15. Dezember 2012
Einmal erlebte ich, daß die zwei Ackergäule unseres Bauernhofs
durchgingen. Mein Großvater ackerte an diesem Tag nahe am Turnplatz unserer
Schule (außerhalb vom Dorf). Wir, meine 2 Brüder und ich, waren zwischen 15 Uhr
und 16 Uhr beim Turnen. Plötzlich rannten die zwei Pferde los. Oft mußte ich mit einem Korb hinter dem pflügenden Großvater
hergehen und die Kartoffelreste einsammeln. Nie war derartiges passiert. Die
Turnlehrerin schickte Jungen der 4. Klasse los, damit sie dem Großvater halfen.
Sie brachten die Pferde zurück. Zur selben Zeit war einer unserer Knechte zum
Acker gekommen. Der Großvater sagte zu ihm: „Jetzt brauch ich dich nicht mehr.“
Darauf antwortete der Knecht: „Nein, die Fine ist gestorben“ (meine Mama hieß
Josefine).
Ich redete an anderer Stelle vom „guten Zeichen“. Daß
eine Mutter von vier Kindern (der Jüngste 5 Jahre alt) wegstirbt, das ist
unerhört schlimm. Der Ausbruch der Pferde war ein Zeichen des Entsetzens. Das
Gute an dem Zeichen ist, daß ich mich als Kind mit
dem Engel beschäftigt hatte, von dem meine Mutter sagte, daß
er mich bei einem Pferdeunfall geschützt hatte. Ich mußte
erst etwa 50 Jahre alt werden, bis ich den Zeitungsausschnitt der Todesanzeige
meiner Großmutter (mütterlicherseits) in die Hände bekam: Meine geliebte Gattin
Josefa Enders starb zu neuem Leben. Das hätte ich dem alten Großvater nicht
zugetraut. Dieser Ausdruck „starb zu neuem Leben“, das nenne ich das Gute des
Pferdeausbruchs. Dieser Absatz hier ist wohl nicht in meinen drei Büchern zu
finden.
Das, was Jesus dem Petrus aufträgt und was Jesus prophetisch voraussagt, läßt erahnen: Jeder, der Verantwortung beim Bau des neuen
Jerusalem trägt, wird zuerst „gesiebt“ (geprüft).
Jemand in meiner Familie berichtete am Morgen des 28.12.1999 folgenden Traum:
Da war ein Sturm, er hatte mit Judenverfolgung zu tun, und wir waren betroffen,
es gab ein Nachbeben. (s. Buch „Vom Sauerteig“ S.76)
Ich habe einmal in einem Brief berichtet, welchen Traum ich in der Nacht vor
dem Massaker in der religiösen Stätte über dem Grab von Abraham und Sara in
Hebron hatte. Und daß ich in dem Traum ein Stück der
Todesangst meiner früh verstorbenen Mutter miterleben mußte
und etwas von dem Entsetzen, wenn Entwicklungen nicht vorangehen, sondern
rückwärts verlaufen. Heute muß ich - angeregt durch
den gestrigen Computerabsturz (Brief vom 23. Nov. 2002 im Buch „Vom Sauerteig“
S.94) (ein primitives Anfangsprogramm setzte sich ohne mein Zutun durch) -
etwas berichten, das ich nicht lange nach diesem Traum erfaßte.
Ich sah damals erstmals im Fernsehen die Schreibweise von Sarajewo so, daß unschwer zu erkennen war: Es ist der Ausdruck, daß aus Sara Sarai wird und
dahinter steht beinahe wieder der Name Eva da (also: Saraj-eva(o)).
Sarai war der Name vor der Berufung von Sara. Gott war es, der ihr den Namen Sara gab.
Wohin man in den religiösen Szenen auch sieht, überall vergreifen sich Führende
und das Volk regelrecht hemdsärmelig an der Schrift, jede Gruppe nach ihrem
eigenen Interesse. Wo bestätigt da einer durch Wort und Tun, daß die Bibel ein anvertrautes LEHEN ist. Es ist ein
stolzer Brauch geworden, sich als bescheidwissender Belehrer Gottes aufzuspielen und dann wieder vor anderen
den ach so demütigen Menschen zu spielen, der gleich gar nichts wissen kann,
und der deswegen die verschiedensten einander widersprechenden „Wahrheiten“
gleichermaßen anerkennt.
Aus meinem Buch „Vom Sauerteig“ übernehme ich kurze
Überlegungen zum Glück (Seite 100). Am 26. Nov. 2002 sah ich ein Stück der
Fernsehsendung über die englische Königin. Ich schrieb auf einem Zettel mit,
was da gesagt wurde: „Sie hat viele Menschen glücklich gemacht.“ Zuvor hatte
ich wiederum nur ein Stück des Polit-Talks „Christiansen“ gesehen. Da war mir
ein Mann aufgefallen, der vehement für mehr Ernst in der Politik warb. Und nun
fiel mir eine Notiz in die Hand, die ich machte, als ein Mann sagte, was er von
dem üblichen Reden über das Sterben hält. Er sagte: Es wird dabei der Ernst der
Stunde geraubt.
Als ich erstmals in einem Brief davon sprach, daß ich
in meinen Taschen einen Zettel mit persönlichen Angaben habe, auch darüber, was
im Sterbefall geschehen soll, da wurde wenige Tage später im Fernsehen
(Weltspiegel) von einem Kriegsschauplatz folgende Reportage gezeigt: Soldaten
beteten mit ihrem schwer getroffenen Kameraden ein Vaterunser. Ich hatte auf
dem Zettel geschrieben: „Umstehende bitte ich um ein laut gebetetes
Vaterunser.“ Vom schwer getroffenen Soldaten wurde gesagt, daß
er kurz, nachdem das aufgenommen wurde, starb.
Als ich handschriftlich geschriebene Briefe vom Januar 2000 durchsah,
antwortete ich durch mein Buch „Vom Sauerteig“ (S109) auf eine Radiopredigt.
Ich antwortete auf die Geschichte von Gerasa (Markus
5).
Aus der Geschichte will der Repräsentant der Kirche herausgelesen haben, Jesus
habe den Dämon geheilt. Oder: Er sei gar kein Dämon gewesen, sondern nur der
Mensch, den Jesus nach seinem Namen fragte. Den Besessenen von Gerasa als mögliche Zuspitzung eines verkorksten Lebens zu
sehen, diese Vermutung ist denkbar. Aber geschulter Tonfall ändert nichts an
der totalen Verdrehung des Evangeliumsberichts. Jetzt
sage ich dazu: Da wollte ein Theologe Wohltäter der Unterwelt sein. Ob Jesus
auch unsaubere Geister erlöst, schon das ist nicht unsere Frage. Aber
herzugehen und in aller Öffentlichkeit davon auszugehen, Jesus sei auf die Erde
gekommen, um den unreinen Geistern „Würde und Namen“ zu geben, das ist schon
eine besondere Bildungsbürger-Frechheit. Als ob auch nur eine Spur davon in
Markus 5 zu lesen sei. Ihr nennt euch Christen. Ihr redet von Eurem Begehren,
alle retten zu wollen, und ihr erkennt das Allereinfachste von Christus nicht.
Noch der größte Wortverdreher fordert Riesenmengen von Menschen auf, ihm
zuzuhören.
Jesus deutet mit der eindringlichen Mahnung zur Nüchternheit an, daß der spätere Vorwurf, Religion sei Opium, seine
Berechtigung haben kann.
16. Dezember 2012
Markus 5,65. „…und niemand konnte ihn bändigen…Und als er Jesus von weitem sah,
lief er hin, warf sich vor ihm nieder und schrie mit lauter Stimme: „Was hab
ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten. Ich beschwör dich
bei Gott, quäl mich nicht.“ Dann sagte Jesus zu ihm: „Fahr aus, du unreiner
Geist aus dem Menschen.“ Und er fragte ihn: „Was ist dein Name?“ Und er sprach
zu ihm: „Legion ist mein Name, denn wir sind viele.“ Und er bat ihn, daß er ihn nicht aus der Gegend fortschicke. Und sie baten
ihn: Schicke uns in die Schweine. Und er erlaubte es ihnen. Und die unreinen
Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine und die Herde stürzte sich den
Abhang hinab in den See (sogar Tiere bringen sie in den Abgrund in den Tod)…
Die Hüter flohen… und sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen, der die
Legion gehabt hatte, bekleidet und vernünftig sitzend…“ Der Geheilte bat Jesus
bei ihm bleiben zu dürfen. Jesus gestattete es nicht, er hatte eine andere
Aufgabe für ihn: „Geh in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan hat und wie er sich deiner
erbarmte.“
An anderer Stelle der Schrift wird berichtet, daß die
Dämonen wußten, daß Jesus
der Messias ist,..., Jesus verbot ihnen aber den Mund. Er wollte nicht durch
sie verkündet werden. Jesus machte deutlich, die Zeit, in der „rein“ oder
„unrein“ an äußeren Kriterien festgemacht wird (z.B. am Essen von
Schweinefleisch), ist vorbei. Das Schwein kann neutral ( wie
jedes andere Tier auch) gesehen werden. Wenn die Leute sagen „Schwein gehabt“
meinen sie „Glück gehabt“. Nach wie vor wird das Schwein aber auch als
negatives Symbol genannt. Ich selbst kannte in meinem aktiven Wortschatz die
Worte „so ein Schwein“ nicht. Aber einmal wurde ich so mies von einem listigen
Bürokraten-Schachzug überrumpelt, daß ich mich selbst
über mich wunderte, daß ich nach dem Verlassen des
Amtsraumes keine anderen Worte fand als zu einem Zeugen der Vorgänge zu sagen:
„So ein Schwein“. Der Schachzug war so gemein und nachhaltig, daß ich erst nachträglich merkte, wie meine
außergewöhnliche Wortwahl zutraf.
Jesus verwendete das Symbol Schwein sehr warnend, als er sagte: Werft Perlen
nicht vor Säue und Hunde. Die wühlen erst alles durcheinander, und dann wenden
sie sich um und zerreißen euch.
Es gab einmal in meiner Jugend einen zeichenhaften Vorfall. Ich hatte einen weißen Unterrock
separat gewaschen, weil es ein sehr schönes Unterkleid war. Es hing an diesem
Tag keine andere Wäsche am Wäscheseil im „Grasgarten“. Als ich das Teil getrocknet
holen wollte, war das Seil leer. Unten am Boden lag verdreckt und zerrissen das
gute Stück. Schweine hatten ganze Arbeit geleistet. Als ich später bewußt las, daß man Jesu
nahtloses Unterkleid bei seiner Hinrichtung verloste, besaß ich noch einen Teil
des beschädigten Kleidungsstückes (sozusagen einen geflickten Halbrock).
Die römischen Soldaten waren gewiß verroht, aber die
Säue und Hunde, die Jesus meint, zerreißen unter eleganten Heuchlermasken und
sind dabei hemmungslos.
Nun schreibe ich aus meinem Buch „Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig“
S.112 vom Zusammenspiel von realen Ereignissen und dazu passenden Träumen.
Ich hatte einen Traum in der Nacht vom 15. Januar 2000 aufgeschrieben: Ich war
in einem Haus, das einmal unser Nachbarhaus war, es hatte (und heißt noch) den
Hausnamen „Die Bischofs“. Ich war beim Weggehen, und zwar für längere Zeit oder
für immer.
Es waren viele weltliche Hirten da (vom Volk gewählt und beauftragt), zum
Beispiel der Präsident der USA und auch verstorbene Vorgänger. Ich faßte nicht einen von ihnen ins Auge, sondern ich sagte zu
allen (es waren etwa 40 Personen) daß ich weggehe.
Ich war froh, wie früher, ohne fesselnde Verpflichtung zu gehen.
Ich sagte noch, daß große Veränderungen „da unten“
bevorstehen. Ich meinte die Gegend rund um die Aspenmühle,
am Fuß des Geiersnester Berges und vor allem im
Au-Wiesengrund. Die Männer sagten: „Es kommt, es kommt“. Ich sagte das auch.
Bevor ich ging, gab ich einen kleinen Kinderstuhl zurück, den man mir gab, den
ich aber nicht nutzte. Bevor ich ging, sagte ich, daß
bereits manches in Gang gesetzt sei (das ist aber erst der Anfang, und sie
bestätigten das: „So ist es.“
Realität ist, daß vor vielen Jahren oft an Sonntagen
eine Reihe von Männern (zum Teil auch Gemeinderäte) in unserer Wohnstube saßen
und diskutierten. Mein Vater war Bürgermeister. Das einzige, was ich nebenbei
mitbekam, war das Bedauern der schönen Auwiesen. Es
war dort eine Kläranlage geplant. Alle sagten: „Das kommt, das kommt.“ Diese
Anlage ist jetzt schon lange fertig. Es geht wohl um anderes, was „kommt“. Es
schlossen sich noch weitere Träume und Ereignisse an.
Von dem genannten Auwiesengrund hatte ich einmal
einen merkwürdigen kurzen Traum: Mitten in einer kleinen Runde saß Jesus auf
einem unserer Küchenhocker. Ich erkannte den Hocker daran, daß
ich ihn mit grünem Stoff überzogen hatte. Jesus bückte sich und hob einen Büschel vom frisch gemähten Gras hoch und hielt es
demonstrativ der kleinen Runde zum Ansehen hin. Tage später stieß ich auf
folgende Bibelstelle (Jesaja 40,6): Eine Stimme spricht: Rufe. Und ich sage:
Was soll ich rufen? „Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut (andere
Übersetzung: seine Güte, seine Kraft) ist wie die Blume des Feldes. Das Gras
ist verdorrt, die Blume ist verwelkt, denn der Hauch des Herrn hat sie
angeweht.“
Fürwahr, das Volk ist Gras.
Das Gras ist verdorrt, die Blume verwelkt.
Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.
Noch einmal zur Aussage: „Das kommt, das kommt.“
Es wird dann keiner mehr sagen, daß Jesu Weisung,
keine andere Frau lüstern anzusehen „eine furchtbare Steigerung sei“. Dies
behauptete ein Theologe in den Medien mit der Begründung, es gehe doch nur um
das Verantwortungsgewissen.
Und kein Redlicher wird nach der Klärung noch behaupten, Jesus meint mit den
Zeichen der Zeit einfach politisch Absehbares.
Warum hat Jesus denn so „Unnatürliches“ getan bzw. gesagt, als er von einem
Baum, der zur damaligen Jahreszeit noch keine Früchte tragen konnte, Früchte
erwartete? Es ging also um mehr als nur Wetterzeichen oder um Zeichen für die
Konjunktur.
Das Zeichen des Bündnisses mit Gott ist das beschnittene Herz. Es gibt viele
religiöse „schwarze Konten“, die von Menschen als Jesu Vermächtnis hingestellt
werden. Es sind wirklich demütigende Erfahrungen, wenn man einsehen muß, wozu man Heiliges hergab. Aber es tut trotz allem
wohl, noch rechtzeitig (wenigstens noch zu Lebzeiten) solche Verkehrtheiten hinter sich zu lassen. So gesehen ist die
Einsicht doch sehr entlastend. Man erfaßt, warum
Altes verlassen, geflohen werden muß. Es muß der Stolz abgelegt werden, daß
einem so etwas nicht passieren kann. Es bleibt der erziehende Stachel, sich dem
Heiligen niemals übermütig und niemals feige zu nähern. Wer tief genug über
eigene Torheiten und Irrtümer erschrak, erfaßt das
Heidnische, das in exotischen, interessanten religiösen Praktiken steckt. Er erfaßt sozusagen das Gift der Kulthöhen.
Alle fremdgesteuerten religiösen Erlebnisse haben einen „Virus“ in sich, der
darauf abgerichtet ist, auch bereits gereifte Früchte zu ersetzen und zu
zersetzen. Jeremia 47,2 „ So spricht der Herr: Siehe, Wasser steigen vom Norden
herauf und werden zu einem überschwemmenden Wildbach (ein Bild für verwilderte
Religiosität, die durchaus auch im Gewand strenger Religiosität auftreten
kann). Und sie überschwemmen das Land und seine Fülle, die Städte und ihre
Bewohner.
17. Dezember 2012
Was ist denn das für ein Zeichen (Buch „Vom Sauerteig“ S.114), wenn ein
Theologieprofessor sagt, man könne den Bischöfen nicht vorwerfen, daß ihnen konkrete Erfahrungen abgehen, „denn wo sie auch
auftreten, treten sie in der gewordenen gemachten Bischofsrolle auf“. Ja, wenn
das so ist und die gemachten Rollen schon eine moralisch Rechtfertigung vor
Gott und den Menschen bedeuten, dann war es auch „in Ordnung“, daß führende Juden zur Zeit Jesu für die Ermordung Jesu
sorgten, denn Jesus fügte sich nicht den gewordenen, menschengemachten Rollen,
sondern forderte die Abkehr von den gewordenen religiösen Führungsrollen.
Das Kleben an religiöser Menschennatur, an Menschensatzungs- Vermächtnissen,
das war Jesus fremd. Was soll also der große Eifer, mit dem die Produktrechte
von religiösen Großmeistern der Kirchengeschichte verteidigt werden (Buch „Vom
Sauerteig“ S.115). Es gibt doch genügend Belege, wie wenig diese Großmeister
die Grundaussagen der Schrift kennen oder
ernstnehmen. Gestern hörte und sah ich im Fernsehen fast eine dreiviertel
Stunde lang eine Diskussion von Kardinal Lehmann mit einem Experten der kath.
Szene. Es tut mir wirklich leid, wiederholen zu müssen, was ich oben sagte: Was
sie auch redeten, ich hörte vor allem Reden über die gewordene Situation.
Irgendwann tat mir meine so verlorene Zeit leid. Es gab bei mir keineswegs
Vorurteile. Ich hätte beiden gewünscht, es sei halt doch ein fruchtbares,
einfaches Gespräch dabei rausgekommen. Es ging selbstverständlich um ein
Gelehrtengespräch.
Ich las in diesen Tagen erneut, was Sachverständige zu meinen Anfängen sagten.
Da sagte eine Frau (Verkäuferin im Buchgeschäft, zuständig u. a. für Religion):
„Kirchenkritik ist das nicht.“
Ich muß einen neuerlichen Beleg meiner Denkweise
nennen: Ich war kürzlich bei einer Taufe. Ich hörte Kritik über die kurze
Ansprache (Beispiel: Es habe die Tiefe der Ansprache gefehlt). Ich schüttelte
den Kopf: Es waren gute Worte zu diesem Anlaß. Und
auch die Vollzüge waren angemessen. Es war eigentlich alles in Ordnung.
Dieses Beispiel nenne ich, weil ich weiß, wie gerne man mich als
Pauschal-Kritikerin abtut.
Die Frau im Buchgeschäft war nicht die Einzige, die mir Mut machte. Ich gab ihr
zuerst einen Stoß meiner Briefe zur Ansicht, bevor ich dann zwischen zwei
Verlegern wählte.
Doch jetzt nehme ich Zuflucht zu Jesu Warnung, er betont, daß
man nicht eigenmächtig (begehrlich) an das Heilige (an das Wort von Gott)
herangehen darf. Denen, die diese Warnung nicht ernst nehmen, sagt er: Euer
Vater ist der Satan. Und Gott sagt denen, die ihn um Hilfe anrufen,
gleichzeitig aber noch ihren Götzen anhängen: „Geht hin und schreit zu den
Göttern um Hilfe. Sollen sie euch retten, zur Zeit eurer Not (Richter 10,14).
Sollte ich doch einmal (also trotz der Anfeindungen und Niederlagen) so etwas
wie Erfolg haben, dann nehme ich Jesu Worte ernst: Freut euch nicht darüber, daß euch sogar unreine Geister gehorchen müssen, sondern
darüber in Gottes Lebensbuch eingetragen zu sein.
Als ich kürzlich über die Predigt schimpfte, die davon sprach, daß Jesus den unreinen Geistern Würde und Heil gebe, da
fehlten mir zuerst die Worte. In meinem Buch „Vom Sauerteig“ (S.115) ist
gesagt: Jesus warnt vor verstecktem Baalskult und vor
einer Fixierung auf die Mächte der Finsternis. Es geht um die Gefahr, sich auf
die Ebene des gottfeindlichen Tieres zu
begeben. Auf Seite 117 schreibe ich auch über eine Fernseh- Bibelkritik. Ich
sage: Auch ein Evangeliums- Bericht kann Menschenirrtümer enthalten. Es gibt
aber Mitteilungen, die trotz unmaßgeblicher äußerer Abweichungen zum roten
Faden, zur Grundaussage der Bibel
gehören und von Gott in besonderer Weise geschützt sind. Wenn ich höre, daß man die Evangeliumsberichte
über Jesu Todesangst nicht so ernst nehmen dürfe, weil sie gespeist seien von
düsteren, früheren Aussagen von Propheten, dann habe ich eine Frage: Haben
diese Propheten etwa nur für sich gesprochen? Sie zielen doch auf eine zentrale
Person hin.
Es ging mir durch die Sendung des Fernsehsenders BR alpha
folgende Frage nicht aus dem Sinn: Wenn
die Macher der Sendung schon nicht glauben, daß
Gott darauf achte, daß die Zeugen dieser wichtigen Phase der Heilsgeschichte
redliche Menschen sind und nicht begehrliche, dann müßte
es doch zu denken geben, daß es recht einfache
Menschen sind, welche die Zeugnisse des Evangeliums berichten, also alles
andere als gewiefte Taktiker.
Klar ist, wenn die Macher des Films nicht glauben oder nicht glauben wollen, daß Jesus der Messias ist, dann muß
man den Zeugen tendenziöse, listige Trends unterstellen. Dann wurde bei
Jesu Verurteilung keine Volksmenge
aufgewiegelt, nein, dann war es eine winzige Gruppe der Tempelhüter, die
„kreuzige ihn, gib Jesus Barabbas frei!“ schrieen
(Barabbas heißt Sohn des Vaters, Abkömmling der Lehrer). Dann war Jesus
höchstens einer der brillianten Rabbis, von denen es zur Zeit Jesu nicht wenige gab (so die Aussage des Films).
Was ist aber, wenn Gott gerade zur jetzigen Zeit von seinen Verbündeten
erwartet, daß sie ihre von den Vätern übernommenen Irrtümer
ablegen? Und wenn keiner sich darauf berufen kann, daß
doch die eigensinnigen Väter (sowohl bei Juden, als auch bei Christen)
verteidigt werden müssen. Was ist, wenn noch nie so große Chancen für echte
Umkehr da waren wie jetzt und die Verstorbenen verzweifelt zusehen müssen, wie
letzte Möglichkeiten verspielt werden?
Folgender Satz in Richter 10 hat es in sich: „Rette uns doch
am heutigen Tag.“ Wenn ich das heute zum ersten Mal gelesen hätte, dann hätte
ich mir relativ theoretisch gedacht: Es ging ihnen damals schlecht. Die Aussage
„Der Gebetssatz hat es in sich“ formulierte ich im Januar 2000 zu einer Zeit,
als gesundheitliche Bedrängnisse mich regelrecht einkreisten. Wie ich damals
schrieb, gibt es Tage, an denen die Bedrängnisse so rundum sind (als
regelrechte Einkreisung), daß man begreift, es sind
Tage der Flucht. Diese Flucht ist zum Beispiel der redliche Versuch, den
schmalen Ausweg aus den vielfältigen Bedrängnissen zu finden. Es soll jeder zu
Gott gehörende Mensch die Anzahl der von Gott festgesetzten Tage erreichen. Es
gibt hierzu eine Prophetie bei Daniel, sowie eine entsprechende Prophetie in
der Johannesoffenbarung. Es gibt diese Erprobung des Durchhaltens. Ich weiß
noch nicht, was mich dazu noch erwartet, aber eine Ahnung habe ich durch dieses
gesundheitliche Eingekreistwerden, das im November
1999 begann und mit einigen Pausen bis Mitte Januar 2002 anhielt.
Es wird in den Prophetien eine bestimmte Anzahl von Tagen genannt und dann noch
eine etwas höhere Zahl der Tage. Sinngemäß: Wer das auch noch durchhält, kann
sich glücklich preisen. Aber ich erlebte auch von dieser prophetisch
angekündigten Zusatzlast ein Angeld.
18. Dezember 2012
Im Dezember 2002 sah ich einen tendenziösen Film über Jesus. Am Schluß wurde gesagt, Jesus sei gescheitert. Aber in einer
Sache hätte er recht gehabt: 40 Jahre später brannten die Römer den Tempel
nieder.
Es wurde dann noch rhetorisch gefragt, ob Jesus nicht doch mehr ein Feind Roms
war als bekannt wurde.
Die Grundabsicht des Films war Menschendenken, Weltkinderdenken, Kaiserdenken.
In einer Sache muß man den Filmemachern recht geben:
Jesus ist solange ein Feind Roms, wie Menschen den römischen Regenten
vergötzen. Es ist kein Zufall, daß Jesus zur Zeit des
Augustus geboren wurde. Ich hörte, Augustus war der erste römische Regent
gewesen, der offiziell von sich sagen ließ, Göttlichkeit gehöre zu seinem
Leben.
19. Dezember 2012
Mit Jesus kam Gottes Königtum auf diese Erde (Buch „Vom Sauerteig“ S. 120).
Einen Grund, daß es verborgen sein muß, kenne ich: Jesus drückt es in einem Gleichnis so aus:
Die Bürger des Landes waren ihm (dem kommenden König) Feind. Es ist also nicht
nur der Kaiser, der Angst um seine Eigenmächtigkeit hat. Alle Formen
begehrlicher Eigenmacht sind Ausdruck der Feindschaft gegen Gott. Und wenn
Demokratie die Herrschaft der Bürger eines Landes ist, dann kann man spüren:
Jeder einzelne hat mehr Wahlfreiheit, sich entweder für oder gegen das reale,
aber noch verborgene Reich zu entscheiden. Jeder hat es (mit oder ohne
Demokratie) weitgehend selbst in der Hand, ob sein Leben mit Gott gelingt. Gott
hat einen Plan, einen Rettungsplan. Ich will nicht um etwas bitten, das diesem
Plan widerspricht. Es geht doch nicht nur um mich. Wenn es also wegen dieses
Rettungsplanes Gott nicht möglich ist, eine Bitte von mir zu erfüllen, dann
sage ich: Nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Das zu sagen, kann in
bestimmten Momenten sehr, sehr schwer fallen. Ich denke da nicht nur an
Todesängste, sondern an Entscheidungen, für die Gott Weisungen gibt, die nicht mit
dem natürlichen Menschenwollen übereinstimmen.
Es gibt eine Begebenheit im Leben Jesu, die erahnen läßt,
wie schwer es Jesus fiel, gehorsam vor dem Vater zu sein. Jesus hatte seinen
Jüngern gesagt, was bevorsteht, wenn er nach Jerusalem hinauf zieht. Petrus
machte ihm Vorhaltungen, um ihn abzuhalten, nach Jerusalem zu gehen. Da wurde
Jesus so schroff gegen Petrus, wie man ihn sonst im Umgang mit Einzelpersonen
nicht kannte, und sagte: „Weg von mir du Satan.“ Und Petrus mußte
sich gefallen lassen: Du denkst nicht wie Gott, sondern wie Menschen. Jesus
wurde möglicherweise gerade auch deswegen so schroff, weil tatsächlich die
Versuchung für ihn bestand, nicht nach Jerusalem zu gehen.
Gottes Rettungsplan ist immer auch Befreiung aus der Knechtschaft des Menschenwollens(„Vom
Sauerteig“ S.124).
Gott erwartet, daß Menschen von seiner Art zu denken
etwas lernen, und er bietet dazu seine Hilfe an.
Wer denkt, Jesu Sendung sei gescheitert, weil es nach Jesu Heimgang zum Vater
weiterhin gesellschaftliche Mißstände gab und weil
die Römer weiterhin die Juden unterdrückten, der hat nicht recht. Jesus hat den
Seinen gesagt, welche Verfolgung auf sie zukommt. Und doch hat er ihnen bereits
hier und jetzt Belohnung zugesagt („wenn auch unter Verfolgung“). Ich kann
bestätigen, in dieser Belohnung hier und jetzt ist das verborgene Reich Gottes
spürbar. Was hat ein Mensch davon, wenn er in einem Land, in dem seine
Menschenrechte gewahrt sind, wenn er dort eigentlich kein wirkliches Ziel hat?
Was ist, wenn er zum Beispiel Religionsfreiheit genießt, aber innerlich
versklavenden Menschen (Religionsfreiheit, Meistern) in die Falle geht. Es ist
klar: Es gibt Regierungsformen, in denen die Menge der Menschen eher vor
Menschenwillkür geschützt ist. Aber im besten aller Staaten kann ein Einzelner
in vollem Umfang der Willkür eines Menschen oder einer Gruppe ausgeliefert
sein. Es muß dann hier und jetzt eine Weile
Knechtschaft ertragen werden. So kann zum Beispiel ein Kranker in einem freien
Land voll der Knechtschaft arroganter Ärzte Cliquen ausgeliefert sein, die ihn
ausrauben und die durch Kunstfehler seinem Leib das Leben nehmen und danach
Angehörigen dadurch ihr Rederecht nehmen, indem sie erpressend sagen: Sollte
man Ärzte beschädigen, werden wir Gutachten dafür bekannt machen, daß der Verstorbene ein unzurechnungsfähiger Querulant war.
Welch eine Befreiung für sich und für andere, wenn
dann die Angehörigen zuerst und zuletzt nach Gottes Absicht fragen
(nach Gottes Denken) fragen (Aus meinem Buch „Vom Sauerteig“ S. 124)
Im Buch Esther verkörpert Haman die Rolle des Satans, des Mörders von Anbeginn.
Haman war zunächst der Gegenspieler Mordechais, des gottesfürchtigen Juden.
Esther, die Nichte Mordechais, wird durch ihren Onkel ermahnt, Initiative zu
ergreifen, denn sie ist wegen ihrer Schönheit vom König zur Frau und Königin
erwählt worden. Die Rettung der Juden gelingt und Haman wird hingerichtet.
Haman war einer der obersten Beamten am Hof in einer Art Ratgeberstellung.
Durch seine List und seinen Einfluß auf den Herrscher
des Weltreichs Persien hatte er für eine Weile die Rolle des „Anführers dieser
Welt“ (des Fürsten dieser Welt) inne gehabt (Jes. 63,5).
Das erste, was mir heute (11. Dez. 2002!) beim Durchsehen früherer Briefe vor
die Augen kam, war folgender Satz aus 1Makkabäer 1,3: „…hat Beute bei vielen
Völkern gemacht, aber die Erde mußte still sein.
20. Dezember 2012
Es ist schon merkwürdig, jetzt um 9 Uhr 30 begann ich zu schreiben, ich hatte
noch ein gestriges Telefonat im Kopf, es fielen da die Worte: Es ist
entsetzlich, wenn eine Mutter von ihren Kindern wegstirbt. Es gab dazu
zeitgleich zu dem Sterben dieser Frau Ereignisse, die besagen: Ja, die Erde mußte still sein. Nun schreibe ich vom Text aus 1Makk 1,3
weiter: …aber die Erde mußte still sein. Die Rede ist
von Alexander dem Großen, der König über Griechenland war und der den Perser-
und den Mederkönig besiegte. Eine andere Übersetzung
lautet: „Viele Kriege hat er geführt und Könige der Erde hingemordet…als aber
die Welt vor ihm verstummt war, erhob er sich und sein Herz wurde stolz.“
In Jesaja 14,12 ist der Sturz des Babelkönigs
vorausgesagt. Der Bezug zum Satan, dem gefallenen Engel, ist deutlich. „Wie
bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte. Wie bist du zu
Boden geschmettert. Überwältiger der Nationen! Und du
sagtest in deinem Herzen: Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den
Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den
Versammlungsberg im äußersten Norden.“ Nun kommt der entscheidende Satz, der
direkt auf den Satan, den Anführer dieser Welt hinweist: „Ich will
hinaufsteigen, auf Wolkenhöhen dem Höchsten mich gleichmachen.“ Ich las einmal,
daß der Name „Luzifer“ (Lichtträger, Lichtbringer)
auf diese Jesajastelle und auf eine Stelle im Lukas-
Evangelium (Lukas 10,18) zurückzuführen sei. Jesus sagt in diesem Lukas-Text:
„Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
In der heutigen Fernseh-Talkshow von Pfarrer Fliege ging es um
Nahtod-Erlebnisse. Ich habe mich bereits in den vergangenen Monaten einmal über
das Thema geäußert. Auch weil ich in einem ähnlichen Erlebnis nicht einfach nur
einen dunklen Tunnel erlebte, sondern - bevor ich von weit her Licht kommen sah
- zuerst eine ganz und gar nicht harmlose Erprobung (Entscheidung)
durchzustehen hatte. Eine Frau in der Sendung (11. Dezember 2002, s. Buch „Vom
Sauerteig“ S.125) betonte, daß sie bei einem
Rückblick sah, daß sie sich ganz mit sich im Reinen
sah. Pfarrer Fliege deutete das als Läuterung.
Für mich ist wichtig festzuhalten: Niemand, der das Sterben ganz durchstand,
kam zurück. Man kann nicht sagen, daß die Nahtod-
Erlebnisse wirklich mitteilen, was weiter geschieht. Wenn gesagt wurde, es
würde Raum und Zeit überwunden, dann muß man dazu
sagen, daß dies schon in ganz normalen Träumen der
Fall sein kann. Ich möchte beim Sterben - so gut es geht - nüchtern und wachsam
sein. Ich will gerüstet sein, bis zuletzt listigen Attacken des Feindes zu
widerstehen, ohne solche schon erst zu erwarten. Vor allem will ich Signale von
Gott nicht versäumen.
Als Jesus die Worte „wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt“
seinen Jüngern sagte, war er mitten in Todesangst. Das warnt mich vor
euphorischer Passivität beim Sterben. Licht ist nicht gleich Licht. Ich möchte
nicht von noch so wohligem Licht getäuscht werden.
Ich erinnere an die Aussage eines Mannes im Radio, er äußerte sich zu den
vielen Veröffentlichungen und Meinungen zu diesem Thema so: „Man wird um den
Ernst dieser Stunde betrogen.“ („Vom Sauerteig“ S. 126)
Was immer Menschen an Religiösem tun und erleben. An einem Kriterium
entscheidet sich alles. Jesus sagt es so: „Wenn jemand nicht von neuem (von
oben) geboren wird, kann er das Reich Gottes (die Königsherrschaft) nicht
sehen.“ Es ist nicht leicht zu begreifen, was darunter zu verstehen ist.
Ich hörte einmal, wie ein kath. Bischof lobend über die ev. Seite sagte, sie
sei „berechenbar“ geworden. Ich halte dem entgegen, was Jesus in Joh. 3,7
sagte: „Wundere dich nicht, daß ich dir sage: Ihr müßt von neuem geboren werden. Der Wind weht wo er will und
du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So
ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ Ich weiß, daß
ich nur sehr wenig über die Wiedergeburt im Sinne Jesu geschrieben habe. Ich
möchte aber mitteilen, daß es nicht einfach das ist,
was ein Christ nach der Lehre der Kirche zu tun hat. Es muß
redlich neu gehorcht werden und gelernt werden. Die Hinwendung zur Welt ist es
nicht einfach. Eher trifft zu, was Jesus vom Barmherzigen Samariter sagte. Der
nahm geistesgegenwärtig die ihm von Gott zugedachte aktuelle Herausforderung
an. Er ließ sich sozusagen gefallen, was gerade dran war. Nicht immer ist es so
klar erkennbar wie in diesem Fall. Es wird nüchterne Wachsamkeit gebraucht, um
im rechten Moment das Anerzogene zu verlassen, um sich das gefallen zu lassen,
was gerade spürbar von Gott angeboten und erwartet wird.
Es geht nicht darum, das Anerzogene herabzusetzen. Es geht aber darum, daß das Anerzogene so beherrschend wird, daß es Gottes Weisung verdrängt. Als ich vor Jahren betroffen
im Alten Testament las, daß Gott über einen Propheten
sinngemäß sagte: Was das Volk und auch die Führer ihm anbieten, das sei „lauter
angelerntes Zeug“. Ich wußte, daß
es Phasen in meinem Leben gab, in denen dieser Vorwurf auf mich zutraf. Im Lauf
der Jahre sah ich ein: Was mir wirklich leid tun muß ist folgendes: Durch das Angelernte lernte ich zwar
gehorsam und konsequent zu sein, aber diese erlernten Haltungen übertrug ich zu
zögerlich auf das wahrhaft Neue, Lebendige. Wann immer mir das dann doch immer
öfter gelang, machte es mich froh. Das Frühere bekam so nachträglich doch noch
Sinn. Ich danke Gott, daß er mir die lange Lern- und
Lebenszeit schenkt.
21. Dezember 2012
Der Mord am guten Ruf (an der Ehre!) Gottes hat
Methode. Keine noch so traditionell abgesicherte Christlichkeit kann letztlich
darüber hinwegtäuschen, daß in Wirklichkeit Menschen
ihresgleichen an Gottes Stelle setzen wollen. Ganz gleich, ob sich das hinter
dem Ruf versteckt: „Wir wollen ganz wie andere Völker einen König haben.“ (1. Samuel)
oder ob sie sagen (oder durch ihr Tun belegen) „Wir haben keinen anderen König
als den Kaiser.“ (Joh.19,15) oder ob sie dem Papst unbedingten Gehorsam geloben
(aus dem Buch „Vom Sauerteig“ S.175).
Lukas 22,25: „Er aber sprach zu ihnen: Die Könige (die Herrscher) herrschen
über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber
nicht so. Sondern, der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende
wie der Diener.“
Schneller als man denkt ist echtes Dienen gefährdet und kippt doch noch in
Herrenmensch-Art. Ich lernte, daß echtes Gegensteuern
gegen diese Versuchung zu tun mit dem ernsten Willen, daß
Gottes Anteil auch wirklich ihm gegönnt ist. (Buch „Vom Sauerteig“ S.177)
Ich erlebte einmal sehr deutlich, wie Furcht vor Menschen mich hinderte,
rechtzeitig die Polizei zu alarmieren, nämlich als Schreie aus relativ großer
Entfernung doch sehr deutlich nach Hilferuf klangen.
Ich war ratlos, was ich tun sollte. Ich zögerte wegen der Bedenken, was in dem
Fall, daß alles nicht so schlimm war, danach wieder
an Verleumdungen und Spott auf mich zukommt. Bei meinem Zögern hatte ich das
vor Augen, was sich am Vorabend des 11. September 2001 in unserer Wohnanlage
ereignete. Damals bemerkte jemand anderes aus der Familie vom Balkon aus Qualm,
der aus einer Wohnung zu kommen schien. Ich wurde hinzugerufen und es war klar,
das war dichter Rauch. Ich fand es nicht richtig, sich erst noch weiter über
die Herkunft des Qualms zu vergewissern, sondern alarmierte unverzüglich die
Feuerwehr. Nach dem Alarmieren der Feuerwehr ging ich sofort wieder auf den
Balkon hinaus, während andere von unten nach der Quelle des Qualms suchten.
Doch zu diesem Zeitpunkt war bereits nichts mehr zu sehen. Der Rauch mußte regelrecht vom Wind um die Ecke geweht worden sein.
Seine Herkunft blieb ungeklärt. Wir wollten den alarmierten Löschzug wieder
zurückrufen, aber es nahm alles schon seinen Gang. Erst nachdem sich die
Feuerwehr vergewissert hatte, daß keine Gefahr
bestand, fuhr sie zurück. An diesem Abend mußte ich Bemerkungen
im Haus hören, die mich trafen. Dies wurde dadurch verstärkt, daß wenige Tage zuvor die Feuerwehr wirklich einen Brand
(ausgehend von einer Spülmaschine) in der Wohnung direkt über uns unter
Kontrolle bringen mußte. Als ich den Satz im Hausflur
hören mußte: „Ja, das war ja auch ein richtiger
Brand“, da dachte ich: Ich stehe als hysterische Frau da, die dem Haus Schande
bringt.
Das am Vortag Erlebte und einen Brand in der Schule unserer Kinder und weitere
reale Erlebnisse mit Bränden (u. a. einem großen Brand auf dem elterlichen Hof
und Höfen ringsum), das schilderte ich am 11. September 2001 in einem langen
Brief. Ich hatte in jeder freien Minute daran geschrieben. Als ich dann am
Nachmittag des 11. September eine Pause machte und den Fernseher einschaltete,
war zuerst noch die Rede vom Unerhörten der ersten Attacke. Dann wurde ich
Zeuge, wie das zweite Flugzeug auf den zweiten Turm prallte (World Trade
Center, New York).
Nun noch einmal zurück zu meinem Schuldigwerden aus Angst an dem Abend, als ich
die Schreie hörte. Es war wohl die Summe der erlebten Verachtung für die
fälligen Einsätze, die mich vom Alarmieren der Polizei abhielt. Es ging um
dieselbe Menschenfurcht, die auch Petrus zu schaffen gemacht hatte (sogar nach
Pfingsten). Nach dem Vorfall war ich selbst über meine Feigheit erschrocken,
denn gerade während meiner neunjährigen Arbeit in der Schule hatte ich ein
hilfreiches Training gegen die Furcht vor Menschen durchgemacht. Ich hoffte
natürlich, daß nichts Schlimmes passiert war, aber ich
fürchtete mich auch nach der ersten Verwirrung nach Aufhören des Schreiens die
Polizei anzurufen, denn die würden dann ja erst recht über mich lachen. Auf
einmal wußte ich: Wenn ich auch nur eine Sekunde an
Gott selbst gedacht hätte, wäre mir das nicht passiert. Ich wußte:
Auch wenn alles gut ausging, ich war nicht besser als die Leute, an deren Haus
ich oft vorbei mußte und von denen bekannt wurde, daß sie die Schreie der im Sommer 1988 oder1989 ermordeten
Manuela Chiodo hörten, als das Mädchen von seinem
Mörder „abgeholt“ wurde. Die Leute taten nichts und ich tat nichts. Als ich
später unserem Sohn sagte, was mir damals durch den Kopf schoß,
war ich froh, daß er mich nicht entlastete, sondern
betroffen zurückfragte. Als ich sagte, daß ich mich
auch dadurch beruhigte, daß Stimmen und auch Lachen
zu hören war, erwiderte er: „Du weißt doch, daß
mitten in einer teilnahmslosen Menschenmenge Schlimmes passieren kann.“
Ich schrieb am11. September 2001 nicht nur über Erlebnisse mit Bränden, sondern
auch über eine ganz andere Art von Brand, nämlich das Begehren (die schiere
Gier) am Leben anderer unzulässig teilnehmen zu wollen. Es ist nicht immer
leicht, das sinnvolle Interesse an meinem Nächsten zu unterscheiden vom
verbotenen Begehren. Und es ist nicht immer leicht, den Unterschied zwischen
dienlicher Verschlossenheit und rechtzeitigem dienlichen Mitteilen zu erfassen.
Ich habe zum Beispiel in einigen Briefen mitgeteilt, wie offensichtlich eigenes
Leid mit dem Leid anderer zusammenhängt, daß es auf
diesem Gebiet eine von Gott gewollte Solidarität gibt. Das gilt auch für den
Kampf gegen das Leid. Ich versuchte in diesen Briefen zu belegen, daß Gott führend entscheidet, wer dabei mein Nächster ist
oder zu welcher Gruppe der Leidenden ich gehöre. Ich nenne hier ein einziges
aus einer ganzen Latte von Beispielen: Ich erfuhr kurz vor einer Zuspitzung
persönlicher gesundheitlicher Nöte über das Fernsehen, daß
der einzige Friedhof, den ich während meiner ersten Schwangerschaft aufsuchte
(erstmalig und nur einmal), nämlich der Friedhof in Waltrop, später eine
Erinnerungstafel erhielt, daß da nämlich die
verstorbenen und verhungerten Säuglinge von Hitlers Zwangsarbeiterinnen
beerdigt liegen. Mein Mann, der 1943 nahe Waltrop geboren wurde, magerte als
Baby bis auf Haut und Knochen ab, weil sein Magen die Nahrung nicht behielt.
Jetzt muß ich noch nachträglich eine Auffälligkeit
des 10. Sept. 2001 mitteilen: Es war Abendzeit, in der laut Absprache unsere
Tochter von einer Leistenbruchoperation heimkommen sollte. Sie selbst hörte
über den Funk des Krankenwagens, der sie nach Hause brachte, daß ein Brand in unserem Haus sei (es handelte sich um
meinen Fehlalarm). Unsere Tochter sorgte sich um mich wegen meiner Behinderung.
Die Leute des Krankentransporters schalteten Blaulicht ein für den Fall, daß ihre Hilfe im Brandfall gebraucht würde. Ich sorgte
mich um unsere Tochter, weil sie laut Absprache früher kommen sollte, und sie
sorgte sich um mich. Der Feueralarm brachte elementare Gegenseitigkeit zu Tage.
22. Dezember 2012
Es gilt: Gott verpflichtet keineswegs jeden für alles. Es ist Ungehorsam, sich
in erster Linie nach den großen verkündeten Maximen zu richten und Gottes
aktuelle Schwerpunkte in den einzelnen Lebensabschnitten gar nicht wahrzunehmen
(Buch „Vom Sauerteig“ S.19). Ich weiß, daß mein
Briefschreiben auch Elemente einer Flucht haben kann (Buch „Vom Sauerteig“ S.
202). Flucht vor einer bequemen Anpassung.
Rechtzeitiges Ein- und Aussteigen gehört zu meinem Leben. Daß
die Erwartungen Gottes im Lauf des Lebens deutlicher werden, geht zum Beispiel
aus Jesu Wort zu Petrus hervor: „Als du jung warst, gingst du hin, wohin du
wolltest. Wenn du aber älter wirst, wird dich ein anderer gürten…“ Wer
eigenmächtige Wege (und Engagements) sucht, darf sich nicht wundern, der sich verselbständigenden
Eigenmächtigkeit ausgeliefert zu sein.
Buch „Vom Sauerteig“ S.203: Ich sehe die Rettung nicht in einem großartigen
Gottesbild, sondern in der Beziehung zum Hirten, zu seiner Stimme. Ich drückte
aus, daß dem Vater im Himmel der Sohn zu schade ist
für die ihm so zugebilligte Statistenrolle. Das schrieb ich am Vorabend der
Tschernobyl-Katastrophe (25. April 1986) zu der ZDF-Sendung „Kontakte“ nach
Mainz.
Aus dem Buch „Vom Sauerteig“, 14.Januar 2003, Seite 221: Gestern hörte ich
einen Landshuter Arzt, der vielen Kindern in Afrika durch seine chirurgischen
Dienste geholfen hat, im Fernsehen sagen, daß er ohne
seinen Glauben an Gott seine Einsätze nicht hätte erbringen können. Er nannte
auch den Grund, warum er nicht in die Kirche gehe: Weil er sich dort Gott nicht
nahe fühlt. Als ich hörte, daß vom „ ursprünglichen
Glauben“ gesprochen wurde, dachte ich an die Zeit (es waren die 68er Jahre
während meines Studiums), in der auch ich bewundernd und fast neidisch an
einigen orthodoxen Feiern teilnahm. Heute bin ich jedoch froh, nicht oft bei
diesem archaischen (ich erlaube mir zu sagen: diesem unbeschnittenen)
Fest gewesen zu sein. Es hätte ja der Sinnenrausch (die Gewalt der Rituale) zu
einer eingefleischten Sucht werden können. Bestimmt tue ich mit meinem Urteil
so manchem Menschen Unrecht, einem Menschen, der trotz allem ein beschnittenes
Herz hat. Ich vermute halt, daß bei dem Kult um
Bilder und die Theologie darüber (Gott sei real in dem Bild) und daß beim feierlichen, langen Herumtragen des Buchs der
Inhalt zu kurz kommt.
Gott alleine kennt das wirklich ihm selbst gegönnte Interesse, und er weiß
auch, wer schuldlos oder mit geringer Schuld in diese religiös unbeschnittenen Höhenkulte kam. Das kann aber nicht heißen,
daß ich fällige Fragen und Mahnungen brav-tolerant
unterlassen darf. Hat wohl einer aus dieser Sinnesrausch- und Festwohlfühl-
Gemeinde redlich danach gefragt, ob Gott sich in dieser Gemeinschaft so
wohlfühlt, daß er anwesend sein will? Warum weiß
keiner der ach so studierten Leute, daß Gott nach
einem bestimmten Maß des Ungehorsams der Menschen (damals, als sein Volk durch
die Wüste hin zum Gelobten Land zog) so schwer verletzt war, daß er die Nähe der Ungehorsamen meiden mußte.
Er zog aus dem Lager aus, die Begegnung mit Mose fand dann außerhalb des Lagers
statt.
Ich weiß, daß die sehr Rechtgläubigen (die überaus Bescheidwissenden im Judentum und im Christentum) sehr
stolz auf ihre spezifische Spiritualität sind. Aber sie wollen nicht sehen, daß hauptsächlich der natürliche Sog (das unbeschnittene Herz) der eigensinnigen religiösen
Strebungen ihre Spiritualität ausmacht. Warum wird nicht erfaßt,
daß dies oft genug eine elegante Fortsetzung dessen
ist, was in der Heilsgeschichte immer wieder der Gott verhaßte Höhenkult genannt wird? Ich frage: Wo hat
Jesus auch nur einmal solch vergötzte Spiritualitätsformen vorgelebt? Warum
wird seine eindringliche Forderung nach Wachsamkeit und Nüchternheit einfach
übergangen? Sind nicht so manche Sinnesrausch- Festveranstaltungen das, was er
von schlechten Knechten sagt, nämlich, daß sie bei
Zechgelagen sind? Das gilt auch dort, wo es anscheinend nüchtern zugeht, weil
da nur ein anderes Rauschmittel, nämlich der eigenmächtige Intellekt die
Zechgelage tränkt.
Habakuk 2,3: „Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine
Ruhe in seinem Herzen haben, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben
leben.“ Der Gerechte wird bewußt veranstalteten Sinnesräuschen aus dem Weg gehen, deswegen
aber noch lange nicht ohne intensive Gefühle leben. Wer sein Hauptaugenmerk auf
das richtet, was die traditionelle Spiritualität fordert, wird zu den Treulosen
gezählt werden, denn die aktuelle Absicht des lebendigen Gottes wird die
Ahnentreue stören, und das wollen die Anbeter der Väterspiritualität nun mal
ganz und gar nicht.
23 Dezember 2012
Aus dem Buch „Vom Sauerteig“ S. 238: Ich war einmal reichlich entsetzt, daß ein Arzt die Verschlechterung des Zustands eines
Schwerkranken allein durch die auffallende Schwächung der Stimme nicht merkte.
Jahre später kam ich wegen einer ernsten Erkrankung ins Krankenhaus. Dort sagte
mir ein Arzt, der zuerst schweigend beim Visitentroß dabeigewesen war, mich dann aber alleine antraf, spottend
und belustigt lachend, daß er sich am Anfang schon
sehr gewundert habe, mit welch jämmerlich dünner Stimme ich gesprochen habe.
Worüber sich so ein Arzt belustigt Gedanken macht. Und was so einem Arzt
überhaupt nicht auffällt.
Eine Freundin meiner Jugend mußte früh sterben, weil
der Arzt nach einem Sturz auf der Treppe den Ernst ihrer Lage völlig verkannte.
Man glaubte den Zimmernachbarinnen, daß die Frau
hysterisch sei. Diese „Kolleginnen“ sorgten dafür, daß
die Todkranke in ein Einzelzimmer geschoben wurde. Am Morgen wunderte man sich,
wie hohes Fieber die Patientin hatte und wie schnell sie tot war.
Aus dem Buch „Vom Sauerteig“ S. 244: Durch das Fernsehen bekam ich in den
letzten Tagen Einblicke in die Einführungsfeier eines Bischofs. Ich schaltete
ein, als eine evangelische Bischöfin lobend vom neuen kath. Bischof sagte, er
habe spätestens durch seine Predigt gezeigt, daß er
den Anforderungen seines Vorgängers gerecht wird. Ich verstehe ja den Trend,
einem neuen Anfänger Mut zu machen. Aber als ich kürzlich in BR alpha einem Gespräch zwischen Kardinal Lehmann und einem
Experten zuhörte, bedauerte ich, daß es in den
Kirchen soviel „auf der Stelle treten“ gibt. Nun lese
ich im Buch auf S. 245 die Probleme von notwendiger Gemeinschaft und von zuviel Gemeinschaft. Von einer Klosterfrau, deren Zeit, in
der sie nicht arbeitete, stark von der religiösen Gemeinschaft bestimmt war,
hörte ich, welch große Not es für sie wurde, daß ihr
die Zeit der Ruhe fehlt. Als ihre Not sich zuspitzte, sagte sie: „Mein größter
Wunsch ist, wenigstens einmal ausschlafen zu dürfen.“ Ich dachte damals: Wäre
ich an ihrer Stelle, ich wäre auch so runtergekommen.
24.12.2012
Aus dem Buch „Vom Sauerteig“ S 245: Ich stieß damals (28. Januar 2003) etwa zur
Halbzeit auf die Fernseh- Talkshow von Fliege. Ein Philosoph (oder ein
Liedermacher) berichtete, daß er nach seinen vielen
religiösen Wegen wieder zurück zur
evangelischen Heimat (ev. Kirche ) fand. Es ist wahr:
Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Auch das Quantum an
dienlicher Gemeinschafts-Bedürftigkeit ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Aber Gott erwartet Entwicklungsschritte vom Menschen selbst hin zur wahren
Gemeinschaft mit ihm selbst. Die große Nachricht (heute in der Fliege-Talkshow
gehört), daß Menschen in religiösen Gemeinschaften
glücklicher sind und älter werden, beeindruckt mich nicht. Ich hörte kürzlich
auch, daß Zuschauer von Seifenopern glücklicher seien
und älter werden als die, die solches ablehnen.
Ich möchte doch daran erinnern, daß
Jesus das Verlassen des Früheren
forderte und dabei sich nicht scheut, warnend an die Frau des Lot zu erinnern (Luk.17,32).
Abraham sollte bleibend das Bisherige verlassen. Ich schrieb einmal über dieses
Wegziehen und auch darüber, wie auch Abraham und Sara in diesem Gehorsam
erprobt wurden. Es kam mir ein merkwürdiger Zufall zu Hilfe. Ich las oder
schrieb gerade die Schriftstelle, wo Abraham in der Fremde auf Menschen seiner
Heimat traf und erfuhr, wie dort (in der Heimat) das Leben weiterging, wer wen
heiratete und wie viele Kinder sie hatten (Genesis 22,20 ff). Das geschah zu
einer Zeit, als Sara schon älter war, und noch kein Erbe da war. Ich las
gerade, was Abraham über seine Cousine Milka erfuhr, als vom Nebenraum
folgender Werbespot zu Hören war: „Milka, die
zarteste Versuchung seit…“.
Ich will am Ende meines Lebens sagen können: Was mir
aufgetragen wurde, habe ich vollbracht. Wenn ich das sagen darf, interessiert
mich nicht sehr die Zahl der Lebenstage. Und ich bin sicher, daß ich schon zu Lebzeiten nicht wenig Erfüllung erlebte.
Ob andere mich dann als glücklichen Menschen bezeichnen, interessiert mich dann
auch recht wenig.
Ich möchte noch einmal Abraham als Beispiel durchgestandener
Erprobung nennen. Man stelle sich die vielen Jahre vor, in denen jede größere
religiöse Gemeinschaft auf ihn eingeredet hätte, das, was er da von Gott sagte,
könne gar nicht stimmen, weil das Versprochene schon vom Alter her gar keine
Aussicht hat.
Als ich vergangene Woche einen Brief von Ende Januar 2000
vor Augen hatte, wollte ich zunächst ein darin genanntes Ereignis nicht erneut
berichten, aber nach den neuerlichen öffentlichen Betonungen der religiösen
größeren Gemeinschaft tat ich es doch. Es geschah entweder in der zweiten Jahreshälfte von 1988
oder in der ersten Jahreshälfte von 1989, daß ich auf
dem Weg zur Schule an einer großen Kreuzung einen auffallend tief fliegenden Schwan sah. So etwas hatte
ich bisher nie mitten in der Stadt gesehen. In der Schule mußte
ich eine Schulaufgabe im Fach Religion zurückgeben. Eine Arbeit hatte mich sehr
betroffen gemacht. Ich hatte den Eifer der Schülerin nicht übersehen und ihr
eine Eins gegeben, auch weil junge Leute auch ein Recht auf Irrtum haben. Aber
ich drückte aus, daß so kaum Weiterentwicklung
gelingt.
Von Jesus ist bekannt, daß er das
Gebet im eigenen Zimmer (mit verschlossener Tür) herausstellte. Es war wirklich
extrem, was in der Schulaufgabe stand. Offensichtlich übernahm die Schülerin,
was der Pfarrer immer wieder seiner Gemeinde sagte: „Alle im Kreis … niemand
darf aus dem Kreis herausfallen.“
Kurz darauf stand dann eine Meldung von dem betreffenden Tag
in der Zeitung: In einem Stadtgewässer war ein Schwan beobachtet worden, der
unaufhörlich im Kreis schwamm. Man stellte fest, daß
er sich an einer Stromfernleitung am Kopf verletzt haben mußte.
28 Dezember 2012
Ich zitiere nun Ezechiel 28,18, eine Stelle, die mir im Februar 2000 gar nicht
auffiel - ich zitierte damals ja nur bis Ezechiel 28,17 - und deren Bezug zum
Traum ich erst heute erfaßte („Vom Sauerteig…“
S.237). In dem Traum, den ich etwa 1988 erlebte, sah ich eine rauschend
inszenierte Prozession in der französischen Stadt Cannes. Aus einem offenen
Volkswagen ragte eine hohe Lourdes-Madonna. Jetzt das Zitat: „Durch die Menge
deiner Sünde, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer
entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat
dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.“ Solche
Zufälle wird der Feind wohl nicht nachäffen, sie sind ihm nicht augenfällig
genug. Ich aber wußte, wie sehr die Schrift gegen den
Himmelsköniginnen-Kult ist. Das Herausragendste der
Prozession war die Madonna von Lourdes. Das blieb auch so, als sie nur noch ein
aufragender großer grauer Aschenberg war. Urplötzlich ging alles in Asche über.
Diesen Traum hatte ich kurz vor einer Katastrophenmeldung aus Lateinamerika: Vor
einer geplanten Prozession hatte man Feuerwerkskörper bereitgestellt und diese
explodierten (Buch S. 237).
Ich hörte einmal jemanden Folgendes sagen: Es gibt regionales Geschehen, bei
dem sich eine große Menschenmenge (oder eine Gruppe) verschuldet, sodaß Kostbares verdorben wird. Jemand aus meiner Familie
hörte einmal im Traum: Die deutsche Stahlindustrie mißbrauchte
ihre Möglichkeiten für Hitlers Kriegswaffen. Dabei hätte genau dieser
Industriezweig der Stolz Deutschlands sein sollen.
28. Dezember 2012
Aus meinem Buch „Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“ entnehme ich
Gedanken, die mir jetzt mitten im Alltagsgeschehen nicht einfach zufliegen. Ich
versuche, das, was mir auch noch im
Alltag wichtig erscheint, festzuhalten und aufzuschreiben. Wenn ich nicht
zugeschlossen bin für Einsicht, für redliches Erfassen der Wahrheit, taucht
immer wieder eine Frage auf: Darf ich als erwachsener mündiger Mensch das, was
das Gesetz und die Propheten und die Zeugen der Lehre Jesu mitteilten, gegen
das, was sich religiöse Menschen-Gehirne zurechtlegten, austauschen? So wie
mein früher Entschluß: Durch Sündigen
(schwerwiegendes Fehlverhalten) werde
ich das Heil meiner Seele nicht gefährden. So sage ich jetzt, von mir wird
niemand im Glauben an Menschenwünsche gestärkt. Von Herodes weiß man, daß er gerne einmal Jesus gesehen hätte. Auch beim
religiösen Hof blieb Jesus beim: „Ihr,…“, also gleich die ganze Brut
ansprechend. Obwohl es welche gab, die ihm glaubten (aber sie liebten das Angesehensein von Menschen mehr als das Angesehensein
von Gott).
29. Dezember 2012
Jesus beruft sich einmal darauf, daß Mose von ihm sprach. Jesus geht soweit, zu sagen: Wenn
ihr Mose nicht glaubt (diesem Wegbereiter), dann glaubt ihr auch mir nicht.
Jesus erfüllt das Gesetz, aber er erklärt frühere Lernstufen für beendet. Es
ist mit Jesus eine andere Zeit angebrochen. Und kein Mensch kann Jesus auf die
Stufen der Apostelgeschichte oder auf die Apostelbriefe festlegen. Und doch ist
auch da, wie beim Zug durch die Wüste, Gültiges, Prophetisches geschehen: Erst
am jüngsten Tag wird alles Begonnene die ganze Erfüllung, die ganze Vollendung
haben. Ich werde aus 5 Mose 1 DIE Gefahr nennnen:
Sich kurz vor dem Ziel von der Schwierigkeit, die das menschliche Auge vor sich
hat, entmutigen zu lassen. Und alles zu vergessen, was Gott bereits bisher an
Hilfe, an unerhörter Hilfe, in wesentlichen Gefahren-Momenten einem zukommen
ließ. Ich werde Zitate aus 5 Mose1 bringen, um Parallelen anzuzeigen. Auch um
die Ähnlichkeiten mit heutigen Laien und Führermeinungen deutlich zu machen.
Jesus spricht schon zu Lebzeiten von den
gespaltenen Zungen und von gespaltenen Herzen. „Sie liebten das Angesehensein von Menschen mehr als das Angesehensein
von Gott.“ Jesus sagt seinen Jüngern voraus, daß sie
wie ihr Herr verfolgt werden. Eine ganz gemeine Verfolgung und Herausforderung
ist es, wenn jeder Einsatz zerrinnt und regelrecht elegant gewalttätig
verächtlich gemacht wird. Inzwischen ist es so, daß
ich weiß: Wenn ein Glaubenszeugnis wahr ist, aber nicht zur gerade gängigen
Szenen-Ideologie paßt, wird der redliche Zeuge mit
aller Gewalt totgeschwiegen. Wenn er nicht gar als „von Sinnen“ behandelt wird.
Allereinfachster Anstand wird nicht gewährt (aus dem Buch „Sich öffnen für die
Wahrheit und das Licht, Seite 1-4).
30. Dezember 2012
Jesaja 44 zeigt beispielhaft den Trend, die Versuchung des Menschen „zurück zu
Heidnischem“, zurück zum trotzigen Ritual, zum Fremdgehen. Nun nenne ich „ganz,
ganz harmlose“ aktuelle Beispiele: In einer kirchlichen Fernsehsendung („Stationen“)
wird eine Wallfahrt beschrieben. Wie so oft werden solche Darbietungen mit
verbotenem Aberglauben aufgepeppt. Eine Frau zeigt stolz ein neu erworbenes
Medaillon, das soll dafür sorgen, daß ihr nichts
passiert. Und die Menschen erfahren, daß man dreimal
im Leben diese beschwerliche Wallfahrt machen muß.
Dann ist einem das Paradies sicher. Ach, wie goldig ist doch dieser (und
andere) „interessante Hinweis“. Man kann ja so tun, als stünden alle darüber.
Und was ist mit den ganz und gar nicht Unmündigen, die doch belegen, wie sehr sie an ihren frechen Ablaßsitten hängen?
Es wurde gesagt, der Papst habe seit einiger Zeit den Predigtrend,
die Angst vor Gott zu nehmen. Ich gehöre zwar zum einfachen Volk, aber falsch
vereinfachende Lösungen sind mir absolut zuwider. Ein Hirte hätte die Pflicht
in diesem Zusammenhang darauf zu achten, daß die
heilsame, allezeit wieder hilfreiche Gottesfurcht nicht verlorengeht. Gott
zeigt über das Leben und über die
Schrift: Die vereinfachenden, irreführenden Predigertricks bringen Unheil und
verwirrende Gedanken.
In meinem Leben brauchte ich zumindest einmal das, was die Schrift
„Gottesschrecken“ nennt, um für das Fällige aufzuwachen.
Zum Papstslogan „Gott nimmt dir nichts, er gibt dir alles“ zitiere ich meine
Aussage im Internet vom 29.9.1999: Wenn es mir zuerst um Gottes Absicht geht,
dann kommen Menschen gerade nicht zu kurz. Und ich erinnere an das Gebet eines
biblischen Menschen (Laitiel, Sprüche1): Er bittet
Gott, daß er nicht zuviel
und nicht zuwenig für sein Leben habe, damit er nicht
in Versuchung kommt, sich an Gott zu vergreifen. Hier ist es eine Antwort auf
die Papstausage „Gott nimmt dir nichts, er gibt dir
alles.“ Soweit die Zitate aus dem Buch „Sich öffnen für die Wahrheit und das
Licht“, Seite 3-6.
1. Januar 2013
Dem oben genannten Buch entnehme ich meine Kritik an der
Papst-Marienfrömmigkeit. Ich hörte einen Teil der Predigt vom 11.9.2006. Es
fiel mir auf, daß er betont rät zu Maria zu kommen
und sich ihr anzuvertrauen. Maria wird es vor Gott bringen und dann soll alles
dem Willen Gottes überlassen werden. Das alles erinnert an Filmgeschichten, wo
ein Neffe einen besonderen Bezug zu einer Tante hat und oft vor dem Vater Angst
hat.
Mehrfach betont der Papst, es gehe
nicht um unseren Willen, sondern um Gottes Willen. Noch einmal muß ich die innere Taubheit ansprechen. Weiß der Papst
wirklich was es heißt, rechtzeitig vom eigenen Vorhaben (Willen) loszulassen?
Dazu gehört doch die redliche Bereitschaft zu hören und zu erfassen, wo man
sich z.B. vom üblichen Väterdenken (Clandenken) lossagen muß.
Dass Maria sich an die Spitze des Nazaret-Clans
stellen ließ, um Jesus als „von Sinnen“ (verrückt) heimzuholen, das zeugt von
einer zumindest zeitweise schweren inneren Taubheit Marias. Daß
Maria in keinem Auferstehungsbericht genannt wird, das ist ein Hinweis darauf, daß Maria ihrem Sohn so weh getan
hat wie vielleicht sonst kein Mensch. Und daß diese
Begebenheit die Macher des Dogmas von der Sündenlosigkeit Marias überhaupt
nicht berührte, ist ein Beleg erschreckender Gehörlosigkeit.
Jesus hat im Kreis seiner Jünger seine Mutter alles andere als hochgespielt.
Wie kommt der Papst zu der Behauptung, Maria habe das Gebet der Apostel,
einiger Frauen und der Brüder Jesu „angeführt“? (Apostelgeschichte 1,12-14)
Solche Formulierungen lassen an primitive Vetternwirtschaft erinnern. Will man
etwa mithilfe der Bevorzugung von Maria das schlechte Gewissen gegenüber den
vielen, vielen Frauen beruhigen?
Im Deutschlandfunk wurde eine Legende erzählt, die den Menschentrend belegt:
Maria kann wirklich alles vorweisen, was die Ehre und Sonderstellung von
Christus ausmacht. In dieser Legende wurde Joachim, dem Vater Marias, von einem
Engel die Geburt Marias angekündigt.
Meine Mutter starb früh und ich sah in dem „Gnadenbild“ vom Wallfahrtsort Maria
Ehrenberg überraschende Ähnlichkeit mit meiner Mutter, deswegen ist mir der
Wunsch, am liebsten zu meiner Mutter zu beten, nicht fremd. Als ich im Alten
Testament die Warnung vor der Verehrung einer Himmelskönigin las (Jeremia 44)
und als ich las, Gott ist für den Menschen Vater und Mutter, lernte ich
zunehmend, das Mütterliche Gottes zu erfassen und zu lieben. Zu dieser
göttlichen Mutter gehe ich direkt, ohne daß Maria
vermitteln muß. Das zeugt von meinem Vertrauen.
Es gibt religiöse Kreise, die wollen
Gott die Ehre rauben, daß er alles in die Wege
leitete und weiterhin in der Hand hält. So greift man zu lächerlichen Tricks
der Vetternwirtschaft. („Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“, ab Seite
6)
Ich hörte im Radio eine Meinung, die
schon länger auch meine Meinung ist: In öffentlichen Diskussionen war und ist
man dem Islam gegenüber so vorsichtig, daß fällige
Wahrheiten gleich gar nicht mehr auf den Tisch kommen. Und nun dieser
Aufschrei: Wahr ist, die Christen haben auch viel Gewalt im Namen Gottes geübt.
Wahr ist aber auch, daß niemals ein Mensch sagen
kann, er habe den Aufruf dazu im Evangelium gelesen. Wahr ist auch, daß sogenannte Geistliche Gewalt grausame konkrete Folgen
haben kann. Das Unsaubere besteht im Fall der Sexualität darin, daß der Mensch zu unvernünftigem Tun angeleitet wird.
Zuwiderhandeln wird als Sünde ausgerufen und der verängstigte Mensch tut sich
und dem Partner(und seinen Kindern) viel Gewalt an. Ich bin Zeuge von Belegen.
(Seite 7)
Ein buntes Kirchenfenster stimmt mich nicht deswegen offen für ein Gebet, weil
religiöse Bildnisse auf diesem sind. Überrascht war ich aber doch, daß ich zufällig im Internetbrief am 14.1.99 einen Traum
beschrieb, bei dem das Gemisch heidnischer Tempel und Kirche eine Rolle spielt.
In einem solchen Gebäude versuchte ich im Traum zu beten. Wörtlich schrieb ich:
Da erfaßte ich die Gefahr in solchen Mischbauwerken
(Toleranz). Der Verfolger hatte genau in diesem Bauwerk Riesenmacht. Es wurde
mir geholfen (es kam Kraft, die zuerst nicht da war). Aus dem Machtbereich des
Mörders von Anbeginn konnte ich entfliehen. Kein noch so guter Kunstkenner kann
mich noch bewegen in diese Kulträume der Toleranz (von allem Möglichen)
mitzugehen. Der Dyonisos Zauber hat mit Maßlosigkeit
und mit unsauberem Schwulst zu tun. Im Traum erlebte ich eine Tempelkirche
(Gemisch von Christlichem und Heidnischen). Sie befand sich auf einem
Grundstück, das zum Hof eines Landwirts gehörte, dessen Großvater Dyonisos hieß. Nach dem Tod dieses Mannes wurde sein Name zum Hausnamen. Niemand sprach den Namen
richtig aus, alle sagten nur „Dienes“.
2. Januar 2013
Ich übernehme Aussagen aus meinem Buch
„Sich öffnen…“ Seite 8 ff. Gestern Abend diskutierten Pilosophen
und Literaten über die Romantik. Offensichtlich setzte man bestimmte Formen mit
Dionysischem gleich. Ich empfinde manche sakrale Kunst als vom Feind
beschmutzt. Dieses Sakrale soll die Aufmerksamkeit besetzen, dann sind die
Bürger befriedigt und beruhigt. So kann man sich dann wieder voll in die
Alltagsarbeit stürzen, man hatte ja mal was Religiöses erlebt.
Ich nenne aus 5 Mose1 die Gefahr: Sich kurz vor dem Ziel von
der Schwierigkeit, die das menschliche Auge vor sich hat, lähmen und entmutigen
zu lassen und alles zu vergessen, was Gott bereits bisher in wesentlichen Gefahren-Momenten
an Hilfe, an unerhörter Hilfe einem zukommen ließ (5 Mose 21,26). Aus dem Buch
„Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ Seite 3-6 werde ich jetzt Zitate
aus 5 Mose 1bringen, um Parallelen
aufzuzeigen. Gerade auch, um die Ähnlichkeiten mit heutigen Laien- und
Führermeinungen deutlich zu machen. Jesus spricht schon zu Lebzeiten von den
gespaltenen Menschen-(Glaubens-) Führern: „Ihr selbst geht nicht hinein (in das
vorläufig oft verborgene Königtum) und ihr hindert andere hineinzugehen. 5 Mose
12: „Ihr verdächtigt den Herrn und sagt zueinander: Worauf lassen wir uns ein,
unsere Kundschafter haben uns allen Mut
genommen. Sie haben uns berichtet, daß die Bewohner
dieser Länder (die Kinder dieser Welt) stärker und zahlreicher sind als wir.“
Christus bestand alle Erprobungen. Das Königtum Gottes sollte in den Herzen
seinen Anfang nehmen.
5 Mose 1,32: „Aber trotzdem hatte
niemand von euch Vertrauen in den Herrn unseren Gott.“ Als der Herr hörte, was
sie da sagten, versprach er, daß niemand von den „Muträubern“ das gute Land sehen darf außer dem einen
Kundschafter Kaleb.
Ich verwende jetzt Worte aus Mose 5 1
zur jetzigen Situation: Als der Herr hörte, was sie sich an Theologien und
Strukturen einfielen ließen, um Gott zu ersetzen und mißtrauisch
zu umgehen und ihn gleichzeitig frech vorzuführen ... Es wurde deutlich, was
Jesus aus den prophetischen Texten bereits damals zitierte: „Dieses Volk ehrt
mich nur mit den Lippen, sein Herz ist weit weg von mir.“ Und es erfüllt sich
die Schrift, daß Gott der Verhärtung der Herzen,
sowie dem Blindwerden und Taubwerden nachhilft.
BIS HIER
Ich hörte im Radio, daß ein guter Grundgedanke
„totgemacht“ wurde. Da ist eine Ahnung vom nicht rechtzeitigen Horchen, selbst
dort, wo „bloß“ etwas stehengelassen werden muß wie
es gerade ist. Es kommt bei Jesu Abschiedsworten deutlich dieser Gehorsam
durch, auch das Ja dazu, wirklich nur das ihm Aufgetragene, ohne Abstriche, zu
tun.
2. Januar 2013
Aus meinem Buch „Sich öffnen für…“ Seite
9 entnehme ich Wichtiges zum Thema Schwören: Wer betont den „Wertechristen“
fordert, der hat eine vorrangige Frage: Wie kann die Religion am besten dem
„Gemeinwesen“ untertan gemacht werden? Als ich eben (19.9.2007)diesen Satz zu
schreiben begann, heulte eine Sirene auf. Es war 11 Uhr und ich hoffte, es war
Probealarm. Ich sehe es trotzdem als alarmierendes Warnzeichen. Man bedenke
nur, was Jesus zum Eid sagte. Jetzt ist es inzwischen so, daß
jeder, der noch merkt, wie ernst es Jesus mit dem Verbot zu schwören ist und
deswegen nicht bereit ist, Gott zum Helfer für ein verbotenes Versprechen
auszurufen, verdächtigt wird, ein Ungläubiger zu sein.
Selbstverständlich lassen nicht wenige
wirklich wegen Unglaubens den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ weg. Daß aber sogar Geistliche(also christliche) Berufe - genau
wie die Kinder dieser Welt - diese Weisung ignorieren, das ist ein Ärgernis.
Es gibt die bedrängten Tage, die eine
deutliche Vorahnung für das sind, was auf uns zukommt. Die Mühe um
rechtzeitiges notwendiges Zusammenhelfen. Und die Mühe, das Ureigenste
auch selbst zu tun. Es gibt in der Schrift (Johannesoffenbarung) die
Voraussage, daß beim Abschlußkampf
im Heer derer, die zu Christus gehören, jeder weiß, was er tun muss und keiner
den anderen behindert.
Ich sehe in Bedrängnissen den Ernstfall
der Vorbereitung für das Sterben und den Abschlußkampf.
Es muß dann dicht daneben das, was vielschichtiger
ist als früher, auch entsprechend gehandhabt werden. Es müssen Gottes Maße
erlernt werden. Alles was in seinen Augen jetzt dran ist, muß
jetzt geschehen, sich durchsetzen, sonst fehlt es dann. Zwischenzeitliche
Selbstzweifel müssen ertragen werden, damit in jeder Hinsicht auch schwierige
Lernphasen angenommen werden. Es soll gerade auch das von Gott angenommen
werden, was bisher noch nicht erfaßt wurde. Es geht
mit zunehmendem Alter (Reife) im Menschen darum, störende, ärgerniserregende
Beziehungen aus dem Herzen hinauszuwerfen. Erwachsene Menschen müssen es rasch
genug wegstecken können, daß Beziehungen abkühlen,
dabei denke ich nicht an die Beziehung zwischen Mann und Frau oder Eltern und
Kinder, sondern solche, die schon längst nüchterner (sachbezogener) sein müßten. (Aus dem Buch „Sich öffnen für ...“ S. 10)
In Daniel 11,12 ist in einer Prophetie
von zwei „Königen“ die Rede, sie sind auf Bosheit bedacht, sie reden Lügen. Es
wird vom Herzen berichtet, das gegen den heiligen Bund gerichtet ist. Das
Augenmerk wird auf die gerichtet, die den heiligen Bund verlassen. Daniel
11,43: „Und diejenigen, die sich am Bund schuldig machen, wird er durch glatte
Worte zum Abfall verleiten.“ In einer anderen Übersetzung: „Er verbündet sich
mit denen im Volk, die ihren Glauben aufgegeben haben.“ Mir ging es darum, die
Lager aufzuzeigen. Es ist vorausgesagt, daß der Satan
und sein Anhang mit List und Tücke (auch mit erstaunlichen Zeichen) viele Menschen für sich gewinnen wird, d. h. auch
instrumentalisiert. Es wird Nüchternheit und Wachsamkeit gebraucht, um dem
Anhang des Satans nicht auf den Leim zu gehen.
Hosea
7,10: „Sie kehren nicht um zu mir, ihrem Gott, sie haben sich nicht an mich
gewandt.“ Sogar ein Bußgebet ist schnell ein Selbstgespräch. Selbst dort, wo
Umkehr gelang, die unsauberen Geister hinausgeworfenwurden,
kann bei fehlender Wachsamkeit urplötzlich alles schlimmer sein als zuvor. Die
unsauberen Geister besorgten sich Komplizen. Weil man auf Gottes Warnsignale
nicht einging, wird der Hausbesetzertruppe arglos Tür und Tor geöffnet.
Auffallend ist, wie Jesus die Umkehr betont. In Matthäus 4,13 wird Jesu
Botschaft so beschrieben: „Kehrt um! Gott will jetzt seine Herrschaft
aufrichten und sein Werk vollenden.“ An dieser Stelle sehe ich das Besondere
des NT. AT und NT gehören zusammen. Es ist Gottes Werk. Für mich wäre das AT
zur Falle geworden, wenn mir die Fortsetzung, Jesu Nachricht, nicht bekannt
gemacht worden wäre. Das eine braucht das andere.
Jetzt werde ich berichten, was auch zu
meiner Arbeit im Weinberg gehört, nämlich die Umkehr vom Verrat. Die obersten
Priester fanden es einst besser, daß Jesus stirbt,
das sei für das Volk nützlich. Die Jünger Jesu hörten später aus dem Wortlaut
dieses Urteils etwas anderes heraus, sozusagen das Eigentliche. Und doch werden
die Hohenpriester (auch spätere glaubensarme
Verantwortliche) zur rechten Zeit wegen ihrer Abwehrhaltung und wegen ihres
Boykotts zur Verantwortung gezogen. Es ist gut möglich, daß
das Volk dann weiß, was ihm vorenthalten wurde. Dringend notwendige Infos
kommen kaum zur Sprache. Ich frage mich jetzt: Wer hat mehr Schuld daran, daß Anstehendes und dringend notwendige Themen kaum im
Gespräch sind? Sind es die Führenden? Oder sind es die Geführten?
Ich finde für den jetzigen Stillstand eigentlich ein
trauriges Wort. Es ist Verrat.
In Matthäus 4,13 wird Jesu Botschaft so beschrieben: „Kehrt um! Gott will jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk
vollenden.“
So wie Jesus auf die Menschen zuging, wie er predigte, konnten Menschen ihn
verstehen. Er ließ den Menschen Zeit, zum Beispiel erklärte er viel durch
Gleichnisse. Jesus registrierte aber sehr wohl die fehlende Bereitschaft von
einem bestimmten Moment an mit zu gehen,
zu lernen und zu hören.
Er nannte die Städte, in denen er predigte, Wunder tat und heilte. Und er
nannte die fehlenden Früchte seiner Arbeit. Ich denke, viele der damals
lebenden Menschen überdenken ihr eigenes Leben und es wird manchen erschrecken,
wie leichtsinnig er mit Jesu Worten umging. Wie denkt er wohl über jetzige
Menschen, über Glaubende und Ungläubige? Vertane Chancen. Und was denkt er über
die Unfähigkeit umzukehren? Es gibt davor wohl einfach nur Unlust. Wenn man da
wenig oder gar nichts dagegensetzt, nimmt die
Liederlichkeit und dann das Unmoralische seinen Lauf. Und das Desinteresse für
Heiliges nimmt zu. Wie soll dabei Kennenlernen zwischen Gott und dem Menschen
erfolgen?
Ich wundere mich nicht, daß Jesus das “Werden wie die Kinder“ als unverzichtbare
Voraussetzung für Gottes Königtum ansah. Wenn ich beklage, daß
das lebenswichtige Thema Umkehr in den Gesprächen zwischen Christen weitgehend
fehlt, dann erinnere ich an Jesus. Er kam über konkretes Geschehen zum Kern
wertvoller Infos. Ich kam aber auch durch waches Lesen der Bibel zur Einsicht,
ich muß mich auf das kommende Ende bewußt vorbereiten. Im übrigen will ich jederzeit bereit sein, vor den
zurückkommenden Herrn hintreten zu können. Niemand kennt den Tag noch die
Stunde.
Gerade
in der zweiten Hälfte meines dritten Buches „Sich öffnen für die Wahrheit und
das Licht“ kommt mein Versuch durch, Ernst zu machen mit der Umkehr. Ich war
auch überrascht, wie tiefgehend in allen Evangelien die Umkehr gefordert wird.
Als ich Jesu Worte zur Umkehr abschrieb, kam es mir vor, als ginge es bei
diesen Worten um kostbare Edelsteine.
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„Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
ISBN 3-8267-5424-7
Cornelia Goethe Literaturverlag, 60314 Frankfurt a M
„Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-099-5
Machtwortverlag, 06847 Dessau
„Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-115-2
Machtwortverlag, 06847 Dessau