Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben


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7. November 2013


Gestern Abend sah ich im Fernsehen (ARTE) die Schauspielerin Liv Ullmann. Ich dachte, eigentlich schade, daß es so viele Filme gibt, die so aussehen, als sei der gottlose Humanismus, also weltliches Denken, führend. Und dann überraschte mich diese Frau mit der Aussage: Gott ist in meinem Innersten, wenn ich seinen Willen tue. Und wenn ich meinen Willen tue, ist er weg.
Es steht mir nicht zu, wissen zu wollen, wie nah oder fern Gott den Menschen ist, wenn diese ihrem unerlösten Willen folgen. Ich merke aber, was Jesus meint, wenn er sagt: Folge mir nach. Und ich merke, wie wirksam der Gebetsatz „Dein Wille geschehe!“ ist.

Es ärgert weltliche Humanisten, wenn man sagt, es findet ein Kampf des Widersachers gegen Gottes Absicht statt. In einer Predigt bei Bibel TV hörte ich die Aussage: Die Welt ist voll vom Humanismus (Gott raushalten). Ich sage: Jeder Einzelne muß sich fragen, ob er mit seinen Entscheidungen auf Seiten einer Entwicklung hin zum neuen Leben mit Gott ist, oder ob er dem Feind Gottes hilft.


in den letzten Monaten setzte sich ein Theologe in Bibel TV für die Taufe ein. Ich hörte zwei Vorträge von ihm. Es war für mich neu, daß ein Priester sagt: Die Priesterweihe sei ein Auftrag für den Glauben. Die Taufe sei aber ein viel „höheres Gut“. Das waren nicht genau seine Worte, aber vom Sinn her sagte er das. Er warb für die lebenslange Erneuerung der Taufe. Er sagte, die Taufe sei eine Neuschöpfung des Lebens. Er sprach auch vom „Hineingestorben in den Tod Christi“. So kann ich diese Neuschöpfung verstehen. Durch die Taufe kommt göttliches Leben in uns, wir werden wie Christus Priester. Es ist eine ewige unergründliche Auserwählung von Gott, eine bewußte Berufung zum Priestertum. Soweit der Prediger im Fernsehen.
Aus der Offenbarung geht hervor, wer durch seine Haltung berechtigt ist, vor Gott zu stehen, also Priester zu sein. Kürzlich wurde in einer Predigt (BibelTV) von einem Mann gesagt, er habe sich vorgenommen, in jeder Minute seines Lebens eine Sekunde lang zu beten, sein Leben sei seit dieser Entscheidung neu geworden. Es geht mir nicht um dieses Beispiel, sondern um Jesu Wort, daß seine Jünger „alle Zeit“ beten sollen. Es geht da wohl um eine dauernde Offenheit zu Gott hin.
Kürzlich sah ich eine asiatische Politikerin oder sonst eine bedeutende Person während eines Gesprächs. Die Interviewerin sagte offensichtlich wohlwollende Worte zu ihr hin. Die Asiatin schaute unbewegt vor sich hin. Ich dachte: Wann kommt bei ihr ein Blickkontakt zu ihrer Gesprächspartnerin. Es könnte ja sein, daß sie im Ohr erst eine Übersetzung abwartet. Unabhängig davon, welche Hintergründe die Frau hat, erst nach geraumer Zeit zu ihrer „Stuhlnachbarin“ hinzusehen. Ich dachte an den im Laufe eines Tages versäumten oder verspäteten „Blickkontakt“ zu Gott hin. Ich habe vor, die notwendigen Sachzwänge anzunehmen und mich doch immer wieder direkt an Gott zu wenden. Ich helfe mit, daß man Gott in allen Bereichen will.
Jesus mahnt, vom Schlaf aufzustehen. In manchen Zeiten meiner Krankheit war und ist die Müdigkeit, ja der Sog zu schlafen, eine Qual. Es kann zum Beispiel sein, ich verspüre, daß es Zeit ist, eine bestimmte Medizin einzunehmen. Nicht selten denke ich mitten im Schlaf: „Ich muß diese Medizin einnehmen“, aber ich schaffe es nicht rechtzeitig. Eine gewisse Hilfe ist es, wenn ich mir im Wachzustand  sage: Mach es gleich, wenn es dran ist. Noch besser ist, wenn ich mir nur sage: „Mach es gleich!“ Dieser Vorsatz hilft mir nachhaltig auch im Wachzustand, Fälliges nicht zu versäumen.

26. November 2013

 

Heute sah ich im Fernsehen, wie in Tibet Menschen sich und einander erlösen wollen. Wenn ich „ganz richtig“ tolerant wäre, würde ich sagen: „rührend.“ Angesichts der unglaublichen Mühen und Opfer, erst recht angesichts der offensichtlich trügerischen Hoffnung, sage ich: „Weder Toleranz, noch Intoleranz“. Diese Worte hörte ich in der vergangenen Nacht im Traum. Mir ist klar, daß das heißt, finde den schmalen Weg, auch, wenn es Mühe macht.

Seltsam, vieIes der gezeigten Denkweise erinnert mich an die Zeit der Ablaßbewegung, obwohl damals noch bei der Lehrerschicht eine böse materiell berechnende Absicht hinzu kam. Viele irregeführte Menschen haben jedoch ein positives Motiv: sie fühlen sich verantwortlich für sich selbst und für ihre Nächsten.
Kürzlich berichtete ein ehemals Glaubensloser von seiner Bekehrung zum orthodoxen Judentum, er sagte, daß er die neuen Verpflichtungen, so gut wie er kann, vollzieht. Bin ich nun intolerant, wenn ich für meinen Glauben an Jesus Christus werbe?
Im AT steht die Verheißung, daß Gott die Herzen verändern wird, daß er seine Absicht jedem einzelnen ins Herz schreibt. Für viele frühere Vorschriften wird es dann keinen Grund mehr geben. Man wird in einem gehorsamen Leben für jetzt Unwichtiges keine Zeit mehr haben. Ich kann nicht tolerieren, daß so viele Menschen gar keine Gelegenheiten erhalten, das neue Programm Gottes kennenzulernen. Für mich gilt auch, was der zum Judentum Bekehrte sagte: So gut ich kann werde ich den Weisungen Gottes gehorchen. Ich bin aber sehr dankbar, meine Lebenszeit nicht mit überholten Vorschriften zu verbrauchen.  Gestern sagte ein an Parkinson erkrankter Unternehmensberater in BibelTV beeindruckende Worte zum Gehorsam im Glauben. Er gab Zeugnis davon, daß es Situationen gibt, in denen Gehorsam für den Glauben gebraucht wird. Ich dachte, in solchen Momenten wird der schmale Weg zwischen Glaube und Tun (Werke?) deutlich.

1.Dezember 2013

 

Heute las ich im Youkat, daß Sehnsucht nach Gott Religion sei. Ich denke, daß reichlich formelhafte Vollzüge oder auch betont traditionelle seelenlose Haltungen sowohl in einem Christen als auch in einem  Nichtchristen für Gott enttäuschend sind. Der Wille gerettet zu werden, ist bei beiden Gruppen schon die Stufe eines besonderen Engagements. Wer Chancen hat, der Wahrheit näher zu kommen und wer diese nutzt, ist auf dem Weg.
Das Interesse an der Wahrheit wird vom Feind attackiert und kann bei Gleichgültigkeit des Menschen zur Blockade, ja zum Boykott der Beziehung zu Gott führen.
Wenn der Wille gerettet zu werden, dazu führt, daß der Mensch denkt, er müsse und könne sich selbst retten, dann ist er oft kaum bereit, Signale Gottes (Hilfen Gottes) wahr zu nehmen, sie zu glauben.
Es gibt Gleichnisse für falschen Eifer.

4. Dezember 2013
Kepler wies nach, daß der Stern von Bethlehem an einem 4 Dezember über Bethlehem stand, daß also heute Weihnachten ist.

Am 4.12 1955 starb meine Großmutter. Unsere Helferin aus Polen sagte, heute habe ihre noch lebende Großmutter Geburtstag.
Vorhin sah ich einen Teil der BibelTV Sendung „Stille Nacht“, die Mitglieder der KellyFamily sangen. Manche Lieder waren so stimmungsvoll, wie ich Solches schon lange nicht mehr hörte. Als ich im Programmheft nachsehen wollte, ob sich die Kellys mit i oder Y schreiben, stieß ich versehentlich auf Freitag, den 6. Dez. und da fiel mein erster Blick auf den Satz: „Die Seligsprechung von Mutter Josefa“ (19 Uhr, Magazin grenzenlos). Meine Großmutter hieß Josefa, sie war die Mutter meiner früh verstorbenen Mutter. Ich sagte als Kind oft, sie ist der liebste Mensch, den ich kenne. Sie wohnte in unserem Nachbardorf, es war unser Kirchdorf, 1km von meinem Heimatdorf entfernt. Nach dem Sonntagsgottesdienst verwöhnte sie uns mit Kaffee und Kuchen. Ich hatte heute Morgen (4. Dezember) irgendwie gedachte, heute ist Sonntag, dann sah ich aber im Haus gegenüber Bauarbeiter bei der Arbeit und da merkte ich meinen Irrtum, ich war aber überrascht, als mein Mann sagte: „Heute ist Weihnachten“.
Ich überschlug die Zeit in meinem Leben, von der ab ich deutlich spürte, was ich so nennen kann: Gott baute in mir eine Beziehung auf. Am 1.6.2014  werden es 33 Jahre.
Es kam damals eine ernsthafte Bedrohung meines Lebens auf mich zu. Ein Traum unseres Sohnes half mir, Gott um mein Leben zu bitten. Unser Sohn wußte nichts von meinen Nöten. Er erzählte: Ich war im Wald, da bedrohten mich Schleichkatzen. Da kam ein Mann und ich bittete um mein Leben. Der Mann gab mir eine Säge, da konnte ich mich wehren. Ich wollte dem Mann danken, aber da war er schon ins Waldhaus gegangen.“ Ich hatte bereits zuvor einmal im AT von einem Waldhaus gelesen.

8.12.13
Der Wintereinbruch brachte uns wie so oft neue Herausforderungen, ja zunächst schier unlösbare Probleme. Gestern beschrieb ich  bereits Einzelheiten. Dabei übersah ich, daß ich zwar dafür gesorgt hatte, daß der Laptop ans Netzkabel angesteckt war. Ich hatte aber übersehen, daß der Stecker nicht in der Steckdose war. Ich übersah aber auch, daß bei diesem gebrauchten Gerät nicht wie beim Vorgänger deutlich angezeigt wird, wenn der Batteriestatus empfindlich niedrig wird, so stürzte der Computer ab, bevor ich gespeichert hatte.
Einige Einzelheiten schreibe ich also neu: Bei meinem Mann wurde festgestellt, daß die letzte (dritte) Bruchoperation fehlgeschlagen ist. Die bereits sehr große Narbe ist teilweise wieder offen und in der Umgebung des Bruchs sei nach Meinung des Chirurgen das Gewebe sehr brüchig, Bei der Heimfahrt meines Mannes nach dieser Untersuchung bemerkte mein Mann, daß verschiedene Mängel unseres betagten Autos so deutlich wurden, daß die Werkstatt notwendig wurde. Die Mängel wurden als so erheblich festgestellt, daß eine größere, teure (2000 Euro)Reparatur fällig wird. Trotz Reparatur bestehen einige Mängel weiter. Wir brauchen ein anderes Auto. Mich traf die Werkstatt Diagnose: „alles ist brüchig und bröselig.“  Das trifft auch auf meine Sitz- und Liegefläche zu. Ich frage mich auch, wie kann dieses und anderes weitergehen, nachdem keine Entlastung in Sicht ist. Es gibt immer wieder konkrete Gleichnisse, so wie meine Vorbereitungen zum Stromanschluß für den Laptop, die mich ermahnen, das Eigentliche  nicht vorzeitig als abgeschlossen anzusehen. Ich will und darf nicht wie der nicht angeschlossene Laptop abstürzen.
Vor einiger Zeit war ich in Gesprächen dagegen, daß man wegen euphorischer Nahtoderlebnissen harmlos vom Sterben spricht. Der erste Nahtodbericht von dem ich hörte war nicht billig, sondern eine betonte Aufforderung eingesehene Fehlhaltungen in der Zukunft zu ändern. Ich versuche, wachsam und nüchtern bis zuletzt das Meine zu tun und auch zu ertragen. In letzter Zeit sprachen einige Bibel TV-Prediger erstmals nach längerer Zeit davon, daß Sünde vergeben wird, daß aber manche Sünde noch Strafe nach sich zieht. Es geht nicht darum bei Leid wissen zu wollen, welche Ursache das hat, Gott allein weiß die Gründe. Das Beispiel Hiob zeigt, es kann auch  Erprobungen geben. Jesus sagt Petrus voraus, daß er durchgeschüttelt und gesiebt wird

9. 12 13
Joyce Meyer bringt in Bibel TV wertvolle Vorträge. Eine Sache fiel mir schon länger negativ auf, gestern schien es mir so dominant, daß ich jetzt versuche, mein „aber“ auszudrücken. Ich greife zurück auf die Geschichte des Pfarrhofs meiner Heimatpfarrei: Der Pfarrer hatte früher einen Bauernhof zu bewirtschaften. Ich weiß über diese Zeit in dieser Pfarrei nur diese Tatsache. Ich erfuhr, daß man überall sonst dazu überging mit dieser Tradition zu brechen, denn in Predigten ging es nicht selten um landwirtschaftliche Steckenpferde des Landwirtschaft betreibenden Pfarrers. Joys hat wiederholt betont, es gehe ihr bei ihren Gesundheitsratschlägen darum, daß der Leib ein Tempel des Heiligen Geistes sei. Mein Leben zeigt mir jedoch, daß die Rigorosität von Joyce Gesundheitsvorschriften vergißt, daß es auch andere Ernährungsratschläge gibt. Vor allem vergißt sie dabei manchmal, daß wir nicht zuerst das Irdische suchen sollen, sondern das Zukünftige. Es war wohl bei Marta und Maria selbstverständlich, daß Jesus und seine engen Nachfolger Speise und Trank brauchten. Ich entkam an Weihnachten erst dann meiner jährlichen Weihnachtserschöpfung als ich neu nach den jeweils neu erhorchten Maßen folgte. Erst dann erfaßte ich Neues und Weiterbringendes an Weihnachten.

Am 19. Nov. 1999 geschah damals ein plötzlicher Kälteeinbruch und es begann bei mir die schier endlose Kette der Harnwegserkrankungen. Schon geringfügige Abkühlung hatte zur Folge, daß ich Antibiotika nehmen mußte. Als man dann 2001 in der Uniklinik Polyneuropathie feststellte, trafen die üblichen Hintergründe für diese Krankheit auf mich nicht zu. Man nannte aber die gehäufte Einnahme von Antibiotika als mögliche Ursache.
Joyce Meyer betont die Diät Fleisch und Salat. Was sagen Entwicklungsländer  und Umweltschützer über diesen Fleisch Verbrauch. Nicht jedem Magen- und Darmkanal bekommt diese Diät. Ich hörte mehrfach von Ärzten, daß im Alter besser nicht auf Idealgewicht gedrängt werden soll. Ich nahm in den Wechseljahren deutlich zu. Was mir wesentlich half nicht gerade fettsüchtig zu werden, war meine fast chronische Harnwegsentzündung. Diese Erkrankung und ihre Folgen hetzten mich geradezu von einer Notwendigkeit zur anderen. Ich nahm ganz ohne Diät und Fitnessprogramm deutlich wieder ab.
Nun doch auch die andere Notwendigkeit, daß der Mensch nicht falsch das Geistliche betont: Von Gandhi wurde berichtet, daß er „normales“ (wohl erdhaftes) Arbeiten  brauchte, weil er sonst verrückt geworden wäre. Und vom DDR Pfarrer, der sich selbst verbrannte, wurde gesagt, er brauchte z.B. die Arbeit auf dem Acker und bei der Kaninchenzucht, um sich auf seine Predigten vorzubereiten. Ich selbst weiß um den Wert des irdischen Arbeitens für das Lernen vor Ort und für die rechtzeitige geistliche Frucht, auch jetzt noch als pflegebedürftige, bettlägerige Frau. Die Herausforderungen sind so zwiespältig, sodaß ich mir manchmal wie David im Alter vorkomme. Er fror nämlich und wurde nicht recht warm. Andererseits kannte ich in den Wechseljahren nicht die Hitzewallungen worüber viele Frauen klagen. Aber jetzt im Alter erlebe ich diese Zustände. Ich muß also sowohl für  überwarme Kleidung sorgen, aber auch für sehr sehr leichte kühlende Kleidung. Also nähe und ändere ich deswegen nicht wenig.
Alles in allem muß ich wachsam und nüchtern jeweils neu horchen, was jetzt dran ist und was nicht. Wenn ich das nicht tue, fressen die Probleme kostbare Zeit für Wichtigeres.
Jetzt im Alter von 73 Jahren bin ich doch sehr froh und dankbar darüber, daß ich ab 6.1.1981 ernsthaft danach fragte, was jeweils Vorrang hat und was um Gottes Willen vernachlässigt werden soll. Ich erinnere an ein einfaches Beispiel: Als wir 1970 heirateten, war ich nicht froh darüber, daß mein Vater und mein Bruder kein Wort mit mir darüber verloren, ob mir alleine für die gut  sieben Jahre Arbeit auf dem Bauernhof ein Arbeitslohn zusteht. Als meine Schwägerin antwortete: „Was geschrieben ist, ist geschrieben“ (beim Notar), da dachte ich, für mich gelten  zuerst und zuletzt die 10 Gebote Gottes. Aber, ich schwieg damals noch darüber. Das änderte sich als ich ab 6.1.81 mit der Möglichkeit eines frühen Todes rechnen mußte. Es gab Zeugen dafür, daß das keine Phantastereien waren. Eben in dieser Sekunde rief unser Hausarzt bei uns an und sagte, daß meine Blutwerte in Ordnung seien. Beim letzten Hausbesuch hatte ich gesundheitliche Probleme zu beklagen. Er sagte, er habe gleich gesehen, daß es mir nicht gut ging. Daraufhin ließ er mein Blut untersuchen.
In meiner damaligen Situation (6.1.81) waren es nicht sofort ärztliche Gründe. Aber, ich hatte gelernt, zur Bibel passende auffällige Träume und auch Fügungen Gottes ernst zu nehmen. Ich nenne jetzt nur meine Verfassung am Nachmittag des 6.1.81: Ich stand in der Küche und es überfiel mich eine bis dahin nicht gekannte Angst. Ich nahm einen Zettel und schrieb darauf: „Ich glaube, Gott hat mich verlassen.“ Gleich danach sah ich, wie auf der Außenwand der Küche von oben Wasser herunterrann. (Wie sich dann herausstellte, gab es einen Wasserunfall in der Wohnung über uns). Als mein Mann und ich am Abend deswegen Möbel wegrücken mußten, schwamm ein einsamer Zettel im Wasser. Darauf stand: „Nach drei Jahren tot“. Ich wußte, daß ich diesen Zettel beim Bibellesen geschrieben hatte. Ich war damals betroffen darüber, wie schnell man dafür sorgte, daß Jesus beseitigt werden sollte.
Alle Fügungen der damaligen Tage sprachen die gleiche Sprache: Als ich am 1. Schultag nach den Weihnachtsferien in die Schule kam, lag gleich in der 1.Stunde ein anonymer Zettel auf meinem Pult: „Was würden Sie tun, wenn Sie wüßten, daß Sie bald sterben würden.“ Ich war erschrocken und doch schon etwas vorbereitet. Ich dachte z.B. daran, daß ich gleich die gesammelten ELTERN-Zeitschriften aus unserem Keller entfernte. Ich wollte nicht, daß unsere Kinder mit den Problemen und Ansichten unserer Zeit belastet werden. Ich könnte jetzt ausholen und berichten, welchen Traum und welche realen Geschehnisse an dem Tag geschahen, als etwa zwei Wochen nach diesem anonymen Zettel ein Mädchen dieser Klasse mit einem Kraftrad verunglückte, als die Schulklasse euphorisch von „die wird wieder“ sprach. Und ich mich fragte, warum hatte ich in der vergangenen Nacht einen solchen Traum, daß ich zu meinem Mann sagte: Ich glaube, die Martina ist tot. Am anderen Tag erfuhr ich, das Mädchen starb genau in der Stunde als die Klasse beruhigt darüber war, daß sie wieder wird. Ich zähle nun keine weiteren Fügungen dieser Art auf. Doch eine Auffälligkeit: In einer Nacht (gewisse Zeit nach dem 6.1.81 erlebte ich Schmerzen und das sichere Gefühl, daß mein Körper von den Füßen und Beinen her stirbt. Mein Mann wählte telefonisch den Notarzt, da rief ich ihm zu: Es ist jetzt vorbei. Einen Tag danach ließ ich mich von zwei verschiedenen Ärzten untersuchen. Beide fanden nichts Auffälliges, aber beide sagten: „Ja, das gibt es.“
Von diesem 6.1.81 an war meine Sorge für meine Familie aktiviert. Mit Ernst und Nachdruck erinnerte ich meine Herkunftsfamilie an gewisse Selbstverständlichkeiten. Ich lernte aber auch, das Meine zu tun. Einmal bat ich nachhaltig und beständig um mein Leben. Ich war also nicht auf mein Sterben fixiert. Mein Mann und die Kinder sollten zurechtkommen, d.h. zum Beispiel, ich tünchte die Wände, ich kaufte und nähte Vorhänge. Z.B. sollten Stores helfen, daß Fenster nicht extra für Besuch geputzt werden müssen. Ich nutzte auch nicht wenig Zeit, um Aussagen der Schrift  zu erfassen. Ich spürte damals: Jetzt soll ich nicht die üblichen vorgeschriebenen Arztbesuche machen. Jetzt habe ich keine Zeit dazu. Ich erfaßte: Gott wird mir helfen, wenn eine bestimmte Hauptsache doch wieder dran ist. Ich lernte das „Prinzip“: „Bisher so, ab jetzt anders.“ Als der Zeitpunkt da war, daß ich sehr wohl Ärzte brauchte, wurde ich nach meinem EKG gefragt. Ich sagte wahrheitsgemäß: In meiner Jugend wurde eines gemacht.
Ich will ausdrücken, meine Bereitschaft, noch vor Monaten zu sagen: Ich nehme hin, daß mir heute Eigentum genommen wird, heißt nicht, daß Gott in meinem Gewissen das auch heute fordert.
Als einmal unsere Tochter im Oktober 1994 im Traum hörte: „In der Rhön geschieht eine schlimme Entscheidung“, da wußten wir, diese Aussage hat sie nicht aus sich selbst. Noch am gleichen Tag fuhren mein Mann und ich erstmals mit dem Auto in die Rhön. Man wird sagen: Das hat euch doch alles nichts gebracht. Und ich sage: Ja, es hat uns nicht wenig  Verleumdungen und Ablehnung gebracht. Aber, ich könnte heute nicht in den Spiegel schauen, wenn ich es nicht getan hätte.
Immerhin können andere daraus erkennen, daß ich mich auch nicht vor anderen fälligen, gehorsamen Entscheiden aus Angst vor noch schlimmeren Verfolgungen drücke.
Wenn aber kein Interesse dafür da ist, Gottes Sprache, seine Mitteilungen zu lernen und zu verstehen, dann ist Gleichgültigkeit vorprogrammiert. Ich denke, es ist kein Zufall, daß es mir gestern nicht gelang, die Vorbereitungen der Stromzufuhr für den Laptop zu Ende zu führen. Das ist ein warnendes Gleichnis für vielerlei.
Manchmal hat man guten Willen, aber man unterschätzt die Macht der Gewohnheit. Eine Hausfrau erfährt, daß jemandem in der Familie die bisherige Garmachungsart nicht bekommt. Sie fragt zum Beispiel den Metzger nach Wurst, die man nicht braten muß, sondern im heißen Wasser erhitzt. In der Eile greift man zur gewohnten Garmachen und so kommt am Ende doch wieder eine Bratwurst auf den Tisch. Was nutzt dann das Beteuern, wie sehr man sich in der Metzgerei um die rechten Fleischwaren  bemühte. Gehorsam ist man nur dann, wenn man es bis zuletzt ist. Ich weise an dieser Stelle auf die Wachsamkeit und Nüchternheit bis zuletzt hin, gerade im Hinblick auf das Sterben. Wachsam ist man nur, wenn man das schläfrige „Laufenlassen“ überwindet.  Hier gebe ich einem Mann recht, der sagte, manche Aussagen zu Nahtoderlebnissen rauben den Ernst der Stunde.

Einmal hörte ich im Traum, ich solle wirksam sein. Man kann auch sagen effizient. In den vergangenen Tagen unterschrieb der Theologe Dr. Hartl in Bibel TV seine Predigt mit „Die Geheimnisse des transformierten Alltags“. Wenn ich gestern die Stromzufuhr für den Laptop zu Ende geführt hätte, wäre das Resultat meiner Arbeit nicht gelöscht, nicht vernichtet worden.
Wenn mein Einsatz für unsere Kinder nur halbherzig gewesen wäre, hätte ich grobe Fehler gemacht. Gewiß habe ich auch Fehler gemacht. Manchen Mangel haben wir beide, mein Mann und ich, einfach aus unserer Kindheit übernommen. Wir erlebten beide nicht ausgiebige Streicheleinheiten
Die Kleinkindzeit erlebten unsere Kinder in Trier. In diesen Tagen kam ich im Gespräch mit meiner Pflegerin auf folgendes Trierer Erlebnis: Ich besuchte den Sonntagsgottesdienst in der Kirche von St. Matthias. Mein Mann ging während des Gottesdienstes mit den Kindern zum Mattheiser Weiher zum Fischefüttern. Als ich nach der Kirche zurückkam, winkte ich vom anderen Ufer den dreien zu. Unsere Tochter sah mich und sprang sofort auf mich zu, also in den Weiher. Mein Mann mußte unseren dreiviertel Jahre alten Sohn auf die Wiese legen, um unsere Tochter aus dem Wasser zu holen.
In meiner Kindheit hatte immer das sichere Gefühl, meine Mutter liebt mich. Sie trat für mich ein, auch als sie nicht froh darüber war, daß ich einmal meiner Spielfreundin das Hüpfseil (damit die Holzgriffe) an den Kopf warf. Die Mutter meiner Freundin sprach deswegen für mich Hausverbot aus. Als am anderen Tag die Freundin kam und nach mir fragte, hatte ich mich im Nebenzimmer versteckt. Ich hörte, daß meine Mutter gleich danach mit jemandem darüber sprach, sie lachte über meinen Stolz. Sie wußte, daß ich kein aggressives Kind war. Die Mutter der Freundin wußte es auch. Die Sache mit dem Hausverbot war schnell vergessen.
Einmal gab mir meine Mutter sozusagen ausnahmsweise einen Kuß auf die Wange. Später wußte ich warum. Bald danach brach sie auf, um im Krankenhaus zu sterben.
Ich weiß, daß ich trotz fehlender Küsse doch mehr Zeit und Gelegenheit  für Zärtlichkeiten für unsere Kinder hatte als meine Mutter für mich. Als ich einmal unserem Sohn streichelnd über den Kopf strich, sagte ich „mein Kälbchen“. Plötzlich spürte ich einen Wulst auf seinem Kopf und ich erkannte, dieser Wulst  kommt von der zu fest angezogenen Zahnspange.

Da ist etwas Besonderes, was ich positiv aus meiner Kindheit mitnahm: Meine Mutter hatte offensichtlich Freude, wenn ihre Kinder „aufgeweckt“ waren. Als unsere Tochter im Fernsehen sah, wie eine Mutter reagierte als ihr Kind sagte, daß es jetzt Fahrrad fahren kann, sagte unsere Tochter „Da hättest (hast) du dich ganz anders gefreut.“
Unsere beiden Kinder durften zur Frühkommunion gehen. Weil unsere Tochter eineinhalb Jahre älter war als unser Sohn, kam es so, daß mein Mann bei unserem Sohn und anderen Kindern der Gemeinde war. Unsere Tochter war mit mir in der Messe. Als sie mit mir von ihrer ersten Kommunion zur Bank zurückkam, fiel sie mir spontan um den Hals.
 
10.12.2013


Jesus Christus ist eins mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Auch wenn Jesus auf Erden nur den Vater im Gebet ansprach, er fordert seine Jünger auf, den Vater um den Heiligen Geist zu bitten. Und Jesus verspricht, daß er den Heiligen Geist als Trost, als Begleiter sendet, ja als die Kraft Gottes, die an alles erinnert, was Jesus auf Erden tat. Jesus sprach im Gebet nur mit dem Vater, und doch war es die Kraft des Heiligen Geistes, die dieses Sprechen mit dem Vater ermöglichte. Jesus lebte nicht nur für den Vater. Die Art wie er vom Geist sprach, ist unerhört ehrfurchtsvoll. Er drückte aus, daß den Menschen, die ihn selbst lästern, vergeben werden kann. Aber, wenn Menschen den Geist lästern, kann ihnen nicht vergeben werden.
Ich muß jetzt etwas Merkwürdiges berichten: Als ich den Satz „Und Jesus verspricht, daß er den Heiligen Geist als...Kraft Gottes, die an alles erinnert, was Jesus tat“ geschrieben hatte, geschah etwas, was ich noch nie erlebte: Ohne mein Zutun standen vor mir alle wirklich schönen und gelungenen Aufnahmen der Hochzeit unseres Sohnes auf dem Bildschirm. Ich wurde so daran erinnert, daß mein Mann und ich nicht bei der Standesamtlichen Trauung dabei waren.
Wir waren bei der kirchlichen Trauung dabei. Und wir kamen etwas verspätet zum Mittagessen. Das hatte folgenden Grund: Mein Mann hatte seinen Wintermantel angezogen, aber sein Jackett vergessen. Ich wartete in einem Zimmer des Hotels, das für uns bereitgestellt war, bis mein Mann zuhause das Jackett geholt hatte.
Ich weiß, warum meinem Mann dieser „Fehler“ passierte, er hatte folgende Gründe: Es ging mir damals ausgesprochen schlecht. Die Vorbereitung für mich kostete ihn und mir nicht wenig Kraft und Zeit. Für meine Kälteempfindlichkeit schichteten wir im „Rollstuhlsack“ Wärmendes für meine Beine. Damals dauerte mich mein verstorbener Vater. Es lebte die alte Bereitschaft in mir auf, der armen Seele zu helfen, nicht durch Ablaß, auch nicht durch lange Gebete. Ich versprach Gott alles an fälligem Leid (Schmerzen) für ihn zu tragen. Ich erinnere mich, daß ich zwei Tage nach meinem Versprechen es telefonisch einem Bruder sagte. Ich mußte sagen, es sieht so aus, daß Gott meine Worte ernst nahm. Ich hatte plötzlich Schmerzen, die ich zuvor nicht kannte. Dieser Bruder ist Arzt und er sah sich am Hochzeitstag meinen offenen Fuß an. Er nannte die neuartigen Schmerzen „Stauschmerzen“. Es schien mir, als ob die dauernden krampfartigen Schmerzen von Zangen verursacht werden. Ich kenne teilweise extreme Schmerzen, die von der Polyneuropathie herrühren, diese Stauschmerzen waren anders, es gab kaum Pausen. Als mein Bruder meinen Fuß ansah, war er betroffen. Ich mußte mehrfach Socken wechseln, weil ich wegen der offenen Wunde dauernd nasse Socken hatte. Als meine Stiefmutter meine Photos von der Hochzeit sah, war sie sehr erschrocken, sie war 2004 bei uns auf Besuch, sie hatte nicht gedacht, daß ich mich so verändert habe. Auf den Photos waren die einzelnen Gäste gezeigt. Ich war auch mehrfach auf den Bildern. Ich sah heute, ich war die am wenigsten attraktive Person. Es tut mir nicht leid, daß das so war. Mein Mann und ich, wir waren so von den Notwendigkeiten getrieben, daß ich wegen Zeitmangel gezwungen war, selbst meine dünn gewordenen Haare zu „stylen“.
Diesen plötzliche Durchbruch der Hochzeitsphotos muß ich durch eine versehentliche Betätigung von Tasten verursacht haben (Start des Media Players auf dem Laptop). Das Wichtigste daran ist, daß ich heute Nacht aufgefordert wurde, über den dreieinigen Gott zu schreiben. Der Pater, der die Feier vollzog und der die Predigt hielt, machte mehrfach einen unzulässigen Vergleich. Er sagte, Vater, Sohn und Heiliger Geist sei wie eine Familie. An dieser Stelle schaltete sich plötzlich ein Fenster ein, ich wurde aufgefordert, einen Superlink (Hyperlink) anzuklicken. Mein Mann sagt, das heiße, ich werde durch ein hervorgehobenes Wort an eine andere Stelle gebracht. Ich sage, ich werde durch den unzulässigen Vergleich zu einem rein irdischen Ort gebracht. Das darf man mit Heiligem, vor allem nicht mit dem Heiligen Atem Gottes, nicht machen.
Ich weiß nichts Genaueres, was Jesus mit der Warnung vor dem Lästern des Heiligen Geistes meint. Ich spüre aber, daß der Satan, der Gegenspieler Gottes, nichts und niemand mehr angreifen will als den Heiligen Geist, der die Erlösungstat Jesu in jedem und in allen Glaubenden auf der Erde durchsetzen wird. Ich sage, der Prediger hat sich vergriffen.
Wenn ich den Namen Jesu anrufe, rufe ich gleichzeitig wegen dem Einssein mit dem Vater auch den Vater an. Und wenn ich den Vater um den Heiligen Geist bitte, weiß ich um den Hintergrund: Jesus trug das seinen Jüngern auf. Ich anerkenne den Willen Gottes, ich anerkenne die heilige Ordnung des einen Gottes an. Als Jesus auf Erden weilte, war er erfüllt vom Heiligen Geist, so bewältigte er seinen erlösenden Kreuzestod und so geschah die Auferstehung.
Ich kann nicht verstehen, daß Jesu Beispiel (er sprach nur den Vater an) und seine Weisung, den Vater um den Heiligen Geist zu bitten, so gar keine Rolle spielt. Ich weiß auch nicht, warum Jesus durch sein Leben und durch seine Weisung auf das Andere des einen Gottes hinwies. Ich will aber dem Willen Gottes gehorchen, ich will nicht so tun, als gehe es gar nicht um den einen Gott, sondern um drei voneinander getrennte Personen. Ist dieses Andere Gottes nicht auch ein Nein zu festgefahrenen irdischen Vorstellungen, damit wir Menschen nicht so tun, als habe sich Gott nach unseren Vorstellungen und Beispielen zu richten.

18. 12.13
Es gibt die traurige, resignative Mitteilung Gottes: Ich habe alles versucht, ihr habt mir aber nicht zugehört. Ihr tatet gerade so, als wäre gar nichts geschehen.
Ludwig Schneider, der israelische christliche Journalist, ist einer der seltenen Theologen, die auch unangenehme Realitäten  aussprechen. Ich habe in christlichen Ansprachen kaum, oder besser gesagt gar nichts von Jesu Mahnung vor falschen Christussen gehört. Ludwig Schneider schildert diesen listigen „Retter“. Ich verstand es so, daß er sagt, er ist in allem dem Messias täuschend ähnlich, aber er ist „der Mensch der Gesetzlosigkeit“.
Manchmal denke ich, dieser täuschende Messias hat nicht wenige Verwandte. Das können Menschen sein, die viel Mut haben, religiös zu leben, auf die aber zutrifft, was Ludwig Schneider vom Menschen der Gesetzlosigkeit sagt.

24.12.2013

Heute morgen wachte ich mit einer heftigen Migräne auf. Schon seit langem schien solcher Zusammenbruch  der Vergangenheit anzugehören. Er war und ist wohl wieder einmal einzusehen, ich habe mich gemüht und wenig erreicht. Wenn ich in solchen Momenten nicht selten die ganz andere Einsicht erleben durfte (so auch heute!) „Gott hat Neues für dich“, würde der letzte Lebensmut gelöscht. Ich habe da zunächst mein Scheitern vor Augen und einen unerhörten Kontrast: Gottes Zusage.

27.12.2013

Es gab in meinem Leben manche gesundheitliche Attacke, während der ich nicht sagen konnte: „Not lehrt beten“ Der Versuch, Extreme zu lindern, fraß dabei die Kräfte auf, sodaß ich wußte: Ertrage jetzt gehorsam, was sein muß.
Auch große, nicht selbst gesuchte Arbeitsüberlastung, zwang mich manchesmal zu der gleichen Einstellung: Ertrage gehorsam, was jetzt sein muß.
Und doch gab es in beiden Prüfungen das auch: Nichts von der fälligen Plage (Jesus spricht in seiner Aufforderung ihm nachzufolgen auch vom Annehmen der täglichen Plage) wurde in den Fällen gestrichen, in denen regelrecht geschenkartig Gottes beglückende Nähe erlebt wurde.
Ich berichte das, weil mich in den vergangenen zwei Weihnachtstagen harte Herausforderungen bedrängten, aber auch deutlich Gottes rettende Nähe zu spüren waren.
Es ist nun 10 Uhr 35. Eben als ich zu schreiben begann, horchte ich kurz in BibelTV. Joyce Meier höre ich oft gerne zu. Es gibt aber Themen, die fast maßlos einer guten Idee dienen sollen und wegen ihrer Einseitigkeit Wichtiges der Nachricht Jesu verzerren.
Gestern hörte ich die Predigt über Abraham und Lot. Kein Zweifel, Abraham handelte richtig, als er Lot wählen ließ, in welches Land er mit seinen Herden ziehen will. Es ist oft genug sinnvoll, des lieben Friedens willen auf eigenen Vorteil zu verzichten. Jesus legt seinen Jüngern ans Herz, Einigkeit zu wahren.
Und doch kann und will ich nicht bereuen, wenn ich Jesu Wort ernst nahm, daß der Bruder wegen Ärgerniserregen entsprechend Jesu Vorgaben, gewarnt werden muß. Man bedenke, wie großzügig Jesus den Petrus verpflichtete, immer und immer vergebungsbereit zu sein, wenn Bedauern und Einsicht da ist. Und im Vaterunser wird die Vergebungsbereitschaft ohne Nennen von Bedingungen erwartet. Und doch zeigt Jesu Weisung, den Mitmenschen zu vergeben, eine wichtige Grenze auf: Nach nutzlosen Versuchen, den Bruder vom Ärgernisgeben (vom Anlaß zur Sünde) wegzubringen, muß eine Trennung geschehen, nämlich das Aufgeben bisheriger Beziehungen. Es steht zu viel auf dem Spiel, wenn um des lieben Friedens willen Gutes böse genannt wird und Schlechtes als gut dasteht. Kein Mensch ist auf Dauer diesem verlogenen Spiel gewachsen. Jesus schützt die Seinen vor der Übermacht der ach so erfolgreichen Bösen.
Wenn in einer Gemeinschaft des lieben Friedens willen grobes Unrecht unter den Teppich mußte, kann es gar keinen Frieden geben, denn viele, wenn nicht gar alle, müssen beim verlogenen Spiel mitspielen.
Die Grenze, die Jesus für das Ärgernisgeben nennt, gilt auch dort, wo man Menschen irreführend belehrt und unterschlägt, daß Gott Schuld dort aufdeckt, wo sie unter dem Deckmantel der Wohlanständigkeit versteckt wird.
Es gibt nichts im Glauben, was nicht zur rechten Zeit (in der rechten
Angelegenheit) die Gabe der Unterscheidung braucht: Ja, ich brauche lebenslang die ungeheuchelte Bereitschaft schnell genug zu .verzeihen. Diese Haltung kostet so manches Mal unverzügliche Überwindung. Jesus will aber nicht, daß redliche Zeugen für die Wahrheit wegen ihrer Treue zur Wahrheit aus den Gemeinschaften ausgestoßen werden. Aber Jesus sagt auch voraus,daß es so kommen wird, denn dem Jünger wird es nicht besser gehen als seinem Herrn.
Der israelische Journalist Ludwig Schneider sprach davon, daß Gott ihn nicht nur einmal zu seiner eigentlichen Berufung zurückholte. Offensichtlich geht er davon aus, daß Gott dieses Zurückholen zur Lebensaufgabe nicht nur ihm zumutet. Er betonte sein unverzügiches Ja dazu. Er sagt aber auch wiederholt, daß dieses Zurückgeholtwerden sehr weh tut
Und nun komme ich mit meinen diesjährigen Weihnachtserlebnissen daher. Und sage: Mitten in teilweise bisher nicht gekannten Nöten, durfte ich den nahen Retter aus meinen Nöten erleben. Ich denke, auch Ludwig Schneider  kann nur so von seinem Gehorsam reden, weil er mitten im Schmerz besondere Nähe und Hilfe erfuhr.


29.12.2013

Als wir vor einigen Wochen im Meßbuch 2013 den Sonntagstext lasen, kam eine Autorin zu Wort. Sie sagte sinngemäß: So gebe ich freudig mein Eigentum hin, was mir heute genommen wurde. Wir vollzogen diese Worte nur wenig verändert nach. Das war damals unsere Entscheidung.
Eines weiß ich, oft genug nahm ich bei gehorsamen Entscheiden Nachteile und Verleumdungen in Kauf. Ich weiß aber auch, daß dann wenn mir anvertraute Menschen in Not kommen, weil ich schlimme Entscheide anderer decke, die Zeit für falsche Rücksicht vorbei ist.
Es ist leider so, Christen gehen oft sehr, sehr großzügig um, mit ihrer Macht anderen ihre Rechte vorzuenthalten. Weiß man doch, daß diese anderen zum Frieden und zum Verzicht verpflichtet sind.
Nun, ganz so einfach ist das nicht. Was meint Jesus, wenn er sagt, es kommt der Tag, an dem von den Dächern herunter ausposaunt wird, was im Dunkeln geflüstert wurde.
 Wie heruntergekommen müssen die Gewissen sein, wenn glaubwürdige Warnsignale regelrecht lachend verworfen werden.
Bedeutet etwa die Tatsache, daß es Gewissenlosen oft genug materiell besonders gut geht, daß die Furcht vor Gottes Strafe gar nicht mehr notwendig ist?.

In der Nacht vor dem Tag als ein einziger Mensch eine große Zahl von Menschen über dem Grab von Abraham und Sara niedermähte, erlebte ich einen furchtbaren Traum. Meine früh verstorbene Mutter und ich wechselten die Rolle: Sie (bzw. ich) saß auf dem Sessel im Wohnzimmer, wo sie damals saß, als deutlich wurde, ihre erste Magenkrebsoperation brachte keine Besserung. Wir (sie, ich) hatten große Angst: Der Mörtel drehte sich wie Würmer aus der Wand, die Balken bogen sich und der Raum wurde immer kleiner

9.Januar 2014
Gestern hörte ich in einer Bibel TV Predigt die Aussage, Jesu Kreuzestod ermöglichte uns Menschen die Beziehung zu Gott. Es kam dann auch die Aussage. So wurde Vergebung unserer Sünden möglich und die Vergebung ewiger Sündenstrafen. Zum ersten Mal hörte ich in einer Predigt diesen Bezug zu ewigen Folgen von Verkehrtheiten.
Daß alle Menschen Sünder sind, ging mir bereits in jungen Jahren auf. Und daß Vergebung unserer Sünden nicht automatisch heißt, daß es gar keinen Grund mehr für Sündenfolgen (also Strafen) gibt, das wurde mir spätestens klar, als ich aufmerksam las, was Jesus dem Mann sagte, den er von seiner Lähmung heilte: Sündige nicht mehr, damit dir nicht Schlimmeres widerfährt. Jesu Worte glaube ich, ich glaube auch, daß Gott dafür sorgte, daß wichtige Worte der Schrift nicht durch Übersetzungsfehler beschädigt werden.
Bei diesem gestrigen Predigtwort von den ewigen Sündenstrafen, wurde mir klar, die schlimmste Sündenfolge ist also die ewige Strafe.
Es war durchaus konsequent, daß ich in der Kindheit dachte, das Schlimmste, was einen Menschen treffen kann, das ist die Hölle. Es war natürlich nicht hilfreich, daß mein Religionslehrer (Pfarrer) es sich insofern leicht machte, daß er genau lehrte, was schwere Sünde ist und was läßliche Sünde ist. Diese Juristerei schädigte (schwer!) die Beziehung zu Gott. Und doch bleibt für mich bestehen: Wenn ich mich dafür entschied, daß Gottes Wille geschehe, dann gehört dazu die Entscheidung, niemals will ich mich auf die Seite des Bösen stellen. Ich weiß, ich werde weiterhin zur sündigen Menschheit gehören und ich will mithelfen, die zeitlichen (also nicht ewigen) Folgen zu tragen.
Mein Ziel ist nicht, die Juristerei meines Religionslehrers fortzuführen, ich möchte aber Menschen ermutigen, sich auf die Seite Gottes zu stellen und auf ihn zu hören. Es geht dabei um eine Grundentscheidung. Wenn Menschen sich mit der Frage nach dem Sinn ihres Lebens herumschlagen, dann kann das ja durchaus zu tun haben, mit dieser Grundentscheidung. Es kann aber auch der Versuch sein, ohne Horchen auf Gott, dem Leben Sinn zu geben. Das kann dazu führen, daß man gottlos lebt. Der Stolz des Menschen kann zur ganz und gar nicht harmlosen Sünde werden.
Von Kind auf, war mir bewußt, jeder Tag könnte mein letzter Tag sein. Hatte ich doch erlebt, wie plötzlich für mich der Tod meiner Mutter geschah, ich wußte ja nicht, daß sie sich selbst zuvor fast ein halbes Jahr lang auf das Sterben vorbereitete. Diese Möglichkeit, plötzlich sterben zu müssen blieb sozusagen für mich ein „Stachel im Fleisch“. Darüber bin ich gar nicht traurig, sondern sogar froh. Vieles in meinem Leben wäre ohne diesen Stachel anders gelaufen. Es gab Ziele in meinem Leben, die ich verfolgte, ohne an diesen Stachel zu denken. Aber mitten in meinen Plänen dachte ich doch auch immer wieder an Wichtigeres. Das hatte teilweise ganz konkrete weltliche Formen: So gut, wie es ging dachte ich an die Möglichkeit, wie man sich vor Feuer, ja sogar vor dem Feuertod retten kann. Zunächst legte ich ein dickes Seil griffbereit in die Nähe der Türe. Je nach Wohnlage kann man sich eine zusammenklappbare Leiter  bereitlegen. Es gab für Vieles eine Zeit: Z.B. hatten wir einen Notvorrat an Lebensmittel in der Wohnung. Daß es dann zeitweise andere Schwerpunkte gibt, zeigt mir im Moment die Tatsache, daß mir fast wie jeden Tag der Winterzeit, sehr plötzlich die schrägen Sonnenstrahlen regelrecht die Augen blenden. Ich muß meine Pflegehilfe rufen, damit sie mir Vorhänge, die ich vor Jahren genau dafür kaufte und nähte, dahin schiebt, wo es jetzt sinnvoll ist. Damals, als ich für diesen Sonnenschutz sorgte, wäre ich vielleicht lieber schoppen gegangen, aber, es ist gar keine Frage, Wichtigeres hat Vorrang.
Nocheinmal zurück zu meinem entschlossenen Nein zu ewigen Strafen: Dieses Nein ist und bleibt für mich das Wichtigste. Und Ich vergesse nicht, wer mir dieses Nein ermöglichte
Wer gibt Menschen erste Hilfe? Gott hat verborgene Wege, um Menschen herauszuhelfen aus dem Verharren im Sinnlosen. Und doch darf es den Jüngern Jesu nicht gleichgültig sein, daß Jesus von ihnen erwartete, daß sie seine Zeugen sind.
Seltsam: In diesem Moment kommt unsere polnische Helferin und sagt: Ich habe eine Frage, was ist dir lieber, ich fahre früher oder später zurück nach Polen? Ich sage: „Später“ Ich kann sagen, ich bin zufrieden, das kann ich natürlich auch mit der Kollegin sein, die sie ablösen wird. Aber, wir sind ein Team und sie kennt meine aktuellen Probleme. Es sind tatsächlich seit drei Monaten andere als die zuvor. Heute schrieb ich von meiner Bereitschaft, daß das wirklich Wichtigste zuerst kommt. Und nun erinnere ich mich an eine biblische Aussage: Für die Endzeit ist es wichtig, daß jeder das Seine tut. Keiner soll den anderen hindern. Ich weiß jetzt nicht, wo diese Mahnung zur rechten Zielstrebigkeit steht. Ich weiß nur, ich habe diese biblische Aussage nicht erfunden.
Niemand ist in dieser zielstrebigen, fälligen Selbständigkeit und Kooperation perfekt. Wenn aber Schläfrigkeit und fehlende Einsatzwille  denen, die nüchtern und wachsam sind, weh tut (schwere Lasten zumutet) dann müssen wirkliche Jünger zunächst mahnen und notfalls fragen, auf welcher Seite man stehet.

11.1.2014
Vorgestern dachte ich gleich nach dem Abschluß des Schreibens: Welche Phase meint Jesus als er davon spricht; daß zwei auf einem Lager liegen, einer wird mitgenommen, der andere zurückgelassen. Im anderen Fall arbeiten zwei Frauen auf dem Feld, eine wird mitgenommen, die andere wird zurückgelassen. Ist das die Zeit, von der gesagt wird, man solle z-B. nicht erst ins Haus gehen, um sich ein Kleidungsstück zu holen, es ist die Zeit der unverzüglichen Flucht. Heute hörte ich einen Teil einer BibelTV Predigt über Lot, wie er und seine Familie regelrecht zur Eile gedrängt werden mußte. In dieser Predigt kam gut durch, was auf dem Spiel steht, denn, es geht um sein Leben. Ich hörte zu diesem biblischen Bericht einmal eine Radiopredigt, von der ich sagen mußte: Wie viel Gewalt kann man denn noch dem Wort Gottes antun. Und: Was ist das für eine Zuhörerschaft, die nicht aufschreit bei soviel Menschendummheit und Stolz. Die Predigerin sagte z.B.Selbstverständlich soll Lots Frau umschaun und sie wird gerade nicht erstarren. Damals fragte ich in einem Brief an Führende: Die Predigerin wird es sogar schaffen, ihre eigene Totenstarre aufzuhalten.
Nocheinmal zum heutigen guten und ausdrücklichen Betonen: Schnell, es geht um dein Leben. Es kam durch, daß Lot bei seinem Fliehen gar nicht merkte (ich sage: Gar keine Zeit hatte zu merken), was mit seiner Frau geschah, denn er lief vor ihr, sie war hinter ihm. In solchen Berichten wird deutlich: Es sind Höhepunkte der Not: Jeder muß rechtzeitig erfassen, es geht um mein Leben. Jesus ermahnt seine Jünger, wachsam und nüchtern zu sein. Ohne Bereitschaft zum Horchen und Gehorchen ist die unverzügliche, rechtzeitige Flucht in Gefahr
Ich als bettlägrige Frau bin gerade wegen der zeitweise vielfäligen Behinderungen manchmal auch mit nicht wenigen „Sorgen des Alltag“ belastet. Es gibt da auch immer wieder überraschend neue und andere Herausforderungen. Auf einem früheren Transport ins Krankenhaus berichtete mir ein Johanniter, sein Großvater habe, so wie ich auch,  Polyneuropathie. Er sagte, große Schwierigkeiten mache seinem Großvater das Nervenleiden der Haut. Ich sagte damals sinngemäß, das sei bei mir nicht so. Ich wußte zwar wenig über derartige Irritationen. Zur Zeit kostet mich jedoch die Beschaffung „hautfreundlicher“ Beinbekleidung manche Mühen (Z.B. Nähen) und manches Geld. Da bleibt nicht viel Zeit für lesen. Es hilft mir aber, meine Wachsamkeit für Fügungen. Ich nenne ein heutiges Beispiel. Es wurde mir eine Broschüre, Werbung für Gerth Medien zugesandt. Ich dachte, was soll das viele Papier. Eine Überschrift reizte mich, zu lesen: „Gottes genialste Idee“ Das Lob für Max Lucado störte mich ersteinmal („Das muß ihm ersteinmal jemand nachmachen.“) Dann dachte ich: Es ist ja gut, wenn er nur ein redlicher Jünger Jesu ist.
Das Wichtigste dieser Werbebroschüre war für mich folgende auf Seite 7 rechts am Rand stehende Aussage. „Es ist eines, diese Gnade anzunehmen, die uns am Kreuz gegeben wird, Aber etwas anderes ein Leben zu leben, das von Gnade erfüllt ist.“ An dies etwas herausgehobene Aussage schrieb ich sofort zwei Namen. Ich hatte nämlich aus erster Hand gehört, was ein Mann über das Sterben seiner Mutter berichtete: Die Frau redete offenbar recht unruhig immer wieder von Gnade. Der Mann wollte etwas genervt diesem Reden von der Gnade ein Ende machen. Er wies auf das Kreuz und sagte sinngemäß: Da hast du Gnade. Heute dachte ich (mitten in meinen Alltagsplagen): So einfach ist das Erfassen und Aufnehmen der Gnade doch nicht.  Ich kann verstehen, daß man „im Angesicht des Todes“ über manches unruhig wird, was einem zu anderen Zeiten problemlos über die Lippen kam.
Im Alter von 25 kaufte ich mir das Buch „Im Angesicht des Todes“. Ich kaufte mir damals selten solche Bücher. Ich habe das Buch später ausgeliehen und seitdem nicht mehr gesehen. Es waren Gedanken eines zum Tod verurteilten Widerstandskämpfers (NS Zeit). Eigentlich muß ich mich gar nicht fragen, warum ich mir ausgerechnet dieses Buch kaufte. Denn, wenn die Nachschlagewerke über mein chronisches Gelenkrheuma Recht behalten hätten, wäre ich auf Siechtum (also auf einen langsamen Tod) zugegangen. Ich erinnere mich, daß ich die teilweise sehr unruhigen Gedanken des Autors recht gut verstand. Als ich kürzlich hörte, daß eine Globalisierung der Gleichgültigkeit der Gesellschaft zunimmt, dachte ich an die Todesangst der alten Frau, die plötzlich unsicher darüber ist, was Gnade heißt. Der Name des Autors liegt mir auf der Zunge, er fällt mir aber nicht vollständig ein (Pater Delp?).
Jetzt denke ich: Hoffentlich erfasse ich rechtzeitig, wann unverzügliches Aufstehen und Gehen (Weggehen) fällig wird.


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„Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
ISBN 3-8267-5424-7
Cornelia Goethe Literaturverlag, 60314 Frankfurt a M

„Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-099-5
Machtwortverlag, 06847 Dessau

„Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-115-2
Machtwortverlag, 06847 Dessau