Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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29. März 2008

Gott hatte dem Satan erlaubt, Hiobs Treue zu Gott zu prüfen. Für mich ist wichtig, daß Gott dem Satan sagte: Taste jedoch sein Leben nicht an. Es kann ja sein, daß während meines Sterbegeschehens eine solche letzte Erprobung geschieht. Zu wissen, daß der Satan Gefallen daran hat, mit Krankheit und Leiden, Menschen unsicher zu machen, sie zu quälen, daß das aber keineswegs heißt, der Satan hat mein Leben in seiner Hand, das ist Trost von Gott.

 

 

6. April 2008

In den vergangenen Tagen befaßte sich eine längere Radiosendung mit dem Bösen und mit den sog. Mythen vom Satan. Es wurden nicht wenige Erklärungen gebracht, warum Menschen aus verschiedenen Gründen das Böse personalisierten. Alles in allem, es waren distanzierte Autoren der Sendung am Werk. Leute, die ausführlich recherchierten und dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit wurde man gerecht. Man könnte ja sagen: Jesus hat doch Nüchternheit gefordert. Dazu könnten die Autoren vielleicht abwehrend sagen: mit Jesus hat das nichts zu tun. Hat man nicht gemerkt, daß man Jesu Aussage: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen, nur benutzte, um die sonst auch bekannte Vorstellung vom Satan als Lichtträger (oder ähnlich) zu erklären? Durch die ganze Sendung hindurch merkte ich nichts von einem persönlichen Bekenntnis für oder gegen den Glauben an die Existenz des Satans. Manches erinnerte mich an einen Zeitungsartikel, in dem in der Woche vor dem Tschernobyl- Samstag (26.4.86) ein größerer Artikel über eine größere Veranstaltung des Regensburger Bundes kath. Frauen berichtet wurde. Schon in der großen Überschrift wurde der Leser informiert, daß die Vorstellung vom Satan aufzuhören hat. Daß es vorbei sein muß, mit dem Menschentrick, die eigene Verantwortung auf die Erfindung Satan zu schieben. Wörtlich hieß es im Zeitungsbericht, daß die Frauen den Ausführungen ihres Seelsorgers "lauschten". Mir tat auch der junge Seelsorger leid. Weil ich ja wußte, wozu mancher Theologie Dozent greift, um im Kreis von Uni- Dozenten anerkannt zu werden. In einem betont freundlich-höflichem Brief erinnerte ich ihn daran und ich verwies auf Worte der Schrift. In einem Antwortbrief wurde ich belehrt, Daraufhin schickte ich ihm einen Durchschlag eines Briefes zu, in dem ich einem Theologen aus Würzburg Persönliches mitteilte. Ich bat den Frauenseelsorger diesen Brief diskret zu behandeln, denn der Brief sei "mit Herzblut" geschrieben. Im zweiten Antwortbrief wurde mir vom Seelsorger gesagt, daß er mich nicht verstehe. Meine Antwort war nun nicht mehr so höflich und ich bat, mir meine Briefe zurückzuschicken,. Auf einer offenen Karte (Vorderseite: ein Schmuckkästchen aus dem Domschatz) wurde mir mitgeteilt, bis zu welchem Datum man meine Briefe im Pfarrbüro abholen kann. Mein Mann ging noch am selben Tag hin. Meine Briefe lagen ohne Kuvert in Augenhöhe auf einem Schrank oder Regal. Von dort holte eine ältere Frau die Briefe. Mein Mann fragte, ob er ein Kuvert haben könne, Aus dem Papierkorb kramte sie dann ein Kuvert. Der Absender darauf war Missio München. Das geschah im Mai 1986, am Namenstag vom Märtyrer Nepomuck, der ließ sich lieber die Zunge herausschneiden als das Beichtgeheimnis einer Fürstin zu verraten.

Es gab zuvor schon einmal den Fall, daß ich einen Seelsorger bat, mir meine Briefe zurück zu senden. Die lapidare Antwort war: "Ich habe sie nicht mehr."

Nun möchte ich ein Thema anschneiden, das mir durch einen sehr heftigen Traum in der vergangen Nacht erneut bewußt wurde. In diesem Traum sah ich erschrocken und sehr erregt Mengen von altem Lehrmaterial und Mengen von alten, sinnlosen Medienangeboten in Regalen. Der Raum erinnerte mich an die Abbruchzeit des bilka Kaufhauses in Regensburg: Im Erdgeschoß wurden zu Schleuderpreisen noch vorhandene Angebote verkauft und im Obergeschoß wurden noch die restlichen Regale abgebaut. Deutlich entsetzt drückte ich aus, welcher Schund (Lehrmaterial) da noch angeboten wird. Ein längst verstorbener Lehrer aus meiner Volksschulzeit stand dabei. Er war eine der verantwortliche Personen dieser Medien und des Lernmaterials. Offensichtlich war er mit meinem Protest einverstanden.

Dieser Lehrer war in der Hitlerzeit Gauleiter, deshalb hatte er nach 1945 erst einmal Berufsverbot. Als das zu Ende ging erfuhr das mein Vater (Bürgermeister des Dorfes) telefonisch. Mein älterer Bruder mußte diese Nachricht ausrichten. Die Frau des Lehrers nahm die Antwort entgegen. Sie sagte zu meinem Bruder: "Du bist ein Engel!" In einem früheren Traum (etwa vor vier bis fünf Jahren) war dieser Lehrer für mich ein rettender Engel. Er half mir ganz konkret aus einer Zwangslage heraus. Es konnte unschwer erfaßt werden, daß die konkrete Hilfe ein Bild war für die Hilfe aus einem inneren Zwang, aus einer Abhängigkeit.

Dieser Lehrer war real Leiter der Kreisbildstelle. Er kannte die Zwangslage, daß die vorhandenen Mittel für Neuanschaffungen knapp waren. Die Erregung in meinem Traum hatte zu tun mit dem Wust der alten Ladenhüter, die weiterhin in Umlauf gebracht werden, weil "Substanz" (also nicht einfach nur Neues) fehlt. Offensichtlich geht es nicht nur um Lernmaterial, sondern auch um die Lehre. Wenn ich gute Predigten höre, dann denke ich oft: Diese Substanz, dieses Eigentliche wurde kaum im wissenschaftlichen Uniraum gelernt. Kürzlich erfuhr ich von einem kurzen Frage und Antwort Gespräch über den Unterschied zwischen dem Studium für das übliche Pfarramt und dem Amt der Freikirchlichen: Die einen lernen viel Historisches und die Freikirchlichen lernen: "es ist so" (wie die Bibel sagt). Es ist mir klar, daß es so einfach nicht ist. Z.B. hörte ich einmal, daß auch die "üblichen" Studenten nach der Uni Zeit Predigtschulungen aufsuchen können. Aber die Radiosendung über das Böse zeigte mir etwas vom fehlenden Zeugnis der betont Wissenschaftlichen (Abhängigen der historischen Forschungsergebnissen) Andererseits glaube ich nicht, daß Freikirchliche amerikanische Fundamentalisten kopieren. Es gibt biblische Aussagen, von denen glaubwürdig Nachforschungen sagen müssen: "So war es nicht" und trotzdem spüre ich: für das Eigentliche, für die Substanz stimmt doch die Aussage:"so ist es!"

 

 

7. April 2008

Gestern wurde ich mit der Nase auf ein Problem gestoßen, das viele kennen, aber selten deutlich ausdrücken. Gestern schrieb ich davon, daß mein früherer Lehrer (Volksschule von der 5. Klasse bis zur Schulentlassung) mir in einem Traum konkret half. Durch eine merkwürdige Fügung des gestrigen Abends fühle ich mich verpflichtet, Näheres zu diesem Traum zu sagen: Ich war im hinteren Bereich der Pfarrkirche meiner Kindheit und Jugend irgendwie eingeschlossen, ohne Hilfe von außen konnte ich nicht herauskommen. Mein früherer Lehrer half mir, er brauchte dazu ein Instrument, das hatte er mitgebracht. In diesem hinteren Bereich stand der große Weihwasserbehälter und das steinerne Taufbecken. Seitlich nahe war der Beichtstuhl angebracht, in dem der Pfarrer der Gemeinde die Beichte vollzog. Im Lauf des gestrigen Tages fragte ich mich mehrfach: Was hatte der Schweinskopf im abgeschlossenen Bereich für eine Bedeutung. In diesem abgeschlossenen Bereich, aus dem ich nicht ohne Hilfe herauskam war eine geistliche Person. Es war keine Person, an die ich mich erinnern konnte. Am gestrigen Abend sah ich dann im Bruchteil eines Krimis, ausgerechnet den Teil des Fernsehfilms, indem ein Schweinskopf auf einem Altar lag. Weil ich keine Hintergründe des Krimigeschehens kannte, war mein Empfinden: Das ist Verhöhnung Gottes.

Kürzlich sah ich einen Fernsehkrimi (Venedig). Da kam belustigt das Problem, um das es mir hier geht, zur Sprache: Der Kommissario sah zusammen mit seiner betagten Mutter, wie die Tochter des Kommissario bei einem jungen Theologen stand und engagiert mit ihm redete. Das religiöse Interesse der Tochter war dem Kommissar nicht bekannt und man drückte Verwunderung aus. Da lachte die betagte Mutter und teilte ihrem Sohn mit, daß auch sie in jungen Jahren in einen Geistlichen verliebt war. Um mich jetzt nicht mit Schwärmereien von Teenagern aufzuhalten, nenne ich eine konkrete Situation: Mit 20 Jahren durfte ich im Winter einen 6wöchigen Kurs in einer Landvolkhochschule besuchen. Ein smarter Jugendpfarrer war der seelsorgerische Betreuer Die Leiterin war z.B. zuständig für Erziehungslehre. Könnte es nicht sein, daß ich mit 20 Jahren recht gut wußte, warum ich in Glaubensfragen und in Moralfragen lieber zur Leiterin gegangen wäre, wenn diese ebenso wie der Jugendpfarrer dazu legitimiert gewesen wäre? Wohl wäre ich auch zu meinem Volksschullehrer gegangen, wenn dieser die Voraussetzungen gehabt hätte. Er war älter und der Bezug zu mir und mein Bezug zu ihm war sauber. Er anerkannte und schätzte mich, aber es gab genug Belege, daß er mich nicht bevorzugte.

Die Tatsache, daß Frauen ungeschützt in allen wichtigen Bereichen zum geistlichen Mann gehen muß, das ist für die abgelaufenen Enwicklungen von 2000 Jahren eine Unverschämtheit, eine Schamlosigkeit. Der Schweinskopf in meinem Traum ist ein Bild dafür.

Nun muß ich von einem schlimmen Alptraum meiner Kindheit berichten. Ich stand im hinteren Bereich der Pfarrkirche neben dem Taufbecken. Zutiefst erschrocken bemerkte ich, daß ich keinen Schlüpfer anhatte. Es ist gut möglich, daß ich diesen Alptraum nicht nur einmal erlebte, den dieser Schrecken verfolgte mich lange Zeit. Ein Baby wird durch die Taufe schutzlos und ungefragt den Unverschämtheiten der religiösen Herrengilde ausgeliefert. Im Glauben sollte es doch um das ungeteilte Herz gehen. Was sind das für Glaubensgespräche, wenn nach so einem Gespräch Menschen aus "ganz natürlichen" Gründen, sich damit beschäftigen, wie beeindruckend die Rollen waren.

 

 

 

8. April 2008

Die biblische Hiobgeschichte enthält keinen Beweis für die Existenz des Satan. Diese Geschichte war und ist für mich ein wichtiger Hinweis, daß es Krankheiten und Leiden gibt, die maßgeblich von Satans zerstörerischer Absicht zeugen.

Es wäre zu billig, zu sagen, Satan sei bei den Leiden von Kriegen die Ursache. Und doch gibt es immer wieder einmal Hinweise darauf, daß ebenso wie gesundheitliche Leiden der Menschen auch Kriege maßgeblich vom Satan gesteuert sein können. Es ist noch nicht lange her, daß mir ein Mensch, dem Krankheiten nicht fremd sind, plötzlich ein Maß an zusätzlichen Leiden berichtete, daß er schließlich nur noch mehrfach betonte: "Es ist furchtbar, es ist furchtbar, es ist furchtbar." Nicht lange danach war ich betroffen, daß Augenzeugen eines grausamen Anschlags im Fernsehen sagten: "Es ist furchtbar." Es gibt Kriegsleiden, die Ausdruck von solidarischem Ertragen von Krankheiten sind, und umgekehrt helfen Kranke Kriegsopfern. Wir Menschen müssen manche Last von Menschenirrtümern und manche Last von Menschenbosheiten tragen (einzeln und gemeinsam)). Und doch gibt es schweres Leid, das direkt vom Satan gestiftet ist. Ganz zu schweigen davon, daß mancher Irrtum und manche Bosheit damit zu tun hat, daß man sich leichtsinnig entschied, selbst auszuprobieren, ob die Verlockungen teuflischer Angebote vielleicht doch "gar nicht so schlecht sind". Wenn das eines Tages begriffen wurde, wird man sich hüten, von oben herab davon zu schwätzen, daß die Legende vom Satan von Menschen erfunden wurde, die ihre eigene Verantwortung nicht wahrnahmen und statt dessen dem Sündenbock Satan die Schuld zuschoben.

 

 

10. April 2008

Der schottische Schäferhund (Collie) Lassy wurde für viele Kinder der Inbegriff des Helfers aus allen Notlagen und Problemen. Als es heute Morgen eine ganze Weile so aussah, als laufe ein herrenloser Collie im Park herum, fiel mir ein merkwürdiges Geschehen ein, Im Sommer 1981 erlebte ich es. Im nahen evangelischen Treff sollten (von uns Elten aus) und wollten unsere Kinder bei Kinder- Veranstaltungen, die vom ev. Diakon geleitet wurden, mitmachen, Zuvor hatte ich kleinere Gespräche mit ihm geführt, z.B. auf dem Weg zurück vom Einkaufen, Er wußte daher, daß ich in der Berufsschule Lehrerin für kath. Religion bin. Am besagten Sommertag kam es vor dem kurzen Eingangsweg zu seinem Treff wieder einmal zu einem Gespräch, dabei sprach ich erstmals davon, daß ich Träume habe, die einen Bezug zum Jetzt haben. Z.B. warnte ich in meinem Elternhaus vor einem Hund Lassie, Nicht nur ich hatte erlebt, daß der Hund aus unerfindlichen Gründen bei "Fremden" (also z.B. bei mir) plötzlich aggressiv knurrt. Alle im Haus bagatellisierten das Verhalten. Zum Diakon sagte ich: Ich hatte gewarnt, mehr kann ich ja nicht tun. Dann berichtete ich, daß der Hund Lassie in einem meiner Träume eine merkwürdige Rolle spielte. Dieser Traum war durch ein reales Geschehen vorbereitet: Im Alter von etwa 20 Jahren (Ich arbeitete damals auf dem elterlichen Hof), hatte ich eine Konfrontation mit einem aggressiv gewordenen Rind. Ich wollte irgend etwas aus dem Stall holen, etwa in der Mitte des breiten Ganges merkte ich erschrocken, daß sich ein Rind von der Kette losgerissen hatte und mit etwas gesenkten Kopf auf mich zu rannte. Meine Flucht gelang nur soweit als ich gerade noch die untere Hälfte der Türe zuschlagen konnte, aber den großen Riegel nicht zuschieben konnte. Das aggressive Tier wiegte auf dieser unteren Hälfte seinen Kopf hin und her, um so die Türe auf zu bringen. Das Ganze wurde ein verzweifelter Nahkampf. Mit den Händen hielt ich die Türe zu und mit einem Fuß trat ich immer wieder nach dem Maul des Tieres. Gleichzeitig schrie ich laut um Hilfe. So gelang mir und der herbeigerufenen Hilfe das Tier zu besiegen. Nun der Traum: (Sommer 1981): Es gab wiederum einen analogen Nahkampf. Aber diesmal war es kein Rind, sondern der Hund Lassie. Der hatte eine extrem lange Zunge, die schnalzte er nach mir, so wie es Tiere tun, die durch plötzliches Herausschnellen ihrer klebrigen Zunge ihre Opfer in sich "reinziehen". Diesen Traum hatte ich dem Diakon berichtet, als plötzlich ein weinendes Kind und ein Erwachsener quer durch die Wiese hin zur nahen Praxis eines niedergelassenen Arztes gingen. Kurz darauf kamen noch einige Leute und mit ihnen ein Lassie, der hatte das Kind gebissen. Der Diakon würdigte mich keines Blickes und ging auf die Leute zu. Offensichtlich war aber seine konkrete Hilfe nicht nötig, das Kind war beim Arzt. Und es gab genug direkte Zeugen des Geschehens. Ich muß an Jesu Worte denken: Ihr wißt die Zeichen des Wetters zu deuten, die Zeichen der Zeit aber...Offensichtlich sah der Diakon alles als Zufall an. Es gab nichts, was ihm zu denken gab. Von da an zog ich meine Gesprächsbereitschaft auf das Notwendige (Praktische) zurück Es ist wahrhaft kein Einzelfall, daß offensichtlich gar keine Bereitschaft da ist, Gottes Fügungen als Gottes Fügungen an zu erkennen. In der Offenbarung des Johannes ist vorausgesagt, daß das Tier (der Satan) die Menschen verführt, die Aufmerksamkeit auf die Zeichen des Tieres zu lenken.

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"Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
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