Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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29. Oktober 2006

Es wird beklagt, daß heutige Menschen verbindliche Zusagen meiden.

Im August 99 hörte ich von einer Augsburger Ärztin, die sich entschloß, ab jetzt Eremitin zu sein. Wenn ich mich nicht irre, ging es auch um ein ewiges Gelübde. Man kann mir nicht nachsagen, Menschen einer Willkür auszuliefern, weil ich einige wenige Male im Leben "nein" zu gewünschten Festlegungen sagte. Es ging mir um Offenheit für Gottes Signale, für Gottes Absicht mit mir. Jesus lehnte Gelübte, alle Versprechungen, die über das normale Ja und Nein hinausgehen, ab. Es mag ja Berufungen geben, in denen der Berufene aus gutem Grund ein Versprechen "für immer" gibt. Ich hatte gelernt, nichts voraus zu entscheiden, was Gottes Weisungsrecht angreift (ihm voraus greift). Ich möchte nicht so tun, als könne Gott nicht Einspruch erheben gegen eine so vorab ihn festlegenwollende Entscheidung. Nicht nur einmal erlebte ich Gottes "Bisher so, ab jetzt anders".

Da ist noch etwas, was nicht direkt mit diesem Thema zu tun hat, aber im Einzelfall kann durchaus von irrtümlichen Berufungsgefühlen gesprochen werden. Die redliche Einsicht in Verkehrtes (in jetzt erfaßbar Verkehrtes) ist Voraussetzung für das Heimgeholtwerden von Gott, für das Dazugehören zu dem neuen Priestergeschlecht (ohne die amtlichen Menschenvorgaben). An dieser Stelle fällt mir ein, was heute in der Radiosendung "Kath. Welt" von einer führenden Nonne gesagt wurde: Es kommen auch welche zum Beichten. Aber dann muß ich sagen: Die Absolution kann ich nicht erteilen (ich bin ja kein Priester):Jetzt frage ich die Theologen und Ideologen der Kirche: Wäre diese Oberin von ihrer Obrigkeit diszipliniert worden, wenn sie gesagt hätte: Ich erteile ihnen zwar nicht die sogenannte Absolution, ich berufe mich aber auf Jesus, der sagte seinen Jüngern (!): Wenn ein Mensch seine Sünde bekennt, dürft ihr gültig die Vergebung zusprechen. "Deine Sünden sind dir vergeben." Was geht in den Köpfen von unbedingt Gehorsamen vor, wenn sie regelrecht das innere Ohr ausschalten, um so ihrem "Fahneneid" genüge tun zu können, ohne sich das Hintergehen der erlösenden Nachricht Jesu bewußt zu machen.

Von jungen Heranwachsenden kann ich hoffen, daß Einsicht signalisiert wird. ,Aber reifere ("ältere) Menschen kann erwartet werden, daß sie aktiv das Verkehrte verkehrt nennen und redliche Warner nicht wie einen Bittsteller behandeln.

 

30. Oktober 2006

Jesus sagt, man soll sich Freunde mit dem ungerechten Mammon machen, diese nehmen einen dann bei der Flucht auf. Daß Jesus keine "Freunderlwirtschaft" meint, werde ich nicht lange begründen. Offensichtlich gibt es Höhepunkte der Not, die nicht alle gleichzeitig treffen, sodaß der Betroffene (oder eine Kleingruppe) Schutz bei denen findet, denen er früher selbstlos half.

In einem Internetbrief vom 22.9.99 griff ich Medienworte auf. Es war die Rede von der großen Beratungs Autorität von Staat und Kirche. Mein Kommentar: Es wird diskutiert, über das, worüber Menschen gar nicht Bescheid wissen können. Und es wird geschwiegen (systematisch), worüber man zur rechten Zeit reden müßte.

 

16. November 2006

Jesus predigte nicht eine durch Technik herbeigeholte Erleuchtung, nein er erwartet von seinen Jüngern, daß sie tun, was sie als recht erkannt hatten. Dabei erfassen sie Schritt für Schritt Wahrheit. Wahrheiten, die sie zuerst hörten und dann erst beim Erfüllen vertieft verstehen und dann schützen und verteidigen.

 

17. November 2006

Körperliche Leiden kommen nicht immer aus erlebten seelischen Leiden. Nein, Attacken gegen Gottes Absicht bringen Leid für die Menschheit. Jesu Aufforderung zur Kreuzesnachfolge läßt erahnen: Jesu Jünger sollen sich am Erlösungsgeschehen beteiligen.

 

19. November 2006

Als ich im Jahr 1998 frühere Briefe (Durchschläge) durchsah, um sie nach erneuter Durchsicht (Prüfung) an geeigneten Adressen zu schicken, merkte ich, daß ich selbst so manche Bestätigung,(Beglaubigung) die Gott mir gewährte, vergessen hatte.

In einem Internetbrief vom 23.9.2000 berichtete ich, was ein Regensburger Theologe zu dem Problem sagte, daß in Rom ein neues Dokument veröffentlicht wurde. Er vertrat die Ansicht, daß man "gelassen" mit dem Dokument umgehen soll.

Es war wohl das Jahr 1987, daß ich diesem Theologen Beinert einen Brief schrieb. Zwei Jahre später schickte ich den Durchschlag an eine kommunale Einrichtung eines fernen Landes. Falls Interesse da war und ein Dolmetscher aushalf, erfuhr man irgendwo in der weiten Welt, was ein kath. Professor als nicht beachtenswert ("gelassen") einstufte. Recht sicher bin ich, daß Gott für ein Nachspiel sorgt. Durch den damals noch gut lesbaren Briefdurchschlag merkte ich, daß ich selbst vergessen hatte, welch unerhörte Beglaubigung Gott einem einzigen Brief zukommen lassen kann.

Einst dachte ich, daß Jesu Weisung in der Kirche noch anerkannt ist daß seine Jünger nach der Erfüllung der von Jesus vorgeschriebenen Reihenfolge beim notwendig gewordenen Warnen (wenn ein Glaubensbruder Ärgernis gibt, d.h. tut, was Anlaß zur Sünde ist.) nach nutzlosem Warnen die Angelegenheit der "Synagoge" (z.B. dem zuständigen Pfarrer oder je nach Fall einer zuständigen Kirchenbehörde übergeben.

Nun kann ich mich nicht erinnern, daß auch nur einmal eine wahrhaft triftige Sache (ein wahrhaft triftiges Ärgernis), die ich im Sinne der Weisung Jesu aufgegriffen und einer zuständigen Stelle übergeben habe, überhaupt Beachtung fand. Man kann mir wohl nicht absprechen, daß ich in 9 Jahren Arbeit als Religionslehrerin in einer Berufsschule Gelegenheit hatte, von wirklichen Ärgernissen zu erfahren (also durchaus solche, von denen Schüler mir glaubhaft berichteten, daß religiöse Vorgesetzten die Ärgerniserreger waren. Es ging aber nicht nur um diese Ärgernisse.

Ein Beispiel dazu: Weil ich erlebt habe, daß Bildnisse regelrecht angebetet wurden und weil ich erfuhr, daß orthodoxe Theologie sogar behauptet, Gott oder Heilige in einer Ikone seien im Moment der Verehrung wirklich in dem Bildnis gegenwärtig, überlegte ich, bei wem ich mahnend das Ärgernis nennen muß. Immerhin sah Daniel voraus, daß eine Zeit kommt, in der Gott sogar die Gebete weggenommen werden. Eines wußte ich inzwischen, es ist völlig zwecklos, eingefleischten Theologen biblische Belege für eine irrige Glaubenslehre zu nennen. Es liefen ja längst massive Hirnwäschen ab, bei denen im Grunde Schriftaussagen abgesetzt und durch religiöse Menschenwünsche ersetzt wurden. Wer das Alte Testament und die gültig bleibenden Weisungen Gottes kennt, wird nicht Gott selbst in Bildnissen vermuten. Bilder können Berichte über Jesu Erdenleben vermitteln, Sie werden im günstigen Fall bestimmte Wesenszüge Jesu ausdrücken. Sie rauben aber Gott das Gebet von Menschen (Daniel sah das in einer Vision voraus), wenn diese vor dem Bildnis stehen (oder knien) und im Gebet davon ausgehen, Gott sei im Bild gegenwärtig. Etwas bitter ausgedrückt: Weil führende Theologenkreise in der Orthodoxie es so entschieden haben, daß Gott für den Beter in dem Bildnis gegenwärtig zu sein habe.

Dieses Ärgernis habe ich schon oft beim Namen genannt und vor Theologen "angezeigt". Und ich weiß, wie überlegen diese Herrschaften über mich lächeln.

Nun habe ich nach einem Ausweg gesucht: Ich schrieb an eine weltlich führende Person des orthodoxen Raums. Währen ich den Brief tippte geschah eine wahrhaft zeichenhafte Laune des Computers, (ich sage Fügung): Ich wollte speichern, da war plötzlich ein Fenster auf der Bildfläche und es wurde die Frage gestellt: "Soll die Datei bischöfe ersetzt werden?" So etwas hatte ich noch nicht erlebt. :Kam hinzu, daß da plötzlich ein Brief an die Bischöfe auf die Bildfläche kam. Ein Brief, der in den Augen der Bischöfe nicht einmal eine Empfangsbestätigung wert war. Weil ich solches von geweihten Kreisen gewohnt war, trauerte ich meiner verlorenen Mühe nicht nach, sondern ich sah diese jahrelangen Mühen als abgeschlossen an. Das geschah vor Monaten und ich kann mich nicht erinnern, daß ich in Gesprächen nach diesem Brief auch nur einmal diesen Brief erwähnt hatte. Diese Frage schob sich ein als noch kein Wort über Bischöfe im Brief gefallen war. Aber klar ausgedrückt war, daß ich keine Hoffnung habe, daß eingefleischte Theologen offen für wirklich fällige Korrekturen sind.

 

22. November 2006

Gott sei in der Natur zu finden. Mehrfach hörte ich diese Aussage und in bestimmter Hinsicht stimmt es auch. Manche sagen auch, er sei in jedem Stein gegenwärtig. Das glaube ich nicht Es ist nicht so einfach. Es gibt trügerische Naturidylle. Es wurde einmal in einem Dokumentarfilm(Berlin) über die NS- Zeit berichtet. Man sah die Idylle eines sonnigen Tages am Wannsee. Und es wurde gesagt, welch verbrecherischen grausamen Pläne gleichzeitig an diesem Tag vorangetrieben wurden. Jetzt will ich nur auf die ganz natürlichen Täuschungen hinweisen, obwohl es an diesem Tag wohl auch Menschen gab, die nicht getäuscht wurden, die sich schuldlos und arglos an der Natur erfreuten, dankbar annahmen, was ihnen an diesem Tag geschenkt wurde.

Umgekehrt erlebte ich auch "dunkle Natur" als Schutz.

Es gab aussagekräftige biblische Geschehen: Elia wartet auf die von Gott ihm zugesagte Begegnungen: Es gab Naturerscheinungen, die in der vorausgehenden Heilsgeschichte durchaus Gottes Nähe ankündigen konnten, zum Beispiel kam Gott im Sturm zu Hiob. Aber, bei Elias hieß es wiederholt, Gott war nicht in diesen Naturereignissen. Es kam Neues, anderes, für das man nach Worten sucht. Es wurde der Versuch gemacht vom Säuseln und vom "ruhigen (stillen) Braus" zu reden. Da war Gott anwesend und für Elia erlebbar, Ich will sagen: Wie kann man nach all diesen Belegen für Gottes Unverfügbarkeit, auch für seinen ausgeprägten, souveränen Eigenwillen, hergehen und ihn auf religiöse Menschen- Wünsche festzulegen z.B. ihn in Ikonen festzumachen und damit die Verheißung zu blockieren.

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