Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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9. August 2006

Manchmal braucht der Mensch, (oder eine Menschengruppe) einen Blick in die Vergangenheit), um die eigene Gefährdung zu begreifen.

Tatsache ist, daß die Hohen Räte, die religiösen Experten und Wächter nicht ein einziges Klopfzeichen Gottes anerkannten und Jesus sagten sie schlimme Verdächtigungen nach.

Es sagte einmal ein Mensch nach den Erlebnissen schlimmer Verdächtigungen: Jetzt ahne ich, wie schlimm es für Jesus am Kreuz gewesen sein muß, den schlimmen Anschuldigungen ausgeliefert zu sein.

 

11. August 2006

Wachsamkeit und Nüchternheit muß auf Dienlichkeit der Materie achten. Das wache Innere muß darüber entscheiden, was dient und was nicht. Das läßt auch erahnen, was ist, wenn die Bindung zu Gott zusammenbricht, und wenn diese schlimme Lücke schnell vom Feind Gottes besetzt wird.

Kürzlich hörte ich im Fernsehen nicht wenig Spott über amerikanische Heilungsgottesdienste. Da geht man davon aus, daß Krankheitshintergründe Dämonen sind. Man mag über die Heilungs Veranstaltungen denken, was man will. Es ist sogar im Einzelfall nicht ausgeschlossen, daß zwar der Name Jesus angerufen wird, es geht aber doch um das Tier, das große Zeichen vorführt und Menschen blendet. UND DOCH: Ich habe keinen Zweifel daran, daß Krankheiten oft vom Anhang Satans, also von Dämonen, verursacht werden.

Wenn in der Schrift von Jesu Heilungswundern berichtet wird, steht oft am Anfang: "Er trieb Dämonen aus." Ich weiß nicht, ob es zur Zeit Jesu viele Besessene gab. Aber Jesu Aussage zum Hintergrund der 18 Jahre lang gekrümmten Frau (vom Satan gefesselt) läßt erahnen, daß der Mörder von Anbeginn und sein Anhang tatsächlich hinter allen möglichen Krankheiten steckt. Dabei können diese Krankheiten medizinisch untersucht sein und von der erdhaften Seite her können die Ursachen einwandfrei beschrieben werden. Das alles ändert nichts an der Möglichkeit, daß der Mörder von Anbeginn und sein Reich Menschen "fesselt" und durch alle möglichen Krankheiten quält.

Jesus macht einmal deutlich, daß der Satan gezielt angreift. Zu Petrus sagt er, daß der Satan danach verlangt hat, Petrus sieben zu dürfen. Das tat der Satan auch bei Hiob. Der Satan wollte Gott beweisen, daß Hiob nur deswegen treu zu Gott hält, weil ihm das Wohlergehen sichert,

Jesus macht den Ernst der Erprobung deutlich als er zu Petrus sagt: Und ich habe darum gebeten, daß Du stand hälst.

Es hilft dem Menschen, wenn der Mensch sich immer wieder um eine möglichst realistische Einsicht in seine Lage müht, also die Signale Gottes ernst nimmt.

Petrus soll nach seinen Erprobungen seine Brüder stärken. Ich denke, daß Jesus da auch an die Probe denkt, die über die ganze Erde kommen wird.

Bei Erprobungen kommt es zuerst und zuletzt auf die Bündnistreue an. Jesus sagt, Freunde dürfen wissen, Knechte nicht. Es gibt also religiöse Knechtsart, mit ihr wird die Probe nicht oder nur sehr mangelhaft zu bestehen sein.

 

13. August 2006

Das Siegel von Gott wird bei der Erprobung, die über die ganze Erde kommt, die schützen, die rechtzeitig Antwort gaben, Gehorsam und Treue brachten.

Ich ahne, weshalb Gott auch Wert darauf legen kann, daß die Seinen das Verachtetsein, das "Geringsein" wegen der Treue zu Gott kennen lernen. Sie sollen nicht im irdischen Sinn Herausgehobene sein, zumindest nicht ihre wirkliche Besonderheit (das Kostbare) durch Einssein mit den Kindern dieser Welt verraten und verderben. Oft genug erlebte ich Christen, die besonderen Wert darauf legten, vor Weltmenschen als die Super- Weltzugewandten da zu stehen.

Jesus wollte, daß die Seinen nicht aus dieser Welt herausgenommen sein sollen, sondern durch diese Welt hindurch gehen sollen. Das heißt wohl auch: Nichts darf das Herz so in Beschlag nehmen, daß die von Gott erhofften Wege versäumt werden. Es ist dabei das rechtzeitige "Weiter" gefordert. Der rechtzeitige Rückzug, bzw. die jeweils fällige Abgrenzung, das ist der ernste Entschluß, Gott in sich einen unangefochtenen Platz zu geben.

Auf dem Weg durch diese Welt, wird- gerade, wenn die Angriffe zunehmen, eine besondere Fähigkeit gebraucht, das Unterscheiden. Wenn Leute sagen: Wir sind kritisch, weil wir die Wahrheit wollen. Und wenn dann Belege dafür da sind, daß sie zu den Verächtern der Wahrheit von Gott gehören, weil sie "prüfen", um Gott schlecht zu machen. Wenn sie lächerliche äußerliche Kriterien herausstellen,um vom Wesentlichen abzulenken, dann geschieht dabei Raub am Kostbarsten.

 

14. August 2006

Ein Internetbrief vom 29.11.97 beschreibt mit einem Gleichnis, daß im Glauben die Grenze zur Eigenmächtigkeit (Selbstbedienung) erfaß werden kann: Wenn ich in einem Textil- Geschäft unsicher bin, ob eine Farbe bei Tageslicht anders aussehen kann, dann gehe ich mit dem Kleidungsstück ans Fenster. Wenn es aber kein Fenster da ist und das Geschäft im Erdgeschoß liegt, gehe ich zur Türe. Und da gibt es eine genaue Grenze, eine Art Schwelle. Wenn ich die mit einem einzigen Schritt . überschreite, stehe ich als Dieb da.

Es gibt im Glauben Bereiche, die dem Menschen z. B. Versuch und Irrtum erlauben. Es gibt jedoch wirklich genaue Grenzen, was die Eigenmächtigkeit (unerlaubte Selbstbedienung) im Glauben angeht.

 

15. August 2006

Heute hörte ich, daß ein kath. Geistlicher im Fernsehen berichtete, wie er dem Fest dieses Tages, Maria Himmelfahrt, nahe kam. Zwei Gemälde erschlossen ihm, das Glaubensgeheimnis dieses Tages Da stehen- genauso wie bei der im Evangelium berichtet Himmelfahrt Jesu die Apostel da und sehen, wie Maria (genauso wie Jesus) in einer Wolke zum Himmel fährt.

Es haben Künstler eine Volkmeinung aufgegriffen, Theologen haben eine theologische Begündung dazu erfunden. Er bekommt seinen päpstlichen Stempel und prompt ist der Glaubenssatz fertig. Wehe, jemand erhebt Einspruch wegen der Menscheneigenmächtigkeit!

Es gab noch eine Art der Eigenmächtigkeit, an die ich heute durch eine Radiosendung über Roger Schütz erinnert wurde. Als ich vor einiger Zeit ein Buch von ihm las, dachte ich: Er ist ein Trostprediger, der vor lauter Menschenliebe sich schon mal schnell an Gottes Soveränität vergreift. Einige komkrete Beispiele nannte ich im Internet. Als heute seine Forderung nach bedingungsloser Vergebung genannt wurde, dachte ich an christliche Heilerguppen, in der dieses bedingungslose Verzeihen vehement gefordert wird. Es ist mir klar, daß es Situationen gibt, in denen Jesu Bedingungen für die von Gott bestätigten Vergebung nicht möglich ist. Aber in anderen, normalen Situationen kann es doch nicht recht sein, wenn der, dem vergeben wird, nicht einmal einsehen soll, warum da von Vergebung geredet wird. ("da war doch nichts")

Jesu Bitte am Kreuz: "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" war für mich ein Leitfaden, wenn eine redliche Aussprache nicht möglich war. So verging viel Zeit ohne echte Kontaktaufnahme. Als mir dann die Zeit reif erschien, machte ich brieflich Versöhnungsangebote und ich nannte aber doch meine Bedingungen (z. B.Nimm bitte den Rundumzerriß meiner Person zurück. Es ist mir sehr ernst mit dieser Bedingung für einen Besuch). Wenn ich nun nur diese Fall näher beschreibe, dann heißt das nicht, daß es der einzige ist, der zu stolz war, zu bekennen, daß eine massive Verleumdung geschah.

Jesus wußte, warum er nicht die bedingungslose Vergebung forderte. Ich bekam Besuch und es sah für mich so aus, als bedeute das die stillschweigende Zurücknahme des venichtenden Rundum- Zerrisses meiner Person. Irgendwann schrieb ich später in einem Brief, daß ich doch froh wäre, wenn mit klaren Worten die alte Geschichte aus der Welt geschafft würde. Es kam längere Zeit keine Antwort, deswegen schrieb ich noch zweimal in der Sache. Im dritten Brief formuliierte ich deutlicher: "Bitte nimm dein Herrenmenschurteil über mich zurück.

Wie konnte ich erwarten, daß ein Mensch, der ohnehin die "bedingungslose Vergebung" fordert, selbst eine vermessene Verurteilung zurücknimmt. Im Gegenteil für diesen Menschen war jetzt klar- da ich seine eindringlichen Belehrung, man müsse in jedem Fall bedingungslos verzeihen,nicht bestätigte daß ich ein noch verwerflicherer Mensch sei als beim ersten Rundumzrriß. Es kam eine Antwort. Geschah meine erste Verurteilung mithilfe eines Paulusbriefs, (Galater5ff) es wurde mir so "bewiesen", daß ich "Fleisch" sei, so erfuhr ich bei der 2. Totalverurteilung eine Auflistung meiner Schlechtigkeiten

Ich entschloß mich, Gott die Sache zu übergeben und meine Vergebensbereitschaft so zu belegen: "Vater, vergib ihm, denn man weiß nicht, was man da tut."

Anlaß für meine verwerfliche Zwistigkeit und Parteilichkeit (Galater5,21) war die große Sanftmut derer, die ungerührt, Rechte eines Hilflosen absprechen lassen und die Gleichgültigkeit (Sanftmut, Freundlichkeit, Güte und Friede Galater 5,22) gegenüber habgierigen Entrechter. Mir wegen meines selbstverständlichen Engagements vorzuwerfen, ich könne nicht verzeihen, das zeugt von einer ganz anderen Parteilichkeit, Es ging ja nur um Rechte eines völlig Hilflosen. Und um die Vorrechte der Entrechter. Wenn es um eine Sache gegangen wäre, bei der ich mir hätte sagen müsse: Na ja, es war wohl eigener Egoismus dabei, dann hätte ich die Sache auf sich beruhen lassen. Es war aber beim ersten Konflikt eine Zuspitzung meiner Krankheit und eine Einlieferung ins Krankenhaus der Grund, daß ich deutlich die Rechte eines hilflosen, mir anvertrauten Menschen einforderte. Immerhin stand mir die letzte Zuspitzung meiner Krankheit vor Augen. Da wurde die Nähe des Todes erlebt (Intensivstation). Ich wußte also, es drängt das Engagement für den Hilflosen. Ich wußte aber auch: Mein Engagement war pur. Wegen dieses meines Einsatzes als egoistischer, geistloser Menschen (Fleisch!) hingestellt zu werden und dann dieses Urteil nicht zu korrigieren. Das macht es mir unmöglich Selbstachtung zu bewahren und in Begegnungen so zu tun, als sei da nichts gewesen. Der einzige Ausweg ist Distanz.

Heute stieß ich auf Micha 6,10f: "Hört ihr Bürger und Räte der Stadt!: Kann ich die ungerecht erworbenen Schätze vergessen, das Haus voller Unrecht und das geschrumpfte Maß, das verfluchte." Micha 6,14: "Was du beiseite schaffst, rettest du nicht."

Weil zur Zeit gar soviel Staunen über Ägypten in den Medien verbreitet wird, geht mir das harte Leben der Sklaven durch den Sinn. Gott befreite sein Volk von dieser Versklavung. Aber als der Weg zum Gelobten Land schwierig wurde, gab es bei manchen Israeliten den schlimmen Wunsch, doch lieber Sklave zu sein, hatte man für diese Arbeit doch Töpfe voller Fleisch. Das Urteil Gottes über einen wohl von Menschen bewunderten Pharao lautete so: "Gebt dem Pharao ... den Namen: Getöse, das die Zeit verpaßt."

Als der polnische Papst den ersten Besuch in Deutschland machte, fiel mir ein einziger so auf, daß er mir noch jetzt tief im Gedächtnis sitzt. Dieser Satz kam nicht aus dem Mund des Papstes, sondern von einer Polizei-Durchsage, die durch Lautsprecher laut über den Platz schallte: "Gehen Sie aus der Mitte, sonst passiert ein Unglück!"

Ezechiel 13,23: "... ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr werdet erkennen, daß ich der Herr bin."

Wenn in der Schrift vom Ende der Zeit die Rede ist. Dann spekuliere ich nicht, wann das sein wird. Es ist Abschlußzeit, selbst wenn sich das noch sehr sehr lange hinziehen sollte. Schon das Sterben eines Menschen hatte zuvor Endzeit

 

19. August 2006

Vor mir habe ich einen Internetbrief vom 26.11.97 auf dem Bildschirm. Es steht da: Recht ist es, ernsthaft nach der Treue, nach der ersten Treue zu Gott zu streben und wachsam zu sein, wer sich (was sich) da als Ersatz Gottes aufspielt und an den Menschen heranmacht. Ich nenne da auch die zunächst berechtigten Interessen, die allmählich oder plötzlich entarten können. Solches rechtzeitig zu merken und abzuwehren hat mit Umkehr (zurück zum Vater)zu tun.

Im Radio gab die Fürstin von Thurn und Taxis bekannt, wie ihre Grundeinstellung aussieht und die des Vereins "Marianische Frauen Konkregation,": "So wie der Papst will, so wollen wir. "Sehr geehrte Fürstin! Erwarten Sie von Gott, daß auch er sich dem Papstwillen unterordnet? Oder ist für Sie der Papst Gott?

Im besagten Brief vom 26. 11.97 schrieb ich von der "Masche des Tieres" (das satanische Tier in der Johannesvision und der Danielvision: Schon gleich das Gespür. Das innere Ohr für Heiliges zu verdächtigen. Dann ist es nicht weit zur römischen, religiösen Staatsgesetzesart oder zu anderem Auftrumpfen des Herrenmenschen, der Gott verbieten will, sich den Seinen auf dem Weg mitzuteilen, den er will. Und die Fürstin sagt(ohne rot zu werden): "So wie der Papst will, so wollen wir."

In der Johannesvision ist vom Tier die Rede, das "anmaßende Worte und Lästerungen (für eine ganze Zeitspanne)" ausspricht. Immer wieder war ich überrascht, wie leichtfertig meine Totalverurteilung geschah. Könnte es nicht mit der Anmaßung des Tieres zu tun haben?

Noch mehr überrascht es mich, daß Christen nicht merken, daß der Anspruch, unfehlbar in Glaubensdingen zu sein, sowohl anmaßend als auch lästerlich ist. "Und es wurde ihm erlaubt, gegen die Heiligen(gegen die, die zuerst und zuletzt Gott die Treue halten. ) zu kämpfen und sie zu besiegen."

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