Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

 

Brief vom 8. Juli 2005

fortgesetzt am:

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8. Juli 2005    

 

Es gibt immer wieder einmal Hinweise, daß die Mühen und das Gelernte früherer (und sehr früher) Generationen nicht verloren ist, sondern jetzigen Menschen dient. Ich nenne so ein Beispiel: Ich lege mir an meinen Schreibplatz immer irgenwelche gerade fälligen Näharbeiten bereit. Wenn ich beim Schreiben müde werde, wechsle ich dann auf manuelle Arbeit. Heute hatte ich mir Materialien bereitgelegt. Wegen meiner massiven Fußprobleme wollte ich erstmals den Versuch machen, mir selbst Hausschuhe herzustellen. Ich hatte auch schon ein Konzept. Zunächst wollte ich rasch die heutige Tageszeitung durchsehen, bevor ich zu schreiben begann. Da wird ganz groß das nachkonstruierte Schuhwerk von Ötzi angepriesen ("wie Barfußlaufen"). Ich versichere, es ist wahr: Die vordere Hälfte dieses 5000 Jahre alten Schuhs könnte die geistige Vorlage für mein Arbeitsvorhaben sein.

Nun ein Detail aus dem Brief vom 1.7.98: Als Samuel traurig vor Gott war, daß das Volk Israel darauf beharrte, ganz wie andere Völker auch einen König aus eigenen Reihen haben zu wollen, da sagte Gott zu Samuel: "Die meinen nicht dich (in ihrer Ablehnung), sondern mich." Samuel war damals offensichtlich der Einzige, dem der persönliche Bezug zu Gott heilig war. Es gab einmal in meinem Leben eine Enttäuschung (es war keine kindische Sache), bei der ich mir sagte, daß ich in der Sache mich nur vor Gott ausweine und nicht vor Menschen. Nach diesem Entschluß stieß ich zufällig (ich nehme also nicht einfach die Bibel als eine Art magisches Nachschlagebuch für Gottes Antwort) auf die Stelle, wo Gott Wert darauf legt, daß das Volk (das Kollektiv) seinen Willen erfüllt bekommt (also wie andere Völker auch, aus eigenen Reihen einen Herrscher). Gerade weil ich keine Antwort aus der Bibel gesucht hatte, erfaßte ich, daß es nach Gottes Fügung im Einzelfall so sein kann, daß ich eine weiterführende Einsicht durch diese zufällig vor mir liegende Bibelstelle erhalten kann: Ich hatte mich oft gefragt, warum Gott weiterführende Einsicht durch diese zufällig vor mir liegende Bibelstelle erhalten kann: Ich hatte mich oft gefragt, warum Gott vor dem Volk nur mit den Nachteilen einer solchen Monarchie argumentierte und nur vor Samuel die Verletzung Gottes zur Sprache kam. Gott weinte sich nur vor einem einzigen Menschen aus, vor Samuel. Das heißt aber auch, wer nicht merken will, was das für ein Rückschritt ist, aufzuschauen zu Supervätern, Superlehrern, mache halt das doppelte Spiel weiter, zu Gott "Herr, Herr" zu sagen und in Wahrheit Menschenherrschaft anzubeten. Es mag sein, daß Gott eine Weile Mitleid mit den Opfern vermessener Führerkulte hat. Wenn aber Gott Irregeleiteten Aufwachhilfen gibt, diese aber an ihrer alten Natur festhalten, dann geschieht keine Wiedergeburt. Es war keine nebensächliche Weisung, als Jesus aufforderte, die Signale Gottes ernst zu nehmen.

Ich machte zunehmend eine Entdeckung: Jede Art von Sünde kommt zuerst und zuletzt von der Götzendienerei. Es gibt viele Arten von Vergötzung, alle haben mit Habgier zu tun. Damals vor sieben Jahren hörte ich im Traum: "Als sie noch im Goldfieber waren, merkten sie nicht, wie nahe der Todfeind war."

Als Luther für Pauluslehren ("Werke [=Tun] nützen [nützt] nichts") klare widersprechende Worte Jesu verriet (dem Paulus unterordnete) geschah Palusvergötzung. Ich weiß auch, daß Werke alleine ebenfalls nichts nützen. Damals verteidigte die kath. Kirche in diesem Punkt die Wahrheit. Später, als sie das Dogma der Unfehlbarkeit unterschrieben hatte, war der erste Schritt getan, sich in der Rechtfertigungslehre mit dem Verrat von Luther zu vereinen. Eine Verkehrtheit, die nichtzurückgenommen wird (Unfehlbarkeit eines Christenführers), zieht die nächste nach.

Das Einzige, was ich aus einem Brief vom 3.7.98 heute für diesen Brief festhalte, ist Obadja 7. Immer wieder erlebe ich einmal, daß aus einem prophetischen Gesamttext nur ein einziger Satz akut ist, akut auflebt. Wenn ich das so erlebe, dann werde ich an Jesu Zusage erinnert, daß er das Gesetz und die Propheten erfüllt. Und ich muß an die Voraussage denken, daß jedes Worte aus Gottes Mund mit Frucht zu ihm zurückkehrt.

Nun zu Obadja 7: Ich wußte heute noch nicht, daß mir diese Stelle aus einem sieben Jahre alten Brief begegnet. Aber zum ersten Mal war mir gleich am frühen Morgen bewußt, daß ich nicht nur einmal wegen meiner Treue zu Gott vertrieben wurde. Es ist wahr, ich wußte ja um die dazu gehörenden Machenschaften. Aber das Wort "vertrieben" fand ich heute zum ersten Mal passend. Obadja: "Bis an die Grenzen haben dich getrieben alle deine Bundesgenossen, betrogen, überwältigt haben dich deine Freunde, die dein Brot aßen."

Im Brief vom 6.7.98 schrieb ich: In letzter Zeit häufen sich Träume, die von Gefangenschaft berichten. Jetzt bin ich doch überrascht, daß ich das gleiche Thema vor sieben Jahren aufgriff, von dem ich eben erst schrieb. Damals formulierte ich es so: Merkwürdig ist, daß biblische Elemente einfach selbstverständlich mit jetzigen realen Gegebenheiten kombiniert sind (z.B. Jeremias Aufenthalt [Gefangenschaft] im Wachhof. Es wird aber(in einem Traum von damals) z.B. durch Anwesenheit von Studenten die verborgene Gefangenschaft im sog. "freien Land." deutlich. Vor sieben Jahren wußte ich noch nicht, wie real diese Studenten (es sind jetzt real Studentinnen) zur verborgenen Gefangenschaft (Behinderung) gehören. Gegen Bezahlung ist zur Zeit jeweils eine fast täglich zu Hilfsdiensten in unserer Wohnung.

In einem dieser Gefangenschaftsträume war auch von einer euphorischen Gefangenschaft die Rede: Man kam an eine Kirche. Durch die geöffnete Türe sah man wie kunstvoll und feierlich farbiges Licht (durch die Fenster) sich in einem Wasserbecken spiegelten und so bewegliche Schattenspiele an der Wand denken lassen sollten, da sei der Geist Gottes. Der träumende Mensch merkte, wie anfällig Menschen auf diesen Zauber (diese Masgie, welch ein Verschreiber. Ich wollte schreiben: diese Magie)) reagieren. Es war eine Abendandacht angesagt. Es wurde die Entscheidung des Träumenden respektiert, daß man nämlich draußen bleiben wollte, man hatte nein dazu gesagt. Eine junge Frau sagte daraufhin entschieden: "doch das will ich sehen (erleben, mitmachen)" und es war deutlich: Diese Aussage stand da wie ein entschlossenes, mutiges Glaubensbekenntnis. Eine kühl wirkende Engländerin tat sehr überlegen, sie sagte als Begründung, warum sie das Ganze ablehnt: "Es dauert so lange. Sie warf dieses romantische suspekte Kirchenspektakel in einen Topf mit ernstzunehmenden Ritualen. . Aber sie half dem träumenden Menschen und auch anderen auf ihre Weise halt draußen bleiben zu können, "man war ja in Gefangenschaft" Etwas war besonders komisch an diesem Kirchenspektakel: Sehr milde wurden die Strafgefangenen aufgenommen und behandelt, obwohl man unschuldig war. Diese Milde führte Menschen nahe an die Versuchung heran, sich halt doch schuldig zu fühlen und die Güte anzunehmen. Es wirkt also das "Glaubenszeugnis"täuschend echt. Es wirkte das milde Aufgenommenwerden und die "Vergebung" täuschend echt. Und es wirkte das Lichtspiel täuschend echt. Es war also Betrug und Lüge an allen Ecken und machte das Schlimme der Gefangenschaft aus.

 

11. Juli 2005    

 

Den Internetbrief- Brief vom 7.7.98 kann ich so zusammenfassen: "Kein Zweifel die Menschen im Haus (Bediensteten der Kirche) haben ihren Dienst einem ganz anderen Herrn zugedacht, und nun denken sie, der Herr des Hauses habe dafür Verständnis.

Am 10.7.98 schrieb ich von meiner Betroffenheit über das Wort Gottes, das betont: "Weisung geht von mir aus" Diese Wahrheit mehr und mehr zu erfassen, macht zumindest einen Kern des Abschlußkampfes aus. Der Kampf , der sich durch ein ganzes Menschenleben durchzieht, hat aber Phasen, (Teilziele und Abschlüsse. Wenn in der Johannesvision vom Tier berichtet wird, wie Menschen in seinem Sinn arbeiten, leben, denken (Offenbarung 13), dann muß das als Kampf gegen diese Einsicht (von Gott geht Weisung aus) gesehen werden. Das Tier (der Feind Gottes) wird die Zuspitzung der Versuchung bringen und das wird alle Ebenen des Menschen betreffen. Es gibt keine Erlebnisebene, die nicht vom Todfeind benutzt werden kann. Der Hohn des Tieres (ja die Spitze des Hohns wird es sein), Menschen so zu verblenden, daß sie sich religiös verpflichtet fühlen, im Sinne des Leittieres (des Führertieres) zu handeln. Jesus sagt: Verstand (waches nüchternes Aufmerken) wird gebraucht, um das zu erkennen, daß das Greuel sich im Heiligen breitmacht. Und es ist gesagt, unverzüglich muß vor dem Schlimmsten geflohen werden. Das Schlimmste kann ein Griff des Greuels nach einem wahren Wort der Schrift sein oder nach einer Weisung, die von Gott ausging. Man muß es wissen, diese Spitze der Verhöhnung von Heiligem kann so plötzlich sein, wie wenn einer im Raum den Fernseher (nur das Bild, nicht den Ton) einschaltet, ohne daß der andere es merkt, so daß das Fernsehbild ein Gleichnis des unerhört überrumpelnden Greuels ist. Es geht nicht darum, auf den Feind und auf die Angst vor ihm fixiert zu sein. Es geht aber darum, um keinen Preis der Welt die Bindung an Gott preis zu geben. Wegen dieser Treue wird Flucht sein müssen, wenn der Höhepunkt der Not (also diese Zuspitzung ) da ist. Die redliche Bitte an Gott" Führe uns nicht in Versuchung", ist schon eine Form der Parteinahme für Gott und somit für das eigene Leben.

 

12. Juli 2005    

 

Der Gegner Gottes legt es darauf an, die Bindung, die Gott gehört, an sich zu bringen. Der Todfeind von Gott und Mensch scheut keine List. Er versucht z.B. die Körperlichkeit des Menschen (z.B. den Hunger, den Durst, die Sexualität) als Erpressung zu benutzen. Ich muß an diese Stelle eine Tatsache nennen. In Talkshows hörte ich mehrfach großes Gelächter, wenn die Sprache darauf kam, welche Aufregung vor so und soviel Jahren erste Tabubrüche (z.B. Hildegard Knef im Film "Die Sünderin") durch das Land ging und wie groß das Geschrei vom Sittenverfall war. Nun, ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, daß ich bei vielen sonst interessanten Filmen zur Fernbedienung greifen muß, weil ich keine Lust habe, vorgeführte Sex-Orgien auf mich wirken zu lassen. Mir tun aber junge Leute leid, die mit den gewordenen "Selbstverständlichkeiten" (ich nenne es halt doch Sittenverfall) leben müssen. Wie geht es denen, die bei ihrem Outfit nicht das oberste Ziel haben, möglichst sexy zu wirken. Wie geht es Medienleuten (z.B.Filmemachern), die mit ihren Angeboten deswegen zu den Losern gehören, weil sie nicht mitmachen bei dem Wettbewerb "Wer bringt noch mehr Sex, wer bringt noch schärferen Sex, wer durchbricht noch dreister die Restbestände von "Sitte und Anstand".

Es mag manchen Kämpfer gegen "moralische Zerfall" gegeben haben, den unsaubere Motive, ja sogar heuchlerische Begehren antrieben. Auf andere kann zutreffen, was ich in einem Brief vom 10.7.98 in einem ganz anderem Zusammenhang sagte: Ich muß an Hiob erinnern: Er wußte auch am Ende des Kampfes, daß er töricht Unreifes sagte. Er wußte aber auch: Gott bestärkte ihn, das was gelungen war (Das elementare Ja zu Gott selbst) nicht im Nachhinein zu verunglimpfen (verunglimpfen zu lassen). Man kann hier zusammenfassen: Hiobs redlicher Kampf war seine Rechtfertigung. Gott ließ den Anteil des Hiob an diesem Kampf als Hiobs Beitrag stehen und er führte ihn weiter, belegte ihm , wie angewiesen er ist, daß Gott weiter hilft. Die Geschichte bringt auch zum Ausdruck, wie gefährlich es ist, anderen Schuld zuzusprechen. (Einen Menschen zu warnen, wenn er Ärgernis gibt [Anlaß zur Sünde ist], das ist etwas anderes). Ich lernte, die beste Abwehr gegen die vielen Verleumdungen und gegen Rufmord ist, nicht von Menschen Angesehensein zu erwarten. Sondern so zu denken und zu handeln, damit das Angesehensein von Gott wächst.

Wenn Paulus im Hebräer 11,7 sagt" Durch den Glauben (Setzen auf Gott, Gehorchen seiner Weisung (= Tun, ist "Werke tun!") hat Noach Gott geehrt und die Rettung seine Hauses... ", dann wird die Nähe von Gottesliebe und Menschenliebe deutlich, aber auch die unverzichtbare Verknüpfung von Glaube und Tun. Ich kann nur warnen, einen Gegensatz zwischen Glaube und Tun zu stiften. Man kann jedoch sagen: Werke ohne Glauben nützen nichts.

Es ist klar, die hochangesehenen Theologen müssen abfällig über mich reden, weil ich ihre große Versöhnungstat zwischen Lutheranern und dem Vatikan nicht als Versöhnung anerkenne, sondern als erneutes Votum für Paulus gegen Christus. Und zwar in einem Punkt, in dem Paulus nicht merkt, daß er sich über Jesu Worte erhebt.

Schon vor sieben Jahren, schrieb ich davon und ich zitierte schließlich dazu Jesaja 51,46: "Hört auf mich... du Volk , in dessen Herzen mein Gesetz ist. Fürchtet nicht die Schmähungen der Menschen und erschreckt nicht vor ihren Hohnreden.... meine Gerechtigkeit wird in Ewigkeit bestehen." Ich brauche diese Ermutigung. Ich bin Hohnreden gewohnt, seit ich mich auf gültige Schriftworte und auf Gottes Weisungsrecht einließ. Aber die Hinterlist der Hohnreden steigerte sich im Lauf der Jahre. Man kann sich jedoch darauf verlassen, auch wenn es Momente gab, in denen ich überlegte, ob ich die Deutlichkeit z. B. von vor sieben Jahren jetzt neu übernehmen soll und auch wenn es die Einsicht gibt, dies oder jenes wohl besser nicht gesagt zu haben, wenn es darauf ankommt, wenn es um meine Pflicht und Schuldigkeit geht, kann mir keine noch so elegante Hinterlist den Mund verschließen. Auch kein noch so hoch gekommener Möchtegernbelehrer von Gott und Mensch. Es geht mir wirklich zuerst um das Angesehensein vor Gott. Und ich weiß, daß Glaube ohne gehorsames Tun ein "strohernes", religiös angepaßtes Weltchristentum fördert. Ich mache mir heute nicht erneut die Mühe, die Worte Jesu und sein gelebtes Beispiel zu beschreiben, die der Rechtfertigungslehre Luthers (und damit dieser Lehre von Paulus) widersprechen.

Im Internetbrief vom 10.7.98 schrieb ich: Ich habe Grund für die Aussage, daß im Fall, daß ein Mensch aus Paulus ein Idol macht. wahre Paulusworte geschänder werden, weil so getan wird, als sei Paulus der Urheber dieser Einsicht. Wer das zwar verneint, aber im Fall, daß klare Christus- Worte einzelnen Paulus- Aussagen widersprechen, Paulus dominieren läßt. hat der Person des Paulus keinen Dienst erwiesen. Denn er degradierte Paulus auch dadurch zum Idol. Die Paulusaussage, alles, was in der Schrift steht, ist Gottes Wort, erhielt eine solch oberste Stellung, daß man gleich zu denken aufhörte, wenn Paulus einige Male Dinge sagte, die mit Jesu Lehre nicht übereinstimmten. Man ließ es zu, daß Paulus der Herr wurde, niemand sagte es laut, aber es wurde so gehandhabt: Jesus wurde wie ein Knecht des Pauls behandelt. Und das im Namen von "alles, was geschrieben ist in der Heiligen Schrift, kommt von Gott."(nur manchmal kneift man die Augen beim Lesen von den Jesusworten etwas zu, die zur obersten Meisterordnung des Paulus nicht so sehr passen. Und ausgerechnet reißt man dort beim Lesen die Augen weit auf, wo Paulus Eigenmächtiges sagt und beansprucht, das sei Gottes Wort.)

 

14. Juli 2005    

 

Mein Entschluß zuerst und zuletzt Gott gefallen zu wollen, reifte im Lauf meines Lebens. Immer wieder gaben Erlebnisse Anstoß, diesen Entschluß zu fassen. Und jetzt im Alter wurde mein Entschluß mehrfach auf seine Wahrhaftigkeit und Nachhaltigkeit hin geprüft. Dabei hatte ich zu lernen: wenn mir mein Leben lieb ist, habe ich gar keine andere Wahl.

Ich lief, wie viele andere Menschen auch Menschenspektakeln nach und plötzlich wurde alles ganz anders, z.B. durch ein hochfiebriges Gelenkrheuma als ich 15 Jahre alt war. Mit etwa 24 Jahren meldete sich das Rheuma erneut, und zwar als chronisches Gelenkrheuma. Die Diagnose lautete: "unheilbar", lebenslang sei ich auf Penizillin- Dauerbehandlung angewiesen. Später erlebte ich bei ähnlich überraschenden Einschnitten folgendes Muster deutlicher: Freunde und Bekannte kommen und wollen den Geschlagenen aufmuntern. Sie kommen mit einem neuen Spektakel oder mit Sublimeren und so ein Gepeinigter lügt Freude vor. Das kostet Kraft und so wird der letzte Rest eigene Kraftreserven verbraucht. Oder der Gepeinigte schreit auf, bei dem Hohn, den diese Spektakel angesichts seiner Not sind. Und dann gehe die Aufmunterer weg und sagen: Der ist aber komisch geworden.

So ein Mensch hat viel investiert, um bei den Menschen angesehen und geachtet zu sein und nun bricht alles zusammen Alles gerät in den Staub (oder in den Keller) und wenn es noch so erhaben und hoch angesetzt wurde, denn es war ja "artgerecht", der alten und neureuchen Ahnenart gemäß. Und der Zusammenbruch des Herzens (die Entscheidung dafür, was bei Menschen Ehre einbringt) liegt oft weit zurück, lebendig tot ist man dafür den üblichen Erwartungen im vorauseilenden Gehorsam entgegengekommen. Man war das Produkt von Menschenerwartungen. Das Gefallenwollen war ein Götze geworden. Eine ganze Menge von Lebensmühen werden dem Gefallenwollen geopfert. Mir ist nach wie vor nicht egal, ob ich bei anderen "ankomme", aber ich zahle nicht mehr wie früher dafür überhöhte Preise. Erst recht bin ich nicht mehr bereit, das Lebensbündnis mit Christus in Frage zu stellen. Es gab deswegen Momente, in denen sich Jesu Voraussage erfüllte: "Ihr werdet bei allen verhaßt sein."

Wenn die Zeit für die Loslösung von früheren Phasen (man kann auch sagen, die Zeit der Loslösung von sinnlosen, ja schädlichen Traditionen) da ist, dann gehe ich nach ausreichender Auseinandersetzung den unbelehrbaren Verteidigern dessen, was vorbei sein soll aus dem Weg. Wem die Zukunft egal ist, halte sich damit auf, alten Siegen (Menschenmeister- Siegen) die Bahn zu bereiten. Ich hatte das Meine getan (versucht, zu warnen. )

 

15. Juli 2005    

 

Am 14.7.98 ging ich von den in 2Chronik 28 beschriebenen kultischen (religiösen) Entgleisungen (Götzendienst) aus, um etwas von den fast zwangsläufigen Folgen dieser religiösen Perversion deutlich zu machen: Das, wovon in 2Chronik 28 berichtet wurde, diese Auswüchse der Kulte, das geschieht (in verkappten Formen) schneller als man denkt.

"Da gab ihn (den untreuen König von Juda) der Herr, sein Gott, in die Hand des Königs von Aram." "Und auch in die Hand des Königs von Israel wurde er gegeben, der ihm seine schwere Niederlage beibrachte... weil sie den Herrn, den Gott ihrer Väter verlassen hatten... Auch raubten sie große Beute von ihnen und brachten die Beute nach Samaria. Und dort war ein Prophet des Herrn mit dem Namen Odet." Dieser Prophet machte den zurück kommenden Kriegsleuten eine ganz andere Entgleisung bewußt: "Siehe, weil der Herr , der Gott eurer Väter, über Juda wütend war, hat er sie in eure Hand gegeben. (Ihr hattet also die Macht in euren Händen). Und ihr habt sie mit einer Wut umgebracht, die bis an den Himmel reicht. Und nun gedenkt ihr, euch die Söhne Judas und Jerusalems(die Brüder und Schwestern Jesu, die Laien) zu Knechten und Mägden zu unterwerfen. Sind aber nicht bei euch selbst Verschuldungen gegen den Herrn euren Gott ?"... schickt die Gefangenen zurück, die ihr von euren Brüdern weggeführt habt. " Ich erinnere mich was ich damals dachte: Sicher waren auch unschuldige Gefangene dabei (Sturm auf die Bastille an einem 14. Juli) als seinerzeit alle Gefängnisinsassen mit Gewalt befreit wurden.

Es traten führende Männer vor die vom Heereszug Heimkehrenden und sagten zu ihnen: Ihr sollt die Gefangenen nicht hier her bringen. Denn ihr habt vor, unsere Sünden und unsere Verschuldungen zu vermehren, zusätzlich zu den Verschuldungen, die auf uns liegen." Man gab die Gefangenen frei und die führenden Männer nahmen sich der Gefangenen an. Man bekleidete die, die nackt waren, wurden bekleidet, sie bekamen Schuhe "speisten und tränkten und salbten sie. Und alle, die ermattet waren, geleiteten sie auf Eseln und brachten sie nach Jericho.

Damals beschrieb ich einen Traum, den mein Mann in diesen Tagen damals hatte: Man war unterwegs zu einem Arbeitsvorhaben. Eine Frau organisierte die Reise. Sie sagte, es steigen an anderen Orten weitere Kollegen zu. Sie würde aber nicht sagen, wer von den Mitfahrenden und von denen, die noch zusteigen, Kollegen (Mitarbeiter) seien. Das mußten die Leute schon selbst herausfinden. Es war also den Arbeitenden selbst überlassen, herauszufinden, wer an dem Arbeitsprojekt beteiligt ist und wer nicht. Ich schrieb damals (wozu ich auch jetzt noch stehe): So wird Kooperation zwischen den Epochen sein. Heute (15.7.05) habe ich zu diesem Thema mehr Erfahrung als damals. Es gab immer wieder einmal erstauntes Überraschtsein, wenn Menschen etwas sagten oder taten, was spürbar ein Signal war, daß sie auf ihre Weise an dem mitarbeiten, was gerade mein Arbeitsschwerpunkt war.

Ich las heute den Zeitungskommentar mit der Überschrift: "Göttliches Bischofsrecht." Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, in die jetzigen Streitereien zwischen Bischof und Diözesanratsvorsitzendem einzusteigen. Erst gestern fragte ich mich, was ein Satz, den ich am 13.7.98 im Traum hörte, damals und jetzt bedeuten sollte. Der Satz lautete: "Um Himmels Willen, nicht solche Streite." Aber, der Schreiber des Kommentars war auf seine Weise Mitarbeiter an einer Sache, die mich interessieren muß. Er sagte: "Sicher, die 2000 Jahre alten Glaubensgrundsätze der Kirche (ich sage: "des Gottesvolkes") sind unverrückbar". Aber die Basis, auf der Klerus und Laien zusammen diesen Glauben ausgestalten und voran bringen sollte nicht im extremen Gegensatz zur gesellschaftlichen Grundordnung in diesem Land stehen. Oder anders gesagt: Auch in der Kirche muß diskutiert werden dürfen.

Ich gehe davon aus, daß Jesu Wort, daß die Kinder dieser Welt klüger sind als die Kinder des Lichts, heißt: Schaut hin, wo und wie die Kinder dieser Welt klug handeln und lernt die Klugheit von ihnen. Es heißt auch: Unterstellt Gott nicht sinnlose, törichte Forderungen und schädliche Ordnungen.

Der Zeitungskommentar hat einen wichtigen Ansatz ("sicher die 2000 Jahre alten Glaubensgrundsätze...": Das von damals gilt.) Aber, bei Gericht werden Zeugen gewarnt, etwas wegzulassen und sie werden gewarnt, etwas hinzuzufügen. Warum fällt dem Klerus und den Laien nicht gemeinsam auf, welch komisches Zeug, ja welches Gift die 2000 Jahre alten Grundlagen schänden? (und die Verheißung verhöhnen und blockieren). Gott läßt dem eigenmächtigen Volk lange Zeit seinen Willen. Vielleicht auch, weil er hofft, es kommen genügend Mitarbeiter zusammen, die merken, wer da wirklich mithelfen will und wer in erster sich Christ nennt, um mithilfe dieses Namens eigensinnige religiöse Menschenpläne zu verteidigen.

Es ist schon merkwürdig, was ich am 15.7.98 zum Thema "gesellschaftliche Grundordnung" und Glaube schrieb. Ich zitiere: Es ist nicht nur kindisch, sondern töricht dreister Stolz, wenn Gottes Plan erfüllt werden soll ("die Schrift erfüllt...") mit rituellen Spielereien Gott täuschen zu wollen. Ich lernte: Vor Gott ist es immer noch besser, etwas geschieht real (obwohl der Bezug zur Schrift [zur Verheißung] noch nicht gesehen oder auch noch nicht gewollt ist) als wenn Menschen, die 1998 erwachsen sein sollen, immer noch mit reichlich heidnischen (oder christlich gefärbten) Ritualen daherkommen. Und ich lernte: Es ist besser, nur ein kleines Element der Erfüllung wird erfaßt und mit redlichen Motiven vollzogen, als wenn ein geschlossenes menschliches religiöses Planspiel als Erfüllung der Schrift ausgerufen wird.

 

16. Juli 2005    

 

Im Internetbrief vom 15.7.05 zitierte ich Esra 8,21. Mir fiel das Wort "Selbstdemütigung "vor Gott auf. Ein Zeichen dafür war bei Esra das Fasten. Es gibt in der Schrift (schon in den Texten des Alten Testaments Gottes Spott über hochmütig ausgerufenes Fasten. Einmal heißt es: "Ja so gefällt es euch, Fastenaktionen ausszurufen." Sinngemäß, ihr gefallt Euch , in solchen Führerrollen. Ihr benutzt andere, um euch fromm und groß vorzukommen.

Hier in Esra ist genau das Gegenteil der Fall.: Man hatte vor der weltlichen Obrigkeit die Macht Gottes bekannt. Und es kam (und kommt) der gute Stolz durch. (aus vielen geschichtlichen Ereignissen gespeist): Wir sind in der Sache Gottes unterwegs und wir sind der Verheißung wegen aufgebrochen. Ich schaute jetzt im Text von Esra nach ob z.B. die erste Hälfte dieses Satzes wörtlich zu finden ist. Ich fand es nicht auf Anhieb, ich weiß aber, daß der Sinn biblisch ist. Ich betonte vor sieben Jahren noch: Es soll keine Abhängigkeit vom Schutz des Kaisers (des fremden Königs) aufkommen. Es ist hier das Fasten genannt, um sich vor Gott zu demütigen. Gerade die vier Evangelien bezeugen auch das andere: Gott ist nahe und es wäre falsches (stolzes) Sichdemütigen diese Nähe mit Konzentration auf Fasten zu versäumen. Jesus sprach aber davon, daß die Nähe des Bräutigams genommen werden kann. Und dann werden auch seine Jünger fasten. Es ist aber keine genaue Weisung da, wie das Fasten dann aussehen wird. Ich sehe hier in Esra 21 den Wesenskern angesptrochen: Sich vor Gott demütigen! Ich brauche dieses Michbeugen, wenn z.B. Arbeitslast mich "fertig machen" will. Da kommt dieses Sichdemütigen zu Hilfe, wenn ich in Gefahr komme, wegen der vielen Bedrängnisse vergessen könnte, redlich Gott um Hilfe zu bitten. Fasten kann dann in solchen Fällen Verzicht auf bisherige Maße (selbst, wenn diese schon wiederholt neu an Gottes Herausforderungen angepaßt wurden) sein, aber auch Verzicht auf "Dauermaße ("ab jetzt für immer noch so") braucht Selbstdemütigung vor Gott. Fasten kann Bereitschaft zu raschen neuen Maßen sein, also Abkehr vom Gewohnten, also Abkehr von Fixierungen, bei denen man selbst schon mal die Grenzen setzt. Sichdemütigen vor Gott, das heißt z.B. auch eine Erleichterung dankbar annehmen, die man sich zuvor nicht gönnte, sich nun aus Treue zu Gottes Absicht, von einer falschen Verzichtlösung zu lösen. Fasten ist so gesehen, auch ernsthaftes Annehmen der Zusammenhänge, die Gott in der Hand behlt und erst Stück für Stück mitteilt. Fasten ist also Verzicht auf übliches Menschenplanen. Annahme des Wollens, das von Gott kommt. Es ist kein billiges Fasten, wenn das bisherige schwere Joch der Menschenmaße abgelegt werden soll und darf. Dieses Sichdemütigen vor Gott ist Annahme seiner Weisung , was immer das auch kosten kann. Es ist aber ein Verzicht, der in Wahrheit Schutz der Anvertrauten und Schutz der Habe ist. Jesus fordert zwar- so es um seinetwillen fällig wird, zunächst Verzicht auf (von) Habe, aber schon hier und jetzt verspricht Jesus auch materielle Entlohnung. Jesus hat dieses Verlassen von allem um seinetwillen schon hier und jetzt nicht als Armutskult hingestellt. Auch wenn das Hauptziel schon her und jetzt nicht aus den Augen verloren werden darf: Aufgeschriebensein im Buch (Lebensbuch) des Gottes. Das soll mir nichts und niemand rauben.

Esra rief die Selbstdemütigung durch Fasten aus, "um von ihm (von Gott) einen geebneten Weg zu erbitten für uns und unsere Kinder und für all unsere Habe... so suchten wir in dieser Sache Hilfe von unserem Gott und er ließ sich von uns erbitten."

 

18. Juli 2005    

 

Der Brief vom 16.7.98 beginnt mit Ezechiel 22,6 "... Siehe die Fürsten Israels (der Kirchen, der Konfessionen, der theologischen Schulen usw.) jeder pocht auf seine Macht (jeder reizt die ihm zugewachsenen Möglichkeiten, um Blut (Leben) zu vergießen.

Mit dem Brief vom 16.7.98 begann ich meine Schreibarbeit nach einer längeren Mittagpause neu. Bevor ich mich setze hatte ich kurz den Fernseher eingeschaltet. Es lief gerade im ORF ein dramatischer Heimatfilm. Bevor ich ausschaltete hörte ich noch, daß von einem Schandbrief die Rede war. Das war eigentlich erst nachträglich von Bedeutung, denn in Ezechiel 22,9 steht: "... Schandtaten verübt man in dir..." Vor sieben Jahren war mir dieses biblische Wort schon aufgefallen, denn ich hatte in der Nacht zuvor folgendes Wort im Traum gehört( und sofort nach dem Aufwachen notiert): "Schandnacht".

Heute muß ich angesichts einer evangelischen Kirchenfunksendung sagen: Heute ist ein Schand- Tag. Und am hellichten Tag geschieht tiefste Finstrnis

Eigentlich bin ich froh, daß ich vorgestern (15.7.98) im Brief belegte, daß ich Erfüllung der Schrift auch dort am Werk sehe, wo rechtes Tun geschieht, obwohl der Zusammenhang mit der Verheißung von den beteiligten Menschen noch gar nicht gesehen wird. Ich bin auch froh, daß ich erst vor gut einer Woche im Internet schrieb, daß Gott wohl neue Wege gehen muß, wenn er grobe Irrtümer in den konfessionellen Lehren richtig stellen wird. Denn die Amtierenden erwarten von Gott, daß er sich ihnen fügt.

Die heutige "ev. Perspektive" ging offensichtlich davon aus, daß Gott sich nun mal dem gewordenen Menschendenken überall dort zu fügen habe, wo der moderne Mensch Gottes Mitteilungen nicht versteht, und nicht verstehen will. Und damit die Kirchenverdrossenheit zurückgeht, muß es "einen Ruck in den Köpfen geben", so meinen viele Theologen. Und sie ermutigen die Gläubigen von Fall zu Fall Abschied zu nehmen von manchen Formulierungen. Ich verstehe ja, daß man Abschied nehmen sollte von Liedinhalten(usw), die wissen wollen, daß das, was Jesus erduldete " "ist alles meine Last.." Ich sage mir, ich weiß nicht, was meine Schuld anrichtet, als sage ich lieber: "ist von mir mitverschuldet."

Und wer ausgesprochenen Widerwillen erlebt oder sogar Ekel wenn der Kelch gereicht wird und der Pfarrer sagt:" Christi Blut, für dich vergossen." soll halt wegbleiben. Er könnte sich aber auch einmal fragen, welchen Stimmen er zuvor bereitwillig das Herz öffnete und welchen Worten er sich stolz verschloß, bevor es zu diesem Widerwillen kam.

Mit Nachdruck gibt die heutige Sendung denen recht, die sagen "Wißt ihr, ihr mit eurer Kirche mit der Satisfaktionslehre und dem Blutopfer und dann kommt so ein Mensch, wo man nicht weiß, ist er nun das, dann ist er wieder aufgefahren , ist er wieder runtergekommen, da geh ich nicht mehr hin, das tu ich mir nicht an.."

Der "Reformator Fliege" hat nun mal Schwierigkeiten mit "einem blutenden Herrn" Also muß das auch anderen Christen eingetrichtert werden und auch andere müssen dafür gewonnen werden Jesu Worte: "Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben" zu relativieren.

Nun füllt also derart reformiert die Kirchen, fühlt euch einig mit allen Spiritualiäten der Welt. Seid auch hübsch bescheiden und zuvorkommend, wenn andere Spiritualitäten mitteilen, was sie als wahr ansehen. Hütet euch, mit dem gleichen Wahrheitsanspruch, der für sie verbindlich ist, irgendwas von Jesus stehenzulassen, was der spirituellen Welt eines anderen widerspricht. Ihr werdet dann von vielen bewundert sein ("so haben es eure Väter schon mit den falschen Propheten getan")

Jürgen Fliege will nun mal nicht, daß Jesus für ihn gestorben ist. Nun, ich kann von mir sagen, daß in meinen Glaubenserlebnissen der auferstandene Jesus die erste Bedeutung hatte. Vielleicht hat das damit zu tun, daß ich als Kind elementar erstaunt war als mir meine Mutter (eine von Arbeit geplagte Bäuerin, Mutter von vier Kindern) unterwegs von meinem Heimatdorf zu ihrem Heimatdorf erzählte, daß der Mann namens Jesus tot war und wieder lebendig wurde. Ich hatte schon einige Tote gesehen und selbstverständlich glaubte ich ihr diese sensationelle Nachricht. Ich war so betroffen, daß ich jetzt noch die Stelle des Wegs vor Augen habe, wo sie mir das sagte. Wir verließen gerade das Ende eines schmalen Pfades, (Abkürzung des Weges), nämlich eine Art Grube, Erst von da ab waren wir auf dem Weg zum Nachbarort.

Den Glauben an das erlösende Blut Jesu hatte ich, aber das Wesenliche daran konnte doch wieder leicht in den Hintergrund treten. Das änderte sich als mir ein Mensch eine ungewöhnliche Vision berichtete. Er sah, wie das Blut vom Gekreuzigten seine Sünden wegwusch. Wenn das nun ein frommer Mensch gewesen wäre oder ein Mensch, dessen Beruf Träumereien begünstigen, dann wäre ich skeptisch gewesen. Ich glaubte dem Menschen auf Anhieb. Er war zu Einsichten fähig, die ich ihm vor diesen für ihn einschneidenden Erlebnis von ihm nie gehört hatte. Nicht lange nach diesem Zeugnis kam ich mit einem Menschen ins Gespräch, der seinen Glauben ebenfalls auf das Kreuz gründete. Ich versuchte auch mein Zeugnis von der Auferstehung weiterzugeben. Ich sagte wahrheitsgemäß: Heute hörte ich im Fernsehen, daß der Westen das Kreuz ins Zentrum setzt und daß die Orthodoxie die Auferstehung im Mittelpunkt hat. Ich denke, das eine ist so wichtig wie das andere. Ich wußte aber, daß ich zunächst am Erfassen der Erlösung durch das Kreuz lernen muß.

Doch nun eine Fügung (der Reformator Fliege wird wohl von einem Zufall reden) des heutigen Morgens: Ich hatte die Sendung "Ev. Pespektive" auf Band aufgenommen. Weil ich sah, daß ein Tonband fast voll ist, wechselte ich das Tonband aus, so kam daß das große Reden des Jürgen Fliege mitten im Satz beendet war und der Rest des Tonbands (von einer früheren Aufnahme) fiel dem Talkmaster so ins Wort: "Eine gigantische Luftblase, hundertmal so groß wie die Werte aller Aktien weltweit. Als seinerzeit ein Jubiläum der so und so vielten Fliegesendung gefeiert wurde, hörte ich im Radio eine dazugehörige Jubelsendung. Als gerade mit der entsprechenden Geräuschkulisse (Brausen und Stimmengewirr) die Apostelgeschichte vom ersten christlichen Pfingstfest (als Analogie zum Erfolg dieses Meisters) vorgelesen wurde, gab es ein metallenes Gegengeräusch: Mein Kofferradio stand am Boden, ich muß mit meiner Kleidung die Antenne berührt haben, denn die zuerst senkrecht stehende Antenne (ein Bild für das erste Pfingstwunder) war wohl schon etwas lädiert, nun lag sie abgebrochen so (horizontal) am Boden, wie Fliege seine Fühler in Glaubensangelegenheiten" halt nun mal gerade nicht nach oben ausstreckt. Nun eine : "Luftblasen" -Kostprobe: Pfarr-Herr Fliege zeigt auf, daß in der Orthodoxie das Kreuz "relativ schlicht" ist. Gewiß, in Südamerika gibt es Kreuzestheologie, sagt der neue Reformator, aber da sieht man auch Jungfrau Maria, kath. Frömmigkeit. "... das hat hoch etwas ganz anderes" Ja,Herr Fliege, es gibt die vom Feind Gottes angestiftete gottfeindliche Religiosität. Dazu muß ich einen Traum und das dazugehörige (nach dem Traum passierte) Geschehen berichten. In einer südlichen Stadt wurde in einer Prozession eine Marienstatue in einem offenen prächtig geschmückten Volkswagen mitgeführt. Die rauschende (berauschende) Zeremonie rauschte auf das Ziel zu: Der Volkswagen (jetzt sage ich in diesem Zusammenhang abfällig: der Volksglaube, dieser Ableger der Höhen- und Grotten- Kulte) samt Blumenmeer und Madonna waren in Sekunden ein Raub der Flammen. Es gab dann real die Meldung, daß in Südamerika Feuerwerkskörper für eine religiöse Feier in großer Menge bereitgehalten wurden und für eine folgenschwere Explosion sorgten.

Es kann ja sein, daß strenger, religiöser Leidenskult alles andere als pur ist. Darf ich deshalb das Erlösungsgeschehen am Kreuz verunglimpfen oder verhöhnen?

Nun gehöre ich nicht zu denen, die sich nicht von religiös Gewordenem verabschieden können. Am 15.7.05 schrieb ich bereits vom Gift, das sich an die 2000 Jahre alten Glaubensgrundlagen draufsetzte. Ich wäre aber schon arg. arg dumm, wenn ich mich von den 2000 Jahre alten Grundlagen verabschieden würde, nur damit z.B. die Kirchenverdossenheit nachläßt. In der heutigen Sendung machte man sich vom Tonfall her und von der Aussage her lustig darüber "daß das immer gleich ewig wahre "Glaubensprodukt" peppiger, moderner ansprechender verpackt werden müsse. Man scheut sich nicht zu sagen, nein der Inhalt muß geändert werden, weil die biblischen Geschichten damals ganz anders berichtet wurden, wie , wie sie gemeint waren. So als ob Gott für das Zeugnisgeben (für das Aufschreiben der Evangelien) sich Kenner der literarischen antiken Verschlüsselungskunst ausgesucht hätte.

Wenn jedoch gesagt wird: "Auch die Dogmen sind Zeitdokumente" dann gebe ich dem Verfasser der Sendung recht. Es gibt wahre Dogmen und solche, für die es keine Grundlagen in der Schrift gibt (sie sind also bloß Menschenwerk). Es gibt unter den wahren Dogmen solche, die wegen historischer Situationen formuliert werden mußten. Später wird diese Form selten gebraucht, wenn sie ohne Not herausgestellt und eingefordert werden, schaden sie dem Glauben eher als daß sie dienen. Ich denke an das Dogma: Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich. Meinem Glaube hilft, wenn ich mir die Evangeliumstelle vor Augen halte, wo Petrus auf die Knie fiel und sagte: Mein Gott und mein Herr. Wenn die ev. Radiosendung angreift, daß die Bibel die einzig legitime Offenbarung Gottes sei, dann muß ich herausstellen, daß ich in meiner Kindheit ein außergewöhnliches Erlebnis hatte, das in meinen Augen lange Zeit gar nichts mit der Bibel zu tun hatte, das aber in Wirklichkeit in der Johannesoffenbarung angekündigt wurde: das gottfeindliche Tier. Ich kann also nicht wie Pfarrer Fliege sagen: Das, was die Bibel von Jesu Versuchung sagt, waren Hunger- Halluzinationen. Einem einzigen Menschen, meiner Spielfreundin vertraute ich es einmal an, aber auch bei ihr sprach ich nur ein einziges Mal davon. Sie gab eine sehr merkwürdige Erklärung, sie sagte: "Das sind die bösen Geister vom Kirchendachboden." Mich beschäftigte das Erlebnis in meiner Kindheit und Jugend sehr. Ich fragte mich, wie kann man mitten in so einem Erlebnis so schnell (ja so plötzlich) einschlafen. An Schock oder an Ohnmacht dachte ich nicht, dann verdrängte ich es total. Im Alter von 40 genügte ein Wort, das in der Hitlerzeit aggressiv benutzt wurde und das ich in einem anderen Zusammenhang in einem Film hörte, um mich daran zu erinnern. Ich wollte es zunächst als Kindertraum abtun, aber reale auffallende Ereignisse sorgten für die klare Einsicht: Das damals war kein Traum. Das Ereignis geschah nicht lange vor dem frühen Tod meiner Mutter.

Wenn ich höre, wie brutal die Bibel neben anderen alten religiösen Büchern zu einem unverbindlichen Weisheitsbuch gemacht wird, dann fallen mir die bösen Geister vom Kirchendachboden ein: Im August 1987 erlebte ich Folgendes: Bevor ich zu Bett ging, hörte ich, wie jemand in der Familie laut im Traum sagte: "Ich sehe keinen Anlaß, die Hitler Konstitution zu befolgen". Als ich dann eingeschlafen war, wachte ich bald aus einem Traum auf, in dem jemand sagte: "Es ist gewiß Hitler, der den Brüdern und Schwestern nahe tritt."

Nun, mir verübelten religiöse Führer sehr, daß ich so manche Aussage im Traum mit Gott in Verbindung brachte. Warum ignorierten diese Leute meine Vorsicht und mein sehr großes Interesse an der Bibel. Beides hat mit meinem elementaren Kindheitserlebnis zu tun, daß ich weiß, wer uns Menschenkinder bedroht mit Lügen und religiösen Blenderlebnissen. Es ist gerade nicht so, daß ich ängstlich auf den Teufel fixiert bin. Ich nehme Jesu Wort ernst, das mit Nachdruck und Ernst zur Gottesfurcht mahnt. Sinngemäß fürchtet nicht die, die zwar den Leib töten können, fürchtet den, der Leib und Seele in die Verdammnis bringen kann. Damit ist Gott gemeint. Es gilt, wachsam und nüchtern zu erfassen, wann scheinbar einfache Situationen in Wahrheit Erprobungen sind, Konfrontationen mit dem Lügner und Mörder von Anbeginn. Ich habe einmal im Traum erlebt, was die Schrift so ausdrückt: "seine Wut ist groß" (so furchtbar groß, "wie ich es mir (bisher) nicht im Traum vorstellen konnte.) Nur mein dauernd laut ausgerufenes Ja in Verbindung mit dem Namen Jesus und mein ebenso laut geschrienes Nein zum Satan schaffte eine Schutzzone, die der Satan nicht überschreiten konnte. Es war keine kurze Erprobung. Ich hatte schon Angst, aus Erschöpfung mein lautes Bekenntnis nicht mehr schaffen zu können. Da erlebte ich die biblische Begründung für diese unermeßliche Wut: "denn seine Zeit ist kurz." Schlagartig war auf einmal die unermeßliche Gewalt, die vom Satan ausging, vorbei. Sein Abgang war regelrecht höhnend lächerlich. Ein Detail dieses "Abgeführtwerdens." erinnerte an ein längst vergessenes, aber eindrucksvolles reales Geschehen. Ich begriff nicht gleich, weshalb beim Entsorgen des machtlos gewordenen Greuels ein Kinderbettgitter eine Rolle spielte. Zuerst dachte ich daran, daß eine meiner ersten Schulstunden das Thema "Das Säuglingsbettchen" behandelte. Eine Kleinigkeit dazu fiel mir ein. Die anderen Referendarinnen und die Mentoren lachten an einer Stelle. Danach erfuhr ich warum: Ich hatte mit einer Säuglingspuppe die richtige Lagerung vorgeführt. Als das geschehen war, legte ich die Puppe einfach zur Seite, wie man sonst nicht mehr gebrauchte Gegenstände einfach zur Seite legt. Man hatte erwartet, daß ich die Puppe mit der Sorgfalt zur Seite lege, so als spielte ich das vorausgehende sinnvolle Spiel (die Puppe ist ein Säugling) auch dann noch weiter, wenn es gar nicht mehr gebraucht wird. Ich ließ ihnen den Spaß, ich wußte aber, woher meine schnelle Verabschiedung kam: Ich hatte reale Erfahrung mit einem realen Säugling. Im Alter von 15 Jahren bekam ich eine kleine Halbschwester. Es war eine Frühgeburt (900 Gramm). Nach der Brutkastenzeit wurde außerordentliche Sorgfalt gebraucht. Wegen einem schweren Gelenkrheuma konnte ich längere Zeit nicht auf dem Feld arbeiten. Meine Stiefmutter überließ mir gerne die Pflege meiner Schwester, denn sie wußte um meine Sorgfalt und um mein elementares Interesse an dem längere Zeit oft kränkelnden Kind.

Es gab aber noch einen wichtigen realen Grund, weshalb ein Kinderbettgitter beim Wegschaffen des plötzlich machtlos gewordenen Greuels eine Rolle spielte. Als unser Sohn noch ein Säugling war, wäre einmal um ein Haar ein schweres Unglück passiert. Ein Unglück der Art, wie ich es einmal in der Zeitung las: Eine Mutter trug ihr Baby auf dem Arm als sie stürzte. Sie fiel so auf das Kind, daß es lebensbedrohlich verletzt wurde. Ich war mit dem Kind auf dem Weg zum Kinderbettchen als ich plötzlich über einen Gegenstand stürzte. Geistesgegenwärtig warf ich das Kind von mir weg in das Bettchen. Dem Kind passierte gar nichts. Ich stürzte aber dabei so heftig auf das Gitter des Bettchens, daß es zerbrach.

Ich habe mit Hilfe eines Traums die Gültigkeit einer Bibelaussage erfaßt. Das merkwürdige Detail "Kinderbett- Gitter" war für mich eine Bestätigung, daß es sich nicht um einen bloßen Schaum- Traum handelte. Mögen ganze Riegen von Theologen den Kopf schüttel und von einem Verarbeitungstraum von Alltagsgeschehen reden.

 

19. Juli 2005    

 

Im gestrigen ev. Kirchenfunkbeitrag wurden eine ganze Reihe elementarer Glaubensaussagen genannt (mit spöttischem Unterton wurde statt "usw. usw" gesagt: "und und und"), von denen sich eine ganze Reihe von Theologen vehement verabschieden wollen. Und ich frage, was soll denn dann noch der Name "Christliche Glaubensgemeinschaft"? Christus ist nun mal der andere Name für Messias (Erlöser) Ihr Herren, Ihr spielt doch Erlöser vom Erlöser! Nur zu! Einer dieser "Erlöser" sagt: "Recht haben die Menschen, wenn sie nicht mehr hinnehmen, was ihnen in den Gottesdiensten immer und immer wieder geboten wird. "

Es wird als "unvorstellbar" hingestellt, daß Jesus mit seinem Blut Gottes Zorn versöhnen muß. Nun , was wissen diese überlegenen Belehrer von Gott und Menschen von Gottes Verletzung? Ich nehme folgende biblische Mitteilung ernst: Gott war beim Zug Israels durch die Wüste über einen Treuebruch seines Volkes so verletzt, daß er nicht mehr länger im Lager des Volkes blieb. Das Zelt für die Begegnung mit Mose wurde deshalb außerhalb des Lagers aufgeschlagen. Gott sagte dem Mose, wenn er im Lager bliebe, müßte er sein Volk umbringen. Was wissen wir Menschen über Gottes Abscheu gegen die Sünde. Und was wissen wir schon über die Bedeutung von Blut, vom Blutopfer?

Ich habe so oft miterlebt, wie Menschen jegliches Gespür dafür fehlt, was sie anderen Menschen zufügten. Mit einer so nebenbei dahigeworfenen Entschuldigungsfloskel haben sie gedacht massivste Verletzungen "in Ordnung gebracht" zu haben. Andere wiederum nehmen dem Mitmenschen Eigentum und sie halten dem anderen beim Eingeständnis, daß nicht alles richtig war schnell noch einige unschöne Formulierungen vor ("bei dir war auch nicht alles richtig.") so wird also "Versöhnung" hergestellt. Nicht im Traum denkt man an "Satisfaktion", das fremde Eigentum ist längst zum (Bewohnheitsrecht, welch ein Verschreiber!) Gewohnheitsrecht, also vollendet zum Eigentum geworden. Ich kann ein langes Lied zum frechen "christlichen" Versöhnungsanspruch singen. Mit diesem Anspruch kann man sich auch von der eigenen Sünde verabschieden. Man schafft offensiv Klarheit und sagt: "So geht es!, denn wir haben beschlossen, so wie die Bibel es sagt, so geht es nicht mehr! Wir haben alternative Deutungs- Angebote. selbst wenn es im Neuen Testament drinsteht. Wir haben neue Forschungsergebnisse, die zeigen, diese Erlösungsvorstellung ist selbst im NT nicht die dominante Komponente." Und ich kann mir dies "neue Forschung" sehr gut vorstellen. Man kann bestimmt nachweisen, daß die Menge der Wörter, die von Jesu Erlösungstod sprechen gewiß nicht den Löwenanteil ausmachen. Kostbares ist nun mal nicht eine Sache der großen Anzahl.

Der Theologe Matthias Kröger hat ja Recht, wenn er sagt: "Leider stehen die christlichen Kirchen nicht in dem Ruf die religiöse Autonomie der Menschen zu achten und zu unterstützen. Wenn sie das täten, müßten sie andere Arbeits- und Lebensformen entwickeln, in denen sie Menschen auf ihren eigenen Wegen berät und unterstützt.

Ich habe belegt, daß ich meinen eigenen Weg wirklich zuerst und zuletzt auf die von Jesus bestätigten biblischen Wahrheiten stütze. Und ich mußte lernen, daß mich grade das in den Augen von religiös Konservativen und in den Augen der religiös Neureichen verdächtig macht. Verdächtig ist auch, daß an mir punktuell deutlich wird, daß Gott seine Verheißung erfüllt, daß er selbst Weisungen in mein Herz gibt, daß dann auch nicht erst kirchliche Amtsleute um Erlaubnis gebeten werden, ob er das darf. Am 15. 7. 05 griff ich einen Zeitungsartikel auf, der in der Überschrift vom "göttlichen Recht " sprach. Es lag mir schon damals auf der Zunge, was seit der gestrigen ev. Radiosendung noch brisanter geworden ist: "Wer von den religiös Führenden (und von deren Abhängigen) ist schon bereit, Gott selbst das Recht zuzugestehen , gewohnte religiöse Eigenmächtigkeiten der Menschen zu korrigieren?" Statt dessen werden die einen ihre Kircheneigenmächtigkeiten predigen, die anderen werden in den Medien als Neuerer und Reformer auftreten und alle religiösen Erlebnisse als Offenbarung von Gott anpreisen und nach Gottes heiliger Wahrheit fragt gar keiner mehr. Der Wunsch "die Sache (die Lehre)" selbst in die Hand zu nehmen und die Erlösung auch , das ist nun mal des Menschen ganz natürliche, unbeschnittene Religiosität. Das ist sein Verständnis von religiöser Autonomie.

Ich denke, ich habe in den neun Jahren Religionsuntrricht in einer Schule belegt, daß ich religiöses "Selbstdenken" und "Selbstfühlen" jedem Menschen gönne. Ich habe aber nicht mitgeholfen, wilder, heidnischer Religiositätein christliches Mäntelchen umzuhängen

Jesu Warnung vor falschen Cristusse nehme ich ernst. Ich bin heilfroh, daß ich die Schrift als Prüfhilfe habe. Wenn es in de Schrift heißt, daß der Satan Gott sogar Gebete wegnimmt, dann heißt das auch, daß dieser Doppelgänger Gottes Menschen weis machen kann, sie hätten eine Gotteserfahrung, obwohl es ganz anders ist. Ich sage ja nicht, daß in den mir fremden religiösen Büchern nicht auch Wahrheit von Gott sein kann. Ich weiß aber um die Teufels List, viel Wahres aufzutischen, damit man nicht merkt, wann eine gefährliche Lüge untergejubelt wird. Es gibt sehr wohl eine Wahrheit. Kein Mensch kann so tun als habe er sie. Oben nannte ich die zwei Kernpunkte: Kreuz und Auferstehung. Ich kann nicht sagen, daß mir z. B. der blutige Opfertod Probleme machte und doch weiß ich, daß ich von der Auferstehung "mehr" erfaßte. Aber selbst da kann ich nicht sagen: "Ich habe es". Mir fiel heute etwas auf, was mein Mann bei einem Computerproblem sagte: "Ich wußte nicht wie es geht. Jetzt weiß ich, wie es geht." Mir klang noch in den Ohren, was gestern im Radiobeitrag so selbst sicher gesagt wurde: "So (mit Jesu Opfertod) geht das nicht mehr."

Wenn ich sage, daß das elementare , kindliche Erstaunen mir half, die Auferstehung als faszinieren zu erleben, dann muß ich sagen: Auch das entglitt mir. Ich konnte damals nicht mehr sagen: "Ich hab etwas verstanden." Es gab dann zumindest wieder eine Fragephase, in der ich Gott sagte: Du hast nicht nötig, daß ich dich und mein früheres Verständnis von Auferstehung verteidige, bitte gib mir Antwort. Erst ein halbes Jahr später bekam ich Antwort. Abends beim Abendgebet sagte unser Sohn (etwa 7/8 Jahre alt) unvermittelt: Ich habe früher auch gebetet aber eigentlich habe ich nicht geglaubt. Er berichtete, daß er "seit Eichstätt " glaubt. Da waren wir wegen seinem Hobby: Fossiliensuche, bevor wir heimfuhren besuchten wir eine alte Kirche. Das Jerusalemer Grab Jesu wurde da einst nachgebaut. Unsere Kinder gingen interessiert ein und aus. Ich fragte also unseren Sohn, weshalb er "seit Eichstätt" glaubt. Seine Antwort: "Weil das Grab leer war". Das war genau meine ausdrückliche Frage an Gott: War das Reden vom leeren Grab nur Symbolrede? Unser Sohn wußte nichts von der damalige Diskussion um die Behauptung: Das Grab war nicht leer. Das war ein weiterer Schritt. Den wichtigsten, letzten, habe ich einige Male Theologen mitgeteilt., Es spielte da ein 2.Mal ein intensiver Traum eine Rolle. Schon beim ersten Traum spielte ein reales Geschehen dabei eine bestätigende Rolle. Beim 2. Mal ging am Ort des Traums folgendes reales Geschehen voraus: Mit unserer Tochter zusammen ging ich nach Besorgungen in der Stadt kurz in die Emmeramskirche und dort in die Wolfgangsgruft. Dort war ein Fernsehteam mit vielen Scheinwerfern. Ich bekam auf meine Frage die Antwort; Mittelalterliche Buchmalerei soll aufgenommen werden. Wir gingen sofort wieder, Durch die dicke Glastüre konnten wir sehen, daß einer ärgerlich über unsere Störung ein Kabel um den Innengriff der Türe schlang, Ich war auch ärgerlich: Ich sagte zu unserer Tochter: Jetzt bringt der Kirchenfernseh- Funk wieder goldige Mönchsmalereien und beschäftigt so die Menschen. Ich sah nun daß die vielen Scheinwerfer von einem sehr dicken Stromkabel gespeist wurden, das rechts vom rechten Seiteneingang in die St Emmeamskirche eine besondere Steckdose hat, Ich sagte, wozu ich gute Lust hätte (was ich natürlich nicht tat): Dem Filmteam den Stecker au dieser Steckdose herausziehen. Nicht lange danach hatte ich einen aufrüttelnden Traum: Ich stand vor einem Seitenaltar (nicht weit von der Seitentür Emmeramskirche/ Gruftkirche: Eine fast lebensgroße Steinfigur Jesu ("Der Leidensmann in Ruhe") war zu sehen. Plötzlich stand diese Figur auf, es war der auferstandene Jesus. Er ging mit mir zur besagten Ausgangstür. Vor dieser Tür war keine Gruftkirche mehr, sondern eine Grünanlage. In der Tür kam er meinem Gesicht sehr nah und er sagte ernst: Es ist nicht so einfach. Es folgte sofort ein Szenenwechsel: In meinem Elternhaus berichtete ich das Unerhörte. Man kannte meine Wahrheitsliebe, man glaubte mir. Aber man freute sich nicht. Nicht lange danach ging ich (real) mit unserer Tochter in die Emmeramskirche. Ich nannte unserer Tochter die Lage des im Traum gesehenen Seitenaltar, von dem ich nicht wußte, was real dort zu sehen war. Und dann stand ich mit unserer Tochter vor dem besagten Seitenaltar. Betroffen sahen wir eine Glasvitrine, in dem der Torso des Gekreuzigten war, Rechts und links wachten zwei Nonnen an diesem "Grab": Mechthiltis und Scholastika. Direkt neben dem Seitenausgang war (real) erstmals von uns nicht die Nische für die Weihnachtskrippe zu sehen, sondern eine gelungene Darstellung des Auferstanden nicht weit von seinem Grab. Und vor ihm Maria Magdalena.

Hinsichtlich der Auferstehung hatte ich es relativ leicht. Aber, die zwei Zeugen, die den Schwerpunkt "Jesu erlösendes Sterben am Kreuz" besser als ich erfaßten, waren so glaubwürdig, daß ich angesichts der hochfahrenden "Reformer" ("Abschaffer" der Erlösungstat) Jesu höchstens ein müdes, mitleidigs Lächeln übrig hätte, wenn ich nicht verpflichtet wäre, mein Glaubenszeugnis dagegen zu setzen. Ich habe einen Bündnispartner, nämlich Christus, wie käme ich dazu den begehrlichen Ausforschern ("Entlarvern") der Bibel mehr zu trauen als den Zeugen denen die Evangelisten glaubten. Wenn ich höre, daß es zu den großen Ergebnissen der protestantischen Dogmenforschung und der protestantischen Aufklärung gehört (hört! hört!) jetzt genau zu wissen, wie das mit der Jungfrauengeburt war, dann ist der Hinweis auf die Antike Götterwelt in den Augen dieser Widerleger redlicher Zeugnisse schon ein "urgewaltiger Beweis" dafür, was der Gott Abrahams niemals vermag, denn er ist in den Augen seiner religiösen Widerleger eigentlich auch nur eine erfundene Figur, die aus dem historischen Kontext genommen ist. Das sagt niemand laut, aber aus dem Kontext der vielen (Veraschiedungsplänen, erst einen Tag nach dem Tippen merkte ich diesen Verschreiber) Verabschiedungsplänen ist es unschwer herauszuhören. Auch die Vorgänge vor der Geburt des Vorläufers Johannes, alles , auch das, was Gott dem Zimmermann Josef im Traum mitteilte, das alles waren abgesprochene, literarische Formen und Verschlüsselungen. Und ich frage, Warum suchte sich Jesus seine Aposteln (seine Zeugen! ) gerade nicht aus den gebildeten Schichten. Warum glaube ich dem Menschen, der sah, daß Jesu Blut seine Sünden wegwusch? Weil dieser Mensch alles andere als ein frommer Mensch war, weil meine letzte Begegnung mit diesem Menschen (Jahre vor seiner Wende) so aussah: Er regte sich mächtig auf, daß in einem Gottesdienst (den auch ich besucht hatte) "lauter altes Bibelzeug" geredet wurde. Ich kam gar nicht zu Wort, so hatte der Mensch sich über die Predigt aufgeregt, an der ich nichts auszusetzen hatte. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, weshalb ich ihm glaube: Ich habe selbst besondere , nicht durch Meditationen herbeigeführte Glaubenserlebnisse geschenkt bekommen, Und ich erlebte Prüfhilfen, damit ich nicht religiösem Blendwerk auf den Leim gehe. Ich habe z.B. einmal einen Traum erlebt, in dem ich unter anderem an einen Stromschlag in meiner Jugend erinnert wurde. Es war Starkstrom und der nachträglich herbeigeholte Elektriker sagte: "Da hätte es Tote geben können". In diesem Traum schwebte ein bedrohlich großer Gegenstand auf meinen Mann zu und wendete sich in letzer Sekunde abrupt von ihm. Tage nach diesem Traum las ich erstmals das sechste Nachtgesicht von Sacharja. Ich war sehr betroffen, denn ich erkannte die Parallele zum Traum. Wir faßten beide diesen Traum als Warnung vor Lüge auf, denn wir hatten beide bereits beschlossen, Jesu Weisung zu gehorchen und nicht mehr zu schwören. Mir wurde nachträglich klar, daß die Zeit meines gefährlichen Stromschlags eine sehr angepaßte (und damit verlogene) Zeit war.

So wie ich wußte, es gibt "gute Gründe" ein besonderes Wirken Gottes nicht in einer "Privatschatulle" zu verschließen, so glaubte ich dem Menschen, daß er sein Erlebnis (Blut wäscht die Sünde ab), nicht aus egoistischen Gründen mir bezeugte. Und ich glaube den Zeugen, die mitteilten, was Petrus meinte als er zu Jesus sagte : "Mein Herr und mein Gott" Was gehen mich die Bibelkritiker an, die die Spätantike bemühen, um zu sagen: Jesus war noch lange kein Gott. Ist etwa etwas erst eine Offenbarung, wenn ein Seher es niederschreibt? Gott teilt einmal mit, daß er für alles, was er Menschen mitteilt (mindestens) zwei Zeugen bestellt. Und es ist auch klar, daß Gott sich mitten in realen Ereignissen offenbaren kann.

Könnte es nicht sein, daß Gott sich einem Menschen unserer Zeit offenbart, wie real und wahr es ist, daß Jesu Blut von Sünden reinigt, weil die Stolzen unserer Zeit ihre eigenen religiösen Pläne haben und dabei von Gott nicht gestört werden wollen. Und könnte es nicht sein, daß ich Zeuge der Glaubwürdigkeit diese Menschen sein muß. Mich kann keiner der Stolzen durch böse Verleumdungen und Unterstellungen schrecken. Auch nicht durch Machenschaften,die für mein Totgeschwiegenwerden sorgen. (Jemand sagte mir meinen"sozialen Tod" an). Ich kann warten.

Ich setze darauf, daß Gott sein wahres Wort durchsetzt, also auch offenlegt, wer ihm redlich dient und wer stolze Anläufe machte, sich Gott untertan zu machen. Der begehrliche Eifer der gestrigen Radio- Vortragsmacher ist unübersehbar, den Leuten einzureden, daß gar so viele Menschen nichts zu tun haben wollen mit dem "Blutopfer des Ewigen" Hängt Gottes Wahrheit etwa davon ab, ob viele es glauben. Was steckt wohl hinter Jesu resignativer Frage: Wird der Menschensohn bei seinem Wiederkommen noch Glauben vorfinden?. Was ist, wenn Gott den Wünschen der Verführer nachkommt?. Und wenn er Rechenschaft für die fordert, die schutzlos den Agitationen der "Neureformatoren" ausgeliefert waren. Und was wird sein, wenn offengelegt wird, was alles unternommen wurde, Gottes Signale als bloßen Zufall hinzustellen oder als Hirngespinst von "einfachen Menschen", die so zu Wichtigtuern abgestempelt wurden. Jesus hatte jedenfalls etwas davon gesagt, welchen Menschen er sich mitteilt und welchen er sich entzieht

Ich glaube auch nicht, daß mit dem Abschluß des Kanons Gottes Offenbarung beendet sein sollte. Immerhin versprach Jesus seinen Geist, der in die Wahrheit einführt. Ich erinnere jetzt an meine Haltung zum Erlösungstod Jesu. Für mich war das Zeugnis dieses einen Menschen Offenbarung und ein Stück weit Eingeführtwerden in eine Kernwahrheit. Das ist alles andere als Wiederholung von Früherem. Im Radiovortrag wurde höhnend gesagt, Gott wiedeholt sich nicht, er "wiedekäut" nicht. Ihr Herren, weil ihr weder den Glauben noch die Geduld habt und auch keinen guten Willen habt, euch vom Geist Gottes einführen zu lassen, deswegen streicht ihr eigenmächtig Gottes Vorgaben und ihr preist Eure Willkür als Gottes lebendigen Geist. Seid stolz darüber, daß Ihr der christlichen Religion das Besondere abgesprochen habt und alle Religionen die Wahrnehmungen Gottes sind. Ich weiß, daß man meine Reaktion auf diese Aussage als "geschmacklos" hinstellen wird. Na gut, dann bin ich halt geschmacklos, wenn ich es abstoßend finde, daß Kühe als heilig verehrt werden, daß Menschen vor Hunger sterben, während man sich mit den Folgen der indischen Kuhplage herumschlagen muß.

Wenn im Radiovortrag ein gebildeter Mann durch seine sterbende Mutter erfährt, was die Menschen wirklich interessiert, nämlich die Begegnung mit den Verwandten und sonst gar nicht, ja dann kann man ja Naturvölker zu religiösen Lehrmeistern machen, die zeigen dann den wißbegierigen Europäern alles, was man sich als kleines Kind von verstorbenen Verwandten wünschte. Ich muß wohl meinen 38. Geburtstag gefeiert haben, als unser Sohn (Kindergartenalter) mir einen merkwürdigen Geburtstagwunsch sagte: "Ich wünsche dir, daß keine Verwandten von dir sterben". Er hatte Wochen zuvor mitbekommen, daß mich der Tod eines Onkels doch sehr erschüttert hatte. Dem Kind kann eine solche Utopie nicht verübelt werden. Und ein alter Mensch kann auch nichts dazu, daß er wieder um kindliche Hauptsachen kreist. Aber davon abzuleiten. was Thema religiöser Unterweisung sein soll, das erinnert mich an ein prophetisches Wort im alten Testament: Die Hirten sind dumm geworden. Ein anderes dazu passendes prophetisches Wort lautet; "Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis." Ich erinnere nur daran, daß alle Religionen Wahrnehmungen Gottes sein sollen. Wer so etwas sagt, hat keine blasse Ahnung von der List des Doppelgängers Gottes. Wahrhaftig: Die Hirten sind dumm geworden. Kein Wunder, daß dem Volk jede religiös exotische Stimmung als Erfahrung Gottes angedreht wird und Pastor Fliege jede Spiritualität der Bibel gleichsetzt. Ein christlich bestellter und bezahlter Theologe stellt alle religösen Bücher der Welt zu einem Kanon zusammen. Christen werden sich angesichts eines solchen global Player Buch nicht wenig für ihren Gott schämen, es wird ihnen wie Schuppen von den Augen falle, daß andere Religionen viel lebensdienlicher und friedliebender sind. Sie haben aber einen Trost: Die anderen Religionen werden durch diesen Kanon nichts von Abels Hingabe an Gott durch ein geschlachtetes Lamm erfahren. Es wird kein Wort von Schlachtopfern für Gott mitgeteilt. Die Theologen haben endlich ein Gottesbild nach ihren eigenen Wünschen erstellt, Was dem in der Bibel entgegensteht ist gewiß vom antiken Denken infiziert gewesen. Man hat sich vom Gott Abrahams verabschiedet, dieser Gott hatte vom Menschen Vertrauen und Gehorsam erwartet. Jetzt hat der kluge Mensch die Rollen vertauscht und er fragt gleich gar nicht, ob Gott diese Bevormundung und Beschneidung seiner Möglichkeiten hinnimmt. Man ist sicher, Gott staunt, um wieviel lebensdienlicher religiöse Menschenpläne sind.

Ja, dafür bin ich auch, für das Abschiednehmen vom "Ich bin besser als du" innerhalb des Gesprächs der Weltreligionen. Ich verüble dem Mensch anderen Glaubens nicht, wenn er der Meinung ist, sein Glaubenskonzept sei besser als das Meine. Ich werde aber das gleiche Recht in Anspruch nehmen, daß ich das Konzept der Bibel als das Bessere ansehe.

Ich höre mir jetzt an, was die Neureformatoren vom Gott Abrahams als lebensdienlich ansehen und ich zitiere das hier: "Kein Opfertod zur Erlösung der Welt, kein "dies ist mein Blut", keine Erbsündenlehre (ja, ich denke, daß man in diesem Punkt ruhig auf alte spitzfindige Theologen- Definitionen ruhig verzichten kann.), kein solus Christus, allein Christus bringt das Heil, kein sola skriptura, allein die Bibel sagt, was zu glauben ist.

Was bleibt? Fliege will die Bibel nicht insgesamt verabschieden, aber als Weisheitsbuch kennenlernen. Alte Schätze neu entdecken (eigene Anmerkung: So wie man das bei Märchenbücher auch tut!) und dabei nach dem alten Motto vorgehen: Nicht an Jesus glauben, wie Jesus glauben (eigene Anmerkung: Ihr Herren über die Bibel, wenn euch das ernst ist, kommt ihr dabei bei eurer Arroganz zu Euren Lebzeiten nicht einen Millimeter voran. Da bin ich ganz sicher, ihr Heuchler) Und damit zu einem geschwisterlichen Leben kommen (so wie das die Ältesten einer Geschwisterreihe handhaben, deren Vater und deren Mutter schon lange tot sind. Und die die Schwäche der Kleineren ausnutzen, um verkappte Herrenmensch Wünsche durchzusetzen.). Jürgen Fliege hat sich in seinem jüngst erschienenen Buch die 10 Gebote herausgesucht, um sie einmal nicht als Drohung und Erziehungsmaßnahme wahrzunehmen. Jedem Lebensabschnitt ordnet Jürgen Fliege ein Gebot zu und sagt: Das mußt du lernen, willst du leben lernen. So macht für ihn die Bibel weiterhin Sinn."

Herr Fliede, Sie werden lernen müssen (so Sie dem 2.Tod entkommen wollen), wer Sie, wie von Ihrem Hochmut erlöst.

"Was bleibt für Matthias Kröger, er setzt auf eine plurale kirchliche Landschaft... Wenn die offizielle Kirche.. nicht immer schon im Voraus wüßten, was zu glauben ist, würde das klappen, sagt er... " Der Mann hat recht, wenn er sagt, es gibt so viele Kirchengeschädigte. Ich gehörte dazu. Ich wäre mir aber unlauter vorgekommen, wenn ich mir die Frage gestellt hätte: "was stimmt denn dann für mich?" Ich habe darauf vertraut, daß meine Frage an den lebendigen Gott: Was ist deine Wahrheit und was ist religiöser Menschenwunsch Schritt für Schritt beantwortet wird. Ich wunderte mich gestern nicht wenig, daß unser Sohn aus irgend einem Anlaß heraus mir sagte, Deine Einstellung hat sich doch ziemlich geändert. Ich betone jetzt aber: Nicht eine Aussage der Kirche, die ich durch ausgiebiges Lesen der Schrift und des Lebens bestätigt sah, habe ich verabschiedet.

"Und was bleibt für Klaus Peter Jörns? Er sammelt religiöse Glaubenstexte aus aller Welt und stellt einen interreligiösen Weisheits- Kanon zusammen. Ansonsten? Seine evangelische Kirche schweigt zu seinen Thesen, sagt er und fügt hinzu: Aus Thesen müssen Taten werden." Ich weiß nicht, warum mir jetzt ein Lied aus der Schule einfällt. Ich weiß auch gar nicht, ob ich den Text korrekt weiß: "Ihr alten und hochweisen Leut fallera, ihr denkt wohl ihr seid sehr gescheit fallera." Jörns sagt: "Ich mag keine Abenmahls Handlung mehr vollziehen, bei der ich den Eindruck erwecke, die Oblade und der Wein seien Christi Blut und Leib , das glaube ich historisch nicht, ich glaube es auch theologisch nicht und ich glaube, es ist verheerend, wenn man es glaubt. Weil dadurch Gott nach wie vor mit diesem alten System von Gewalt verwickelt wird."

Ich habe mehrfach ausgedrückt, daß man Jesu Gebot der Gewaltlosigkeit mit viel Gewalt mißdeuten und mißbrauchen kann. Für mich ist es tröstlich, daß ich die begründete Hoffnung habe, daß der Tag kommt, an dem die Gewalt dort ist, wo sie hingehört: nämlich in die Hand Gottes. Dann ist auch der miese stolze Menschentrend am Ende, dem Wort Gottes Gewalt anzutun. Eine gar nicht kleine Theologenschar sieht in dieser Gewalt die Überlebenschance der Kirche. Sie können sich ihrer Haltung gemäß, nur diesen "Ruck in den Köpfen" vorstellen. Wenn dies Agitation ankommt, werden unzählige verruckte Köpfe die Kirchen füllen.

 

20. Juli 2005    

 

Heute vor 21 Jahren begann ich, einem Mann der Kirche, Persönliches (immer nur brieflich) anzuvertrauen. Weil ich dem Menschen vertraute. Ich bekam bald eine Antwort, die mich bestärkte, nicht zu schweigen. Die Aussage ähnelte der Aussage des ev.Regionalbischofs Weiss, die heute als eine Art Überschrift in der Zeitung steht: "Für mich ist aufrichtige Rückmeldung wichtig" Ich vertraute dann weiterhin Durchschläge meiner Briefe an, ohne eine Anwort zu bekommen. Nach einem Jahr bekam ich dann ein Antwort, und zwar einen schallenden Schlag ins Gesicht, so daß ich froh war, daß ich bei Ankunft dieser "Antwort" schon erst mit grausamen Migräne-Kopfschmerzen geplagt war, damit ich nicht gleich die ganze Wucht des mißbrauchten Vertrauens ertragen mußte, denn die totale Ablehnung meines Einsatzes war klar. Der Mann der Kirche belehrte mich, ich solle erst einmal denken lernen, bevor ich eine Frau wie Mutter Theresa angreife (weil sie hilflosen Frauen die Naturmethoden [Empfängnisverhütung] des Papstes einredet). Heute greife ich noch etwas von ihr an. Das wußte ich damals noch nicht. Sie besuchte Sterbende in Moskau, ohn ein Wort mit den Leuten gesprochen zu haben vollzog sie an den Hilflosen einen heidnischen Akt. Sie drückte jedem eine Medaille in die Hand.

Ich kann sagen, die schallende Ohrfeige nach einer Phase des Vertrauens, das war die schlimmste Verletzung, die ein Vertreter der Kirche mir austeilte.

Der Brief kam am letzten Samstag im Juli 85. Gleichzeitig erhielten wir die Kündigung eines von uns gemieteten Kellers (wegen Eigenbedarf. Tatsache war, daß ein neuer Mieter den Keller beanspruchte. Der neue Mieter hatte hinsichtlich der kirchlichen Machenschaften dieser Tage einen äußerst symbolträchtigen Namen).

Am Tag nach diesen Kündigungen war Sonntag und zum ersten Mal war mein Mann und ich dabei als in unserer Wohnung das Abendmahl gefeiert wurde. Mir gingen die Worte."In der Nacht da er verraten wurde", durch Mark und Bein.

Kurz darauf wurde offengelegt, daß nicht wenige Weine mit Frostschutzmittel versüßt wurden. Das ging soweit, daß in einer Fernsehrunde die Frage gestellt wurde: Gibt es überhaupt noch Weine von denen man sicher sagen kann: da ist kein Glykol enthalten. Man konnte nur einen einzigen Wein nennen. Es war haargenau der Wein, den wir bei unserer Abendmahlfeier verwendeten. Ich habe noch das Etikett, ich kann also nachweisen, daß wir der genannte Moselwein (der Name Michael spielte eine Rolle und "Piesporter../Ruwer) "zufällig" hatten. Wir hatten diese zwei Flaschen geschenkt bekommen. Diese zwei Flaschen lagen als einziger Wein im Keller, weil wir keine Weintrinker sind.

Bei der Kellerräumarbeit geschah folgendes Mißgeschick: Ein kleiner Kanister mit Frostschutzmittel war umgestoßen worden, er war nicht gut verschlossen. Da lag die zweite Flasche dieses Weines gut verschlossen in der etwas dickflüssigen Frostschutz- Lache.

Dieser erste Abendmahlwein, war "Spätlese 1981" Es gibt familienfremde Zeugen, daß ich im November 1981 in große Sterbenot gekommen war. Was ich damals nicht wußte, war die Tatsache, daß mein Vater in den gleichen Tagen eine lebensbedrohliche Lungenentzündung hatte.

Es gab in diesen Novembertagen noch ein zeichenhaftes Geschehen: Ich erlebte im Traum eine kleine Erinnerung an unsere Trierer Zeit: Ein Nachbarkind (etwa 5 Jahre alt) war wegen unserer jüngeren Kinder zeitweise oft bei uns. Mir war aufgefallen, daß sie, wenn sie etwas trinken wollte, nicht "Durst" sagte, sondern "Dorst". Im Traum hörte ich dieses "Dorst". Noch am gleichen Tag kamen unsere Kinder (damals kath.) vom nahegelegenen evangelischen "Treff". Nur meinem Mann sagte ich, weshalb ich den evangelischen Diakon bat, daß er unsere Kinder in seine Gruppenstunde aufnehme. Ich dachte, wenn ich früh sterben muß, sollen sie möglichst viele Verbindungen haben. Unser Kinder brachten an diesem Tag die Vorlage für das Krippenspiel mit, bei dem sie in der ev. Kirche an Weihnachten mitspielen durften. Als ich las, was da im Krippenspiel sich dauernd wiederholt, war ich (wegen meinem Traum "Dorst") doch sehr betroffen: Der verkleidete Engel Gabriel sprach Kinder verschiedenster Rassen und Nationen immer mit folgendem Wort an: "Durst".

 

 

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