Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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31. August 2008

Es ist nicht meine Absicht, Lebenszeit mit Gedanken an den Satan zu verbrauchen. Weil ich aber sehe und höre, daß gestandene Christen gerade mal vom "armen Teufel" reden und Späße über ihn machen, deswegen verwende ich jetzt das, was ich in der letzten Woche im Fernsehen über die Maffia hörte, als Bild für Satans Reichs "Ordnung. Was der "Chef" anordnet, wird von den "Hausgenossen" durchgeführt. Es traut sich keiner auszusteigen. Jeder weiß, was ihm sonst blüht. Es kursieren Legnden von Wohltätigkeit. Ein Kenner der Szene sagte, die Mär von Robin Hood verbreiten sie gerne, alles Lüge. Selbst die, die längst nicht mehr einverstanden sind, bleiben dabei. Nur diesen Punkt greife ich jetzt auf, Maffia Methoden sind ja bekannt.

In einer Zeit, als ich mit sehr heftigen Schmerzen geplagt wurde (Polyneuropathie) erlebte ich innerhalb weniger Tage zwei merkwürdige Träume: Zuerst kam ein Trupp von Kampfbereiten. Einer fragte nach meinem Namen und nach meiner Antwort sagte er: ""wir müssen Sie jetzt quälen!. Im Traum einer anderen Nacht sagte ein Sprecher der Gruppe: "Denken Sie nicht, daß wir das (das Quälen) gerne tun."

Offensichtlich gibt es die Systemtreuen, die noch einverstanden sind mit ihrem "Chef". Das andere Beispiel nenne ich, um vor leichtfertigen Reden und Späßen zu warnen.

Wir Deutsche müßten doch schneller als manche andere Nation erfassen, wozu die Satanshörigkeit eines Adolf Hitler fähig ist, wie "geordnet" das furchtbare Reich funktioniert, wie viele Menschen bewußt in diese Hörigkeit einstiegen, wie viele Mitläufer es gab.

Am 20. Juli (08) berichtete ein Zeitzeuge, wie lange Graf Stauffenberg sich von Anfangserfolgen der Hitler- Kriegsführung blenden ließ. Daß aber eine schwere Kriegsverletzung und die anschließende Phase als kranker Mann eine echte Wende brachte. So daß er, als er einigermaßen wieder hergestellt nach Hause kam, seine Familie mit einem merkwürdigen Satz begrüßte: "Ich muß Deutschland retten!" Der Satz kann vermessen klingen er kann aber auch heißen: Nur der einzelne Mensch (oder wenige Menschen haben) hat in solchen Zeiten noch eine Chance.

 

3. September 2008

Kürzlich kam eine Fernsehsendung über den Wallfahrtsort Lourdes. Es wurde gesagt, Die Kirche anerkannte die Erscheinung "bereitwillig". Ja, das glaube ich gerne, hatte doch diese "Dame" das damals recht neue Dogma von der unbefleckten Empfängnis anerkannt. Eine Hand wäscht die andere. Theologen beschäftigten sich schon lange mit dieser Lieblingsidee und sie fanden "logische" Theorien, weshalb dieser Menschenwunsch in die Ebene eines Dogmas gebracht werden mußte. Dieses Dogma sagt (versteckt) auch, daß gewöhnliche Menschen in Sünde befleckt gezeugt werden. Maria hätte demnach die Erlösung durch Jesus gar nicht gebraucht, weil ja auch behauptet wird, Maria lebte sündenlos. Die wahre Mutter Jesu weiß sehr wohl, daß ihr fehlender Glaube (damals als sie mit der Familie Jesus heimholen und entmündigen wollte) zu tun hat mit dem Kern der Sünde, Maria hat Jesus sehr verletzt. Die wahre Maria war andereseits in nicht wenigen Glaubensprüfungen beispielhaft treu. Ich kann mir vorstellen, daß es die wahre Mutter Jesu verletzt, wenn sie als sündenlos hingestellt wird und wenn ihr unterstellt wird, daß sie die Vermittlerin zwischen Gott und den Menschen ist. Die wahre Maria greift nicht nach dem, was Jesus gehört.

Warum wird man nicht hellhörig, wenn eine Erscheinung Gebete zu sich selbst fordert.

 

4. September 2008

Kürzlich (26.8.08) hörte ich im Traum folgenden Satz: "Lerne du durch zu kommen!" Dieses Durchkommenwollen habe ich oft in jungen Jahren im Gebet erbeten. Unter "Durchkommenwollen" verstand ich einen brauchbaren Abschluß einer Ausbildungszeit. "Brauchbar" hieß: Das Ergebnis ermöglicht mir den nächsten Schritt. Es war eine Entscheidung für das Erreichen meiner Lebensaufgaben und eine Entscheidung gegen bewundernswerte Glanzleistungen. In meiner Herkunftsfamilie spielten Spitzenleistungen eine große Rolle und das schnelle Erreichen der Mittleren Reife erkannte ich als Gefahr für meine neue, eher demütige Lebenseinstellung. In einer Beichte berichtete ich davon. Der "Beichtvater" belehrte mich, daß ich doch ruhig stolz sein soll" und ich wußte, der Mann versteht meine Geschichte nicht. Bei meinen weiteren "Beschulungen" behielt ich mein Ja zum "Durchkommenwollen" bei, auch wenn zwischendurch Spitzenleistungen da waren. Es ging um mein Beufsziel. Die Diagnose "chronisches infektiöses Gelenkrheuma"ließ mich das Spitzenleistungs Denken vergessen.

Heute bin ich um das Training von damals froh. Auf irdischem Gebiet kann ich es brauchen: Ein Leiden braucht Wärme, ein anderes Kühlung. Es ist ein schmaler Weg, da durch zu kommen. Erst recht brauche ich den Grundsatz auf geistigem Gebiet: Im Religionsunterricht und in Predigten hörte ich viel von heroischer Tugendhaftigkeit (Heilige müssen dieses Kriterium erfüllen).

In einem Glaubensgespräch hörte ich einmal folgende Aussage eines jungen Mannes: "Wenn ich von all den guten Beispielen höre, dann werde ich ganz mutlos.".

Jetzt will und muß ich lernen, durch zu kommen, damit ich "das Meine absolvieren" kann. Das ist eine Forderung, die ich nicht selbst erfunden habe. "Das Meine absolvieren" kann ich nur mit Hilfe des genannten Grundsatzes.

 

6. September 2008

Das Meine zu tun, kann mitunter sehr schwer sein. Das zeigt mir meine jetzige Situation. Es ist jetzt 11 Uhr. Gerade in diesem Moment kommt mein Mann von einer ambulanten Behandlung vom Krankenhaus heim. Wenige Minuten zuvor schaffte ich es, mich von großer Angst um ihn zu lösen und in einigen Zeilen hier "das Meine" zu sehen. Er hatte vorgestern in der Nacht mit unerwarteten gesundheitlicher Störungen zu tun. Die Vorbereitung einer Untersuchung (gestern) brachte Probleme, so daß er bereits um 4Uhr in der Nacht in die Notaufnahme des Krankenhauses kam.

Vor etwa zwei Stunden rief er mich an und sagte: Es ist alles in Ordnung, ich soll jetzt nur noch auf den Arzt warten, in einer viertel Stunde ist er da. Spontan dachte ich: Was heißt in einem Krankenhaus "eine viertel Stunde" oder "gleich". Ich ahnte nichts Gutes und dachte: Wenn die wüßten, daß er zwei Nächte lang nicht geschlafen hat, müßte er nicht für einen abschließenden Blick eines Arztes so lange warten. Eine Stunde nach dem Anruf meines Mannes versuchte ich meinen Mann anzurufen und ihm Mut zu machen, auf eigene Verantwortung heim zu gehen. Es sah so aus, daß sei sein Handy nicht eingeschaltet. Nun versuchte ich die Ambulanz der Station anzurufen. eine Weile fragte ich mich, was ich falsch mache, denn nach der Wahl der Telefonnummer rührte sich gar nichts. Es überfiel mich so sehr die Angst um meinen Mann, daß ich beim Durchkommenwollen zu dem, was das Meine ist, keinen Schritt weiter kam. Nach vielen Versuchen telefonisch durch zu kommen, zwang ich mich, meine Angst nicht bestimmen zu lassen, was ich tue. Ich versuchte also, mich beim Schreiben abzulenken.

Es ist wohl ab und zu hilfreich, um den Partner Angst zu haben. In dieser Angst wird mein Beten elementar.

Nach den ersten zwei Sätzen, also um 11 Uhr hörte ich den Schlüssel an der Wohnungstür, mein Mann war da. Spontan sagte ich: "Ich glaube, daß ich um 11 Uhr auf die Welt kam." Heute habe ich Geburtstag. Währen meiner Angst, dachte ich, über meinen Vater erfuhr ich, daß meine Mutter morgens an einem Freitag in den Wehen lag. Es gab damals Kriegsgeschrei: Die Amerikaner hatten Brandplättchen geworfen. Wenn die nicht vor der Sonneneinstrahlungen von den Dächern entfernt wurden, führten sie zu einem Brand. Es wurde also aufgerufen, daß alle verfügbaren Personen sich an dieser Aktion beteiligen sollten. Mein Vater sagte: "Heute bin ich nicht dabei, meine Frau kommt nieder."

Mein Mann berichtete: "Als ich nach längerer Wartezeit daran erinnerte, daß man versprach, daß der Arzt nach einer viertel Stunde da sei, sagte man mir: Ja, der ist ja auch da. Er hat Samstagsdienst, da muß er das ganze Haus versorgen." Da wußte mein Mann, was ich meinte, als ich am Telefon andeutete, daß im Krankenhaus eine viertel Stunde sehr lange dauern kann. Er ging auf eigene Verantwortung, ohne den Blick des Arztes nach Hause. Er, der Telefonfachmann, stellte fest, daß in der Telefonleitug eine Störung sein muß. Mir fiel dann plötzlich ein, daß mir früher schon einmal eine Sache passiert ist, ich hatte den Hörer vom Festnetztelefon nicht richtig aufgelegt. Genau so war es auch dieses Mal.

 

7. September 2008

Um das Meine zu tun, darf ich keine eitlen Menschenwünsche und keine fremden Ansprüche erfüllen. Ich muß offen werden für Gottes Signale, ohne diese frech zu erwarten. Es gibt die Zeiten, in denen durch die Not der "Nächsten" auf der Hand liegt, was das Meine ist, was meine Aufgabe ist. Es gab in meinem Leben auch die Zeiten, in denen ich spürbar geführt, Situationen vorbereitete, in denen ich ohne diese Vorbereitung, das Meine versäumt hätte.

 

8. September 2008

Gestern bestritt ein Radioprediger seine ganze Predigt mit ausgesuchten Jesusworten, die alle beweisen sollen, daß Jesus überhaupt kein Interesse daran hat, wissen zu wollen, warum jemand schuldig wurde. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn war der Anlaß dazu. In diesem Gleichnis wäre die Diskussion über Gründe des Sohnes für seinen Auszug tatsächlich lächerlich.

Was soll man als Laie dazu sagen, daß Hirten den unausrottbaren Wunsch haben, ihre Herde durch totale Erlösungsgeschenke an sich zu binden.

Jetzt könnte ich hergehen und das Evangelium nach gegenteiligen Aussagen Jesu zu durchsuchen. Das ist mir aber zu dumm. Es muß halt festgestellt werden: Für alles, was den Verteilern von Erlösungsgeschenken nicht in ihren Plan paßt sind sie einfach blind. Heute hörte ich einen Mann in einem Fernsehfilm immer wieder einmal sagen: "Es gibt eine höhere Gerechtigkeit!" Gewöhnliche unreligiöse Menschen haben noch das Gespür, daß über das Erfüllen "von allem, was recht ist" gewacht wird. Mich haben Menschen dann besonders verletzt, wenn grobe Unverschämtheiten als völlig normal hingestellt wurden, während ich unter den Folgen dieser Unverschämtheiten zu leiden hatte. Der Erlöser bezahlt eben nicht alles, wie der Prediger sagt ("Er zahlt die Schulden.") Menschen müssen und dürfen auch eigene Schuld, sowie auch Schuld anderer mittragen. Aber, ich behaupte nicht, daß das jedesmal so ist. Immerhin steht dem ach so oft von Erlösungsverteilern zitierten Beispiel von der Unschuld der Eltern und des Blindgeborenen an seiner Blindheit Jesu Wort zu dem eben geheilten Gelähmten entgegen: "Sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres widerfährt." Es kann zu jedem mißbrauchten Wort Jesu eine scheinbar gegenteilige Aussage Jesu gefunden werden. Das zeigt, Jesus selbst sorgte dafür, daß plumpe Verdrehungen ans Tageslicht kommen. Und es ist dafür gesorgt, daß die Motive der Verdreher und deren Jünger ans Tageslicht kommen. Jesus kam auch, damit Schuld der Unbelehrbaren offenbar wird.

Was muß ein Nichtglaubender vom Christentum denken, wenn er konsequent die Radiopredigt auf folgendes Beispiel anwendet: Jugendliche schlagen einen Rentner lebensgefährlich zusammen. Es kommt ein positiver Christ dazu. Der sagt: Was kümmert uns die Schuld, Erlösung ist Euch zugesagt. Jesus hat die Schuld bezahlt. Zeugen dieser Vorgänge sagen zueinander: Wie gut, daß es noch Gerichte gibt. Da wird wenigstens da doch noch nach Schuld gefragt. Ein anderer sagt: Muß man etwa den Glauben an Jesus erst ablegen, um ohne schlechtes Gewissen sagen zu können: Es gibt eine höhere Gerechtigkeit.

 

10. September 2008

Kardinal Meisner und Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sprachen in einer Talkshow über Inhalte eines Buchs ("Die Fürstin und der Kardinal")Nur einen kleinen Teil hörte und sah ich. Aber immerhin soviel, daß ich Typisches eines "richtigen Katholiken", vor allem eines eingefleischten katholischen Laien sagen kann: Die Fürstin erklärte, weshalb evangelische Geschiedene wieder heiraten können und katholische nicht: Weil die Ehe für Evangelische kein Sakrament ist, für Katholische aber schon.

Um ganz ehrlich zu sein, die Theologien zu den Sakramenten halfen mir nicht wirklich bei den redlichen Mühen um unmittelbare Begegnung mit Gott. Selbst das Wort "Unmittelbarkeit" wurde mir zum ersten Mal vor etwa dreißig Jahren bewußt. Zu einem bestimmten religiösen Thema schrieb ich einen Brief an die Redaktion des Notizbuch (BR). Eine Frau antwortete mir und sie gestand, daß ihr mein Brief wegen meiner Unmittelbarkeit zu Gott nahe ging.

Als ich merkte, daß die Sakramentenlehre meinem Glauben nicht hilft, sonder eher schadet, fand ich heraus, daß Jesus seine Lehre ohne diesen Begriff mitteilte. Es käme mir auch nicht in den Sinn, die Frage nach Wiederverheiratung nach einer Scheidung von einer Sakramentenlehre abhängig zu machen. Jesu direkten Worte dazu, kann kein wirklicher Christ einfach übergehen.

 

15. September 2008

Gestern erinnerte eine Pastoralassistentin in der Radiopredigt daran, daß der Tag 14. September an "Kreuzerhöhung" erinnern soll. An einem 14. September schickte mir vor Jahren eine Verwandte einen Brief meiner Großmutter (mütterliche Seite) an meinen Großvater, der bei einer militärischen Übung war. Der Brief ging mir an die Nieren. Gleich am Anfang schrieb sie, daß "unser Kind Albin"" tot ist. Dann beschrieb sie mit anrührenden Worten Phasen des langen Todeskampfes, z. B. daß bereits am Mittag die Augen gebrochen waren, Am Schluß griff sie zum Dialekt: "Es hat viel müßt leid."

An einem 15. September starb die Großmutter (väterlicherseits). An diesem Tag erinnert die Kirche an die "sieben Schmerzen Marias. "Es sind die bekannten für sie schmerzhaften Ereignisse. In diesen Tagen wird Maria erneut nicht wenig Schmerz zugefügt: Man ehrt in großem Stil eine Doppelgängerin und ein Dogma, das mit Marias Zeugung nichts zu tun hat und das gerade so tut, als habe wäre Jesu Erlösungstat gar nichts mit seiner Mutter zu tun, so als ob Maria das gar nicht nötig hatte.

Die kleine Bernadett hatte schon recht, daß sie von der schönen DAME sprach und schließlich von der "unbefleckten Empfängnis" (das schöne Hingespinst von "mächtigen" Theologen und "Vätern").

Ja, ich habe einmal in einem sehr realistsch durchsetzten Traum erlebt, wie der Satan versuchte mich durch eine Doppelgängerin unserer Tochter zu täuschen. Es war der Tag als unsere Tochter morgens (etwa 9 Uhr) eine wichtige Prüfung hatte. Und zwar bei einem Dozenten, den sie zuerst aus Gewissensgründen als Prüfer ablehnte Zu dem sie aber dann doch ja sagte, weil die Dozentin bei der sie zuerst Zuflucht nehmen wollte, ihr gleich sagte: "Wenn ich ihnen ein (blas)phemisches Gedicht vorlege, dann müssen sie das auch analysieren, sonst sind sie für diesen Beruf nicht geeignet."

Weil ich unsere Tochter kannte, wußte ich, sie wird vor dieser ihrer Erprobung nicht kneifen. Als unsere Tochter zu dieser Prüfung außer Haus war, ging ich noch einmal kurz zu Bett. Da erlebte ich dann den Doppelgängerinnen-.Traum: "Unsere Tochter" war in der Wohnung, sie ging zu den Schränken, als suche sie etwas. Sie war besonders schön anzusehen. Plötzlich wußte ich: Das kann nicht unsere Tochter sein, unsere Tochter kneift nicht vor einer schweren Prüfung. Sofort nach dieser meiner Einsicht versuchte die Doppelgängerin zu fliehen und ich stellte ihr sofort nach. Die Verfolgung ging durch das Dorf "Schön derling. Plötzlich verschwand die Schöne in einem kleinen Hof und ich sah plötzlich nur mich (sozusagen doppelt). Ich erkannte, daß der Hof einen sehr großen Spiegel als Hoftor hat. Deswegen sah ich mich. Diesen Spiegel schob ich zur Seite, so konnte ich gerade noch sehen, wie die Doppelgängerin sich zu einem sehr schmutzigen Jagdhund verwandelte, der auf einen genauso schmutzigen (schlammschmutzig Wagen aufsprang. "Da gehörst du hin" sagte ich. Eine alte Frau merkte mir meine Erregung noch an. Sie fragte, was denn los sei. Mein Antwort war: "Ich sag es Ihnen später!" Daraufhin sagte sie: "Da will ich mal sehen, was die anderen machen. So endete der Traum.

Tage später wartete ich im Auto auf meinem Mann, der im Geschäftsraum des Betriebes Ventile für die Heizung kaufte. Der Betrieb hatte auch einige Schaufenster mit Möbeln. Ich war betroffen, daß Schrankteile im Traum vorkamen, die wir real gar nicht in der Wohnung hatten, die nun aber genauso im Schaufenster standen. Es war ein Schaufenster, das offen war für den Zugang von Kunden. Ein junges Mädchen schaute anscheinend genauso wie die Doppelgängerin in diese Schrankteile. Den wesentlichen Unterschied bemerkte ich: Das Mädchen im Schaufenster hatte echtes Interesse an dem Schrank. Die Doppelgängerin machte ein Schauspiel. ("ich wohne hier.")

In der Johannesoffenbarung wurde mitgeteilt, daß das Tier viele Menschen verführt (blendet). Denkt man etwa, so viele arme geschundene, kranke Menschen die ihre Hoffnung auf Maria setzen werden Christus dazu bewegen, daß er übersieht, wer in Wirklichkeit die Ehre an sich nimmt, wer das Schauspiel inszeniert? Gestern wurde in einer informativen Fernsehsendung gesagt, der Papst habe vor der Zeit als Papst, nicht viel von Erscheinungen gehalten. Jetzt aber sei er in den Herzen der Menschen angekommen, weil er wie sie ist.

Wenige Getreue (Gott selbst treu)sind nicht so wirkungslos, wie man sie gerne hinstellt. In der Schrift wird berichtet, daß Gott einer großen Menge eigensinniger (Untreuen) gnädig ist, weil wenigstens Einer (in einem anderen Fall wenigstens einige) gehorsam war.

In der Nacht als der Papst Johannes Paul II starb, verkündeten alle kath. Glocken der Stadt seinen Tod. Spontan hatte ich eine Idee: Alle Welt bestätigt dem Papst den Titel "Heiliger Vater". Im Bereich des Heiligen, also im Glauben, hatte Jesus seinen Getreuen ans Herz gelegt, daß keiner sich so nennen lassen darf, wie es alleine dem Vater im Himmel zusteht. Und nun läuten alle Glocken zu Ehren dieses "Vaters".

Die Mutter meines Mannes lag in dieser Nacht im Sterben. Es liegt jetzt an mir, ernsthaft Versöhnung zu wollen. Ich bitte Gott, daß das Geläute der Glocken nicht den "heiligen Vater" ehrt, sondern die Frau und Mutter, die meinen Mann geboren hat.

 

17. September 2008

Das "ganz normale Leben" fordert manchmal eine Risikobereitschaft, ein Ausprobieren.

In jungen Jahren hatte ich davon gehört, daß heiße Bäder dem Kreislauf nicht gut tun. Weil ich merkte, heiße Bäder lindern mein Schmerzen in den Gelenken, bediente ich mich sozusagen dieser Medizin. Von einem Tag zum anderen hatte ich zu lernen, was bisher half, ist jetzt eine Gefahr für mein Leben. Gleich am Anfang der Prozedur- so erinnerte ich mich, merkte ich: Mir ist so komisch. An mehr erinnere ich mich nicht mehr. Auch nicht an einen Entschluß, aus der Badewanne zu steigen. Nackt, vor der Wanne auf den Fliesen liegend, wachte ich aus einer Ohnmacht auf. Es war klar, heiße Bäder sind für mich keine Hilfe. Ich ließ mich warnen.

Wie sieht verantwortbare Risikobereitschaft im Glauben aus? Wenn ich nicht zu (zugeschlossen) für Einsicht, für redliches Erfassen der Wahrheit bin, taucht immer wieder eine Frage auf: Darf ich als erwachsener mündiger Mensch das, was "das Gesetz und die Propheten und die Zeugen der Lehre Jesus ,mitteilten gegen das, was sich religiöse Menschenhirne zurechtlegten, ausgetauscht werden?. Wenn das, was Dogmen oder Lehren von Menschen nicht mit den Aussagen der eben genannten Quellen begründet werden können.(dazu passen), dann sage ich klar und eindeutig: Bei solchen Risiken spiele ich nicht mit. So wie mein Lebensentschluß schon früh lautete: Durch Sündigen (schwerwiegendes Fehlverhalten) werde ich das Heil meiner Seele nicht gefährden. So sage ich jetzt: Von mir wird niemand im Glauben an Menschenwünsche religiöser Art bestärkt.

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