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15. Januar 2014
Heute Morgen dachte ich: Am vergangenen Sonntag fanden mein Mann und ich keine
gemeinsame Zeit, die Meßtexte durchzugehen. Deswegen
nahm ich in einem Moment, als wir gemeinsam den Tag besprechen wollten, das Meßbuch und hoffte auf einen Denkanstoß. Mein erster Blick
fiel auf Apg.10, 34 - 38. Ich sagte: Da ist eine Antwort auf eine meiner
Fragen: Es ist ja gut, daß oft betont wird, Gott
liebt jeden Menschen. Aber, ich möchte doch auch wissen, was freut Gott? Und da
gibt Petrus die Antwort: „Wahrlich, jetzt begreife ich, daß
Gott nicht auf die Person sieht, sondern, daß ihm in
jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was Recht ist.“ Es war
tatsächlich ein Aha-Erlebnis. Es war auch eine Antwort auf die vielen Stimmen,
die sagen, man könne selbst gar nichts für sein Heil tun.
Im Wort: „wer ihn fürchtet“ steckt ja: Wer an ihn glaubt. Der Glaube ist also
nach wie vor vorrangig. Mich interessierte: Was freut Gott?
Zu diesem kurzen gemeinsamen Gespräch wäre es am Morgen nicht gekommen, wenn
ich nicht den Mut gehabt hätte, meinen persönlichen Einwand gegen einen Termin
in der Poliklinik geltend zu machen. Es sollen mir Zähne gezogen werden.
Dankbar war ich, daß uns der 15.Januar angeboten
wurde. Denn zuerst sah es so aus, als müsse ich noch zwei Wochen warten. Dann
war ich doch erschrocken: Einen größeren Eingriff morgens um 9 Uhr. Mein
Kreislauf spielt da wohl nicht so leicht mit. Ich mußte
meinen Mann bitten, daß er um einen Termin am Mittag
bittet. Ich weiß, das alles ist lästig. Aber, ich erinnerte mich an eine
Mandeloperation, bei der der Arzt an meinen Nasenflügeln rechtzeitig erkannte, daß mein Kreislauf streikte. Eine Dame der Poliklinik
lachte schon über das Hin und Her, aber wir erfuhren auch: Es gibt einen
einzigen noch freien Termin am Mittag.
16. Januar 2014
Nun habe ich drei Zähne weniger, was bewegt mich heute? Ich mußte
sehen, wie kostbare Zeit verstreicht, weil Absprachen nicht gehalten werden
können oder weil man leichtsinnig diese gleich gar nicht ernst nahm. Ach, was
wird gerade im letzteren Fall an „Rattenschwänzen“ von Erklärungen (von verlorener Zeit) gebraucht.
Diese ersten Aussagen am 16.1.14 schrieb ich einen Tag bevor wir zum nächsten
Termin (am 17.1.14) in der Poliklinik aufbrachen. Ich war am 16.1.14 nicht
erfreut über unnötig lange telefonische Erklärungen. Waren etwa diese Gedanken
eine Vorahnung, (oder sind meine „negativen“ Gedanken sogar „schuld“ daran?)
was uns am 17.1.14 und am 21.1.14 an aufwendigem und zeitweilig auch nutzlosem
Warten erwartet? Über Leute in der
Poliklinik will ich mich nicht einfach beklagen. Es gab ehrliches Bedauern, daß ein von uns
angemeldeter Termin in einer weiteren Abteilung nicht weitergeleitet wurde. Aber,
es ist ganz allgemein halt wenig bekannt, wie wenig Zeit uns bleibt. Ich
erlaube mir zu sagen: Die Signale dafür, daß wir in
der Endzeit, zumindest in einer knapp bemessenen Lebensphase sind, werden
einfach ignoriert. Ich weiß, es ist schwer, die rechten Maße
zu finden dafür was Zeit kosten darf oder auch muß.
Und doch müssen wir einander ermahnen, nüchtern und wachsam die Zeit
auszunutzen.
Am 17.1.14 hörte ich einen Teil der Predigt von Pastor Volkhard Spitzer bei
BibelTV. Er betonte, daß es nicht auf Worte ankommt,
sondern auf das Tun. Als ich eben
nachlas, um zu sehen, wie mein Brief am 15.1.14 begann, fiel mir auf, daß ich da bereits das Tun besonders herausstellte. Eben
las ich im Programmheft den Namen Volkhard Spitzer. Ich merkte mir den Namen des
Zahnarztes, der mich am 17.1.14 in der Poliklinik behandelte. Er hieß Engelhard
(oder Engelhart). Pastor Volkhard ist nicht zimperlich, wenn er harte Tatsachen
ausspricht. Ich kenne die Geschichte der zwei Könige, die entschlossen waren,
in den Kampf zu ziehen (2Chr 18). Eine große Prophetenschar bestärkte den
„brüderlichen“ Zusammenschluß. So wie der Pastor die
Absicht des Königs Ahab, sich zu verkleiden, beschrieb, das war hart, aber
wahr.
Der planenden Zahnärztin versuchte ich am 15.1.14 mitzuteilen, wie aufwendig
für mich der Besuch der Klinik sei, daß ich also
darum bitte, bei jedem Gang soviel wie möglich zu
erledigen. Sie versprach, mir diese Bitte zu erfüllen. Ich war schon
enttäuscht, daß ich heute zu einem weiteren Termin
kommen mußte, obwohl sie heute gar nicht da war. Ich
bat also den Zahnarzt Dr. Engelhart z.B. um die anstehende Grundreinigung. Er
fragte zwar Kolleginnen danach, ich war aber dafür nicht eingeplant. Dann bat
ich ihn, ob er eine kleinere Reparatur erledigen konnte. Er willigte ein, dabei
brach eine frühere Füllung heraus, er nahm sich auch dafür noch Zeit. Aber mehr
konnte er nicht für mich tun.
Ich fragte mich, ob die planende Zahnärztin deswegen nicht merkte, wie ernst es
mir mit Zeit- und Aufwand an Umständlichkeiten ist,
weil sie wesentlich jünger ist als ich. Gestern schrieb ich bereits von meiner
Unruhe über verlorene Zeit.
Vorhin wollte ich noch einmal Einzelheiten über den „brüderlichen“ Zusammenschluß des Königs von Juda
und des Königs von Israel in der Bibel nachlesen. Da fiel eine dort abgelegte
Zeitungstodesnachricht heraus: „NACHRUF ...H.H. Prälat Edmund Stauffer
...Brauerei Bischofshof e.K. Klosterbrauerei
Weltenburg GmbH.“
Als ich vor Jahren mich dagegen wehrte, in der Schule neben Religionsunterricht
auch noch Sozialkundeunterricht zu halten, da versuchte ich meine Gründe für
diesen Kampf der bischöflichen Behörde mitzuteilen. Weil ich den Pfarrer der
hiesigen Gemeinde nicht einfach raushalten wollte, brachte ich meinen längeren
Brief an Prälat Stauffer zuerst ins hiesige Pfarrbüro, um ihn kopieren zu
lassen. Die Schwester des Pfarrers war mir behilflich und sie verlangte pro
Briefseite 30 Pfennig. Prälat Stauffer war damals auf Kur. Er antwortete mir
also danach mit einem lobenden Brief (den Brief habe ich noch). An einen halben
Satz erinnere ich mich: „Es ist bekannt...“ sinngemäß: wie engagiert ich
arbeite.
In der Schule wurde ich hart attackiert, ich solle mich fügen. Vom Vorgesetzten
in der Regierung bekam ich auch einen strengen Brief, ich sei verpflichtet, da ich
ja dafür ausgebildet wurde. Der Kampf in der Schule setzte mir zu. Ich hatte
sechs Wochen lang starke nervöse Herzschmerzen. Ich kannte ähnliche Schmerzen
bereits in jungen Jahren (Diagnose einer Uniklinik). Ich weiß, man wird mich
jetzt wegen folgender Aussage verurteilen: Die Schmerzen waren stärker und
anhaltender (sechs Wochen) als sonst. Und sie waren an dem Tag vorbei, als ich
erfuhr, daß der Mann der Bezirksregierung, der mir
den Hammerbrief schrieb, infolge von einem Herzinfarkt gestorben war. Diese
meine Aussage ist hart, aber wahr. In der Schule hörten die Bedrängnisse durch
ein beherztes Wort einer älteren Kollegin auf. Nun ein paar Einzelheiten: Es
wurde mir gesagt, daß man mir nicht mehr wie bisher
durch zusammengelegte Stunden entgegenkommen kann. Als ich eines Morgens ins Lehrerzimmer kam, saß nur der Vorsitzende des
Personalrats an seinem Platz. Ich ging zu meinem Fach (bisher mit meinem Namen
versehen) und mußte feststellen, daß
da ein neuer Name an der Tür angebracht war. Wortlos nahm ich meine Sachen raus
und brachte sie draußen im oberen Fach unter, in dem z.B. Mäntel untergebracht
werden. Ich wußte, der Personalchef hoffte, daß ich protestiere, das tat ich aber nicht, sondern
verließ schweigend den Raum. In der Pause, als fast alle Lehrer da waren, wurde
ich erneut befragt und bedrängt. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, daß ich von nun an wegen weniger Stunden an einem Tag
mehrfach in der Woche in die Schule muß. Ich sagte
aber, daß ich an einem Tag in der Woche, am
Donnerstag, nicht kommen könne, weil das der Tag ist, an dem unser Sohn (jünger
als unsere Tochter) wegen dem Stundenplan unserer Tochter alleine zuhause sein müßte. Als der Druck nicht nachließ, ergriff die oben
genannte Lehrerin das Wort. Sie sagte: „Jetzt ist die Frau im Nebenberuf tätig
(Der Grund war, daß ich nur so frei wählen durfte:
Nur das Fach Religion, wie bisher) und jetzt braucht sie für ihren Hauptberuf
einen einzigen Tag in der Woche...“ Ja, das Argument hat gesessen.
Prälat Stauffer lobte mich seinerzeit, aber, ich denke, er schickte den Prüfer,
der dann meine freiwillige Kündigung einleitete. Den Prozeß
wollte ich mir ein zweites Mal nicht antun.
Die Auseinandersetzung „ab jetzt das Fach Sozialkunde“ begann damit, daß von der Kirche beschlossen wurde, Leute, die wie ich
ausgebildete Berufschullehrer sind, sollen nicht die richtig studierten
Religionslehrer ersetzen. Ich wurde eines Tages nach den Sommerferien damit
überrascht, daß ein Berufschullehrer, der offen
darüber sprach, wie gerne er Sozialkunde gibt, nun eine Zusatzprüfung zu
Religion vorweisen konnte.
Eben
(21 Uhr sieben) schaltete ich BibelTV ein und da las ich die große Überschrift:
„Oktoberbaby“. Eigentlich wollte ich über folgendes Thema nicht berichten. Aber,
das Thema gehört dazu: Damals erlebte ich , was es
heißen kann, ungewollt schwanger zu sein.
Ich muß jetzt etwas ausholen: Als unsere Tochter etwa
ein halbes Jahr alt war, dachten wir daran, ein Vorhaben, das wir schon einige
Zeit überlegten, wahr zu machen: Wir wollten ein Kind adoptieren. Wir hatten
Kontakt zu einem Waisenhaus bei Saarbrücken. Wir fuhren bereits einige Male
dort hin und machten mit einem Mädchen, ungefähr drei Jahre alt, kleine
Ausflüge. Wir hatten bereits fest vor, dieses Kind zu adoptieren. Und dann
waren wir betroffen, als wir einsehen mußten, Gott
hat einen anderen Plan. Wir waren uns dann aber auch sicher, wir sollten mit
einem eigenen zweiten Kind nicht warten. Wir brauchten auch nicht lange zu
warten, kurze Zeit später war ich schwanger.
Als dann Jahre später – unsere beiden Kinder waren bereits in der Schule -
gleich nach den Sommerferien dieser „Befehl“ kam, einige Stunden Religion durch
Sozialkunde zu ersetzen, verspürte ich zeitgleich in mir alle Zeichen einer
Schwangerschaft. Weil ich das von früher kannte, nahm ich die Signale dieser
meiner vermuteten Schwangerschaft auch sehr bewußt
wahr.
Ich war außer mir, es begannen damit auch die heftigen Herzschmerzen. Ich
fühlte mich zu alt für ein drittes Kind und ich fühlte mich dafür zu schwach.
Ich war vor allem deswegen entsetzt, weil ich spürte, mein Einsatz für den
Glauben ist jetzt dran, es waren in jeder Hinsicht äußerst schmerzhafte Tage.
Ich hörte kürzlich: Es wird noch schlimmer werden, bevor es besser wird. Es ist
mir jetzt noch so, als wenn für diese Zeit zutrifft, was Jesus für den
Höhepunkt der Not voraussagt, nämlich, daß Gott zum
Schutz der Seinen diese Zeit abkürzt.
Die Signale waren deutlich und heftig, hielten aber nicht lange an. Ich war
unendlich dankbar.
18.
Januar 2014
Gestern wurde ich durch die Predigt von Pastor Spitzer daran erinnert, daß es dem König von Juda
offensichtlich verdächtig vorkam, daß etwa 400
Propheten das Gleiche sagten. Es war ihm zwar nicht recht, daß
der herbeigerufene Prophet nicht sagte, was ihm gefiel, aber er hoffte, Gott
durch die Verkleidung zu überlisten. Seltsam, was mir in den Sinn kam: Papst
Benedikt sagte einmal in einer Ansprache: Wenn viele das Gleiche sagen, ist es
wohl wahr.
In der Nacht, bevor Papst Benedikt gewählt wurde, träumte ich: „Ein König der
alten Schule.“ Bei der eben genannten Aussage dachte ich: Der überall als
hochintelligent geltende Papst hat doch auch „Aussetzer“.
Heute Abend hörte ich in BibelTV ein Stück einer Predigt aus Karlsruhe. Ich war
betroffen, wie radikal die Predigerin alles, was im Leben zurückliegt, aus dem
Denken hinausgeschafft haben will. So als gehe es dabei immer um Lots Flucht
aus der verdorbenen Stadt. Gestern redete Joyce Meyer ähnlich radikal gegen
jeden negativen Gedanken. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es beiden
radikal um positives Denken.
Ich dachte, ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, es
ginge mir bei fälligen Auseinandersetzungen um Neid oder um meinen Egoismus.
Im Fernsehen (Bibel TV zu den 10 Geboten) wurden Menschen gefragt, ob sie
neidisch sind. Eine Frau sagte spontan spürbar ehrlich: „Nein, ich bin nicht
neidisch.“ Ich dachte, die Frau spricht mir aus der Seele. Es wurde dann davon
geredet, wie es aussieht, wenn jemand eine bessere Note als man selbst bekam, obwohl
man dem anderen die Sache beigebracht
hat. Dieser Fall interessierte mich nicht, aber mir fiel eine Bewertung
meiner Zulassungsarbeit ein: Ich hatte das Thema „Konflikte im Elternhaus“. Ich
wurde damals in der Referendarzeit kurz nacheinander in verschiedene Schulen
zur Aushilfe (z.B. Vertretung wegen Schwangerschaft der Lehrerin) geschickt.
Die Arbeit sollte praxisnah sein, deswegen versuchte ich jedes Mal zu meinem
Thema Unterrichtsbeispiele zu halten. Aber in allen betreffenden Schulen hatten
die Lehrerinnen zuvor dieses Thema bereits „abgegrast“, so sagte es mir eine
Lehrerin lachend. Ich versuchte diesen Mangel auszugleichen, indem ich überall,
wo ich hinkam, anonyme Befragungen durchführte. Außerdem besorgte ich mir viel
Literatur. So manchen Artikel der damals noch nicht eingestellten Zeitung
„Publik“ studierte ich. Sehr korrekt gab ich alle Stellen an, die ich aus
meiner Literatur übernahm. Der Erstkorrektor war der Autor des damals üblichen
Berufsschul-Sozialkundebuchs. Er hatte seinen Sitz in dem Gebäude, das
gegenüber dem Platz des Oktoberfestattentats an der Theresienwiese in München
war. Über die Zweitkorrektorin erfuhr ich, was dem Mann im Haus des
Landwirtschaftsverlags an meiner Arbeit nicht gefiel: Zuviel Theorie, und daß ich nicht wenig aus der Zeitung „Publik“ übernommen
hatte, wird ihm wohl auch nicht gefallen haben. Nun kam eine andere Sache
hinzu: Die zweite Korrektorin hatte nicht übersehen, daß
ich mir viel Arbeit gemacht hatte und sie wollte sich auch rechtfertigen,
deswegen sagte sie: Bedenken Sie, Sie hatten viel Zeit, während die Frau X doch
ein Kind hat. Nun eines wußte ich ganz genau aus den
drei Jahren Studium in München. Wir arbeiteten viel zusammen, wir wohnten beide
recht nahe. Nicht ein einziges Mal fuhr sie nur wegen dem Kind in die Stadt
ihrer Eltern. Das Kind war bei den Eltern. Ich war nicht neidisch, aber doch
betroffen über das Unrecht.
Als damals das Oktoberfestattentat geschah, hatte ich in dieser Nacht folgenden
Traum: In München suchte ich ein Zimmer. Es gab ein Angebot und ich wollte mir
das Zimmer ansehen. Das erste, was mich interessierte, war der Ausblick aus dem
Fenster: Ich schaute von oben auf einen etwas tiefer liegenden Platz. In Reih
und Glied standen junge Bäume. Dann merkte ich, daß
in dem größeren Raum eine Frau in einem Bett lag. Ich floh augenblicklich, denn
die Frau hatte eine ansteckende Hirnhautentzündung. Später war ich mit meiner
Familie bei Verwandten zu Besuch. Als unser Schwager uns zur Bahn brachte,
erkannte ich spontan die Gegend, die ich im Traum beim Ausblick aus dem Fenster
sah. Ich fragte: Wo war das Attentat und ich bekam die Antwort: „Hier“.
Als wir vor etwa 30 Jahren einen Ausflug nach Augsburg machten, um unseren
Kindern zu zeigen, wo wir 1970/71 wohnten, besuchten wir auch das Rathaus.
Zufällig war in Augsburg Feiertag (8. August).
Als gerade von einem Detail des Augsburger Religionsfriedens die Rede war (Der
Regierende entscheidet über den Glauben der Untertanen), war ich zum Fenster an
der Rückseite gegangen. Betroffen erkannte ich Analogien zum früheren Traum
(Zimmersuche in München).
Wenn
ich höre, daß Menschen, die durch die Hölle von
Ausschwitz gingen, berichten, daß in dieser extremen
Not oft jeder nur noch an sich selber dachte, dann denke ich: ich wäre dann
wohl nicht besser gewesen. Und doch meine ich, es ist nicht recht, bei Streit nur
an den Brief des Jakobus zu denken, der immer wieder
zitiert wird.
Ja, Jesus wollte nicht, daß unsere Herzen mit
falschen irdischen Sorgen belastet werden und er warnte vor Habgier. Wir sollen
Gott vertrauen, weil er weiß, was wir brauchen.
Lots Geschichte ist in erster Linie ein Appell, auf Gottes Warnungen zu hören
und seine Signale, ja auch die Zeichen der Zeit, ernst zu nehmen. Das wird kaum
gelingen, wenn wir auf positives Denken setzen.
Durch meine aktuellen Termine in der Poliklinik war ich überrascht, wie
„industriell“ es in diesen Bereichen zugeht. Ich war aber auch überrascht, wie
mitten drin in dem Apparat redliche Menschlichkeit durchzuspüren ist.
20.
Januar 2014
Eben hörte ich noch einen Teil der Bibel TV-Predigt von Karlsruhe (Isolde
Müller): Laß alles hinter dir, blick nach vorne.
Sinngemäß: Übergib alles Gott, er will dich aus deinem Sodom herausholen. Laß alles hinter dir, egal was es ist. Vertraue alles Gott an, er wird dich herausholen. Dein Sodom ist
alles, was dich quält. ... Krankheit..., laß alles
hinter dir. Immer wieder der Satz: Es geht um dein Leben. Nach dieser
Predigt wurde eine Sendung dieser Woche
über Taizé angekündigt, ich sah das gütige Gesicht von Frère Roger Schütz und
es wurde ein Satz von ihm zitiert, es ging auch da um das einfache Vertrauen,
und daß alles andere in die Irre führt. Solche
Aussagen las ich in einem Buch von ihm, sie waren mit ein
Grund, mich in meinem Alter nicht mehr mit Taizé zu beschäftigen. Es gibt für
alles eine Zeit. Kein Zweifel, ich kann nie zuviel
Vertrauen (Glaube an Gott) in Gott haben. Es ist aber nicht einfach so, daß alles, was mich quält, mein Sodom ist. Und es ist auch
nicht so, daß jede Sorge um mich ein Hinweis auf meine
Egozentrik ist. Beispiel: Die Wunden meiner drei gezogenen Zähne zwingen mich,
weder zu heiß noch zu kalt zu trinken, obwohl Eis direkt auf der Wunde helfen
kann. Ich käme in Versuchung, wegen der Schmerzen im gesamten Zahnbereich
vermeidbare Medizin zu nehmen. Ich wollte aber auch nicht, daß
sich dauernd jemand um meine
Wassertemperatur kümmern muß. Ich suchte nach
Abhilfe, nämlich eine Thermosflasche mit gut warmem Wasser und eine Flasche
Wasser mit Raumtemperatur an meinen Beistelltisch zu stellen, so kann ich mir
selbst die zuträgliche Trinktemperatur mischen.
Also bat ich meinen Mann um den Kauf einer Thermosflasche. Gleich beim nächsten
Edeka-Einkauf wurde mein (egoistischer?) Wunsch erfüllt.
Ich hatte am 20.1.2014 eine Nacht hinter mir, die erklären hilft, Jesu Wort von
„Sorgt euch nicht um... betrachtet die Vögel des Himmels...“ nicht mißzuverstehen.
Es ist wohl kein Zufall, daß dieses Evangelium der
Kern meiner letzten Prüfung durch die bischöfliche Schulaufsicht war. Damals
sagte ich in der Mädchen-Hauswirtschaftsklasse Folgendes: Ihr kennt das doch
auch: Ihr wollt ein Kleid für euch nähen. Weil ihr es gerne schnell fertig
haben wollt, vergeßt ihr gerade Wichtigeres. Die
Mädchen nickten deutlich und lächelten. Danach im Prozeß,
der mir gemacht wurde, sagte der Prüfer: „Was sollte denn das mit dem Kleid.
Ich habe auch eine Frau, so ein Kleid muß doch auch
mal fertig werden.“
Isolde Müller sagt: Durch die Gedanken an Zurückliegendes werden in unserem
Herzen die Gedanken an Gottes Wort
verdrängt. Ich sage: „Ja, es wird Wachsamkeit gebraucht, daß
das nicht geschieht. Aber, ich hörte die Eltern eines ermordeten Mädchen sagen.
Wir haben verziehen, aber es gibt Situationen, in denen der Schmerz hochkommt.
Die Mutter sagte, daß sie sich bewußt
nicht Einzelheiten der Tat vor Augen stellen wollte. Und der Vater sagte, wenn
jemand mit uns darüber reden will, dann darf geredet werden. Ich denke, da
schimmert etwas vom schmalen Weg durch.
Jetzt erinnere noch einmal an den Abend des 20.1.14. Es war der Jahrestag der
Geburt unserer Tochter. Ich hatte keine
Angst. Am Morgen sollte ich zu einer Untersuchung ins Krankenhaus kommen. Der
Arzt wollte mir nicht glauben als ich sagte: Als wir im Warteraum warteten
kamen alle 7 Minuten relativ leichte Wehen. Mein Mann hatte das mit der Uhr
gestoppt. Wir gingen nach der Untersuchung in den in Kaufhof zum Frühstücken.
Zuhause kochte ich für meinen Mann vor. Die Wehen kamen den ganzen Tag alle 7
Minuten. Am Abend sagte der Arzt dann am Telefon, wir sollten kommen. Ich hatte
großes Vertrauen, gerade in die Theorien, die Geburt ist ganz was Normales und
Natürliches. Mein Mann und ich, wir gingen noch eine Weile im Krankenhausgang
spazieren. Als dann Wehenmittel die Wehen
verstärkten, war ich nicht mehr so angstfrei. Der Arzt sprach dann ein ernstes
Wort mit mir. Nämlich, daß es jetzt um mein Kind
geht. Ich brauchte diese Worte und meine Erfahrungen für die Zeit der zweiten
Schwangerschaft, erst recht für die Geburt unseres Sohnes. Ernsthaft nahm ich
mir vor bei der Geburt nicht mehr Angst (Sorge) vor Schmerzen zu haben. Ich wußte nicht, wie wichtig dieser Vorsatz bei der Geburt
wurde. Diesmal hatte der Arzt gleich vor, die Geburt einzuleiten. Mein Mann war
zuhause bei unserer Tochter. Durch eine offene Tür hörte ich, daß die Hebamme im Nebenzimmer dem Mann der Frau seine
Fragen ausführlich erklärte. Ich dachte, mein Mann wäre bei der Geburt unserer
Tochter gerne dabei gewesen, damals erlaubte der Arzt das noch nicht. Als die
Hebamme nach mir sah, warf sie mir vor, warum ich nicht nach ihr gerufen hätte,
als die Wehen kamen. Ich hatte mich auf den Arzt und die Hebamme verlassen.
Nicht nur ich war zu sorglos. Danach dachte ich, damals hatte der Arzt doch
Recht als er sagte, daß Männer oft stören. Denn, die
Hebamme blieb recht lange beim Informieren des Mannes. Nun kam erst einmal
Aufregung, die Herztöne unseres Kindes waren schwächer geworden. In der Eile
gab die Hebamme die örtliche Betäubung in einem falschen Moment, nämlich als
gerade eine Wehe kam. Die Spritze ging daneben. Der Arzt sagte, eine zweite
Spritze darf nicht sein. So wurde dann mit weiterem Wehenmittel
die Geburt in großer Eile vorangebracht. Ich brauchte meine neun Monate Sorge
und Gebet, daß ich die sehr großen Schmerzen ertragen
konnte. Als das Kind da war, fiel mein Blick auf das Kreuz und es war mir als
verstehe ich jetzt etwas vom Kreuz. Das Kind
hatte die Nabelschnur um den Hals, so war es zum Schwächerwerden
der Herztöne gekommen. Nach Angaben des
Arztes schadete es dem Kind noch nicht. Als dann um 12 Uhr meinem Mann per
Telefon die Geburt unseres Sohns mitgeteilt wurde, hörte er durch das Telefon
das Läuten der nahen Paulskirche. Ich hatte nahe an der Kirche in der
Berufsschule am Paulusplatz unterrichtet.
Ich weiß nicht, ob ich so diese Geburt durchgestanden hätte, wenn ich die
zurückliegenden Erfahrungen der ersten Geburt vertrauensselig ignoriert hätte.
Am Abend des 20.1.14 erinnerten wir uns an die Geburt unserer Tochter, sie kam
um 21 Uhr und 12 Minuten zur Welt. Später erfuhr ich, daß
sie an dem Abend zur Welt kam, als dreißig Jahre zuvor zwischen 20 Uhr und 21
Uhr der Entschluß der Judenvernichtung
(Wannseekonferenz) unterzeichnet wurde.
Ich dachte an diesem Abend (20 1.14) an Gottes Wort, ich dachte aber auch
daran, was ich jetzt tun muß. Ich erinnerte mich an
die vergeblichen Versuche des Sonntags, in der Zahnklinik Auskunft darüber zu
erfahren, ob es „normal“ sei fünf Tage, nachdem mir drei Zähne gezogen wurden,
noch heftige Schmerzen zu haben. Ich dachte daran, daß
ich vor zwei Tagen ja zu einem Termin am Morgen sagte, weil ich dachte, es gehe
ja nur um eine kurze Kontrolle. Aber, es ging mir kreislaufmäßig vor diesem
Termin in der Klinik und danach nicht gut. Ich mußte
an Kleidungsstücken Änderungen vornehmen, denn bei solchen Problemen darf die Kleidung
nicht einengen. Weil ich müde war, brauchte ich am Vorabend für diese „Sorge“
relativ viel Zeit. In der Nacht hatte ich starke Schmerzen und andere
gesundheitliche Probleme, ich brauchte tatsächlich die vorbereiteten Teile. Das
kam nicht von meinen vorausgehenden falschen Gedanken, sondern von vorausgehende Nächten, in denen ich von analogen Problemen überrascht wurde und gezwungen war mit unguten
Notbehelfen zurechtzukommen. Als ich einmal so gar nicht auf ähnliche Probleme
vorbereitet war, wurde ich dazu noch vom Blinddarmverdacht (Schmerzen)
überfallen. Der Arzt kam und ich weiß nicht, was er von mir dachte, als ich
mich wegen Kälte mit allem möglichem Zeug (Textilien) schnell einwickelte, was
ich am Morgen zuvor in eine Abfalltüte steckte. Weil der Arzt nicht sicher war,
ob es Blinddarmentzündung ist oder Harnwegsentzündungen, deswegen verordnete er
mir Antibiotika.
Ich weiß nicht, ob und wie weit einseitige Predigten notwendig sind. Ich weiß
nur: „Es ist nicht so einfach.“ Vor Jahren hatte ich folgenden Traum: Ich stand
vor einem Seitenaltar in der St. Emmeramskirche. Eine
Skulptur vom „Leidensmann in Ruhe“ war da zu sehen. Diese hatte ich real einmal
bei einer Führung durch eine Kirche gesehen. Von daher wußte
ich den Namen. Im Traum stieg dieser Leidensmann auf und ging mit mir bis zur
Türe: Vor diesem Ausgang lag nicht wie sonst die Wolfgangsgruftkirche,
sondern ein großer grüner Park. In der Türöffnung kam Jesu Gesicht mir nahe. Er
sagte: „Es ist nicht so einfach.“
Nun kam im Traum ein sofortiger Szenenwechsel: Ich war in meinem Elternhaus und
erzählte die erlebte Sensation. Offensichtlich glaubte man mir, aber man freute
sich nicht. Ich denke, es hat auch mit staunenswerten Fügungen (Signalen, daß Gott lebt) zu tun, von denen ich berichtete, die aber
nichts bewirkten.
Nun ein reales Nachspiel zu diesem Traum: Ich ging mit unserer Tochter in diese
Emmeramskirche und ich zeigte ihr den betreffenden
Seitenaltar. Da war (ist wohl noch) die Büste des Gekreuzigten in einer
Glasvitrine zu sehen, rechts und links von ihm zwei Nonnen Mechthildis
und Scholastika.
Kurz vor der eben genannten Tür gab es links vor dem Ausgang jedes Jahr in der
Weihnachtszeit eine schöne Krippe. Als ich wegen dem Traum mit unserer Tochter
da war, sahen wir erstmals eine gelungene Auferstehungsszene: Jesus und
Magdalena vor dem Grab Jesu.
Ich möchte Predigten von z.B. Joyce Meyer oder von Isolde Müller nicht
herabsetzen, auch weil es da ja auch nicht wenige gelungene Predigten gab. Doch der Satz: „Es ist nicht so einfach“
kam ja nicht zuerst aus meinem Mund. Ich denke diese Aussage hat zu tun mit der
fortgeschrittenen Zeit. Das immer wieder notwendige Hin und Her (Rauf und
Runter auf der Jakobsleiter) kostet Wachsamkeit und Nüchternheit. Joyce Meyer
spricht zu Recht davon, daß wir Christen Investoren
sein sollten. Ich denke, es geht um die dauernd neu notwendige Bereitschaft das
jetzt Wichtige zu denken und zu tun. Sie betont ja auch, fleißig zu sein, mit
Gott zusammen zu arbeiten und alles Übrige Gott zu überlassen, er hat einen
guten Plan. Ich will rechtzeitig einsehen, wenn ich mir falsche Sorgen mache.
Ich will mir aber nicht einreden lassen, daß das mir
von Gott anvertraute Denken und Sorgen, (z. B. für Menschen, die mir anvertraut
sind) mit wenig Vertrauen in Gott zu tun habe. Ich will mich auch da nicht in
eine törichte Gesetzlichkeit hinein manövrieren lassen
Es gibt so viele anscheinend langweilige Wiederholungen im Leben. Und doch
befriedigt mich Tun, von dem ich sagen kann: Es war notwendig (also wichtig),
es mußte, bzw. muß noch,
getan werden. So war eine Nacht wie die vergangene teilweise hart, auch für
meinen Mann, der mir half, aber diese Wegstrecke ist „erledigt“. Insofern ist
mancher „Blick zurück“ nicht sinnlos, er kann mir (uns) helfen die nächste
Wegstrecke zu bestehen. Isolde Müller sagt zu Recht: „Laß
Veränderungen in deinem Leben zu“ und ihr Mann sorgte in mancher Predigt für
gute Überraschungen (z.B.in der Brotpredigt und in der Predigt vom Weinstock).
Es gab in der vergangenen Nacht für mich auch so etwas wie ein hilfreiches
Aha-Erlebnis: Als kürzlich mein Mann abends von unserer behinderten Tochter
zurückkam, schlief ich bereits. Er weiß, daß ich
nachts oft aufwache, deswegen weckte er mich nicht, sondern schrieb groß auf
einen Zettel: „Ich bin schon da!“ Diesen Zettel brachte er neben der großen Uhr
an. Da blieb er eine Weile. Heute in der Frühe als mir mein Mann geholfen
hatte, daß ich gestärkt mit einer Suppe (zu trinken
mit einem Strohhalm, wegen der Zähne) wieder im Bett war, sah ich den Zettel
und mir fiel ein, was einer der beiden Ratgeber in BibelTV (hoffnungsvoll
Lebenshilfe) einer Frau sagte, deren Partner ein Messi ist und der immer wieder
sich beruhigend sagt, Gott helfe ihm. Der Ratgeber sagte: „Ja Gott hilft ihm,
weil (während) Sie ihm helfen.“ Angesichts des Zettels dachte ich: Ja, Gott ist
da und er hilft mir durch meinen Mann.
Manchmal sorgt der Blick zurück auch für Schmunzeln: Als ich oben geschrieben hatte: „zwei Nonnen Mechthildis und Scholastika“ kam
mein Mann (er wußte nicht, was ich gerade geschrieben
hatte) und sagte, er habe eben ein Dokument telefonisch berichtigen müssen,
seine Schwester heiße nicht Mechthildes, sondern Mechthildis.
24.Januar
2014
Gestern sahen mein Mann
und ich in BibelTV einen Teil von „hoffnungsvoll Lebenshilfe“ Eine Frau kann
sich offensichtlich nicht verzeihen, daß ihr Rat für
einen Menschen (wohl ging es um Operation ja oder nein) weltlich gesehen nicht
gut war. Weil mein Mann zur Zeit ähnliche Überlegungen
(Operation) machen muß, sagte ich: Wenn wir redlich
auf Gott hören, seine Entscheidungshilfen annehmen, dann meine ich, sind solche
Selbstvorwürfe nicht recht. Vorläufig sieht es so aus, daß
gewartet werden soll. Zusammen mit unserem Hausarzt erfragten wir bereits drei
Meinungen. Das gehört zur nüchternen Wachsamkeit, ist also auch keine falsche Sorge.
Jesu Vorwurf wegen der Brotsorge der Jünger kann nicht für jede andere
Brotsorge herhalten. Jesus verweist ausdrücklich auf die voraus gegangene
Brotvermehrung.
Der jüdische Journalist Ludwig Schneider zitierte in diesen Tagen aus einen Paulusbrief, daß wir dem
Frieden nachjagen sollen. Er betonte, daß uns dieser
Friede nicht in den Schoß fällt, sondern, daß wir selbst
dem Frieden nachjagen sollen. Ich denke, das ist ein Beispiel dafür, daß wir Gottes Partner sein dürfen und sollen. Eine Aussage
halte ich für falsch, er sagt, daß um des Friedens willen die Wahrheit geopfert werden
kann. Ich denke, Gott verübelt es den Seinen nicht, wenn sie des Friedens
willen in unwesentlichen Dingen Unwahrheiten übersehen. In den vergangenen
Tagen hörte ich mehrfach im Fernsehen die Worte: „gnadenlos wahr “. Ich dachte
über diese Worte nach, ich wußte nicht, in welchem
Zusammenhang sie gesprochen wurden. Ich dachte aber, es ist möglich, daß Gott gnadenlos für die Wahrheit eintreten kann.
Heute mußte ich den Hausarzt um einen Hausbesuch
bitten, die Zahnschmerzen wurden trotz Penizillin nicht besser, sondern
schlechter. Als er vorgestern hier war, hatte ich gemerkt, daß er
über die Medizin (von der Klinik) nicht froh war. Er verschrieb ein anderes
Antibiotikum, lachend sagte er: Ein Buddhist schaffte es durch sein Denken, die
Wirkung eines starken Medikamentes auf den kranken Zahn zu bringen, ohne daß der übrige Organismus belastet wurde.
Ich dachte, mir käme diese Konzentration auf mein Ich wirklich wie falsche
Sorge vor. Es gab Momente, in denen ich Schmerzmittel einnahm, weil ich sonst
nicht hätte schreiben und arbeiten können. Ich hatte das Vertrauen, daß Jesu Wort auch für mich wahr werden kann, daß mir Schlangengift nicht schadet. Wenn ich das nicht
frech spekulativ denke und tue, paßt es zu Gottes
gutem Plan, selbst dann, wenn diese Medikamente meiner physischen Gesundheit
schaden.
26. Januar 2014
Die Liebe ist das Höchste, das Wichtigste, sie ist das Herz des Lebens. Und
doch, muß ich sagen, daß
der Entschluß, Gott zu lieben, den Nächsten zu lieben
und auch sich selbst immer wieder gefährdet ist.
Joyce Meyer rät, alles zu lesen, was man dazu in der Bibel und in Büchern lesen
kann. Ja, ich möchte nichts versäumen, was ich zur
Stärkung meiner Liebe tun kann. Ich weiß aber, daß
falscher Eifer der Liebe schadet. Mir hilft Wachsamkeit und Nüchternheit für
alles, was die Liebe nährt.
Zur Zeit muß ich stärkere
Antibiotika nehmen, weil das zuerst verordnete Penizillin nicht hilft. Weil ich
zur Zeit von verschiedensten Seiten gesundheitlich
bedrängt werde, dachte ich über Hiob nach. „Dort, wo wir krampfhaft nach Liebe
suchen“. Diesen Satz hörte ich eben (etwa 14 Uhr 15) als ich mich daran
erinnerte, daß in Bibel TV der Gottesdienst „Stunde
des Höchsten“ stattfindet. Mehr hörte ich nicht, denn ich griff nach einem
Zettel und einem Bleistift, um die Telefonnummer aufzuschreiben. Ich hatte
nämlich heute vor, um ein Gebet zur Heilung zu bitten. Diesen Predigtsatz
verstand ich heute so anders, nämlich wie oben: „falscher Eifer schadet“. Ich
sagte heute zu meinem Mann: Der Satan wollte Hiob die Treue zu Gott rauben.
Gott ließ zu, daß Hiobs Liebe zu Gott geprüft wurde.
Vorhin schaltete ich kurz Bibel TV „Bibellesen“ ein, da hörte ich gerade noch.
„Es bleibt nur was man aus Liebe tut.“ Der Satz hilft mir tatsächlich weiter.
27. Januar 2014
Heute hörte ich in
BibelTV Joyce Meyer von den verschiedenen Arten der Liebe sprechen. Es war
eindrucksvoll und sehr durchdacht. Der letzte Satz, den ich gestern schrieb, paßt gut dazu.
Oben berichtete ich von Herausforderungen, die ich als Prüfungen ansehe. Jesus
sprach von der Annahme des Kreuzes, er nannte dabei die Plagen des Alltags.
Meine ganz normalen Plagen haben oft mit meiner Situation zu tun. Ich bin
praktisch bettlägerich, von meinem Sessel aus
versuche ich alles, was ich brauche, greifbar zu „lagern“. Ich will mich nicht
einfach mit Hiob vergleichen, doch bei mancher Plage muß
ich an die Bosheit und Tücke des Satans denken. Ein kleines Beispiel: Ich habe
ein kleines Nähkästchen, es steht in einem nur wenig größeren Pastikkörbchen. Am Rand habe ich drei Handsender zur
Fernsteuerung von zwei Rollos und einer Markise untergebracht. In der Nacht von
Samstag auf Sonntag mußte ich in aller Eile ein
Kleidungsstück reparieren. Mein Mann war bei unserer Tochter und unsere
Helferin wollte zu Bett gehen. Ich merkte, daß ich
zufällig eine der Fernsteuerungen betätigt haben muß,
als ich eine Nadel suchte. Ich war mir sicher, daß es
die Steuerung eines Rollos war. Das mir bekannte Geräusch ließ sich nicht
stoppen, also griff ich nach dem zweiten Steuerungsgerät. Ich war beruhigt, als
offensichtlich Stille eintrat. Am Morgen dann doch so etwas wie Schock: Die
große Markise war voll ausgefahren und das Gewicht der nassen Schneemassen
hatte den Markiesenstoff nach unten gedrückt. Andere
Beispiele sind weniger spektakulär, aber sie verursachen z.B. viel Suchen. Der
einzige Fingerhut, der mir gut paßt, fiel bei einer
Handbewegung runter und war auch nach langem Suchen nicht zu finden. Erst
nachdem eine Plastiktüte mit
Zellstoff-Meterware aufgebraucht war, sah ich, daß
der Fingerhut in der nun leeren Tüte lag. Die Tüte stand nicht sehr nah an
meinem Sessel. Ich mußte wohl eine seltene
Handbewegung gemacht haben, daß der Fingerhut so weit
weg sprang.
Mitten in Plagen gibt es Hilfen, die ich als besondere Freundlichkeit, ja als
Lohn für die vielen Mühen ansehe. Oben sagte ich, daß
ich mitten in Nöten und Plagen Gott die Treue (das ist auch eine Form der
Liebe) halten will. Ich nehme aber auch erst recht diese Belege der Liebe von
Gott dankbar an.
Das plötzliche Verschwinden von sehr viel Wichtigerem als einem Fingerhut ist
ein Gleichnis für die Bosheit und List des Feindes, es wird Wachsamkeit und
Nüchternheit gebraucht, daß die Raubzüge des Feindes
der Solidarität mit Gott nicht schaden, daß der Satan
gerade nicht erhält, was er begehrt.
Gestern spät abends sah ich im Fernsehen zufällig ein Stück einer Diskussion
über Prostitution. Nicht nur einmal wurde gesagt, heutzutage spricht man fast
nur noch in den Bereichen Klima und Kapitalismus von „Sünde“. Eine Pastorin
fand es schade, daß das Wort Sünde verschwindet, man
rede nur noch von Schuld. Sünde sei die Trennung von Gott. Eine Stimme in der
Runde sagte, in der Bibel sei nur die Rede von Ehebruch.
Domian (Sendung werktäglich im Nachtprogramm des WDR ab 1 Uhr) sagt offen
Warnendes, wenn Menschen mit dem Gedanken spielen, nicht mit gewöhnlicher
Arbeit ihren Lebensunterhalt zu
verdienen.
Zu mehrfach gehörten Predigten gehört die Aufforderung positiv zu denken. Es
gab kurz vor der Steigerung meiner gesundheitlichen Probleme im Traum eine
Aussage, daß mir eine solche Steigerung bevorsteht.
Ich sprach mit meinem Mann darüber. Wir baten Gott um Milderung, wenn diese
Traumaussage von Gott kommt und von ihm zugelassen ist.
Vor einiger Zeit fiel mir ein Zettel in die Hände, auf dem ich aufschrieb, was
ich vor etwa einem halben Jahr träumte. Da wurde mir gesagt, daß ich völlig zerstört und fertig gemacht werden soll.
Jesus war nicht besetzt von dem Gedanken, daß
positives Denken hilft die Herausforderungen, die kommen müssen (!) sozusagen
aufzulösen. Er fordert auf, z.B. dafür zu beten, daß
die Zeit der Flucht vor dem Greuel nicht in den
Winter fällt.
Selbstverständlich ist es im Sinne Gottes mit der Kraft des Heiligen Geistes das Tun und Denken von Gott führen zu
lassen.
Gerne sehe ich in scheinbar irdischen Geschehen Gleichnisse.
Joyce Meyer sprach von der Salbung durch den Heiligen Geist. Das Beispiel von
der Salbung des ganzen Menschen durch den Heiligen Geist kann ich
nachvollziehen. Als ich heute die verschiedenen Auswirkungen der Liebe Gottes
hörte, dachte ich an Gleichnisse der verschiedenen Salbungen durch den Heiligen
Geist. Ich brauche für eine entzündete Fußzehe andere Salbe als für einen
schmerzenden Arm und für meine chronisch entzündeten Mundwinkel brauchte ich
eine andere Salbe als für die Wunde im Mund, die durch die Zahnoperation
entstand.
Für frühere Attacken des Widersachers bekam ich andere Hilfen vom Geist Gottes
als für jetzige Herausforderungen. Das A und O ist die lebendige Beziehung zu
Gott.
Als ich vor Jahren einem christlichen Mann auf seinen Zeitungsartikel hin einen
Brief schrieb, kam es danach zu einem recht positiven Gespräch. Es gefiel ihm, daß ich für aktuelle Probleme in den Kirchen Hiskias Gebet nannte, indem er (Hiskia)
Gott bat, nachzusehen, daß nicht alle so für den
Gottesdienst vorbereitet waren, wie es vorgeschrieben war. Er fragte mich nach
der Bibelstelle und ich konnte helfen.
Als ich aber sagte, daß ich vor einer ernsten
Erkrankung erfuhr, solche Nöte seien nicht nur meine Sache, sondern, daß ich erleben müsste, was vielen bevorsteht, da kam
spürbar kühle Reserve. Ich wurde belehrt: „alles ganz private Sache“. Ich weiß
nur, es gibt Erlebnisse, in denen Einzelheiten der biblischen Propheten akut
wurden. Zum Beispiel sagt Jeremia, daß er unter
Kriegsgeschrei geboren wurde. Als ich geboren wurde, gab es auch Geschrei. Die
Amerikaner hatten Brandplättchen vom Flugzeug abgeworfen. Mein Vater wurde
aufgefordert beim Einsammeln vor Sonnenaufgang mitzuhelfen. Er weigerte sich
mit dem Argument: Meine Frau kommt nieder. Am gleichen Tag brannte eine Scheune
des Elternhauses meiner Mutter ab.
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„Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
ISBN 3-8267-5424-7
Cornelia Goethe Literaturverlag, 60314 Frankfurt a. M., 2003
„Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-099-5
Machtwortverlag,
06847 Dessau, 2011
„Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-115-2
Machtwortverlag,
06847 Dessau, 2012