Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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17. Februar 2007

Es gab in meinem Leben Prüfungszeiten. So und so oft hatte etwas Übungscharakter. Und dann kam die Stunde, in der ich spüren konnte, jetzt kommt es auf das Lernergebnis an. Wenn dann immer noch Gutes als böse und Böses als gut (in der durch Übungen vorbereiteten Sache) hingestellt wird, dann kommt es zu einer alles durcheinanderwerfende "Wahr"nehmung. Es ist also kein falscher Druck, wenn es Zeiten gibt, in denen das Rechte (wirklich Wahre) erkannt und anerkannt werden sollte, weil sonst gute reife Frucht verkommt,

 

21. Februar 2007

Eben hörte ich noch im Fernsehen Lobreden auf den König von Norwegen. Und nun lese ich als Erstes aus meinem Internetbrief vo 28. 10. folgende Aussage: "Menschen geben in Wahrheit lieber doch Menschen aus eigenen Reihen Ehre, Vertrauen, die Königswürde, die alleine Gott gebührt. Sehr spät erfaßte ich, wie weit ich früher zu diesen Menschenvergötzern gehörte und wie sehr ich z.B. vom Kaiser in Staat und Kirche erwartete, was da unrechtmäßig versprochen wurde. Daß der Kaiser bis in Familienbezüge hinein regieren kann, muß ich nicht ausführen. Ich erkannte z.B. das Gewicht des Kaisers. F.J. Strauß in manchen Menschen daran, wie feindlich sie auf Hausgenossen reagierten, die nicht genauso bewundernd und bestärkend wie sie selbst zu diesem Bayernkönig aufblickten oder weil die erhoffte Babeltreue ausblieb.

 

22. Februar 2007

Vor mir habe ich auf dem Bildschirm einen Internetbrief vom 28.10.99. Da lehne ich eine Form religiöser Dreistigkeit ab, nämlich das opportunistische, leichtsinnige Benutzen von Pauschalworten wie "es ist christlich, daß..." oder "das ist aber nicht christlich". Dabei wird herrisch verlangt: "so und nicht anders!" muß gehandelt werden. Daß ich bei meinem Nein zum schnellen Griff nach der christlichen Moral nicht meine, daß selbstverständliche Forderungen, wie z.B."Du sollst nicht töten" unter den Tisch fallen sollen, muß ich nicht lange erklären.

Christus kann vom einen Menschen eine andere Haltung erwarten als vom anderen. Christus sorgt dann schon für das rechte Ergebnis, für das fruchtbare Zusammenspiel. Gottes Signale und Weisungen können persönlich und sehr verborgen sein, ohne daß man sie deshalb als "bloß privat" herabsetzen darf. Im Internetbrief vom 31.10.99 ging es mir wieder um das gleiche Thema. Dazu griff ich zu einem Bericht aus 1 Könige 20: Ein Prophet trat vor Ahab hin. Ein Prophet, der zuvor neu erlebte, was es heißt, wenn ein Mensch auf Gottes Weisung nicht hört. Ganz deutlich kommt die Mitteilung durch: Hütet Euch , schon erst wissen zu wollen , was Gott "bestimmt nicht." wollen kann.

 

1. März 2007

In der Regel schaue ich nur dann Fernsehen, wenn ich nähe, bügele oder ähnliche Arbeiten verrichte. Dann lege ich auch oft keinen Wert darauf daß ich Sendungen sehe, bei denen das raffinierte Spiel hohe Konzentration braucht. Und wenn meine Arbeit mehr Konzentration braucht, dann bin ich froh, wenn es mir gelingt, den Spielzusammenhang vernachlässigen zu können. Dann sind Einzelszenen so ähnlich, wie das, was ich früher bei Stadtgängen, beim Einkaufen so nebenbei sah und hörte und worüber es nicht selten sich lohnte, nachzudenken.

Als ich vorhin am Anfang dieser Arbeit auf dem Computerbildschirm las, was ich am 24.10.99 zur Komplizenschaft beim versteckten oder offenen "Aufskreuzlegen" der Nachricht Jesu schrieb, ließ mich an Telenovelas denken, bei denen intrigante Menschen ein Bild und Gleichnis für die List und Verschlagenheit des Satans sind. Wer nicht wachsam ist, gehört schneller als man denkt zu den Räubern und Mördern. So schrieb ich es Ende 1999 im Internetbrief. Und jetzt erinnere ich daran, daß Jesus Zeitgenossen bewußt machte, daß sie aus dem Haus Gottes, das ein Haus des Gebetes sein sollte, eine Räuberhöhle. machten.

Heute nachmittag sah ich zeitweise eine Talkshow einer österreichischen Fernsehanstalt. Das Thema war: "Gibt es Gott?" Ein Atheist "belebte" die Sendung mit primitivem Spott. Es kam jedesmal viel Beifall. Auch von denen, die offensichtlich ganz anderer Meinung waren. Auch in den Reihen der ausgewählten Talk- Teilnehmer sah ich kein Gesicht, (vielleicht paßte ich nicht gut genug auf), das bei seinen "Trümpfen" ein wenig Mißfallen zeigte. Ein einziger Teilnehmer nannte den beklatschten Spott auch Spott. Ist es so, daß man bei solchen Darbietungen mit zu lächeln hat, um nicht als humorlos zu gelten? Und was bewegt Bürger des Landes den zynischen, aggressiven Verhöhner des Heiligen so unerhört spaßig zu finden?

Ich muß etwas gestehen: Ich kann nicht sagen, daß ich bei Spielfilmen dann nahe am Wasser gebaut habe, wenn ein Regiseur es darauf angelegt hat. Aber, ich muß weinen, wenn im Spiel gut vorbereitet schließlich die treffenden Worte kommen und Unrecht auch Unrecht genannt wird und rechtes Tun als recht anerkannt wird. Jedesmal merke ich, warum dann die Tränen kommen: Weil wenigstens noch so, eigenes erlittenes Unrecht und schlimmer Rufmord öffentlich zur Sprache kommt.

Im genannten Internetbrief schrieb ich: Redliche Zeugen dürfen nicht in den Topf gegnerischer Theologenschulen und politischen Parteien geworfen werden. Führer und Schüler dieser Schulen wollen für die Medien zuerst beschneiden (zensieren) und gemäß ihrer ideologischen Wunschvorstellungen anreichern.

 

2. März 2007

Gestern schrieb ich davon, daß ich bei Spielfilmszenen dann besonders berührt werde, wenn es Analogien zu eigenen einschneidenden Erlebnissen gibt. Spät am Abend wurde mir bewußt gemacht, das gilt erst recht dann, wenn Menschen zu Wort kommen, die betroffen und dankbar aus ihrem Leben berichten und dabei zufällig das Gegenteil von dem aussprechen, was mir widerfuhr. In einer Fernsehsendung kam eine Frau zu Wort. Sie berichtete, wie zufällig eine Tatsache aufflog, die danach aussah, daß sie verraten und verkauft wurde. Und dann drückte sie ihre innere Wende aus, als sie sah, was ihretwillen eingesetzt wurde, um das Verkehrte wieder gut zu machen. So war der Vorwurf ("verraten und verkauft") gelöscht. Als ich meinem Mann diese Sache erzählte, da versagte meine Stimme etwas als ich die Schlußpointe, nämlich die Rührung der Frau mitteilte.

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Christus trug seinen Jüngern auf, sie sollten seine Zeugen sein. Diesen Auftrag nahm ich ernst und ich nahm gerade die oft verkannten Zeugen der Wahrheit von Gott ernst. Dazu hatte ich in den neun Jahren meiner Tätigkeit als Religionslehrerin in einer Berufsschule reichlich Gelegenheit. Wenn mir zum Beispiel bei schriftlichen Arbeiten ein spürbar persönliches Bekenntnis auffiel, schrieb ich das ab. Beim Zurückgeben der Arbeiten las ich diese oft originellen Formulierungen vor. Wenn der betroffene Schüler es wollte, konnte er noch einmal seine Aussage bestätigen, indem er sich dazu bekannte ("das war ich."). Es gab auch Mitteilungen, die so "stark" waren, daß ich mich verpflichtet fühlte, sie an Zuständige weiter zu sagen, so wie es auch eigene Erlebnisse gab, die es wert waren, registriert zu werden. Ich bat einmal einen Zuständigen, Zeuge meiner Aussagen zu sein. Und ich bekam schriftlich die Antwort: Ich wüßte nicht, was es da zu bezeugen gibt.

Nun fällt mir dazu eine Begebenheit am Ende eines Schuljahrs ein. Ich wollte mich von einer Kollegin verabschieden. Zuerst blieb ich in einer Entfernung stehen, weil eine Schülerin mit ihr redete. Doch dann wurde ich in das Gespräch einbezogen: Vor der Kollegin wurde durch die Schülerin meine Arbeit, die Art, wie ich Glauben bezeugte, glaubhaft anerkannt. Dieses Zeugnis vor einer Kollegin kam von einer Schülerin, die sich längere Zeit betont kritisch zurückhielt. Das wußte die Kollegin aus ihrem eigenen Unterricht. Es war klar, Lob aus solchem Mund, das baut auf.

 

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Eben 23Uhr43 fiel in der ARD der Satz: Jeder Staat muß sich aus seiner Tradition heraus entwickeln. Wenige Minuten zuvor schaute ich kurz auf den gestrigen Brieftext und auf die obere Hälfte des Bildschirms, da war der handgeschriebene Brief vom 25.10.99 zu lesen. Ich entschloß mich, nicht auf den Text einzugehen, sondern abzuschalten. Als ich dann den oben zitierten Satz aus der Beckmann- Talkshow hörte, änderte ich meinen Entschluß. 1999 hatte ich nämlich Analoges zur Glaubensentwicklung geschrieben: "Eines sollten junge Menschen erfahren: Gerade auch, weil Gott dahinter steht, daß ein junger Mensch in einer ganz bestimmten Religion erzogen wird, kann man davon ausgehen, es wird deutlich, welche Chancen er hatte, neu geboren zu werden und dann Stellung zu nehmen zum Vorausgehenden. Im Fall, daß einer schuldlos verdorben wurde, werden die Verderber zur Verantwortung gezogen.

Es wird so mancher Führende der Weltreligionen Gelegenheit gehabt haben, Grundirrtümer seiner Religion zu sehen. Es erfüllt sich dann nicht selten aus Angst vor den Menschen und aus Angst vor Machtverlust, was Jesus von denen sagte, bei denen der gute Same auf Dorngestrüpp oder auf verhärtete Wege fällt.

Der zurückkommende Herr wird gerecht richten. Er weiß, wer wenig erhalten hat, von dem wird auch wenig gefordert werden. Er weiß aber auch, wer zu den Hauptverantwortlichen , zu den Verrätern und Irreführern gehört, wem also viel anvertraut wurde. Er weiß, wer an törichten Glaubenskriegen schürte und wer sich gleichzeitig vor fälligen Auseinandersetzungen drückte. Der Herr weiß, wer andere zur gleichen feigen Drückebergerei verführte. Er weiß, wer wie Isebel die Falschpropheten begünstigte und wer wahre Zeugen mit mörderischer Absicht verfolgte. Er weiß, wie unerlöste Vorfahren noch jetzige Generationen beherrschen wollen. Dazu nenne ich folgendes Beispiel: Es wird berichtet, daß einst ein Mönch von Maria der Mutter Jesu in einer Vision erfuhr, daß der Berg Athos ein Garten Marias werden soll. Es sollen da nur männliche Wesen (Menschen und Tiere leben).

Für mich ist diese Vision ein Beleg, daß es eine oder mehrere unerlöste Doppelgängerinnen der Mutter Jesu gibt.

 

11. März 2007

In einer evangelischen Radiosendung über Paul Gerhard wurde auch gesagt, daß es Tendenzen gab, diesen Mann zu verklären. Man nannte Eigenheiten menschlicher Art (nicht der Streit um das Toleranzedikt war gemeint), die darauf hinwiesen: auch er war ein Mensch mit Fehlern.

In der vergangenen Woche wurde ich mit Hilfe eines sekundenkurzen Traums auf den Unterschied zwischen entwicklungsbedingter Unreife und Bosheit aufmerksam gemacht. Es gab in meiner frühen Jugend Erlebnisse, die mir bewußt machten, es gibt Fehler und es gibt gefährliche Bosheit.

Damals hatte mein Vater neun Monate nach dem Tod meiner Mutter wieder geheiratet. Nicht lange danach arbeitete ein noch sehr junges Dienstmädchen auf unserem Hof. Wir freundeten uns an und irgendwann hatten wir bei unseren gemeinsamen Arbeiten ein vorrangiges Gesprächsthema, gehässiges Reden über meine Stiefmutter. Auf einmal spürte ich, daß da üble Bosheit im Spiel war. Obwohl ich im Religionsunterricht lernte, was alles Todsünde ist, üble Nachrede wurde da nie als so schwerwiegend genannt. Und doch hatte ich plötzlich Angst, es könnte dieses Hetzen eine Todsünde sein. Ich spürte, den Pfarrer kann ich da nicht fragen. Es war ja keine handfeste Todsünde in seiner Denkweise. Ein Ausweg war meine Großmutter mütterlicherseits. In der Familie meines Vaters gab es ja auch viel übles Reden über die neue Frau, ich fragte also jemand, von dem ich nie solches Reden gehört hatte. Ich fragte, ob dieses mein Verhalten eine Todsünde sei. Meine Großmutter fragte zurück: "Habt ihr denn gesagt, sie sei eine Hexe?" Als ich verneinte, merkte ich, meine Großmutter kann mir auch keine klare Antwort geben. Ich faßte den Entschluß, mit diesen Hetzreden aufzuhören. Es kam mir folgender Umstand zu Hilfe: Der Vater des Mädchens hatte in Elmshorn Arbeit und Wohnung gefunden, er kam, um seine Tochter mitzunehmen. Wir schrieben uns noch längere Zeit, aber das alte, gemeine Gesprächsthema hatte keine Bedeutung mehr.

Nachträglich staune ich, wie mein Entschluß, Partei für meine Stiefmutter zu ergreifen, Wirkung zeigte. Als eine Tante (Schwester meines Vaters) auf ihre Weise mich anstacheln wollte, zeigte ich, daß das mit mir nicht mehr geht. Die Tante sagte vorwurfsvoll gegen meine Stiefmutter: "Jetzt hat sie schon wieder ein neues Kleid!" Ich antwortet entschieden: "Ja, sie hat es auch gebraucht!" Offensichtlich sagte meine Tante ihre Abfuhr weiter. Niemand aus der Familie meines Vaters zog mich mehr in solche Gespräche hinein. Meine Stiefmutter verklärte ich nicht. Es gab Zeiten, in denen meine Großmutter mich zu ihrem Handlanger machte. Meinem Wunsch dieses oder jenes selbständig tun zu dürfen kamen (z.B. beim Kochen) folgende Absagen der Großmutter: "Das muß ich machen", ich mußte betont alle niederen Dienste verrichten. Es schmerzte mich dann besonders, wenn mir meine Stiefmutter vorhielt, was sie in meinem Alter schon alles tun mußte (also konnte). Aber in die frühere Gehässigkeit fiel ich nicht mehr zurück.

Doch nun zu dem sekundenkurzen Traum, der Anlaß zu meinen Erinnerungen wurde: Ich sah nichts als eine unserer Tassen vor mir. Diese Tasse hat folgendes Dekor: Einen Brombeerzweig mit den verschiedenen Reifestufen der Beerenfrüchte. Man sah die Blüte, und dann unreife grüne Beeren und schließlich die reifen dunklen Beeren. In einem Lebensmittelgeschäft (Tengelmann) wurde sie angeboten. Weil ich seinerzeit auf meinem Heimweg von der Schule auf den Bus warten mußte, nutzte ich die Zeit, um Lebensmittel einzukaufen. Als ich wieder zur Bushaltestelle kam, traf ich auf eine Schülerin, von der ich wußte: Sie fehlte an diesem Tag wie so manches mal im Religionsunterricht. Ihre Fahrtrichtung zeigte, sie war weder am Morgen in der Schule, noch wird sie am Nachmittag da sein. Daß es keinen Sinn macht, daß ich sie an ihre Schulpflicht erinnere, das wußte ich, und den Triumph, daß ich sie "erwischt" hatte, wollte ich auch nicht auskosten. Die kurze Zeit des Wartens nutzte ich, um ihr die eben erstandene Tasse zu zeigen und ihr den Hauptgrund dieses Kaufs zu sagen: Unsere Tochter war bereits mit drei Jahren ein Fan von Brombeeren, sie zog sie den süßen Himbeeren vor.

Jetzt in meinem Alter beschäftige ich mich- angestoßen durch das kurze Traumbild- vor allem mit den Reifestufen. Wenn ich jetzt frühere handgeschriebene Internetbriefe lese, gibt es oft zwei Gruppen: Einmal staune ich darüber, was mir damals gelang (welche Früchte bereits damals herangereift waren). Ein anderes Mal ärgere ich mich über mich selbst. Mir hilft dazu dann das Bild der unreifen Früchte. Denn eines weiß ich: Ich prüfte oft vor und während des Schreibens meine Motive: Es lag mir wirklich daran die Sache Jesu voranzutreiben. Dieser Drang war redlich. Damit will ich frühere oder auch jetzige Irrtümer nicht rein waschen. Wesentlich ist der gute Wille weiter offen zu sein für fällige Korrekturen. Wenn diese Absicht wahr ist, dann werden sogar noch aus "Grünschnabel- Worten" reife Früchte. Und Verkehrtheiten werden am Ende bei der Ernte entfernt. Wenn die Bereitschaft fehlt, horchend und gehorchend offen zu sein für Gottes Art, zu lehren und zu korrigieren, dann werden sogar bereits reife Früchte nicht geerntet, sondern verfaulen.

Wenn ich Schularbeiten bewerten und korrigieren mußte, erlaubte ich mir, mit rotem Stift meine Meinung zu irrigen oder sehr unreifen Aussagen der Schüler daneben zu schreiben. Niemals fiel das negativ ins Gewicht. Echte Auseinandersetzung, bzw. ernsthaftes Suchen, wertete ich positiv, auch wenn ich in der betreffenden Sache ganz anderer Meinung als der Schüler war.

 

22. März 2007

In den vergangenen Tagen hörte ich durch das Radio einen Bericht von vatikanischen Aktivitäten, die man "Neuvermessung der kath. Kirche" nannte. Spontan dachte ich: Das ist eine Neuvermessung durch einen "König der alten Schule". Diese Bezeichnung hörte ich (im Traum) am frühen Morgen des Tages als Kardinal Ratzinger zum Papst gewählt wurde. Ein Prinzip der alten Schule ist das Sichberufen auf vorherige Dokumente.

In einem Krankenhaus erlebte ich einmal, daß in einem Abschlußbericht nachprüfbar verkehrte Daten, also eine irreführende Krankengeschichte mit folgendem Argument als nicht korrigierbar (also als unfehlbar?) behandelt wurde: "Es ist ein Dokument". Wenn man bedenkt, daß dann später in einem anderen Krankenhaus dieses Dokument mehr zählt als Angaben des Patienten, dann deckt das nächste Krankenhaus die Verkehrtheit und der Patient steht als Schwätzer da. Zur Ehrenrettung eines Ärzteteams muß ich sagen, es gab in einer anderen Verkettung von hausgemachten Irrtümern (durch einen Arztbrief begonnen und durch spätere übernommen, bzw. abgeschrieben. ) eine klare Richtigstellung, obwohl diese Irrtumsdiagnose gar nicht in diesem Krankenhausaufenthalt zur Diskussion stand. Es stand da recht unvermittelt im Arztbrief: "Die Patientin hat keine...(Name der in vorausgehenden Arztbriefen genannten Krankheit!")!.

Wer den Anspruch der "unfehlbaren." kath. Kirche kennt, und wer erfaßt, welche Eigenmächtigkeit es ist, unbedingten Gehorsam zu fordern und zu versprechen, der weiß, es gibt in dieser Kirche keine Öffnung für wahrhaft fällige Korrekturen. Im Brief vom 11.3.07 nannte ich diese Öffnung als die Voraussetzung, daß Frucht reifen kann.

Im oben genannten Radiobericht über die Neuvermessung der Kirche wurde gesagt, daß es neben den offiziösen Jubelstimmen ja auch ganz andere Stimmen gibt. Daß Diskussionen verschwiegen werden. Dazu sage ich: Es werden auch zeichenhafte Ereignisse totgeschwiegen und Mitteilungen darüber werden niedergeschlagen. Ereignisse, die belegen, daß Gott keineswegs tatenlos zusieht, daß das Vermächtnis Jesu der immer kleiner werdenden Schar "richtig geweihter Priestern" überlassen wird.

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