Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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20. August 2006

In Jeremia 18 wird berichtet, was der Prophet im Auftrag Gottes gleichnisartig in einer Töpferwerkstatt lernen soll: ".. das Gefäß, das er aus Ton machte, mißriet in der Hand des Töpfers. Und er machte wieder ein anderes Gefäß daraus, wie es in den Augen des Töpfers recht war zu tun. Und das Wort des Herrn geschah zu mir: "Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen?"

Wer will Gott Vorhaltungen machen, wenn aus seinen ehemaligen Bündnispartnern schäbige treulose Verräter wurden

Jeremia 18, 7: "Bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es ausreißen, einreißen und zerstören will, wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit gegen die ich rede, so ich mich des Unheils gereuen, das ich zu tun gedachte. Ein anderes Mal rede ich über ein Volk ein Königreich, es bauen und pflanzen und bauen zu wollen. Tut es aber, was in meinen Augen böse ist, indem es auf meine Stimme nicht hört, reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun." Diese Aussagen Gottes über sich und sein Wort ist alles andere als Wankelmut, es ist der Grund, daß kein Mensch auf der Welt billig sicher sein kann, daß aber umgekehrt kein Mensch aufgeben muß, solange noch Zeit für die eigene Umkehr (Wende) noch da ist. Man höre gut hin, es ist da nicht die Forderung nach einem tugendreichen Supermenschen gesagt worden, sondern: Horchen auf seine Stimme, also auf seine Signale für das, was jetzt Vorrang haben muß, was machbar ist, was die Verkehrtheit anlangt, die wie nichts anderes zwischen Gott und dem Menschen steht. Es wird ein redliches, nüchternes Horchen sein müssen, sonst geht der Mensch falschen Signalen nach und auch falschen Anklagen in sich. Ausdrücklich nenne ich die Signale (Zeichen) Gottes als Bestandteil seiner Stimme.

 

23. August 2006

Es gibt die bedrängten Tage, die eine deutliche Vorahnung für das sind, was auf uns zukommt: Die Mühe, um rechtzeitiges notwendiges Zusammenhelfen. Und die Mühe, das Ureigenste auch selbst zu tun. Es gibt in der Schrift) (Johannesoffenbarung) die Voraussage, daß beim Abschlußkampf im Heer derer, die zu Christus gehören, jeder weiß, was er tun muß und keiner den anderen behindert.

Ich sehe in Bedrängnissen den Ernstfall der Vorbereitung für das Sterben und den Abschlußkampf. Es muß dann dicht daneben das, was vielschichtiger ist als früher ist, auch entsprechend gehandhabt werden. Es müssen Gottes Maße erlernt werden, alles, was in seinen Augen jetzt dran ist, muß jetzt geschehen, sich durchsetzen, sonst fehlt es dann. Selbst zwischenzeitliche Fremdheit Christus gegenüber muß ertragen werden, damit in jeder Hinsicht auch schwierigere Lernphasen angenommen werden. Es soll gerade auch das von Gott angenommen werden, was bisher noch nicht erfaßt wurde.

Es gibt immer noch Krankheiten, bei denen ein Mensch weiß, die Zeit meines Lebens läuft ab. Die Gefahr ist, daß das plötzlich verraten wird, was man wirklich persönlich von Gott erfassen durfte. Es setzt dann ein Rückfall in frühere Phasen ein. Z.B in die kindischen Phasen, in denen man vom Pfarrer alles erwartete. Oder ein Mensch verzettelt sich durch große Korrektheit beim Mückenseihen und er versäumt die letzte Chance, das bedrohlich große Kamel als solches zu erkennen. So glaubt man am besten abgesichert in die neue Zukunft zu kommen. Wer solche Versuchunge überwindet, versucht bisher Erfaßtes konsequent umzusetzen. Und er ist offen für das, was jetzt noch neu erkannt und verwirklicht werden kann. Bei allem muß darauf geachtet werden, daß nicht fremde Meister begonnene Prozesse zerstören. Es gibt ein Gespür dafür, was der direkte Nähe zu Gott schadet und umgekehrt, was diese Unmittelbarkeit guttut.

Es geht mit zunehmendem Alter (Reife) im Menschen darum, störende, ärgerniserregende Beziehungen aus dem Herzen hinauszuwerfen. Erwachsene Menschen müssen es rasch genug wegstecken können, daß Beziehungen abkühlen (dabei denke ich nicht an die Beziehung zwischen Mann und Frau oder Eltern und Kinder) oder schon längst nüchterner (sachbezogener) sein müßten.

In Daniel 11,29 ist in einer Prophetie von zwei "Königen" die Rede, sie sind auf Bosheit bedacht, sie reden Lügen. Es wird vom Herzen berichtet, das gegen den heiligen Bund gerichtet. Da Augenmerk wird auf die gerichtet, die den heiligen Bund verlassen. Daniel 11,43: "Und diejenige, die sich am Bund schuldig machen, wird er durch glatte Worte zum Abfall verleiten. "In einer anderen Übersetzung : "Er verbündet sich mit denen im Volk, die ihren Glauben aufgegeben haben.

Mir ging es darum, die Lager aufzuzeigen. Es ist vorausgesagt, daß der Satan und sein Anhang mit List und Tücke (auch mit erstaunlichen Zeichen ) viele Menschen für sich gewinnen wird. d.h. auch instrumentalisiert. Es wird Nüchternheit und Wachsamkeit gebraucht, um dem Anhang des Satans nicht auf den Leim zu gehen.

 

24. August 2006

Jesaja 40,28 "Hast du es nicht erkannt... ?Ein ewiger Gott ist der Herr... Er gibt den Müden Kraft und den Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. Jünglinge ermüden und ermatten und junge Männer straucheln und stürzen. Aber, die auf den Herrn vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft..." Nachträglich wunderte ich mich oft, mit welch kleiner Kraft ich oft einer Herausforderung begegnete und wie dann z.B. kurz vor einer Prüfung unglaubliche Durchhaltekräfte da waren. Das könnte man "ganz natürlich" erklären. Es geschah aber ab der Zeit, als ich meinen Weg Gott anvertraut hatte. Ich hatte eine traurige Phase überwunden, nämlich die Zeit, in der ich angesteckt worden war von der Behauptung, es gebe keinen persönlichen Gott. Irgendwie hatte das zur Folge, daß ich das Gefühl hatte: "alles Zufall!"

 

25. August 2006

Es ist billig und recht, eigene Verkehrtheit (Schuld) zu bekennen. Es ist jedoch nicht recht, mit unberechtigten Schuldzuweisungen sich und andere zu zerfleischen. Daniel sieht voraus, daß eine Zeit kommt, in dem dem Volk Gottes das Bündnis (die Bündnistreue) schwer gemacht wird. Ich habe Grund genug, zu sagen: Es gab und gibt in jeder Generation eine größere Menschenanzahl, die gerade diese Last trägt. Vielleicht kommt in der neuen Welt die Einsicht: jeder Schüler Gottes hatte in seinem Erdenleben eine Zeitlang diese Erprobung zu ertragen.

Kein Mensch sollte sich dadurch versündigen, daß er diese Last bei sich oder bei anderen vergrößert. Diese Last sorgt ohnehin für eine besondere Erschöpfung. Wenn ich dann Maßstäbe für mich geltend mache, die in nicht belasteten Zeiten berechtigt waren, dann komme ich zu falschen Schuldgefühlen und das Vertrauen in Gott als zuverlässiger Helfer wird beschädigt. Wenn ich jedoch erfasse, Gott erwartet von mir nichts, was zu Zeiten der geraubten Kräfte von mir nicht zu erbringen ist, dann bringe ich auch zu Zeiten zugespitzter Not die Hoffnung auf: Gott wird zur rechten Zeit eine Wende bringen. Ich erlebte eigene Versäumnisse und wußte: Das gleiche Versäumnis wäre früher die Folge schuldhafter Trägheit gewesen, jetzt aber hat es mit einer bis jetzt unerklärlichen Kraftlosigkeit zu tun. In solchen Zeiten wird ein anderes Versäumnis nicht folgenlos, nicht schuldlos sein: Wenn die Maße bleiben, wie vor dieser "Aufwachzeit" (für die möglicherweise zu Ende gehende Zeit) Es muß in diesen Zeiten neu geplant werden. Wer seine verfügbare Zeit und Kraft nicht neu bemißt, einteilt. Wer in solchen Zeiten nach wie vor "ganz wie andere auch" sein will, wird dann deswegen schuldig.

 

26. August 2006

Wenn ich höre, welch oberstes Ziel für fremde Völker (Stämme) es sein soll, daß sie zurück zu ihren Wurzeln gehen, dann fallen mir traurige Gesichter ein, die offensichtlich erschöpft sind von den zwanghaften Wiederholungen der Rituale ihrer Vorfahren. Ich kann verstehen, weil manche Missionare viel gutes Selbstbewußtsein der Menschen zerstörten, soll das Neue zurückgedrängt werden. Ich gebe jedoch zu bedenken, was in meiner Jugend gerade von "Besuchen aus der Stadt" an mich lobend herangeredet wurde: Sie brauchten ihr Bild vom richtigen Bauernkind. Lange genug inhalierte ich, was da an mich herangeschwätzt wurde. Später merkte ich, es lief im Endeffekt auf Blockade meiner Endwicklung hinaus. Eine einzige Frau sagte einmal zu mir: "Du bist doch gut in der Schule, Du könntest zusammen mit meiner Erika aufs Gymnasium gehen"

 

28.August 2006

Jesaja 56.1:"Der Herr sagt: Tut, was recht ist und haltet euch an meine Ordnung! Dann kann ich euch bald die Hilfe bringen, die ich euch zugesagt habe." Gott kann Gnade vor Recht schenken und erläßt es regnen über Gute und Böse und doch bleibt er sich treu. In diesem Jesaja Text sagt er Vor wem habt ihr solche Angst, daß ihr meint mich betrügen zu müssen. Gott teilt mit, daß er Erwartungen, ja Forderungen hat, die ihm so wichtig sind, daß das heißt: Mensch, wenn du da nicht mitgehst, ist dir nicht zu helfen. Das gilt für den Menschen, dem Gott die Chance gab, seine Erwartungen und Forderungen kennenzulernen. Wer allerdings diese gleich nicht hören wollte, belegt damit seine Sympathie für den Gegner Gottes und dessen "Ordnungen."

Jesus geht verirrten Schafen nach. das heißt aber noch lange nicht, daß er dort retten will, wo die Entscheidung gegen ihn fiel. Letztlich wird jeder Mensch mitten in seinen Entscheidungen gefragt: Für wen gehst du?

 

2. September 2006

Ob Menschen Jesu Lehre geschickt "ein Bißchen" verdrehen, um Menschen seinen einmaligen Rang zuzuschieben, es wird die Zeit kommen, in der dieser Rufmord vor aller Welt laut und deutlich offengelegt wird.

Jeremia 19,10: "Zerschlag den Krug vor den Augen deiner Begleiter, befahl der Herr dem Propheten"

Vor mir ist ein Brief vom 23,11.97auf dem Bildschirm. Durch diesen Brief wurde das Thema "Papst" angesprochen. In den vergangenen Tagen sagte ich in einem Gespräch: Das Papsttheater reizt mich überhaupt nicht zum Schreiben. Heute Morgen (also bevor ich vom besagten Briefinhalt des Briefs von 97 wußte),wurde ich merkwürdig wach durch einen Satz, den ich am Morgen des Papstwahltages im Traum hörte: "Er ist ein König der alten Schule" Erst als dann das Ergebnis der Papstwahl verkündet wurde, verstand ich diesen im Traum gehörten Satz.

Im Brief vom 23.11.97 schrieb ich: Jemand aus meiner Familie berichtete: Ich habe heute Nacht im Traum gehört: "Ich frage heute noch nach, was Papst ist."

In diesem Brief verwies ich auf Jeremia 20,6: "Und du wirst nach Babel kommen und dort sterben... zusammen mit deinen Freunden, die du mIt deinen falschen Weisungen ins Verderben geführt hast.."

Wenn ich mir die vielen Distanz losen Belobiger (Bestätiger) des Papstes vor Augen halte, die seit seiner Papstwahl in den Medien zu Wort kamen, dann spüre ich die weitverbreitete Parteilichkeit für die "Alte (inzwischen verdorbene) Schule. Es ist gut möglich, daß Gott die "Alte Schule" zu ihrer angemessenen Zeit wenn nicht gerade hoch geschätzt hat, so doch hingenommen hat. Jetzt aber ist die Führung durch die alte Schule für Massen von Menschen ganz real ein" Lauf in das offene Messer." Ich scheue mich pauschal zu sagen: Die Weisung führt ins Verderben. Denn ins offen Messer zu geraten kann für Unmündige zwar Leid, Elend und physischer Tod bedeuten. Ins Verderben geführt zu werden, kann jedoch ewiger Schaden bedeuten. Ich kann nicht ausschließen, daß es sogar den ewigen Tod nach sich ziehen kann. Z.B. dann, wenn Gott einem Menschen alle Chancen gab, zu erfassen, was mit Jesu Einsatz an Zusagen (Verheißungen) angeboten war. Und welcher Verrat diese Parteilichkeit (Verbündung mit der "Alten Schule") darstellt.

Hat sich einer, der Umschwärmer des Papstes Gedanken darüber gemacht, daß diese Bestätigung ein Stimmzettel für die religiösen ("liebevollen") Verbrechen an Hilflosen (z.B. in Afrika) ist

3. September 2006

Rettung ist kein automatischer Vorgang, aber auch nicht etwas, was durch Lichtgestalten (Väter, charismatische Lehrer oder Führer) vermittelt werden müßte.

Mein Mann stieß in diesen Tagen auf eine alte Süddeutsche Zeitung. Wir hatten sie in den Apriltagen 2004 wegen einer geschäftlichen Sache gekauft. Es war die Zeit nach dem Tod von Joh.Paul II und vor der Papstwahl. In einem historischen Rückblick wurde das Problem "Persönlichkeit und Amt" der Päpste behandelt. Ich greife nur die Zeit der Entstehung vom Dogma auf(ich sage: vom Frevel) der Unfehlbarkeit und des Dogmas von der Behauptung der unbefleckten Empfängnis. Es wurde gesagt: gerage die Intelektuellen (also die Schicht der der Papst heutzutage so sehr gefällt) waren fasziniert von der Person damaligen Papst (Pius, IX). Von seiner charismatischen Art. Sie waren so sehr fasziniert von der Art, wie er das Dogma von der Unfehlbarkeit begründete, daß sie gar nicht sich damit aufhielten, sich nach dem Wahrheitsgehalt dieses Dogmas fragten. Dagegen hörte ich früher vom außerordentlichen Schmerz redlicher Kleriker wegen dieser päpstlichen Entscheidung. Jetzt sage ich etwas sehr Bitteres: Ja ja die Einheit der schönen großen kath. Kirche ist so manche verbogene (verdorbene, Gott untreu gewordene Seele) wert. In diesen Tagen hörte ich in den Medien: Nur Einigkeit der Katholiken mit ihrem Papst macht die Kirche stark. Petrus sagte jedoch: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Im Buch Samuel (1 Sam. 2,23) sagt Eli warnende Worte zu seinen korrupten Söhnen. Aber die Tatsache, daß er sie zu spät (!) sagt, wertet Gott als die ihn verletzende Vaterliebe. Gott sagt ihm: Du hast deine Söhne lieber als mich. Dieses Beispiel bringe ich deshalb, weil die meisten der mächtigen Papstbelobiger gut genug wissen, wieviel Elend und Leid die Vorstellung der päpstlichen Sexualethik gerade ungebildeten Menschenmassen bringt, wie leicht Männer diese Ethik gegen hilflose Frauen benutzen können. Ganz zu schweigen von der Entstellung der Lehre Jesu durch diese päpstlichen Weisungen. Wer wird sich schon von den christlichen Papstbestauner mit solchen Peanuts befassen

Auf meinem Bildschirm habe ich einen Internetbrief vom 28.7.99 stehen. Ich zitiere: Ich hörte heute aus oberstem Hirtenmund (anläßlich der Beerdigung der Mordopfer im Kosovo), daß Gott die Ermordeten in den Himmel schicken wird und die Täter bestraft. Als ich das im Radio mitten in den Nachrichten aufgetischt bekam lag vor mir fogender Werbe Slogan: "Schnellinfo für Selberplaner."

 

5. September 2006

In Jeremia 30,4ff ist von einem großen schrecklichen Tag die Rede. "Es ist eine Zeit der Bedrängnis für Jakob, doch er wird aus ihr gerettet." Jesus sprach auch vom kommenden Höhepunkt der Not. Ich weiß noch nicht, was noch auf mich zukommt, aber, ich war betroffen. Als ich Einzelheiten dieses Jeremiatextes las, wußte ich: Zumindest ein "Angeld" solcher Schreckenstage habe ich erlebt. Es tröstet mich, daß da im Jeremietext auch ausgedrückt wird, was Jesus so sagt: Wenn ihr all das seht, (erlebt) erhebt euer Haupt, denn eure Erlösung ist nahe.

Es wird im Jeremiatext vom großen schrecklichen Tag gesprochen und im nächsten Satz wird klar, es ist eine Zeitspanne gemeint. Ich merke, man vergißt gerne schlimme Zeiten. Überrascht bin ich, daß ich bereits im Sommer1999 (29.7.99) in einem Internetbrief schrieb: "Ich lernte mitten und nach den Bedrängniszeiten eine Aussage Jesu besonders verstehen: "Wenn ihr all das seht, erhebt euer Haupt, denn die Erlösung ist nahe." Heute las ich aus diesem Internetbrief nur die Jeremiastelle, so dachte ich, ich sei erstmals auf die Verbindung zum Neuen Testament gekommen

Damals schrieb ich, was sich in der Zwischenzeit mehrfach bestätigte: Es gab mitten in Not doch die befriedigende Einsicht! Es geht weiter! Jedes Verharren im Früheren wäre schlimmer gewesen

Als ich einmal den Mut hatte, bei einer angesehenen Persönlichkeit mitzuteilen, daß ich in den letzten Jahren des 20. Jahrhundert im Traum gehört hatte, daß diese notvolle Zeit beginnt und daß daraufhin wirklich schlimme Zeiten für uns kamen, da meinte dieser Herr, daß es also nur meine private Sache sei. Ich drückte aus, daß ich da nicht so sicher sei und ich nannte als Beispiel die wachsende Arbeitslosenzahl und das damit verbundene Leid. Es gab wohl in allen Generationen, bzw. in vielen Lebensläufen ein Aufleben besonders notvoller Zeiten, (Leidphasen in einer bis dahin nicht gekannten Intensität). Dieses schwere Kreuz ist auch eine Erprobung, es hilft mir, daß ich durch den Jeremiatext erinnert wurde an die Errettung aus den schlimmen Nöten. Jesu Tod und Auferstehung ist Zeugnis für die Wahrheit von Gottes Zusage.

 

6. September 2006

Als wir im Sommer 1997 begannen, Glaubensbriefe ins Internet zu bringen, suchten wir nach einer Überschrift: Mein Vorschlag: "Prophetical events found in the Bible and in Events of today" wurde angenommen, obwohl unsere Tochter sagte:"Gutes Englisch ist das nicht. Ich versichere, bis dahin hatte ich noch nie in deutschem Zusammenhang das Wort "event" gehört. Im Englisch Wörterbuch hatte ich nachgesehen, wie das Wort "Ereignis" auf Englisch heißt. Nicht lange darauf hörte ich an allen Ecken und Enden von "events"

Ich scheue mich nicht ein sehr kleines event des gestrigen Tagesabschlusses zu berichten. Weil schon nach Mitternacht war und damit mein Geburtstag da war, berichtete ich vor dem Zubettgehen meinem Mann vom Briefinhalt des Briefs vom Juli 1999. Wir erinnerten uns an besonders bedrängende Ereignisse. Wir waren uns einig: Früher gab es auch Bedrängnisse, aber nicht so gehäuft und nicht gar so nahe gehend. Ich teilte mit, daß mir noch nie so Trost spendend bewußt wurde, was Jesu Worte vom Erheben des Hauptes beinhalten. Als wir dann zu Bett gingen, sagte mein Mann: "Ich hatte früher doch ein zweites Kopfkissen, wo ist denn das? Ich wußte wo es greifbar war, vor einiger Zeit hatte es ihn gestört. Mein Mann schlief schnell ein und ich hatte Probleme mit der richtigen Lagerung Schließlich wußte ich: Ich brauche noch ein Kopfkissen, damit ich nicht so flach liege. Da fiel der Groschen: Unabhängig was uns noch bevorsteht: Es ist die Zeit da das Haupt zu erheben, denn die Erlösung ist nahe.

Heute las ich in der Zeitung einen Satz von Papst Benedikt XVI. :"Habt keine Angst vor Christus. Er nimmt nichts und er gibt alles." Diesen Satz fand Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller geeignet, um bei einer Pressekonferenz für den Glauben zu werben.

In meiner Jugend verstand ich bereits, daß ein Buch mit dem Titel "Zumutungen des Glaubens" mit Wahrheit zu tun hat. Es war mir später auch klar, daß ich es nicht zur Vorbereitung des Religionsunterrichts (Berufschule) verwenden werde, obwohl ich es zusammen mit anderen Glaubensbücher geschenkt bekam. Junge Leute müssen ihren eigenen Weg gehen. Sie dürfen weder durch Konfrontation mit den schmerzvollen Erprobungen von Reiferen abgeschreckt werden, noch durch religiöse Lockvogelangebote zum Schnäppchendenken animiert werden.

Jesus machte keinen Hehl daraus, daß Jüngersein Verzicht kosten kann. Er versprach, daß schon hier und jetzt reichlicher Lohn dafür sicher ist. Und er verwies auch auf den ganz anderen Lohn bei Gott.

Es ist gut möglich, daß die Tage der Bedrängnis auch die trifft, die nichts von Jesus wissen können oder auch nichts von Jesus wissen wollen. Das Beispiel Hiob, aber auch das Beispiel Petrus zeigt, der Satan bittet Gott gerade bei den Menschen um Erlaubnis erproben zu dürfen, die Gott nahestehen.

In den neun Jahren, in denen ich an einer Berufsschule als Religionslehrerin arbeitete, fragte nicht ein einziger Schüler nach der Hölle. Und ich hatte gelernt: Komm ja nicht mit der Hölle, das ist miese Angstmache. Jetzt tut es mir leid. Heute stieß ich auf einen Internetbrief unserer Tochter. Es freute mich, wie unverbildet und normal sie von der Hölle schrieb: "Vielleicht sieht es bei manchen oder vielen so aus: Sie erfahren von der Hölle, sie wollen auf keinen Fall mit der Hölle bestraft werden; und deswegen fragen sie nach Gott, damit er ihnen sagt, was sie tun sollen.

Deswegen darf man die Drohung Hölle nicht abschwächen.

Unsere Tochter wußte nicht, daß sie Phasen meiner Entwicklung beschrieb. Es ist mir nicht fremd, daß es auf diesem Weg Fehlentwicklungen geben kann. Am Beispiel: "Du sollst (du wirst) nicht stehlen", werde ich auch die enormen Entlastungen dieses Weges beschreiben: Wiederholt hörte ich den Satz: Um andere nicht zu bestehlen, dazu brauche ich doch nicht Gott. Meine innere Reaktion dazu war und ist: Ob ich so edel wie diese Leute wäre, weiß ich nicht. Gesicherte Erfahrung ist: Der Pfarrer sagte uns im Unterricht: Ab sieben Mark ist Stehlen eine Todsünde (d.h. die Hölle droht), aber, ob viel oder wenig, man muß es in jedem Fall wieder zurückgeben. Meine kindliche Einsicht war: Stehlen lohnt sich nie, es bringt höchstens einen Rattenschwanz von nachträglichen Wiedergutmachungspflichten. Bis heute glaube ich, daß da etwas dran ist. Ich kann nicht sagen, daß mich jemals Versuchungen plagten, zu stehlen, zu begehren was anderen gehört,

 

8. September 2006

Der Mensch, dem es ernst ist mit der 1. Treue zu Gott, gibt nicht leichtsinnig Ureigenstes preis. Er bekennt aber zur rechten Zeit und am rechten Ort seine eigenen Verkehrtheiten. Niemand soll denken, daß man als Verbündeter Gottes einfach schon der bessere Mensch sei. Es ist kein Zufall, daß Elias (bereits seinem Ende nah) von sich sagt: "Ich bin nicht besser als die Väter". Und doch geht er den intensiven Weg zu Gott direkt nach diesem Bekenntnis weiter. Es ist ein Bild, was das Vollkommene ausmacht: Elia tat, was Gott ihm weisend mitteilt und Elia merkt dabei: Ich bin ein sündiger Mensch. Und doch kann er redlich zu Gott sagen: Meine Treue zu dir ist der Grund meines Verfolgtwerdens, Und : Elia überwindet wegen der Treue zu Gott seine Angst. Er geht seinen Weg mit Gott zu Ende.

 

9. September 2006

"Es ist ein sehr schmaler Weg und wirklich eine lebenslange Aufgabe, die von Jesus geforderte Einigkeit seiner Jünger zu leben, ohne blind dem Clan -Gedanken zu folgen. Einigkeit, ohne deutliches Wahrnehmen und Aussprechen, kann nicht gelingen.

Merkwürdig, in einem Internetbrief vom 28.9.99 greife ich schlechte Hirten folgendermaßen an: "Ihr helft den Menschen nicht, redlich wie ein Kind vor Gott zu sein, nein, ihr macht sie zu erbärmlichen Kriechern vor Euch. Und Ihr sagt, das sei die wahre Demut."

Heute Morgen berichtete mein Mann von einem Papstplakat, das ihn "richtig ärgerte." Man sah den Papst, wie er liebevoll einen jungen Erwachsenen in die Arme nimmt. Darunter stand: "Man ist nie zu alt, um ein Kind Gottes zu sein," Weiter schrieb ich: Jeder von Euch verteidigt und schützt die unheimlichen Ansprüche und Fähigkeiten einer solch glanzvollen Persönlichkeit. Es gibt sonst keinen Bereich, der so weit geht im Anspruchsdenken. Es ist für einen im System wohl nicht möglich, zu erfassen, wie weit der Raub, die Räuberhaltung geht. Wann fordert Ihr doch überall Vertrauen in euch und Eure Kreise. Ihr merkt dann gar nicht mehr, welches abgrundtiefe Mißtrauen Ihr in Gott, in seine Stimme und in die Seinen. Wie konnte man aus Jesu Botschaft ein solches religiöses Herrenmenschsystem machen.

Unsere Tochter erinnert sich an eine Zeitungsnotiz vor ungefähr drei Jahren: Bei Musikaufnahmen trat eine junge Sängerin unvorhergesehen ans Mikrofon und sagte: "Ich glaube nicht, daß der Papst der Vertreter Gottes ist." Und sie fügte hinzu: "Bereut! Bereut! Bereut!"

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