Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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2. Oktober 2008

Wie wenig oft religiös Gebildete begreifen, um was es Jesus geht, wenn er sagt: Nur einer ist Vater, laßt euch also (im Glauben) nicht Vater nennen, geht aus folgendem mit erlebtem Gespräch hervor: Mithilfe der Paulusaussage "Ich will für Gott Kinder zeugen" wollte ich belegen: Paulus wußte manches von Jesu Lehre nicht, was die mit Jesus mitgegangenen Zeugen wußten. Daß Paulus dann auch noch behauptete, daß er niemand brauche, denn Gott offenbare ihm alles ,macht deutlich: Paulus ist fehlbar, er irrt. Paulus braucht auch Zeugen, selbst dann, wenn ihm Gott wirklich außergewöhnlich viel mitteilt.

Doch nun die Reaktion des religiös gebildeten Mannes auf den Paulussatz: "Ich will für Gott Kinder zeugen." Ich werde "aufgeklärt!": "Paulus meint doch "Kinder im Glauben". Es sitzt tief eingefleischt in "Glaubensvätern": Das dürfen und sollen wir für den Glauben tun. Und ich frage zurück: Ist Jesus etwa neidisch, daß Kinder zu ihren Vätern "Vater" (oder Papa) sagen? Nach diesem Gespräch hatte ich nicht das Gefühl, daß mein Gegenüber begriffen hatte: Jesus ging es darum, daß die Vaterschaft des Vaters im Himmel heilig gehalten wird und kein Mensch an sich reißt, was alleine dem Vater gehört.

 

 

8. Oktober 2008

Im Fernsehen wurde seit einigen Wochen viel über den Vatikan und die Stadt Rom berichtet. Betroffen machte mich der Bericht über die erste globale Bischofsversammlung in Rom. Es klang so, als handele sich die eiligen Zuvor –Entscheidung, daß ab jetzt das Wort des Papstes in Glaubensdingen unfehlbar sei (zu sein habe?). um etwas ganz Nebensächliches. Es ist gut möglich, daß der selbstverständliche (ich sage; der zynische) Sound mit half, daß fast kein einziger Zuhörer merkte, wie nebensächlich "das mit Gott" erledigt wurde. Es wurde ein für allemal geklärt, daß kein Mensch die Glaubensaussagen des Papstes hinterfragen darf. So Mancher wußte: Gemeint war auch: Gott hat zu parieren,

Immer wieder wurde im Fernsehbericht betont: Das Petrusamt ist für die Einheit der Kirche da. Was da von Rom und dem Vatikan zum Glaubensinhalt "rüberkam" erinnerte schon an einige AT- Zeiten: Kulte waren die Hauptsache und Götzendienst.

Nun ihr Väter und Ihr willfährigen Erben des Dogmas Unfehlbarkeit, Ihr habt eine ganz listige, elegante und unverfrorene Form der Menschenvergötzung, also des Götzendienstes geschaffen "und niemand erschrak" Diesen Satz habe ich aus dem AT. Das war damals als heilige Worte einfach verbrannt wurden. Man schaffte sie einfach aus den Augen. Und mir wurde durch den Vatikan Fernsehbericht bewußt: Man hat den Anspruch Gottes "aus den Augen verloren", der Kern der Nachricht Jesu, der Kern der Verheißung ist verlorengegangen. Die Masse der Kulte und das ganze "Gewicht" des Kirchentheaters führt dazu, daß warnende Worte der Schrift aufleben: Sie tun , was dem Herrn mißfällt, genau wie ihre Väter.

Damals gab es immer wieder einmal Söhne, die nicht taten, was ihre Väter an fremden Kulten eingeführt hatten, z.B. Hiskia und z.B. Joschija. Von ihm wurde gesagt: Joschia folgte dem Vorbild seines Vorfahren David. Er tat was dem Herrn gefiel..." (2 Könige22,2) Es wurden den verantwortlichen Ausbesserungsarbeitern und anderen Verantwortlichen der Tempelrenovierung das gesammelte Geld (Spenden) ausgehändigt. Es wurde betont, daß kein Nachweis über die Verwendung des Geldes verlangt werden, sondern den Verantwortlichen sollte vertraut werden, daß sie ehrlich damit umgehen. Wie wohltuend wäre es, wenn Menschen, denen das Wort Gottes anvertraut wurde nicht nach dem "Nachweis Dogma der ungehorsamen Väter schielen, sondern selbst ehrlich und redlich damit umgehen.

Der König gab dem Stadtschreiber die Weisungen zum Umgang mit dem gesammelten Geld. Als dieser seinen Auftrag ausgerichtet hatte, sagte der Oberste Priester zu ihm: "Ich habe im Tempel das Gesetzbuch des Herrn gefunden. Der Stadtschreiber nahm die Rolle und las sie. Dann ging er zum König und meldete: Deine Diener, die Priester haben den Opferkasten im Tempel geleert und das Geld den Meistern ausgehändigt, die für die Ausbesserungsarbeiten verantwortlich waren. Er berichtete dem König auch, daß der Priester Hilkija ihm eine Schriftrolle übergeben hatte und er las sie dem König vor. Als der König hörte, was in der Schriftrolle stand, zerriß er seine Kleider, und befahl dem Priester Hilkija, zusammen mit vier Männern, die das Vertrauen des Königs hatten: Geht und fragt den Herrn, was wir tun sollen.

Die fünf Männer gingen miteinander zur Prophetin HULDA und fragten sie was zu tun sei. Die Prophetin wohnte in der Jerusalemer Neustadt. Ihr Mann hatte die Aufsicht über die Kleiderkammer des Tempels. Die Prophetin sagte zu den Abgesandten des Königs:

Antwortet dem Mann, der euch zu mir gesandt hat. Der Herr läßt dir sagen...(was angedroht wurde, wird eintreffen.)...."

Weil ich weiß, daß es allgemeine Christenmeinung ist, Jesus habe seinem Vater die Möglichkeit der Bestrafung aus der Hand genommen, deswegen betone ich: Jesus und der Vater sind sich auch in dieser Frage einig. Weder der Vater noch der Sohn haben Freude am Bestrafen. Sie lassen sich aber nicht das Recht, bestrafen zu können, absprechen. Ich habe vollstes Vertrauen, daß der Vater und der Sohn im rechten Moment Gnade vor Recht ergehen läßt und im rechten Moment straft oder belohnt.

Immerhin läßt Gott dem König sagen: Du hast dir mein Wort zu Herzen genommen... weil du auf mein Wort gehört hast, höre ich auf dein Gebet..." Es lohnt sich, Gottes Wort ernst zu nehmen. Jesus meint diese (!) Nachfolge als er Petrus seinen besonderen Lohn zusagt. Es lohnt sich, genau nach Gottes Wort und seiner Absicht zu fragen und Möchtegern- Meistern mitsamt ihren Zufügungen und Streichungen, ihrer Ignoranz eine klare Absage zu erteilen.

 

 

11. Oktober 2008

Wie komme ich dazu, mich mit diesem AT Bericht zu befassen? Es liegen ja manche zeichenhafte Themen auf der Straße, z.B. daß man sein Haus nicht auf ein festes Fundament gebaut hat, weil man gar nicht daran dachte, wachsam zu prüfen, von wem man Starthilfe (Kredit) für da Haus annahm.

Als ich vor vielen Jahren anfing, Glaubensbriefe zu schreiben, überschrieb ich jeden Brief mit ""Prophetical events, found in the Bible and in events of today." Sicher ist, damals kam das Wort "event" in der Öffentlichkeit, so gut wie gar nicht vor. Ich hatte es für das deutsche Wort "Ereignis"aus dem Englischlexikon gesucht. Unsere Tochter studierte Englisch und sie sagte: Du kannst das Wort nehmen, aber gutes Englisch ist es nicht. Viel später legte ich diese Überschrift ab, weil ich gemerkt hatte, bei diesem Wort denkt man sehr schnell an Prophetie im Sinne von Voraussage. Mir ging es aber zuerst darum,"unerhörte" (auffallende) Ereignisse im AT mit "unerhörten" (ähnlich auffallenden) Ereignissen der Gegenwart zu konfrontieren, Nicht weili ich einfache (analoge) Parallelen sehe, sondern um das Einladende oder das Warnende der Parallele herauszustellen.

Warum stieß ich auf die Ereignisse aus er Zeit des Königs Joschija? Vor einigen Jahren hatte ich einen merkwürdigen Traum, den ich seinerzeit brieflich einem kath. Geistlichen berichtete. Der elterliche Hof hat einen Nachbarn, der den Hausnamen "Die Bischofs" hat. Im Traum war ich in diesem Haus und in einem Raum waren eine große Zahl ehemaliger amerikanischer Politiker (Repräsentanten) irgendwie dachte ich an die Zahl 40. Es war offensichtlich kein jetzt noch lebender Präsident dabei. Es gab ein Gesprächsthema, das ich vor vielen Jahren in meinem Heimatdorf hörte. Damals sträubte man sich etwas, den schönen Wiesengrund für ein Klärwerk herzugeben. Ich weiß bis heute nicht, was real daraus wurde und wo das Klärwerk eingerichtet wurde. Einen Satz hörte ich damals immer wieder: "Ob wir wollen oder nicht, es kommt das Klärwerk." Ich sehe jetzt das Wort "Klär- Werk im übertragenen Sinn. Alle amerikanischen Politiker waren sich einig: "Es kommt" Es war auch meine Meinung bevor ich mich dann fertig machte zum Weggehen. Alle Anwesenden hatten einen Stuhl, mir stellte man ein kleines Kinderstühlchen hin.

Bestimmt hätte ich den Traum vergessen, wenn ich nicht vor einer Woche die Fernsehsendung Kunst und Kitsch (hr) gesehen hätte. Da wurde eine alte Musikmaschine gezeigt. Das erste Lied lautete: "Es ist kein Stuhl da für meine HULDA".

 

 

12. Oktober 2008

Heute hörte ich im Radio eine gute Predigt über das Gleichnis vom großen Fest. Es wurden die verschiedenen Varianten heraus gearbeitet. Die Deutung der letzten Zuspitzung ist stimmig: Das festliche Gewand fehlt, es wurde das Kleid Jesus Christus nicht angezogen

Immer wieder höre ich die Meinung: "mit dem AT habe ich es nicht so".

Nun berichte ich, was ich als das Kostbarste aus dem AT mitnahm: Es war die Einsicht: Gott erwartet von den Seinen nicht einfach nur Einhalten der Gebote, sondern, auch das Hören (Horchen und Gehorchen) auf seine Stimme. Es konnte doch nicht sein, daß Gott diesen persönlichen Bezug später nicht mehr will.

Der Radioprediger machte deutlich, daß das sich Einrichten auf Bisheriges schnell zu einer falschen Selbstzufriedenheit führen kann, ein Mensch denkt, mit diesem Kleid der Anständigen darf er zum Fest.

Es wird im günstig verlaufenden Fall, berechtigte Selbstzweifel geben, so daß man hofft, leihweise ein Festgewand zu erhalten. Wichtig ist, daß man nicht stehen bleiben will, sondern Gott um seinen Geist bittet. Also auch um Hilfe, daß ich seine Absicht mit mir erkenne. Das wird nur gelingen, wenn es mir ernst ist, daß Christus der einzige Herr und Meister ist.

Es ist schon merkwürdig, welche Begebenheit mir jetzt dazu einfällt.

Unser Sohn war damals Grundschulkind. Er fühlte sich damals grippig , deshalb war er nicht zur Schule gegangen. Er lag zugedeckt auf dem Sofa als ich ihm einen Traum der vergangenen Nacht erzählte: Jesus sprach im Dialekt meines Herkunftdorfes, er sagte: "Ich sen genauso päpstlich wie dem Papst sein Bruder." Wir überlegten hin und her, was das zu bedeuten hat. Plötzlich hatte unser Sohn ein Aha- Erlebnis. Er sagte: "Dem Papst sein Bruder ist der Ernst" Dann erinnerte er mich daran, daß ich einmal aus einem religiösen Blättchen vorlas, was da über die Kindheit und Jugend des Papstes stand: "Der Knabe wuchs mit Ernst auf". Spontan sagte ich: "Er hat also einen Bruder mit dem Namen Ernst!"

Das ist meine Klage, ja mein Entsetzen, daß Jesus von seinen Hirten und den Laien nicht ernst genommen wird. In den letzten Wochen schrieb ich darüber. Jetzt wiederhole ich, was ich oben aus der gestrigen Predigt als zugespitzte Deutung hörte:

Das festliche Gewand fehlt, es wurde das festliche Gewand Jesus Christus nicht angezogen.

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