Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

3. Juni 2005

Lukas 21,35: "Wacht nun, zu aller Zeit flehend, daß ihr erstarkt, all diesen künftigen Geschehen zu entrinnen und hinzutreten vor den Menschensohn."

Innere Kraftlosigkeit ist eine Ursache für falsches Verhalten. Es kann mitunter hilfreich sein, diese Kraftlosigkeit an Leib und Seele zu spüren. Denn die vergötzte Vitalität ist nicht einmal fähig, den wahren Zustand zu erkennen. Das gilt gerade für die äußere Kraftmeierei. Es bleibt aber dabei, eine inneres Ausgerichtetsein auf Gott bis hin zur Bitte um Erstarkung (gerade um innere Erstarkung) ist unverzichtbar für einen Verbündeten Gottes. Es ist eine Hilfe, selbst um die Schwäche, um die Kraft- Armut zu wissen.

 

4. Juni 2005

Paulus hat ein wahrhaft dienliches Beispiel des Gesprächs mit Gott bezeugt, daß es sogar soweit kommen konnte, daß er nicht das Gute will, sondern das Böse und daß er äußerst beunruhigt ist darüber und daß er Gott diesen Stachel im Fleisch nennt. Ich sage dieses Beispiel, weil es zeigt, was Paulus gerade noch schafft in dieser Not, in diesem Versuchtsein: Er zeigt seinen Widerstand weil (indem!) er Gott diese Not klagt. Das war in dieser seiner Situation das Flehen um Erstarken.

Als ich diesen Satz geschrieben hatte, brachte mein Mann mit der heutigen Post einen Brief, indem ich sehr angegriffen wurde. Ich brauchte das Flehen um Erstarken. Es ging heute nicht mehr um Gegenantwort. Es gibt Auseinandersetzungen, bei denen Gott das Signal gibt: Ab jetzt nehme ich die Sache in die Hand. Das half mir heute hoffentlich rasch genug die Sache abzulegen. Mir hilft bei Rundum-Attacken (beim Versuch mir geistige K.O- Tropfen unterzujubeln) ein Gebet: "Rechne ihnen (ihm, ihr) das nicht an!" Das Gebet hilft mir, sinnlose Gedanke zu den Verletzungen abzuschalten.

Nun zurück zum Brief vom 2.6.98: Ich gehe nicht soweit und sage, sündigen helfe zur Demut und zum Rufen nach Gott. Ich sage aber, daß das Erschrecken über Schwäche und Fehlhaltung dann helfend sein kann, wenn unverzüglich Umkehr geschieht. Ich nenne die Feindesliebe: Da kann es Momente geben, in denen man sich erst einmal eingesteht: Liebe kann nicht erzwungen werden, aber das klare Nein zu Haß kann ich von mir sofort verlangen. Es wird mir hoffentlich geholfen, daß Wohlwollen auch erbracht wird. Und da ist dann die Brücke des fairen "Handels" (oder die Brücke einer Dienstleistung, zu der man verpflichtet ist) sie kann nicht hoch genug geschätzt werden.

Es sind sieben Jahre her, daß ich das schrieb. Es gab in der Zwischenzeit nicht wenige Erprobungen meiner Vergebensbereitschaft. Es gab schlimme Verleumdungen. Manche davon wollte ich einfach übersehen und bei erneuten Begegnungen vergessen (das ist eine Form der Vergebungsbereitschaft). Auf lange Sicht war das dort ungut, wo ein redliches klärendes Gespräch notwendig gewesen wäre. Ich weiß, daß es in manchen charismatischen Kreisen als die höchste (und dringend erforderliche) Form der Vergebung gilt, in keiner Weise von dem, der verletzte, auch nur einen Funken Einsicht oder Bekennen zu erwarten, sondern großzügig über alles hinweg einfach zu verzeihen. Ich frage nun zurück: Was ist, wenn man mich im großen Maß über lange Zeit vor vielen Menschen verleumdete. Darf ich dann überhaupt darum bitten, die verbreiteten Lügen zurückzunehmen? In diesem Moment erinnere ich mich an eine biblische Aussage: Der Rechtlose schreit (schreit auf!). und es fiel mir ein, wofür ich einmal Zeuge wurde: Ein Vater verprügelt sein Kind wegen einer Lappalie, das Kind schreit und der Vater brüllt immer und immer wieder in drohendem Ton: "Bist du ruhig!"

Als ich bei den Einforderern der allzeit bedingungslosen Vergebungsbereitschaft einwendete, daß Jesus von den Seinen Einsehen der Schuld und Bekennen der Schuld erwartete, wurde mir vorgeworfen, mein Verständnis von Vergebung sei unbiblisch. Dabei ist mir klar, daß es Situationen gibt, in der das fraglose Verzeihen notwendig wird, weil alles Gott überlassen sein soll, weil z.B. der Mensch gar nicht in der Lage ist, Schuld einzusehen oder einzugestehen. Aber, was ist das für eine Selbstlosigkeit, wenn man als positiver Mensch dem anderen bedingungslos verzeiht und gut aufpaßt, daß dem anderen gar nicht bewußt wird, daß eine Schiefhaltung korrigiert werden müßte.

Was soll ich tun, wenn Menschen mich wegen meiner Treue zu Gott massiv bekämpfen und dabei lautstark davon reden, daß das ihre heilige Pflicht sei. Ich gestehe, daß solche Vorwürfe am Anfang sehr schmerzten. Ich lernte, was ich vor sieben Jahren noch nicht konnte: Kürz und bündig sage ich aus ganzem Herzen: "Rechne es ihnen (Ihm, Ihr) nicht an."

Nun noch einmal zum Brief vom 2.6.98: Es ist Demut, um die eigene Schwachheit zu wissen. Es gab erlebte Anfeindungen, die hart an die Grenze herangingen, mich von der Treue zu Gott abbringen zu wollen. In solchen Fällen bitte ich Gott, daß mir weitere Begegnungen erspart bleiben. Und ich tue alles, solange dieses Ärgernis da ist, solchen Be- Gegnungen aus dem Weg zu gehen. Die Bitte" Führ uns nicht in Versuchung " ist keine harmlose Bitte, sie signalisiert etwas von der brutalen Gewalt des Feindes und ich bitte Gott (wie Paulus es tat) meiner Schwachheit beizustehen. Ich erfaßte: Die Schwachheit kann ich nicht einfach beseitigen. Ich kann aber die mir verfügbaren Kräfte mobilisieren und tun, was gerade ansteht, aber auch das, was geradezu ein besonderes Angebot Gottes, eine einmalige Chance ist. Ich denke da an die Salbung Jesu in Betanien. Was waren da Unwillige da, die sich über das ungewöhnliche Tun einer wohl sonst unauffälligen Frau ärgerten. Ich sehe als Lebensziel an, daß Jesus einmal meinen vielen unwilligen Ankläger entgegenhalten kann, was er damals in Betanien von der Frau sagte: "Sie hat getan, was sie konnte... " (Markus14,8).

Ich werde jetzt das Gegenteil von dem, was Jesus der Frau nachsagte durch zwei Beispiele ausdrücken: Die Beispiel haben die Überschrift: Man benutzt (schändet) Jesu Worte, wie es gerade Vorteile verspricht (es gibt wahrlich viele solcher "Chancen"). Ein habgieriger Haupterbe übervorteilt seine Geschwister und wenn einer seine Unzufriedenheit darüber ausdrückt, antwortet der Haupterbe: Kennst du nicht Jesu Wort: Mensch, wer hat mich zum Erbschlichter über euch eingesetzt, sei also nicht so habgierig.

Das zweites Beispiel befaßt sich mit dem gleichen Wort aus Jesu Mund, es geht nur um ein anderes Motiv der Schändung: Ein Freund einer Familie weiß um die Erbschleichertricks eines Erben. Er hat sehenden Auges mitbekommen, wie zwei schwächere und arglos vertrauende Erben vom Erbschleicher betrogen werden. Der Freund der Familie erfreut sich oft des Lobes, ein so positiv denkender Mensch zu sein. Das will er nicht aufs Spiel setzen, deswegen schweigt er und er beruhigt sich mit der Schrift. Er sagt sich: Schon Jesus wollte nicht Erbschlichter sein, ich ahme Jesus nach. In der Offenbarung ist die Feigheit als gar nicht harmlose Sünde genannt. Im AT ist mehrfach die Selbstverständlichkeit ausgedrückt, den Wehrlosen zu ihrem Recht zu verhelfen. Jesu Leben ist das Beispiel des Einsatzes für die Schwachen und Rechtlosen. Und nun die betreffende Evangeliumstelle Lukas12,13-21: "Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer sag meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teile!" Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich als Richter und Erbteiler über euch eingesetzt? Er aber sprach zu ihnen (also zur Volksmenge): Seht zu und hütet euch vor aller Habgier." Und es folgt ein warnendes Gleichnis dazu. Jesus endet mit dem Satz: "So ist, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist im Blick auf Gott."

Wer redlich horchend die Schrift liest, unterstellt Jesus nicht Dinge, die er so nicht meinte. ("Das ist so bequem, weil man nicht über gewisse Dinge nachdenken muß." Diesen Satz hörte ich eben vom Fernseher ZDF 22Uhr 26) Jesus warnte alle vor "aller (Art) Habsucht". Er mahnt den , der Jesus um die Erbverteiler- Rolle bat, er mahnte auch seinen Bruder, er mahnte alle. Und er wies es von sich Erbschlichter zu sein, denn das ist Sache der Brüder die Sache so fair zu regeln, daß nichts davon später vor den Richter kommen muß. Jesus nahm diese Zuständigkeit untereinander so ernst, daß er sagte: Wenn dir auf dem Weg zum Gottesdienst eine unbereinigte Sache zwischen dir und deinem Bruder einfällt, kehre um und bringe dein Unrecht in Ordnung. Gott will lieber das Gebet aufgeschoben haben als die Wiedergutmachung dem Bruder (dem Nächsten) gegenüber.

An diesem Briefschreibetag (2.6.98) gab es ein Zugunglück, es entgleiste ein Intercity Zug. Jemand in der Familie hörte am Morgen dieses Tages während eines intensiven Traum den Satz: "Die furchtbare Ungläubigkeit" und jemand gab zur Antwort: "Mach ich nicht mehr mit". Mit dieser Aussage schloß ich den Brief ab. Am 4.6.98 zitierte ich wegen dieser Aussage Daniel 12,10. "Viele werden geprüft und gereinigt und geläutert... Aber die Gottlosen werden weiter gottlos handeln .. .werden es nicht verstehen."

An dieser Stelle muß ich etwas Bitteres sagen: Ich habe Menschen erlebt, die viel für ihre Spiritualität taten und auch von ihren religiösen Erfahrungen überzeugt waren, aber deutlich belegten, daß ihr inneres Ohr verstopft war für Signale Gottes, die Gott aus eigener Absicht (also nicht "erarbeitet" durch Meditationstechnik) mitteilt. Und weil nicht selten diese Leute mir Selbsttäuschung vorhalten, weil ich Signale Gottes ernst nehme, deswegen beklage ich, daß Leute mit ihren meditativen Erleuchtungszuständen so gar nicht wissen, daß es sehr wohl Hilfen gibt für die redliche Selbstprüfung, wenn Gott ohne Zutun des Menschen Mitteilungen macht. Warum muß jeder religiöse Traum in die Ecke der Täuschung geschoben werden, so als ob Gottes Arm zu kurz wäre, Hilfen zur Unterscheidung zu geben. Ich weise auf reale Geschehen hin, die bestätigen können, daß ein Traum von Gott kommt. Ich erinnere an Jeremia, der sagte kurz nach Gottes Mitteilung, daß er einen Acker kaufen soll: "Da wußte ich, daß es kein (bloßer) Traum war." Warum sagte er das? Weil er wußte, es gibt Bluff durch den Feind Gottes. Aber in dieser Sache war das, was Jeremia von Gott erfuhr, real gedeckt. (die Realität als zweiter Zeuge!): Jeremia traf auf den Verwandten, der ihm den Acker (von dem Gott sprach) anbot. Warum verdächtigen mich gerade religiös "Erfahrene", weil sie sich sehr viel auf das einbilden, was sie durch große religiöse Meister (Gurus oder Lehrmeister) lernten und weil sie nicht ernst nahmen, was Jesus forderte (seine Zeichen wahr zu nehmen, ernst zu nehmen und Meisterallüren nicht zu bestätigen).

Am 4.6.98 schrieb ich, daß jemand über einen Traum erfuhr, daß es schon dränge, die angefangene Arbeit fortzuführen, bzw. fertig zu stellen. "Bis alles (Aufgetragene) fertig ist", bis das, was unser Anteil an der Erfüllung der Schrift fertig ist. Wir lasen heute Abend Markus 13,14-37.

Zum Zugunglück berichtete ich folgenden "Zufall" Unsere Tochter war damals an der Universität bei einem Computerkurs. Niemand wußte vom Zugunglück"Röntgen". Aber ein Computer "irrte" und schrieb einfach willkürlich das Wort "Röntgen" an die Wand. Manchmal schreien die Steine, auch die Bausteine des Computers. Warum die Steine schreien, ist nicht jedesmal gleich. Immerhin muß man auch mit dem Zeichen nachäffenden Teufel rechnen.

Als die Jünger Jesu bei seinem Einzug in Jerusalem Gott laut priesen und sagten: "Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn"... , da sagten Pharisäer zu Jesus: "Lehrer weise deine Jünger zurecht.". Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien."

Eines haben die Pharisäer erreicht, die nicht wenig unternommen haben, mich zum Schweigen zu bringen. Ein beliebtes Totschlag- Argument gegen mich war die dreiste, zynische Behauptung (dort, wo ich die ihre angemaßte Vater- und Lehrmeister- Autorität aus Treue zu Gott nicht hofierte), ich würde nur mir und meinem Ego gehorchen. So erreichten sie, daß ich meinen einzigem Herrn erst recht die Ehre gab, die sie selbst gerne eingeheimst hätten.

 

5. Juni 2005

2 Chronik 15: "Und auf Asaria... kam der Geist Gottes. Und er ging hinaus, Asa (König von Juda) entgegen, und sagte zu ihm: hört mich an, Asa und ganz Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, wenn ihr mit im seid. Und wenn ihr ihn sucht, wird er sich finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlaßt, wird er auch euch verlassen. Und Israel war lange Zeit ohne den wahren Gott... " Aber in ihrer Bedrängnis kehrten sie um zu dem Herrn, dem Gott Israels und sie suchten ihn, und er ließ sich von ihnen finden. In jener Zeit gab es... viele Beunruhigungen über alle Bewohner der Länder. Und es stieß sich Nation an Nation und Stadt an Stadt, denn Gott beunruhigte sie durch allerlei Bedrängnis. Ihr aber, seid stark und laßt eure Hände nicht schlaff werden.

 

6. Juni 2005

Heute stand folgend Schlagzeile in der Zeitung: "Gott ist Glück, das wollen mit allen teilen". Gerade in der letzten Woche erlebte ich dieses Glück ausgeprägt. Es schlugen nämlich die Wellen der Verleumdung und der eleganten Verfolgung durch religiös Führende hoch. In solchen Zeiten erlebe ich beglückend Gottes helfende und heilende Nähe. Ich sehe inzwischen eine geglückte Erprobung darin, wenn es mir gelingt, die Verletzung schnell genug wegzustecken, um nicht Gottes tröstende Nähe zu versäumen.

Wenn religiöse Meister und Väter über mich herfallen, weil meine Seele nicht mehr vor ihrer "Autorität" niederfällt und anbetet, dann weiß ich: Das habe ich dem Erlösungseinsatz Jesu zu verdanken. Diese Einsicht verbindet mich in glücklicher Dankbarkeit mit ihm und mit dem Vater im Himmel. Dankbar in ich auch, daß ich nicht mehr eigenen Launen ausgeliefert sein muß, ich darf mit Grund genug dem einzig artigen Hirten und Lehrer trauen. Ich bin nicht mehr der Sklave von religiösem Menschenwollen. Gott führte mich heraus aus den religiösen Sklavenmacher- Häusern. Auch weil ich darunter sehr litt, koste ich die neue Freiheit beglückt aus. Da ist noch etwas Beglückendes: In jungen Jahren belehrte man mich, daß "Rette deine Seele" Egoismus sei. Das so erzeugte Wir- Gefühl war entlastend, aber auch entmündigend. Ganz zu schweigen vom traurig machenden Gefühl als Rädchen im großen Räderbetrieb zerrieben zu werden. Und jetzt genieße ich es, wie die Verheißung Zug um Zug der Erfüllung zustrebt. Die Verheißung, daß Gott selbst seinen Verbündeten seine Weisung ins Herz schreibt. Daß jeder Einzelne von Gott so ernst genommen wird. Das heißt: Wenn alle Welt mich verleumdet und verurteilt, dann habe ich die Sicherheit: Gott weiß wie es um mich steht, er braucht bei seiner erziehenden Weisung nicht das Geschrei der anmaßenden Großen und Kleinen. Wenn das kein beglückender Trost mitten in den Anfeindungen ist!

Gestern schrieb ich aus 2 Chronik 15wie Gott seinem Volk (das zuvor ohne Gott lebte) eine neue Chance gab, aber dabei auf Gegenseitigkeit bestand ("wenn ihr ihn verlaßt, wird er euch verlassen"). Ich gehöre nicht zu den Leuten, die pauschal meinen: "Not lehrt beten". Aber, ich versuchte mitzuteilen, daß Bedrängnisse eine Chance sein können ("in ihrer Bedrängnis kehrten sie um zu dem Herrn,... sie suchten ihn und er ließ sich von ihnen finden."

2 Chronik 15,12ff: "Und sie traten in den Bund, den Herrn, den Gott ihrer Väter zu suchen, mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele... "Und der Herr schaffte ihnen Ruhe ringsumher." Oben betonte ich die Gegenseitigkeit und weiter oben sprach ich davon, daß ich bei Anfeindungen aufpassen muß, die beglückende Nähe Gottes nicht zu versäumen. Jetzt sage ich: Er verschafft nicht nur Ruhe ringsum, sondern auch tief in meinem Inneren.

Nun bin ich doch betroffen, was das nächste Thema im Brief vom 4.6.98 ist. Ich zitiere: Es wird in manchen Religionen und religiösen Traditionen von "Sieben Brücken" (oder sieben Läuterungen) gesprochen . In der Schrift ist davon nicht die Rede, aber ausgeschlossen ist es auch nicht, immerhin sagt Jesus Leiden prophetisch voraus, daß "der Menschensohn" in die Hände der Menschen kommt, daß sie ihn an die Grenze bringen wollten. Auf Folgendes (aus dem Brief vom 4.6.98)kommt es mir heute (6.6.98) besonders an: Tatsache ist auch, daß Gott die Läuterung selbst dort in Händen behält, wo es zuerst so aussieht als habe der Satan die Geschehnisse in der Hand. Zweimal ist in der Schrift die Rede davon, daß der Satan Gott bat, prüfen (sieben) zu dürfen (Hiob und Petrus).

Ich habe einmal eine ältere Frau erlebt, die immer wieder einmal sagte, sie sei sieben Mal "chloroformiert" (betäubt) wurde. Auffallend war, daß in der Familie der Frau niemand auch nur eine Spur Bereitschaft (Mut) aufbrachte, ein offenes Wort wegen ihrer Eigenmächtigkeiten und wegen ihrer Launen zu sagen. Besonders die Schwächeren hatten nicht wenig unter ihrer herrschsüchtigen Art zu leiden. Die Frau ist schon lange tot. Im Traum erlebte ich einmal, daß sie sich ganz ohne Betäubung einer äußerst schmerzlichen Untersuchung stellen mußte. Es bestärkte mich , nicht zu trödeln, nicht zu kneifen (sich z.B. dem anonymen Urteil von Schülern zu stellen.), wenn eine Einsicht fällig (gereift) ist und wenn die Zeit drängt.

 

7. Juni 2005

Am 5.Juni 1998zitierte ich im Internetbrief Worte aus Jesaja 59. Heute treffen mich besonders die Worte: "An euren Händen klebt Blut (die Hände eurer langen geistlichen Arme sorgen für tödlich verseuchtes Blut. Ich denke z.B. konkret an das Kondomverbot), Unrecht befleckt eure Finger. (Wieviel "Friede" erkaufen die Mächtigen, weil sie Entrechteten das Recht absprechen, sich zur Wehr zu setzen. Wieviel Verleumdung wird in Umlauf gebracht, sollte der Entrechtete wenigstens für Schutzbefohlene Rechte einfordern.), wenn ihr den Mund aufmacht, kommt Lüge und Betrug heraus. Keiner fragt danach, ob wirklich Recht geschieht. (Ach was ist man stolz auf diese positive, friedfertige Gleichgültigkeit). Ihr stützt eure Anklagen (Vorwürfe!) auf Lug und Trug. Eure Anschläge sind so tödlich, wie die Eier giftiger Schlangen: Wer davon ißt, muß sterben (wer die geistlichen k.o. Tropfen- angeboten in frommen Pralinen- schluckt, weil sie z.B. von sehr angesehenen religiösen Führern kommen, löscht seine eigene Lebendigkeit aus). ... Wer krumme Wege geht, hat keinen Anteil an dem Glück und Frieden, die der Herr schenkt. " Von diesem Glück schrieb ich gestern ausführlich.

Es ist selbstverständlich, daß nach einem Unglück oder nach einer Katastrophe vor Ort sorgfältig nach der Ursache gesucht werden muß. Ich lernte aber, daß hinter manchem Leid Menschensünde treibender Hintergrund ist. Nicht so, daß man einfach sagen könnte, dieses oder jenes Unrecht ist schuld. Gott hat es in der Hand, gerade auch dann , wenn es im Einzelfall doch so sein kann, daß bestimmtes Unglück mit konkretem Treuebruch zu tun hat. Aber auch dann, wenn mehrere Menschen oder sehr viele das Maß des Unrechts voll machen. Jesaja 59,14, erste Übersetzung: "Denn die Wahrheit ist gestürzt auf dem Marktplatz und die Geradheit findet keinen Eingang." Zweite Übersetzung: "Von Recht und Gerechtigkeit ist nichts mehr zu finden. Ehrlichkeit und Redlichkeit sind auf dem Marktplatz nicht mehr gefragt. Zuverlässigkeit gibt es nicht mehr." Und nun stelle ich aus beiden Übersetzungen eine Stelle gegenüber. Nämlich die Stelle, die etwas aussagt über den Einzelnen (oder über eine kleine Gruppe), die nicht mitspielt bei dem, was auf den Marktplätzen der Welt üblich ist.: "wer sich vom Bösen fernhält wird beraubt." Oder: "Wer sich vom Unrecht fernhält, dem spielen die anderen übel mit." In diesem Jesaja- Text ist nicht wenig von Gerechtigkeit die Rede. Ich wurde nicht wenig angegriffen- gerade in besonders frommen Kreisen, wenn ich grobes Unrecht beim Namen nannte und den Schutz Benachteiligter forderte. Man sonnte sich, daß man ein anderes Leitmotiv habe, nämlich die Liebe. Und ich frage zurück: Was ist denn dies Liebe für ein eklig süßer Brei, wenn die Gerechtigkeit nicht ein Bestandteil der Liebe ist und wenn unbequeme Fragen nach dem Recht Benachteiligter einfach als "zu negativ" zurückgewiesen werden. Bei der reichlich isolierten Forderung nach Liebe wird mir speiübel. Man erinnert sich an Kreise, in denen man einander liebevoll umschwänzelt und von dieser "Liebestrance" besoffen wird. Wenn man irgendwo ähnliche Elemente des Umgangs miteinander sieht, kommt man schnell wieder in die gleiche Stimmung. Der Blick wird verstellt für fällige Wachsamkeit und Nüchternheit.

Jesaja 59,15f: "... Der Herr hat alles gesehen und es mißfällt ihm, daß es kein Recht mehr gibt. Er wundert sich, daß keiner einschreitet (ach was wundern sich die harmonisch vereinten Frommen, sollte einer so negativ sein und sagen, was an Unrecht nicht mehr zu übersehen ist), Darum greift er mit eigener Hand ein und verschafft seinem Willen Geltung."

An dieser Stelle muß ich sagen, Paulus irrt, wenn er im hohen Lied der Liebe schwärmt, daß Erkenntnis vergeht , die Liebe aber bleibt. Liebe ohne Erkenntnis ist schal. Ich habe im AT von der Ewigkeit der Erkenntnis gelesen. Und ein prophetischer Satz drängt sich mir jetzt auf: "Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis."

Nun werde ich Jesajatexte zitieren, die von denen, die Jesu Einigkeit mit dem Vater (auch im Hinblick auf Prophetenworte) in Frage stellen, als "befremdlich" ansehen. Und die gerne im Neuen Testament die Stellen übergehen, in denen Jesus sehr wohl davon spricht, daß er die Macht haben wird, zu bestrafen. Und ich werde Prophetenworte zitieren, die seltsam eifrig von denen übergangen werden, die so gerne vom AT- Rachegott reden: Jesaja 59,16f: "Darum greift er mit eigener Hand ein... die rettende Macht ist sein Helm. Als Mantel trägt er den festen Entschluß und das brennende Verlangen, alles Unrecht zu bestrafen ." Jesaja 59,20: "Und ein Erlöser wird kommen... für die, die in Jakob vom Treuebruch umkehren, spricht der Herr."

Wiedereinmal staune ich über Gottes Fügung: Von Liebe ohne Einsicht und ohne Gespür für "alles, was recht ist." schrieb ich aus aktuellem Anlaß. Daß ich jetzt erneut mit diesem Thema konfrontiert werde, hat mit einem Erlebnis zu tun, das ich am 5.6.98 im Einkaufszentrum hatte: Ich schrieb davon an diesem Tag ins Internet, ich schreibe wörtlich ab; "Ich habe heute in der Stadt gefährdete Kleinkinder (unabhängig voneinander) gesehen und ich sah ihre Mütter, (einmal einen Vater und Mutter) und ich dachte: Wie lieb und betulich man mit Kindern umgehen kann, das schlägt so einem Kind regelrecht ins Gesicht. Genauso überschwänglich wie eine der Mütter mit ihrem Kind umging ging sie mit einer Frau an der Kasse um. Dabei vergaß sie ihr Kind zu beaufsichtigen. Und das noch sehr kleine Kind lief gefährdet zwischen den Kunden herum. Es sah aus, als ob das Kind der Mutter abhanden gekommen war. Es war ganz allein auf sich gestellt, es war noch so klein, daß die Gefahr groß war, daß es von Passanten überrannt wurde. Die Mutter war in ihrer ganzen liebevollen Unterhaltung nur ihrer Gesprächspartnerin gegenüber im "Hier und Jetzt" verpflichtet. Erst als ich einen zweiten analogen Fall an diesem Tag sah, verstand ich etwas von der falsch verstandenen Menschenliebe, die im Grunde Auslieferung eines Kindes an die Gewalt ist. Ich erinnerte mich an ein eignes Beispiel dafür: Ich war mit unseren Kleinkindern zu einem Spielplatz gegangen. Ich saß mit Müttern auf einer Bank. Ich ließ mich so voll in ein Gespräch ein, daß ich plötzlich feststellen mußte: unsere Tochter ist weg. Eine andere Frau sah sie dann dort, wo ich sie nicht vermutet hätte: Sie saß oben auf einem Kletterturm. Bisher hatte sie diese Höhe nicht gewagt, obwohl ich sie zum Klettern ermunterte, weil ich ja dabeistand und sie bei einem Sturz hätte auffangen können. Wenn ich später von schweren Unfällen auf dem Spielplatz hörte, erinnerte ich mich, wie schnell das auch unserer Tochter hätte passieren können, weil ich mich so "unbeschnitten lieb" einer Mensch zu Mensch - Begegnung widmete.

 

 

8. Juni 2005

Als damals, Anfang Juni 1998 jemand in meiner Familie zum ersten Mal etwas von der wahrscheinlichen Unglücksursache (Zugunglück Eschede) hörte, verhörte er sich auf Anhieb so: "Wortbruch ist die Ursache des Unglücks." Und dann war aus dem Zusammenbruch zu hören: "Radbruch".

Jesu Leidenskelch wurde so von ihm beschrieben: Er wird in die Hände von Menschen fallen. Nicht wenige meiner Erprobungen hatten mit Ausgeliefertsein an Menschen (z.B. dem Ausgeliefertsein an das Urteil Mächtiger zu tun). Manchmal war das auch ein Stückweit Ausgeliefertsein an Menschenhände. Ich weiß ja noch nicht, was mir noch bevorsteht. Der Hiobbericht zeigt, daß Freunde (nahe stehende Menschen) die schlimmsten Feinde (auch der Treue zu Gott) werden können. Die drei "Tröster" waren versierte Theologen, sie sagten manch grundsätzlich Richtiges, es paßte nur nicht auf den redlichen Hiob.

Der Ortsname Eschede erinnerte mich an eine himmelschreiende Trösterrolle (dafür gab es direkte Zeugen). Zuerst saß der nun bereits verstorbene religiös Amtierende (mit dem Namen, der Ähnlichkeit mit dem Namen Eschede hatte). im Boot derer, die familiäre Katastrophen durch Lehrschreiben aus Rom begünstigen. Dann als die Katastrophe da war, bot er seinen milden, gütigen Seelsorger- Trost an.

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