16.09.2013

 

In Psalm 88 wird deutlich, daß der Mensch beim Sterben (im Todeskampf) das Gespür für Gottes Nähe verlieren kann. Ich habe die Hoffnung, daß dann, wenn das Bündnis zwischen Gott und dem Menschen lebt, zwar das Gespür für Gottes Nähe verloren gehen kann, Gott aber doch nahe bleibt. Es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich wenig oder sogar keine Nähe spürte. Danach zeigte sich, Gott war führend dagewesen. Ich hörte mehrfach von Träumen, in denen ein Mensch Gott sein Leid klagte, von Gott im Leid allein gelassen worden zu sein. Zum Beispiel sah der Mensch eine leidvolle Lebensstrecke, zuvor Spuren im Schnee von zwei Personen. Plötzlich war nur noch die Spur von einer Person zu sehen. Jesus erklärte, daß er von da an den Menschen getragen hatte.

Als Jesus am Kreuz in seiner Not die Worte von Psalm 88 schrie, war das die extreme Zeit, in der Jesus Erlöser der Menschen war. Wir wissen also nicht, wie außerordentlich seine Not war.

 

Ein Lebenskunst-Ratgeber sagte einmal im Fernsehen, er käme leichter aus dem Bett, wenn er sich nicht sagt: „Ich muß“, sondern: „Ich will“. Ich dachte: Ich kann mir in meinem Alter nichts vormachen, bei mir ist es so: Wenn ich mir begründet sage: Ich muß, dann will ich auch. Das Leben wird ein ganzes Stück leichter, wenn man in dem Satz: „Ich muß“ nicht gleich ein rotes Tuch, sondern eine Hilfe sieht. Es ist aber erst wirklich eine Hilfe, wenn dieses „Ich muß“ nicht aus Angst vor tyrannischen Menschen gesagt und gedacht wird. Es gibt Menschen, die ihren Willkür- Befehl (du mußt!) sehr religiös verpacken und begründen. Jesus durchschaute solche Lastenaufleger und religiösen Betrüger.

 

In meinem Buch „Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ (S.110f) drückte ich aus, wie menschenbezogen ich die Natur sehe. Ich versuche so mein Nein zur oft gehörten Meinung: „Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Natur“ auszudrücken:

Denkt man etwa, Gott würde dann, wenn er die Erneuerung der Menschheit beschlossen hat, so an der alten Erde hängen, daß er weiterhin ihren jetzigen Bestand aufrechterhält?

Freilich, wenn schon gleich die Grundaussagen der Schrift verworfen werden, dann ist verständlich, daß der Mensch als winziges Teilchen der Natur aussterben kann, so wie halt Tierarten  auch aussterben.

Ich sah einmal einen Fernsehfilm über die begründete Theorie, daß das große Sauriersterben durch einen großen Meteoriten-Einschlag ausgelöst wurde, weil das, was dadurch aufgewühlt wurde, Dunkelheit und Kälte brachte. Ich war betroffen über diese Signale (Dunkelheit und Kälte) es sind Signale des Bösen.

Jesus fordert die Seinen dazu auf, zu beten. Ich halte es nicht für einen Zufall, daß zum Zeitpunkt dieses Fernsehfilms draußen in äußerst kurzer Zeit eine Schneedecke alles zudeckte. Unser Sohn sah den Film und ich hatte nur kurze Szenen gesehen. Ich hatte im Schlaftrakt der Wohnung zu tun. Es war Nacht und ich hatte zur Lüftung die Fenster geöffnet. Das, was ich vom Film gehört hatte, kannte ich irgendwie schon, es berührte mich kaum. Aber die Stille vom frisch gefallenen Schnee hatte ich noch nie so bedrohlich erlebt wie damals. Ich beeilte mich, die Fenster wieder zu schließen. Und dann kam ich ins Wohnzimmer und hörte, daß eine unheimliche Stille über der Erde gelegen haben muß.

Damals wurde ebenfalls im Fernsehen gesagt, daß in China Mönche etwa im 7.Jahrhundert annahmen, daß eine Art Weltende bevorstünde. Sie machten Prophezeiungen ,von denen manche später eintrafen. Und sie sagten, daß die, die rechtzeitig in diese Berggegend (in der sie sich aufhielten) fliehen, gerettet würden.

Manches, was sie sagten, deckt sich mit dem, was Jesus sagte, mit einem großen Unterschied: Jesus ermutigt niemand zu sagen: „Jetzt oder dann und dann kommt es.“ Im Gegenteil: Er sagt: „Das alles muß zuerst sein, aber das ist noch nicht gleich das Ende (Matth. 24,3-25,46). Man bedenke, was diese chinesischen Mönche doch immerhin wußten und vorbereitend lebten: Rechtzeitige Flucht rettet! Aber Jesus nennt Kriterien für den rechten Zeitpunkt der Flucht. Es heißt im Buch Daniel: „Das entsetzliche Scheusal wird im Heiligtum stehen (andere Übersetzung: Scheusal der Verödung). Unverzügliche Flucht ist notwendig...eine Drangsal wird dann herrschen, groß wie keine gewesen“ (Buch Daniel 12,3). Betet deshalb, daß ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müßt.(Mt.24,20)

 Heute, am Erntedankfest (6.10.2013 um 15Uhr53) schaltete ich kurz Bibel TV ein. (Ich war beim Lesen und Korrigieren des  Briefs vom 16.9.2013) Ein Prediger sagte sinngemäß, wenn du spürst:„Gefahr“!, dann fliehe! Ich weiß nicht, wovon zuerst gesprochen wurde. Ich weiß nur, es gab in meinem Leben Gefahren, die ich aushalten und „abwarten“ mußte. Deswegen bin ich Gott dankbar, daß er mir mehrfach den Unterschied zwischen „jetzt“ und „jetzt nicht“ signalisierte. Nicht nur, wenn es um Flucht ging. Gestern (5.10.2013) war ich in einer Situation, in der ich nicht genug sicher war, ob ein Brief jetzt noch meine Aufgabe ist. Ich wußte, es gab bereits Signale, aber ich zögerte früher, weil ich gerade andere Aufgaben hatte. Gestern wurde mir dann durch redliches Nachdenken klar: Ich drückte mich auch vor der Aufgabe. Jetzt aber war nur noch die eine Frage gültig: Ist es zu spät für eine Wiedergutmachung? Ich bat Gott um Hilfe. Als ich erfaßt, ich sollte jetzt doch noch das Meine versuchen, fragte ich nicht mehr danach, ob ich das Aufgetragene gerne mache oder nicht. Ich schrieb den Brief und heute am Sonntagmorgen kam er noch rechtzeitig zur Post.

Nun gehe ich zurück zum Brief vom16.9.13. Ich war damals betroffen, daß Jesus so ausführlich und ernst auf die Frage der Jünger „Sag uns doch…, welche Ereignisse werden dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?“

Jesus antwortete: Seid auf der Hut und laßt euch von keinem Menschen verführen! Denn viele werden auftreten  und von sich behaupten „Ich bin der Messias! Und viele werden sich von solchen Betrügern verführen lassen. Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, dann seht euch vor, aber laßt euch dadurch nicht zu sehr erschrecken. Das muß so kommen, es bedeutet noch nicht das Ende….“ Jesus schildert weitere Schrecken. (Matthäus 24,6-8), um zu sagen „Das ist erst der Anfang-so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.

Jesus sagt dann (Mt. 24,9 ff) seinen Jüngern schwere Zeiten der Verfolgung voraus: Aber wer bis ans Ende durchhält, wird gerettet. (Mt. 24,4) „Die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt wird der ganzen Welt verkündet werden, denn alle Völker müssen davon hören. Dann erst wird das Ende kommen. … auch die Erwählten in die Irre zu führen...Wenn man euch sagt: „Da in der Ödnis ist er - geht nicht hinaus ... oder da in den Kammern“ glaubt es nicht. Denn wie der Blitz im Aufgang ausfährt und scheint bis zum Niedergang, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.“ Es ist nicht leicht zu erfassen, was mit dem Greuel der Verwüstung gemeint ist, das im Heiligtum aufgestellt ist. Ich denke, daß keiner Generation erspart sein wird, die Zuspitzung des Satanischen zu erleben. Immer wird es eine Form der Versuchung sein, die den Menschen überwältigt, der nicht registriert, daß ein Dabeibleiben als Tolerieren gilt, ja ein Mittun ist beim Verherrlichen, bei der Verehrung des Widersachers, der aussieht, wie ein Lamm (Johannesvision 13,11) aber in Wahrheit das Heilige verwüstet. Wenn es da heißt: „Sieht aus wie ein Lamm, aber redet wie ein Drache“ dann kann das auch heißen: Und wenn die Worte „lammfromm“ klingen, ein einziges listig eingeflochtenes Wort (oder ein einziger Satz dieser Lügenart) verhöhnt alle vorausgehenden oder nachfolgenden frommen (oder wahren) Worte.

Ich hörte einmal im Fernsehen den Satz: Die Ikonenverehrung ist der Inbegriff der Orthodoxie. Ich erfuhr, daß seinerzeit, als der Lehrsatz anerkannt wurde „Nach der Weihe einer Ikone entspricht die Heiligkeit der Ikone der Heiligkeit der dargestellten Person.“ nicht wenige orthodoxe Theologen heftig dagegen protestierten. Als man die Unfehlbarkeit des Papstes zum Dogma erhob, gab es in der katholischen Theologie ähnlichen Protest.

Ich weiß, daß es Ikonen gibt, die eine Hilfe zum Gebet sein können, auch weil der „Hersteller“ durch sein Bild bezeugt, daß er Heiliges erfaßte. Und doch gilt noch das Verbot, die von Menschen geschaffenen Kunstwerke mit Gott gleichzusetzen.

Ob es Gott wohl gefällt, wenn man statt horchend die Schrift zu lesen, kostbar verzierte Bibeln in der langen Liturgie hin und herträgt?

Wie roh die Kommunisten einst mit kostbaren religiösen Gegenständen umgingen, erinnert sehr an die prophetischen Voraussagen zur Plünderung Jerusalems und des Tempels. Gott hatte diese Entweihung verfügt, weil man jede seiner Mahnungen wegen der verwilderten Religiosität in seinem Volk ignorierte.

 

Was uns Menschen rettet, das ist Geschenk von Gott. Es gibt Formen der Zurückweisung, nämlich ein Nein zum Annehmen des Geschenks. Dabei denke ich nicht einfach an Menschen, die den Glauben an Gott ablehnen. In meinem Leben gab es die Hirten, die die religiöse Leistung betonten und es gab die, die ein automatisches Erlöstsein durch Jesu Leiden und seine Auferstehung predigten. Wenn ich dann im Evangelium las, was Jesus seinen Jüngern ans Herz legte, damit Rettung geschieht, dann merke ich: Beide Predigtgruppen hatten Unrecht.

Wie sieht verantwortbare Risikobereitschaft im Glauben aus? Wenn ich nicht zugeschlossen bin für Einsicht, für redliches Erfassen der Wahrheit aus der Bibel, taucht immer wieder eine Frage auf: Darf ich als erwachsener mündiger Mensch das, was sich religiöse Menschenhirne zurechtlegten, dafür austauschen? Wenn das, was  Dogmen oder Lehren von Menschen nicht mit den Aussagen der eben genannten Quellen begründet werden können (nicht dazu passen), dann sage ich klar und eindeutig: Bei solchen Risiken spiele ich nicht mit. So wie mein Lebensentschluß schon früher lautete: Durch Sündigen (schwerwiegendes Fehlverhalten) werde ich das Heil meiner Seele nicht gefährden, so sage ich jetzt: Von mir wird niemand im Glauben an Menschenwünsche bestärkt.

Von Herodes wußte man, daß er gerne einmal Jesus gesehen hätte. Jesus suchte aber gerade nicht die Hofszene. Auch beim religiösen Hof blieb Jesus beim „Ihr...“, also gleich die ganze Brut ansprechend. Das tat er wohl auch deswegen, weil er – so ist es in der Bibel berichtet – nicht einen aus der Szene erlebte, der sich öffentlich zu ihm bekannte, obwohl es welche gab, die ihm glaubten („aber sie liebten das Angesehensein von Menschen mehr als das Angesehensein von Gott.“) Jesus sagte seinen Jüngern voraus, daß sie wie ihr Herr verfolgt werden. Eine ganz gemeine Verfolgung und Herausforderung ist, wenn jeder Einsatz zerrinnen muß, weil er regelrecht elegant verächtlich gemacht wird. Inzwischen ist es so, daß ich weiß, wahre Glaubenszeugnisse, die nicht zur gängigen Szenen-Ideologie passen, werden von den jeweiligen Verantwortlichen der Szene mit großem Fleiß totgeschwiegen, wenn nicht gar als „von Sinnen“ behandelt. Aller einfachster Anstand wird nicht gewährt.

Zur Zeit Jesu war es nun mal die religiöse Oberschicht, die das größte Interesse an Jesu Hinrichtung hatte. Er war es, der ihre Schuld aufdeckte. Und es ist nicht zu übersehen, daß diese erste Gruppe dabei keine Skrupel hatte der politischen Obrigkeit zuzurufen, man habe keinen anderen König (keine andere Obrigkeit) als den Kaiser. Und doch werde ich nicht übersehen, daß die religiöse Obrigkeit (damals und jetzt) auch vom Humus allgemeiner Glaubenstreulosigkeit zehrte. Jesus nannte die Städte, in denen er Wunder und Zeichen tat und keine wirkliche Umkehr geschah. Ich verweise auch auf die Zeit als es den Menschen nicht gefiel, daß Jesus davon sprach, daß er den Menschen sein Fleisch und Blut anbietet. Damals fragte er seine Jünger: Wollt auch ihr gehen? Und doch griff Jesus damals betont die religiöse Obrigkeit an.

Ich höre Prediger sagen, daß Paulus aufrief, betont für die politische Obrigkeit zu beten, sinngemäß: auch weil diese damals das Wohl und Wehe der  Christen in der Hand hatten. Andere Prediger ärgern sich darüber, daß nicht genug Ehre und Liebe der Kirche, der Braut Christi, entgegen gebracht wird. Wenn ich Menschen sehe, die offensichtlich redlich beten und singen, also Gott die Ehre geben und wenn ich z.B. viele Menschen sehe, die aufmerksam Glaubensverkündern zuhören, dann fällt es mir leicht, positiv über die Kirche Jesu Christi zu denken.

Und wenn ich Menschenmengen sehe, die durch heidnische Glaubensvollzüge zusammenkamen, dann denke ich bedauernd, daß ihnen Wahrheit fehlt. Ich denke aber auch, Gott allein weiß, wer von diesen Menschen ihn schon redlich sucht oder gar annahm. So wie ich in diesen Gruppen so etwas wie eine heimliche „Schattenkirche“ vermute, so halte ich es umgekehrt möglich, daß es Christen gibt, die fromm aussehen, aber das Angesehensein von Menschen mehr lieben als das Angesehensein bei Gott. Kommt das Ärgernis hinzu, daß man „oben“ einander den unbedingten Gehorsam verspricht, dieses Versprechen lähmt die Einzelnen, zuerst und zuletzt Gott zu gehorchen. Jesus forderte eindeutig, daß er will, daß die Seinen nur mit Ja oder Nein sprechen, „alles andere kommt vom Bösen.“

Ich habe religiöse Menschen erlebt, die keine Bedenken hatten, die Wahrheit Jesu aufs Kreuz zu legen. Ja, es tat mir schon oft sehr weh, wie deutliche Warnzeichen verächtlich gemacht wurden und ich geschnitten wurde, weil ich „so ein Zeug“ ernst nehme. Natürlich meide ich dann Menschen, die eine Versuchung für mich werden. Ich bete für Menschen, deren Ablehnung feindliche Züge hat, nicht selten war ich froh, daß ich gescheiterte Einsätze Gott übergeben kann. Ich entschließe mich jedoch auch, so schnell es geht, solche Ereignisse zu vergessen. Das gelingt mir am besten, wenn ich gehorsam fällige Arbeit anpacke,

 

 

Jesaja 44 zeigt beispielhaft den Trend, der Versuchung des Menschen: „Zurück zu Heidnischem“, zum trotzigen Ritual, nachzugeben. Nun nenne ich „ganz harmlose“ aktuelle Beispiele. In einer kirchlichen Fernsehsendung (Stationen) wird eine Wallfahrt beschrieben. Wie so oft werden solche Darbietungen mit verbotenem Aberglauben aufgepeppt. Eine Frau zeigt stolz ein neu erworbenes Medaillon, das soll dafür sorgen, daß ihr nichts passiert. Die Menschen erfahren, daß man dreimal im Leben diese beschwerliche Wallfahrt machen muß. Dann ist einem das Paradies ganz sicher. Bei diesem oder einem anderen Hinweis kann man ja so tun, als stünde man darüber. Was ist mit den Kleinen und Unmündigen? Und was ist mit den ganz und gar nicht Unmündigen, die doch belegen, wie sie an den frechen Ablaß-Sitten hängen?

Wenn ich in meiner Ehe an den unchristlichen kirchlichen Vorgaben und Hauptsachen festgehalten hätte, wäre das Horchen auf Gott und die Annahme seiner Vorrangigkeit gestorben. Und unsere Ehe auch.

 

 

20. September 2013

Schon seit geraumer Zeit wird in Predigten sehr oft Gott unterstellt, Gott bestehe so sehr aus Liebe, daß seine einfachsten Forderungen am besten gleich gar nicht mehr genannt werden müßten. Ich gehöre zwar zum einfachen Volk, aber falsch vereinfachende Lösungen sind mir absolut zuwider. Ein Hirte hat die Pflicht darauf zu achten, daß die heilsame allzeit wieder notwendige Gottesfurcht nicht verlorengeht. Es geht nicht darum, Drohpredigen zu belobigen. Der liebende Gott vergibt gerne Sünde und Schuld. Wenn das Bekenntnis der Schuld redlich ist und eventuell angerichteter Schaden so gut wie möglich in Ordnung gebracht wird, kann nachhaltig befreit aufgeatmet werden, dann wird Gemeinschaft mit Gott, also Gottes Frieden erlebt. Es geht dabei um Gottes Willen. Es ist wirklich nicht leicht, rechtzeitig das eigene Vorhaben (den eigenen Willen) loszulassen.

 

Ich wollte mich für die Texte des kommenden Sonntags vorbereiten. Ich verwende dazu das Meßbuch 2013, Lesejahr C. Auf S. 778 lese ich: „Zur 2. Lesung: „Unwissen schützt vor Strafe nicht. Ist das beim Unglauben anders? Dem Unwissen kann man abhelfen, indem man sich informiert. Dem Unglauben kann man nicht selbst abhelfen, weil es Gnade ist, zum Glauben zu kommen. Der Mensch kann sich seinen Glauben nicht machen...Glaube und Gnade ist nichts, auf das man hinarbeiten kann.“

Natürlich kann der Mensch seinen Glauben nicht machen. Aber Gott kennt und anerkennt redliche Menschen. Stolze überhebliche Menschen sperren sich oft schon gegen einfache redliche Art.

Zum Evangelium dieses Sonntags wird vorbereitend gesagt: „Heute erscheint es uns so, als müsse der Herr jedem Einzelnen von uns nachlaufen, weil wir uns alle mit dem Glauben schwertun. Ist das gerechtfertigt? Nehmen wir uns nicht zu ernst (Ich sage: sind wir nicht töricht überheblich?) wenn wir fordern, der Herr möge sich doch selbst um uns kümmern? Stehen wir auf, kehren wir um und gehen dem Herrn entgegen.“ Soweit Aussagen im Meßbuch 2013.

Ich denke, Jesus hat nicht zufällig eindringlich zur Umkehr aufgerufen.
Der Glaubenssatz: „nur aus Gnade“ verführt manchen Christen zur Bequemlichkeit, manche sogar zu einer unverschämten Gleichgültigkeit. Immerhin ging Jesus auch davon aus, daß es zu seiner Sendung gehörte, Schuld aufzudecken. Warum brauche ich lebenslange Bereitschaft zur Umkehr? Weil sonst die Gefahr besteht, daß man schleichend zum Unglauben abrutscht.

Bei der großen Freude, daß alles Geschenk von Gott ist, kommt mir mancher Eifer so vor, als liege Gott daran, daß seine Geschöpfe, also die Menschen, ja keinen Einsatz selbst erbringen. Im 1. Brief des Apostel Paulus an Timotius (Tim.1,2) sagt er: „Er hat mich für treu gehalten und in seinen Dienst genommen.“ Natürlich war sein Anfang Gnade. Daß auch Sehnsucht nach Gott Gnade ist, ändert wohl nichts daran, daß Gott einem Menschen, der zunächst bloß natürliche Sehnsucht hat, gerne diesem Menschen entgegenkommt. Dazu wird es wohl andere Analogien geben. Und doch kann ich auch die besondere Freude des Hirten über das verlorene Schaf nachvollziehen. Ich möchte nur nicht, daß aus dem Satz, Glaube ist Geschenk, der Versuch gemacht wird, eine Bevormundung Gottes über die Vielfalt seiner Wege zu konstruieren.

Ich hörte einmal in einer Fernseh-Kamin-Gesprächsrunde die Aussage: „Wir wissen nicht, ob wir Mythos und Religion loskriegen.“ Offensichtlich war sich die Runde einig, daß Religion unvernünftig sei, denn einer sagte nach dieser Aussage „Wir brauchen vernünftige Formen von Wirtschaft, von Technik, von...“ Einer erwiderte dann: „Die schlimmste Form der Religion ist, wenn der Mensch seine eigenen Mittel vergöttlicht.“ Ich dachte, der weiß gar nicht, daß er das Problem ansprach: menschengemachte Religion. Das ist der Grund, daß ich ernsthaft nach der Unterscheidung suchte, was in der Schrift prophetische (gültige von Gott kommende) Aussage ist und was von Menschen Gemachtes (Gedachtes) in die Schrift kam. Außerdem wollte ich erfassen, was Gott vorläufig und vorbereitend regelte und was er dann durch seinen Sohn so mitteilte, wie er es von Anfang an plante. Um das Gültige aus der Schrift zu erfassen, mußte ich lernen, Gottes Signale nüchtern und wachsam in der Jetztzeit zu sehen.

Durch mein Buch: „Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ (S.100) wurde ich an eine Fernsehsendung erinnert, in der ein Kabarettist berichtete, er habe einen Roman geschrieben, weil es ihn schon immer interessiert habe, wieso es  nach den „beiden Erlösern“ Jesus und Mohammed mehr Gewalt gegeben habe als früher. Der Romanschreiber nannte eine sehr große Zahl an Wanderpredigern (4000), die es zur Zeit Jesu gegeben haben soll. Jesus sei einer der Vielen im Land gewesen. Und weil den drei Machthabern (Herodes, Pilatus, Hohepriester) diese Masse an Wanderpredigern über den Kopf wuchs, haben sie an Jesus ein Exempel statuiert. In der Talkshow war man sich einig, daß man das Buch lesen muß.

In Jesu Name steckt die Verheißung: Gott ist Hilfe, Gott bietet jedem, der ernsthaft auf ihn setzt (ihm also vertraut) seine helfende Nähe an. Wenn man erkennt, man ist auf menschliche Hilfe angewiesen, dann erlebt man manchmal bewußt, Hilfe von Gott hat nicht den bitteren Nachgeschmack mancher Menschenhilfe.

 

Da meine Mutter früh starb und ich in dem „Gnadenbild“ vom Wallfahrtsort Maria Ehrenberg überraschende Ähnlichkeit mit dem Gesicht meiner Mutter sah, ist mir der Wunsch, am liebsten zu einer Mutter zu beten, nicht fremd. Als ich im Alten Testament die Warnung vor der Verehrung einer Himmelskönigin las (Jer. 44), und als ich las, Gott ist, für den Menschen Vater und Mutter, lernte ich zunehmend das Mütterliche Gottes zu erfassen und zu lieben. Zu dieser göttlichen Mutter gehe ich direkt, das zeugt von meinem Vertrauen.

 

Manche sogenannte geistliche Gewalt kann grausame konkrete Folgen haben. Das Unsaubere besteht im Falle der Sexualität darin, wenn der Mensch zu unvernünftigem Tun angeleitet wird. Zuwiderhandeln (z.B. bei der Empfängnisverhütung) als Sünde ausgerufen wird und der verängstigte Mensch sich und dem Partner viel Gewalt antut. Ich bin Zeuge von Belegen.



21.9.2013


Gestern sah ich in Bibel TV eine Sendung über die Begegnung zwischen Kopten und jungen Freaks. Überraschend für mich war die Aussage, daß es in koptischen Kirchen keine Skulpturen und auch keinen Tabernakel gibt. Schon seit längerer Zeit erfaßte ich das Gewicht der Tatsache im AT, daß vom Paschalamm nichts übrig bleiben sollte.

In meinem Buch „Sich öffnen...“ (S 8) berichtete ich von einem Traum, bei dem das Gemisch heidnischer Tempel und Kirche eine Rolle spielt. In einem solchen Gebäude versuchte ich im Traum zu beten. Wörtlich schrieb ich: „Da erfaßte ich die Gefahr, die in solchen Heidenchristen-Mischbauwerken liegt. Der Verfolger (der Widersacher Gottes) hatte genau in diesem Bauwerk RIESENMACHT. Es wurde mir geholfen (es kam Kraft, die zuerst nicht da war). Aus dem besonderen Machtbereich des Mörders von Anbeginn konnte ich entfliehen. Kein noch so versierter Kunstkenner kann mich noch bewegen, in diese Kulträume der Toleranz mit zu gehen. Der Dionisos Zauber hat mit Maßlosigkeit und mit unsauberem Schwulst zu tun.

Die im Traum erlebte Tempelkirche (Gemisch von Christlichem und Heidnischen) befand sich im Traum auf einem Grundstück, das zum Hof eines Landwirts gehört, dessen Großvater Dionisos heißt. Nach dem Tod dieses Mannes wurde sein Name zum Hausname. Niemand sprach den Namen richtig aus, alle sagten nur „Dienes“. Ich berichtete damals am 16.9.2007: „Gestern Abend diskutierten Philosophen und Literaten über die Romantik. Offensichtlich setzte man bestimmte Formen der Romantik mit dem Dionisischem gleich. Nun, ich empfinde manche sakrale Kunst vom Feind Gottes beschmutzt. Dieses „Sakrale“ soll die Aufmerksamkeit besetzen, dann sind die Bürger befriedigt. So kann man beruhigt zum Alltagsgeschäft übergehen, man hat ja wieder mal Religiöses (Heiliges??) erlebt.

Wer diese faulige Frucht nicht bei sich hinausschafft, halte sich erdhafte Bilder vor das innere Auge, z.B. eine faulige Frucht nicht aus dem Obstkorb aussortiert, beschädigt das zunächst noch gesunde Obst. Das ist eine einfache Warnung vor selbstverschuldeten und tolerierten Infektionsherden.

Jesus sagt voraus, daß es um seinetwillen Streit geben wird. Es klingt durch, daß es billiger nicht geht. Nur wer die Herausforderung annimmt, die das Einstehen für die lebendige Wahrheit kostet, kann zur Ruhe kommen, kann den Frieden erleben, den Jesus den Seinen verspricht. Der Streit, den Jesus meint, ist nicht ein Rechthabestreit von verschiedenen alten Schriftgelehrten-Kulturen und ihren Verfechtern. Es ist auch nicht der Streit der da hineingezogenen „einfachen“ Menschen. Und es ist zudem nicht der Streit der „Wertechristen“, die Heiliges zum Allzweckputzmittel für gesellschaftliche Probleme machen wollen. Jesus meint den Streit um seinetwillen.

Wer betont den Wertechristen fordert, der hat eine vorrangige Frage, wie kann die Religion am besten dem „Gemeinwesen“ untertan gemacht werden. Als ich eben diesen Satz zu schreiben begann, heulte eine Sirene auf. Es ist 11 Uhr und ich hoffe, es war ein Probealarm. Ich sehe es trotzdem als alarmierendes Warnzeichen. Man bedenke nur, was Jesus zum Eid sagte: Jetzt ist es inzwischen so, daß jeder, der noch merkt, wie ernst es Jesus mit dem Verbot zu schwören ist und deswegen nicht bereit ist, Gott zum Helfer für ein verbotenes Versprechen auszurufen, verdächtigt wird ein Ungläubiger zu sein. Selbstverständlich lassen nicht wenige wirklich wegen Unglaubens den Zusatz weg.

Daß aber sogar geistliche (also christliche) Berufe genau wie die Kinder dieser Welt diese Weisung Jesu ignorieren, das ist ein Ärgernis.

Es gibt die Tage, die eine deutliche Vorahnung für das sind, was auf uns zukommt: Die Mühe um rechtzeitiges notwendiges Zusammenhelfen und die Mühe, das Ureigenste auch selbst zu tun. Es gibt in der Johannesoffenbarung die Voraussage, daß beim Abschlußkampf im Heer derer, die zu Christus gehören, jeder weiß, was er tun muß und keiner behindert den anderen. Ich sehe in Bedrängnissen den Ernstfall der Vorbereitung für das Sterben und den Abschlußkampf. Es müssen Gottes Maße erlernt werden, alles, was jetzt dran ist, muß jetzt geschehen, sich durchsetzen, sonst fehlt es dann. Zwischenzeitliche Selbstzweifel müssen ertragen werden, damit in jeder Hinsicht auch schwierige Lernphasen angenommen werden. Es soll gerade auch das von Gott angenommen werden, was bisher noch nicht erfaßt wurde. Es geht mit zunehmendem Alter des Menschen darum, störende, Ärgernis erregende Beziehungen aus dem Herzen hinaus zu werfen. Erwachsene Menschen müssen es rasch genug wegstecken, daß Beziehungen abkühlen. Dabei denke ich nicht an die Beziehung zwischen Mann und Frau oder Eltern und Kinder, sondern an solche, die schon längst nüchterner (sachbezogener) sein müßten. Wer kennt nicht seltsam hörige „Freunderl“- Beziehungen.

Man bedenke, die letzte Prophezeiung des AT (Maleachi 3,24) kündigt das Neue an: Es wird der Wegbereiter angekündigt, ehe der große schreckliche Tag des Herrn kommt (Matth.11,14).

„Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu den Vätern...“

 

 

22. September 2013

Offenbarung 3,1 „Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe. Das sagt der, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebst, und bist tot.

Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen empfunden vor meinem Gott.“

Jetzt bin ich doch betroffen: Vorgestern schrieb ich einem Menschen, weil ich hoffte, daß diesem Menschen nahe geht, daß jemand in seiner Nähe aus „GANZ NATÜRLICHEN“ Gründen, also aus weltlichen Gründen, in die Irre geht. Ich schrieb aber auch, daß es einen Hinweis gibt, daß er im Innersten noch einen Funken „für alles was recht ist“ hat.

An diesen Brief und an die betreffende Person dachte ich überhaupt nicht, als ich eben Offenbarung 3,1 suchte. Ein Traum der vergangenen Nacht beunruhigte mich: Ich hatte folgende Aussage geträumt und sofort (weil ich aufwachte) aufgeschrieben: „Schnell!“ „Eure Gnaden lebt nicht mehr!“

Ich dachte: Schnell, überall wird religiöse Wellness gefordert und gepredigt, sieh zu, daß dieser Aufruf ins Internet kommt. Es wird  dann der Betroffene es schon lesen. Erschrocken war ich aber doch, daß da steht: „Wache auf und stärke das andere.“ Ich war sehr erschrocken, ich erkannte meinen Satz: „hat noch einen Funken...“

Das Besondere von „Euer Gnaden“ ist eine frühere Veranstaltung, bei der er eine Art Faschingsrede hielt. Ich gehörte zur fröhlichen Runde der Zuschauer.

 

Ich las Texte zum heutigen Sonntag im Meßbuch 2013. Da schreibt eine Frau (Dorothy Day): „Die christliche Pflicht, Gutes zu tun, befielt uns , umsonst zu leihen, freigebig zu geben, selbst im Falle der Enteignung- wie in unserem Fall- nicht zu widerstehen, sondern es fröhlichen Herzens hin zu nehmen.“ Ich sage, „es einfach hinzunehmen.“

Ja, Jesus hat einmal Ähnliches gesagt. Er hat aber nicht die 10 Gebote aufgehoben. Ja, ich erlebte Fälle, in denen ich hinnahm, daß jemand Geborgtes nicht zurückgab, Fälle, in denen ich wußte, da gehört Jesu Wort hin. Jesus sagte auch, wenn einer dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin. Man lese aber nach, was er bei seiner Verurteilung genau in diesem Fall selbst sagte (Johannes 18,23).

 

28.9.2013



Über den Sender Bibel TV hörte ich einen Kommentar vom Journalisten Ludwig Schneider (11 Uhr Israel heute). Er sprach über das, was vom irdischen Messias berichtet werden kann. Er betonte im Gegensatz dazu, daß Jesus der Messias nur durch Glauben erfaßt und erlebt werden kann. Er zitierte Paulus (Kolosser 3,17) „…Euer ganzes Leben soll - durch Jesus Christus - ein einziger Dank sein an Gott, den Vater.“ Er sagte, oft wird der Teil „an Gott den Vater“ weggelassen, weil man gerne den Vater aus dem AT übergeht. Ich muß Ludwig Schneider Recht geben, wenn er sagt, daß gerne Gesetze als AT ignoriert werden. Er betonte, daß doch die Bergpredigt sogar manche früheren AT Gesetze verschärft. In diesem Zusammenhang nenne ich auch Jesu Worte zur ehelichen Treue. Immer wieder stellte ich fest, daß die Lehre von Paulus und Luther mißverstanden wird als ein Nein zu verbindlichen Forderungen. Immer wieder versuchte ich durch Jesu Worte gegen diesen Trend, ja gegen diese Versuchung von Lehrern und Laien zu kämpfen

Ludwig Schneider sagt, alle wollen doch nur ein Wohlfühlreich, so kommt es gnadenlos zur Diktatur des Antichristen.

 

Nur durch Glauben an die Worte des Messias kann man erkennen, wie zentral wichtig Jesus die vollkommene Einheit mit dem Vater ist. Wie wichtig ihm die Ehre Gottes des Vaters war. Nur durch Glauben kann erfaßt werden, wie wichtig es Jesus war, daß seine Jünger den Vater um den Heiligen Geist bitten.

Wenn im Vater unser gebetet wird „Dein Wille geschehe“, dann wird Ja gesagt zum Plan Gottes, also zu seiner Absicht.

Es wird immerhin in manchen Predigten bereits betont, daß man tun muß, was man als Gottes Absicht erkennt. Für mich ist das, was ich für mich als Gottes Absicht (für mein Tun) erkenne, genau genommen ein Gesetz. Wer will kann dazu auch „Werke“ sagen. Das, was „dran“ ist, verträgt keine Halbheit. Wenn meine Absicht pur ist, geht es um Gehorsam und nicht um berechnendes Werkedenken.



30.9.2013


Für den Höhepunkt der Not im Abschlußgeschehen empfiehlt Jesus im Voraus ganz konkrete Bitten, nämlich, daß die Flucht nicht im Winter geschehen muß und auch nicht am Sabbat. An dieser Stelle betone ich, daß es mich beruhigt, wenn Jesus den Mut hat, gerade nicht schönfärbend zu lehren, sondern auch auf harte Durchgangsstadien vorbereitet. Mir macht es zu schaffen, wenn ich verlogen beruhigt werde.

Eben höre ich Bibel TV (19 Uhr 58). Eine Frau wehrt sich gegen die Vorschriften des Feminismus. Und sie wehrt sich dagegen, daß Frauen im Rentenalter dafür abgestraft werden, daß sie Rentenzahler aufgezogen haben. Ich hatte mich gerade entschlossen, mehrere Seiten meines Buchs (Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht) zu übergehen und auf Seite 20 einzusteigen: Ich meine, es paßt zu redlichen Frauenrechten und Frauenpflichten. „Die Gefahr, daß Arbeit und Einsatz eines Menschen in Richtung „Kind dieser Welt“ (Kind des Fürsten dieser Welt) kippt, ist lebenslang gegeben. Aber falsche, lügenhafte Vorwürfe in sich reinzulassen, das ist keine harmlose Sache. Man kommt wegen dieser Selbstzerfleischung zum heimlichen Vorwurf, Gott verlangt Unvereinbares. Es wird Mißtrauen gesät und der Zugang zu Gott wird mit fremden Vorwürfen boykottiert, die man sich zu Eigen macht. Genau das will der „Ankläger“, also der Satan, erreichen. Hiobs Erprobung bestand auch daran, nicht die unrechten Vorwürfe seiner Freunde in sich ein zu lassen. Jesus nennt etwas Wesentliches der Schuld von religiös Führenden: Ihr versperrt den Zugang zum Königtum Gottes, und ihr selbst geht nicht hinein.

Nun schaltete ich Bibel TV ein. Ich höre seit einiger Zeit nicht mehr der Theologin Ruth Lapid zu. Nun (21 Uhr 34) hörte ich gerne dem Gespräch mit Horst Neumann zu. Ich verstehe gut, was er aus seinem Lebensweg mitteilte. Jetzt sagt er z.B.: „Da habe ich noch viel dazugelernt…in Großveranstaltungen…“ (fehlt das Persönliche) „ein Thema ist die Zurüstung zum Zeugendienst.“ Ich habe kürzlich erlebt, daß ich wegen meinem Engagement mißverstanden wurde. Als ich sagte, ich muß Zeugnis geben. Das müßte jeder Christ tun.

Zum Sterben sagt Neuman: „Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände.“ (Ich glaube, darum rede ich.)



2. Oktober 2013


Ich hörte kürzlich wie ein Prediger betonte: „Das ist das Wort Gottes.“ Dabei hob er die Bibel mit einer Hand in die Höhe. Der Mann sagte die Wahrheit, und doch wäre es mir recht, wenn immer wieder einmal daran erinnert würde, daß Jesus Christus die Wahrheit ist, daß seine Zeugen in besonderer Weise die Wahrheit sagten. Zum Beispiel, daß Jesus herausstellte, daß vom Gesetz und den Propheten kein Jota gestrichen werden darf. Mir half dieser Satz, wenn ich z.B. die Sprüche las oder Kohelet las. Da spürte ich, Jesus wußte um zeitbedingtes Menschendenken. Ich durfte mich zuerst auf Jesu Worte und auf das Gesetz und die Propheten konzentrieren. Ich konnte früher oder später trotzdem zuhören, wenn Menschen auch z.B. aus den Sprüchen oder aus Kohelet noch Perlen fanden und diese auf aktuelle Probleme hin dienend auslegten. Es tut mir aber nicht leid, daß ich bei früherem Lesen der Schrift nicht zuviel Zeit und Kraft z.B. auf Zeitbedingtes verwendete. Ich hielt mich an Jesu Schwerpunkte. Natürlich ist es angemessen, die ganze Schrift hoch zu halten. Es erschließen sich doch auch immer wieder erstaunliche Zusammenhänge aus dem Größeren, aus dem Ganzen. Ich denke jedoch an Anfänger, wie ich seinerzeit einer war. Ich las viel und lange Bibel, ich hielt mich aber bewußt länger bei den von Jesus genannten Schwerpunkten auf. Etwas später nahm ich auch einen Petrusbrief ernst, in dem er schrieb, daß Gott dem Paulus tiefe Einsichten schenkte, daß aber manches davon schwer zu verstehen ist. Ich vertiefte mich zuerst in die Briefe der anderen Apostel, kann kam auch Paulus an die Reihe.