Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan."

Und nun der Point der Sünde gegen den helfenden Gott: "Nur ein Schurke ruiniert seinen Bürgen." Es geht hier um die Schändung der Ehre Jesu, des Heilplans Gottes. "Nur wer keine Dankbarkeit kennt, läßt seinen Retter im Stich."(aus Sirach 29,14ff) Es gibt im Alten Testament zweimal Gottes Klage (ausgedrückt durch Propheten): "Ich schaute mich um, ob einer mir helfe, aber da war keiner, nicht einer." (z.B. Jes 63,5) In einer dieser beiden Aussagen kündigt Gott die Konsequenz an: "Da nahm ich meinen Zorn." Ich weiß, daß es heute chic ist, vom niemals strafenden Gott zu predigen (und von einem Gott, der gar keine Selbstachtung hat, der würdelos alles nachsieht).

Das Gleichnis Bürgschaft soll die Erlösung nicht voll erklären, denn man weiß nur zu gut, daß man Gott nicht zurückzahlen kann, was er für den Menschen aufs Spiel setzte. Aber, in Sirach 29,6 sind doch gültige Gleichniselemente, auch ein Warn-Gleichnis angesprochen: "Mancher betrachtet ein Darlehen als einen glücklichen Fund, den man behalten kann... "

Und nun übersetze ich frei: Will aber einer gleich gar nicht zurückzahlen, so behauptet er, eigentlich gar nichts erhalten zu haben oder nur wertloses Geld, zumindest ist der Zahlungsunwillige nicht wenig beleidigt, wenn der Geldgeber wenigstens noch die Verpflichtung stehen lassen will für den Fall, daß der Nutznießer des geborgten Geldes doch eines Tages in der Lage sein wird, Rückzahlungen zu leisten.

Ich rede hier von konkreter bitterer Erfahrung. Es tut uns nicht leid, einem Menschen in verfahrener Lage geholfen zu haben. Ich denke, der bereits verstorbene Mensch ist jetzt möglicherweise daran interessiert, daß sein unreifes, undankbares Verhalten genannt wird. Als wir nach jahrelanger monatlicher Unterstützung ihm mitteilten, daß wir in eine Lage gekommen sind, in der wir diese Unterstützung nicht weiter geben können, unterstellte er meinem Mann, daß er durch Heirat und Kinderhaben "verbürgerte". Durch seine beleidigte Reaktion sahen wir uns gezwungen, zu fordern, daß er zumindest den Zeitraum bestätigte, in dem er von uns monatlich einen festen Geldbetrag erhielt. Wir mußten feststellen, daß er keine Antwort gab und sich durch einen Umzug der Kontaktaufnahme entzog. Mit einiger Mühe fanden wir seine neue Adresse, und wir betonten, daß wir die Bestätigung der erhaltenen Summe für den Fall brauchten, daß er wieder arbeitsfähig wird und eine Rückzahlung zumutbar ist. Er reagierte stolz und stellte uns dabei in die Ecke der Halsabschneider. Er nannte die bescheidene Summe an Unterstützung, die er monatlich erhält, und er legte seine von ihm unterschriebene Verpflichtung bei, ab jetzt monatlich so und so viel zurückzuzahlen. Wir gaben dann noch eine kurze Antwort, daß er doch wissen könnte, worum es uns ging, und daß wir gar nicht erwarteten, daß er in seiner jetzigen Lage zurückzahlt. So endete der Kontakt. Wir erfuhren Jahre später über Bekannte, daß er nun eine chronische Krankheit habe und in einer anderen Stadt wohne. Es war nicht die Hoffnung auf Rückzahlung, sondern Interesse an seiner Situation, die mich bewog, über das Einwohneramt der betreffenden Stadt nach seiner Adresse zu fragen. Da erfuhr ich, daß er verstorben sei. Zu der Zeit, als wir noch nicht in die Ecke finsterer Geldeintreiber gestellt waren, schrieb ich ihm einmal einen langen Brief. Ich kannte ja sein Setzen auf Psychiater und das Um-sich-selbst-kreisen in den inhalierten Theorien. Ich schrieb von eigenen Verirrungen in diesen Theorien und vom Endschluß, da raus zu finden. Ich sprach von der Versuchung, auf Jetzigem zu verharren. Er antwortete sinngemäß, daß es ihn freue, wie sehr ich mir Gedanken um ihn mache.

Ich betone noch einmal, daß es uns nicht leid tut, ausgeholfen zu haben.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die dafür werben, in Notsituationen Gott die ganz "normalen" bitteren Vorwürfe zu machen, und so den Zorn gegen ihn zu wenden, nur weil ich (wie der Verstorbene) nicht einsehen kann, weshalb eine bisherige Wohltat entzogen ist. Ich wende mein Fragen an Gott: Warum muß das sein? Ich will ihm aber mein gewachsenes Grundvertrauen nicht entziehen.

Sirach 29,6 "... Der Gläubiger bekommt einen Feind, der ihn mit Flüchen, Schimpfworten und Verachtung belegt, statt ihm zu danken."

Wenn Daniel vom 4. Reich spricht (Dan 7,23), dann muß diese Reaktion eines Schuldners (der Schuldiggewordenen) gesehen werden. Das 4. Reich ist das besonders listige Reich der Finsternis.

In der Heilsgeschichte spielte die Dauer von 50 Jahren eine Rolle. Das war ein Grund, daß ich Anfang Mai 1995 (50 Jahre nach Hitlers Kapitulation) besonders wachsam war und auffallende Signale nicht übersehen wollte. Damals starb Pfarrer Sommerauer, der gefeierte Fernseh-Pfarrer und -Ratgeber. Adolf Sommerauer, ein Pfarrer alten Schlags, dessen Rat soviel galt wie der Rat des Ahitofel in 1.Samuel 16,23: "Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte, so viel galt jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom." David mußte bald diese Überschätzung eines Menschen büßen. Ich gehörte eine Weile zu den Überschätzern vom Guru Adolf Sommerauer. Als er etwa in der ersten Maiwoche 1995 gestorben war, hatte jemand aus meiner Familie geträumt, daß Gebäude, die an den 30jährigen Krieg erinnerten (z.B. eine Burg), nach einer Attacke mit Scheinwerfern abgesucht wurden, daß also eine Art nachträgliche Untersuchung des Falls stattgefunden habe, weil ein Verbrechen im Spiel war.

Es ist kein Zufall, daß damals zeichenhaft in Südafrika ein Förderkorb mit Goldgrubenarbeitern in unerhörte Tiefe stürzte und zerschellte. Ich schrieb damals kurz zuvor von Korachs Rotte, die von der Erde lebendig verschluckt wurde (Num 16,32). Ich denke nicht daran, den Opfern der Katastrophe Urteile zu zu schieben. Ich halte es mit Jesu Mahnung, solche Dinge nicht mit Schuldzuweisungen für andere zu belegen, sondern das Zeichen sehen zu wollen: "Wenn ihr nicht umkehrt, kommt ihr genauso um." Umkehr ist eine lebenslange Forderung. Es hat jeder Tag neue Gefahren für die Umkehrbereitschaft, aber auch neue Chancen, verkehrte Wege als verkehrt zu erkennen und sich unverzüglich in die rechte Richtung zu bewegen. Als ich eine Schreibpause machte, schaltete ich den Fernseher ein und hörte, wie der Sportmode-Zar Bogner sagte: "Jeder Tag ist ein neuer Start."

Ich weiß, daß ich damals bereits (Anfang Mai 1995) ernsthaft das tägliche Kreuz der Umkehr angenommen hatte. Deswegen nahm ich auch die Warnsignale wahr.

Alles Wesentliche des bisherigen heutigen Briefs (auch die Erinnerungen an den Mai 1995) habe ich aus dem Brief vom 23.2.1998. Das gilt auch für das Folgende: Wir hatten an diesem 23.2.98 kurz über folgende Evangelienworte gesprochen: (Jesus sagt) "Nicht ich richte, sondern meine Worte." (Worte, bei denen er sich zurücknahm und sagte, was er vom Vater hörte). Ich schrieb gerade davon, daß Menschen diese kostbaren Worte abwürgen und sie ihren eigenen Zielen untertan machen wollen. Als ich hörte, was mein Mann im spaßigen Ton zu unserem Sohn sagte, war ich betroffen. Er hatte sein Essen kurz stehen lassen, weil es ihm zu heiß war, nun kam er zurück und sagte: "Hast du mein Gericht nicht angetastet?" Welch ein Wort mitten in mein gerade beschriebenes Thema!

Die Frage: Hast du mein Gericht nicht angetastet? Heißt auch: Hast du mein Wort nicht angetastet?

Schon wenn Menschen aneinander treulos handeln wird der Bund mit Gott entweiht. Und doch gibt es die Steigerung: "Juda (die Christen berufen sich auf diesen Stamm) hat treulos gehandelt und ein Greuel ist in Israel verübt worden, denn Juda (die Christen) hat (haben) das Heiligtum des Herrn entweiht, das er liebt..."

In Maleachi 2,8 heißt es: "O, ihr habt viele zu Fall gebracht (zugrunde gerichtet)." Es gibt in diesem prophetischen Bericht ein Hin und Her zwischen der Gottesliebe und der Treue zum Partner. Es erinnert an Jesu Wort, daß das zweite Hauptgebot (das Gebot derNächstenliebe) dem ersten (nämlich dem Gebot der Gottesliebe) gleicht. Es ist in Maleachi 2 auch erneut die Parallele zwischen der Treuebindung zwischen Mann und Frau und dem Bündnis mit Gott genannt. Wenn die Erwartung Gottes, daß Mann und Frau im Geist Gottes eins sein (werden) sollen, enttäuscht wird, wenn dieses Einssein im Geist Gottes nicht geschieht, nicht geschehen kann, weil treulos gehandelt wird, dann ereignet sich, was in Maleachi 2,13 beschrieben wird: "... Ihr bedeckt mit Tränen den Altar des Herrn, mit Weinen und Stöhnen, weil er sich eurer Opfergabe (eurem Gebet) nicht mehr zuwendet... Ihr sagt: Weswegen? Deswegen, weil der Herr Zeuge geworden ist, zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos gehandelt hast, wo sie doch deine Gefährtin ist und die Frau deines Bundes... Maleachi teilt mit: Gott will Nachkommenschaft von Gott. Ich erinnere an Isaak, er war ein Kind, das von Gott kommt. Im Gegensatz zu Ismael, der auf erebte Denkart entstand und nicht einem Horchen auf Gott, nicht einem Fragen nach Gott. Jesus war die Erfüllung dieser Erwartung Gottes. Es fällt auf, daß Gott sein Versprechen, daß Abraham und Sara einen Sohn haben werden, zuerst nur persönlich an Abraham wendet und dann fällt auf, daß gesagt wird: Und Gott tat an Sara wie er versprochen hatte. Da ist nun von Abraham nicht die Rede. Ich habe gelernt, daß Mann und Frau erst dann eins im Sinne Gottes werden, wenn sie zuerst gerade nicht als "Block" vor Gott stehen, sondern sich zuerst selbst von Gott ansprechen lassen. In Maleachi 2 wird spürbar, daß Partner aneinander treulos handeln können, weil sie offen oder versteckt sich als Macher von Kindern begreifen und Gott aus der Verbindung verdrängen, weil ihm nicht der Platz, der Rang gegönnt ist, der ihm zusteht.

Daß das nicht unbedingt leibliche Nachkommen sein müssen (wenn es zum Einssein mit Gottes Absicht anders sein soll), davon ist an anderer Stelle der Schrift (gerade auch im Alten Testament) die Rede. Es ist da versprochen, daß die Kinderlose mehr Nachkommen haben kann als eine biologische Mutter. Und daß eine Frau, die stolz ein Kind nach dem anderen zur Welt bringt, vor Gott kinderlos (Fruchtlos) dastehen kann. Es ist also ein Frevel, das Ja zum Kind mit dem Vatikan zu begründen. Sich zwischen Gott und dem Gewissen der Menschen zu stellen, das zeugt vom Versuch, Gott und Mensch bevormunden zu wollen.

Es ist kein Zufall, daß mit Augustus erst die perverse Idee beginnt, daß der Kaiser sich göttlich nennt und von da aus auf allen möglichen Wegen und Schleichwegen diese Idee weiter wucherte. Augustus heißt "durch die Auguren geweiht." Augustus war ein Beiname, ein religiöser Titel, der bis dahin den Göttern und religiösen Gegenständen zugeordnet war. Von Augustus an wurde der Titel für alle "heiligen Kaiser" verwendet. Dieser Augustus machte seine Volkszählung, als Jesus bei Betlehem zur Welt kam.

Maleachi 3,7 "Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meiner Ordnung abgewichen... Kehrt um zu mir ! Und ich kehre um zu euch... Ihr aber sagt: Worin sollen wir umkehren? Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! Ihr aber sagt: Worin haben wir dich beraubt? Im Zehnten und Hebeopfer. Mit dem Fluch seid ihr verflucht, aber ihr beraubt mich weiterhin, ihr, die ganze Nation (die ganze Weltkirche).

24. Februar 2005

Heute vor 18 Jahren fand meine "Verurteilung" statt durch einen vom "Bischofshof" gesandten Richter: Ein feiger ängstlicher Pilatus war anwesend. Dieser vertrat beim Schulbesuch des Gesandten vom Bischofshof den Direktor der Schule, in der ich im Fach kath. Religion unterrichtete. Ich werde nicht neu den für einen Vertreter der Kirche sehr beschämenden Prozeß (den man mir machte) schildern. Ich habe damals selbst diesen Prozeß protokolliert und Zeugen genannt. Ich blieb dann noch zweieinhalb Jahre im Schuldienst, bevor ich dann selbst meinen Dienst aufkündigte. Ein zweites Mal wollte ich mich solchen Richtern nicht mehr ausliefern.

Wenn ich meine Briefe vom Jahr 1998 lese, dann merke ich, daß ich manches so nicht mehr formulieren würde. Bei nicht wenigen Aussagen aber bin ich Gott dankbar, daß er mir solch ein Engagement für seine Ehre und für seine Sache schenkte. Ich bin jetzt inzwischen durch nicht wenige gesundheitlichen Probleme belastet, daß ich schon deswegen seltener mit der Hingabe an meine Arbeit auf dem Erntefeld Gottes gehen kann, wie sie mir damals möglich war. Ich werde nun etwas von meinem Engagement berichten, das durch einen Brief deutlich wurde, den ich vor sieben Jahren handschriftlich ins Internet brachte.

Es ist da von der Ernte auf Gottes Feld die Rede, vom Interesse treuer Partner am Wohlstand des Verbündeten und allen, die in seinem Hause sind. Es sind zunächst irdische Früchte, die aber etwas vom Reifeprozeß des Weines (der neue Wein) durchmachten. Und nun bietet Gott seine "Umkehr" an (für den Fall des Interesses am Vorratshaus Gottes): "Und prüft mich doch darin, spricht der Herr... , ob ich euch nicht die Fenster öffnen und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß. Und ich werde um euretwillen die Schädlinge (die Fresser) bedrohen, damit er euch die Frucht des Erdbodens nicht verdirbt." Ich erinnere daran, daß von Jesus berichtet wurde, daß er den Sturm (die Sturmwellen) bedrohte, und der Sturm gehorchte.

Damals hatte ich den Mut, das biblische Wort von den "Fressern" auch auf die auszuweiten, von denen Jesus sagt: Ihr geht selbst nicht hinein in Gottes Königtum, aber ihr hindert die, die hineinwollen. Ja ich sprach von miesen Blutsaugern. Ich kann angesichts kirchlicher Frevel (z.B. Verbot von unbiologischen Verhütungsmitteln und Verbot von Hilfsmitteln zum Schutz vor HIV-Ansteckung) nicht sagen, daß das Wort "Blutsauger" unpassend ist. Dieser Hinweis wäre mir aber in meinem Alter und in meiner Situation nicht gekommen. Ich kann nur sagen, daß ich froh bin, daß ich die damalige Zeit (meine damalige Kraft) gut nutzte. Ich drückte damals aus, daß die schlechten Weinbergspächter für Scheinfrüchte sorgen, die Menschen entmutigen und auszehren wegen dem Übermaß an Betrug. Ich dachte dabei auch an Politiker, die den Namen Christus mißbrauchen, um das, was in den Menschen Gott gehört, in ihre Scheunen und Wahlerfolge zu bringen. Nun sprach ich wieder im Allgemeinen von den (unmäßigen) Fressern, wenn ich sagte: Sie fordern auch noch das Herz ihrer Mitmenschen. Wer mit diesen am Reichtum und am Sich-Absichern interessierten Leuten zu tun hat, merkt, daß sie sich nie von ihrer Vernetzung mit Kumpanen lösen können. Ich nenne die immer wieder notwendig werdende Vereinzelung, dieses immer wieder notwendig werdende Sichlösen vom Partner, vom Vereinsbruder um Gottes Willen. Jeder, der aus dem Cliquen-und Blockdenken nicht herausgehen kann, wird hörig, wird ein elender Menschenknecht, mit dem man nicht mehr wirklich sprechen kann, denn er wird ferngesteuert. Ohne das selbständige Stehen vor Gott gelingt auch die Gemeinschaft mit Menschen nicht. Und wer zur Begegnung mit Gott unbedingt einen "richtigen Belehrer" dabei haben muß, also einen Kenner der geistlichen Schachzüge, muß genau mit diesem Meister der Belehrung vernetzt bleiben. Mein Mann hatte einmal einen Traum vom Rufer (Jesus ruft jeden einzeln aus dem Schafstall. Das ist vorausgesagt), der in einem Haus Namen rief, und jedesmal trat ein bis dahin Eingemauerter die Tür ein, um mit rauszugehen. Aber hinter einer vermauerten Tür waren zwei (Vernetzte, Verfilzte), und deswegen konnten sie die Öffnung nicht schaffen. Sie blieben eingeschlossen. Die alte Mensch-zu-Mensch-Verpflichtung (Solidarität?) blieb dominant. Wer seinen Widerstand gegen Gott "heilig" hält (z.B. wegen dem "unermeßlichen Reichtum der Tradition"), öffnet sich damit dem Todfeind.

Ich nenne Kriterien für ein lebendiges Weitergehen:
Wenn das Eintreffen der Zusagen Gottes gewollt (vorbereitet, erwartet) ist.
Wenn dieses Eintreffen auch wahrgenommen und bestätigt wird.
Wenn das Erfüllte geschützt, aber nicht gierig festgehalten wird, wenn also Interesse da ist, daß die Ernte in Gottes Scheunen kommt und nicht zynischen "Fressern" überlassen wird.

 

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