Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben


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Brief vom 26. März 2014 bis 02. Mai 2014


26. März 2014
Manchmal hilft eine eher spaßige Bemerkung, ein früheres gar nicht spaßiges Ereignis in Erinnerung zu bringen. Es müßte wohl im Sommer 1988 gewesen sein: In unserer Familie hatten wir alle vier nacheinander eine Grippe, von der der Arzt sagte: Es ist ein sehr aggressiver Erreger. Bei meinem Mann mußte eine Rippfellentzündung festgestellt werden. Für unsere Tochter kamen mehrfach schwere Rückfälle hinzu. In einer Nacht spitzten sich ihre Probleme sehr zu. Mein Mann war bereits im Dienst, er war mehrere Tage zu einer Tagung in Köln. Unsere Kinder hatten in einer größeren selbstgebastelten Voliere zwei Wellensittiche (die Kinder hatten sie Tobi und Swimmi genannt). Weil sie da Raum zum Fliegen hatten, machten sie mehr Staub als zuvor im kleinen Käfig. Spürbar setzte dieser Staub unserer Tochter zu. Wir gingen am anderen Morgen wieder zum Arzt und der war sichtlich erschrocken über ihren Zustand. Er veranlaßte eine Überweisung zu einem Lungenfacharzt. Ich rückte heraus, wozu ich mich in der Nacht zuvor entschlossen hatte. Nachdem ich unsere Kinder anflehte, daß sie mein Tun verstehen mögen, ertränkte ich die beiden Vögel in einem Eimer Wasser. Ach was war der Arzt zornig über mich. Wo er doch noch gar nicht getestet hatte, ob unsere Tochter vom Staub der Vögel bedrängt wurde. Es stellte sich jedoch schnell heraus, daß sie gegen Hausstaub allergisch ist. Ohne Zweifel, seit wir die Vögel hatten, gab es deutlich mehr Hausstaub. Trotz dieser zusätzlichen Belastung der Lunge durch die Vögel und trotz des bedrohlichen Zustands unserer Tochter konnte der Arzt seine Entrüstung und seine Verachtung gegen mich sehr schwer bremsen. Offensichtlich konnte er auch nicht ertragen, daß ich eigenmächtig handelte. Das alles traf mich nicht, ich wußte ich mußte schnell handeln, es ging um das Leben unserer Tochter.
Als ich später hörte, daß DDR-Ärzte schwächliche Neugeborene genauso „entsorgten“, dachte ich, meine Notlage war kein Zufall. Unsere Kinder hatten offensichtlich mehr Einsicht in meine Prüfung, für meine Herausforderung, als der Arzt.

31. März 2014


Wenn ich nicht an Gott geglaubt hätte, wäre ich zunehmend von Menschen abhängig geworden. Immer dann, wenn ich ein Stückweit selbständiger geworden bin, hatte das mit Gehorsam vor Gott zu tun. Gerade, wenn Menschen wie ich aus sogenannten einfachen Verhältnissen kommen, ist es für das Überleben wichtig, den üblichen Verhaltensregeln meines Standes zu gehorchen. Damit kann Tradition regelrecht maßgebend, ja beherrschend werden. Ich begreife ganz neu, was Jesus in Lukas 4,18-19 sagt: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, um den Armen die gute Botschaft zu verkünden.“
„Er hat mich gesandt, Gefangenen zu verkünden, daß sie freigelassen werden. Blinden, daß sie sehen werden. Unterdrückten, daß sie befreit werden, und daß die Zeit der Gnade des Herrn gekommen ist.“
„Und er sagte: Heute ist dieses Wort vor euren Augen und Ohren Wirklichkeit geworden“. (Lukas 4,21)
Als ich am Wochenende eine Bibel TV-Predigt von Daniel Müller sah und hörte, empfand ich, daß seine Aussagen zu diesem Lukastext insofern positiv war, als er die Salbung betonte. Als er dann den Bruch des Jochs zwar gut sichtbar vorführte, aber doch so einfach und radikal den Abbruch aller Lasten und Krankheiten versprach, war ich heute froh über Situationen, in denen ich an den nicht immer leichten Weg aus den früheren Zwängen heraus, erinnert wurde. Aber auch an die Tatsache, daß ich ohne den Bezug zu Christus, sicherheitshalber unter dem Joch so mancher unguten Traditionen geblieben wäre.


2. April 2014
Heute hörte ich über Bibel TV noch einen Teil einer Eheberatung. Ich stieß zufällig wohl eher auf den Schlußteil, als das Ehepaar über eine längere Krankheit der Frau berichtete. Ich weiß nicht welche Krankheit das war. Es wurde berichtet, wie knapp die Zeit für Gespräche wurde, weil die Frau wegen großer Schmerzen betäubende  Schmerzmittel nehmen mußte und somit viel schlief. Sie berichtete, daß sie in dieser für sie lebensbedrohlichen Zeit sozusagen weitgehend ihre Gesprächsbereitschaft nach oben, also zu Gott wandte. Der Mann wandte sich, gerade auch, weil es aussah, als müsse die Frau sterben, ebenfalls betont Gott zu. Es kam zur Sprache, wie wenig Zeit und Kraft für gemeinsame Gespräche und Absprachen blieb.
Dieses Eheberatungsgespräch war wieder einmal ein Beispiel, daß anscheinend ganz persönliche Probleme und ganz private Mitteilungen sozusagen ein öffentliches Bekanntwerden erhalten.
Obwohl ich relativ Weniges über die Krankheit der genannten Frau kenne, werde ich jetzt einige Parallelen zu unseren Herausforderungen nennen.
Erst gestern beschrieb ich solche in einem privaten Brief: Wörtlich schrieb ich: Ich weiß, ich werde sowohl am Tage, als abends teilweise quälend müde, unfähig etwas zu erledigen. Weil ich weiß, wenn ich mich dem Schlaf zu früh hingebe, wache ich mit Übelkeit und Kopfweh auf. Also versuche ich durch Nähen und Flicken die Zeit zu überbrücken, auch wenn ich weiß, daß ich immer einmal die Nadel verliere und wieder suchen muß, weil ich einnickte. Obwohl meine Helferin mich beispielsweise bereits um 22 Uhr 30 ins Bett bringt, sollte ich mich, wenn es geht, erst gegen zwei Uhr zum Einschlafen fertig machen (Medizin...), sonst bin ich sehr früh (manchmal schon vor 5 Uhr) mit Schmerzen wach und sehr sehr unruhig (die Beine sind schmerzhaft unruhig infolge Polyneuropathie).
Ich will nicht einfach meine Probleme mit den Nöten der im Fernsehen genannten Frau gleichsetzen. Aber ich berichtete gestern noch Einzelheiten meiner gesundheitlichen Probleme und schrieb dann: „Könnt ihr verstehen, wie ernst es mir mit dem Erledigen meiner Pflichten ist, weil das alles doch sehr ans Sterben erinnert ... Deswegen schreibe ich so eilig und teilweise unschön. Es sind schmale Wege, ich will sie gehen.“
Kürzlich wurden Ärzte kritisiert, weil sie so leichtsinnig Morphin und ähnliche Medikamente verschreiben. Wochen zuvor galt diese Kritik dem Medikament Ibuflam.
Es ist klar, daß Ärzte und Patienten nach hilfreichen Auswegen suchen. Es ist aber unfair, wenn an einem Patienten gezeigt wird, wie prima der Ausweg Akupunktur funktionierte. Es wird bei solcher Kritik leichtfertig nach dem Staat und seinen Verboten gerufen.
Weil ich Zusammenhänge zwischen Morphin und meiner Schläfrigkeit sehe, wurde es kürzlich schwierig für mich, weil die Apotheken längere Zeit Lieferschwierigkeiten für mein Morphinrezept melden mußten. Der Hausarzt und auch eine Apothekerin rieten mir zum Ausweg Morphin-Retard. Für meine Probleme ist diese Lösung nicht gut. (In diesem Moment (19 Uhr 44) rief draußen im Park jemand laut: „Hilfe, Hilfe“) Zurzeit habe ich erst abends und in der Nacht Schmerz und Unruheprobleme, für die ich dringend Medizin brauche. Mit Retard ist die reichlich sparsame Hilfe für den ganzen Tag verteilt. Es wurde ein Ausweg (eine andere Konzentration) für mich gefunden und ich habe die Möglichkeit am Tag auf neuen Morphin-Nachschub zu verzichten. Im Übrigen helfe ich mir bereits seit längerer Zeit mithilfe von maßvollen Ibuflam-Tabletten, die Morphinmenge zu drosseln.
Seit dem letzten Dezember  habe ich oft Probleme mit schweren Augenlidern. Das sieht so aus, das wirkt so, wie wenn ich durch gleißende Sonne geblendet würde.  Der Hausarzt veranlaßte eine bestimmte Blutuntersuchung. Es konnte keine spezifische Krankheit gefunden werden. Ich denke, es ist der Beistand Jesu, der mir half, trotz dieser Augenprobleme an meinen Aufgaben weiter zu arbeiten. Der quälenden Müdigkeit kann ich jedoch nicht einfach Herr werden. Während dieser Nöte fühle ich mich der Frau aus der heutigen Eheberatung verwandt. Ich richte meinen Hilferuf nach oben. Der Mann dieser Frau sprach davon, wie ihm die Not seiner Frau half, ebenfalls nach Gott zu rufen. Ich weiß, daß es bei meinem Mann ähnlich ist. Kommt bei uns hinzu, daß wir auch für unsere kranke Tochter beten. Außerdem kann und soll ich für die Leistenbruchprobleme meines Mannes zuerst und zuletzt Gott um Hilfe bitten.
Es gab in all den letzten Jahren nicht wenige Herausforderungen und Prüfungen, aber auch immer wieder außerordentliche Hilfen, für die wir von Herzen dankbar sind.

11. April 2014


„Halte fest, was du hast“, den Satz schrieb ich auf, als ich Klingeln an der Haustür hörte und wußte, jetzt kommt die Physiotherapeutin zu meiner Gymnastik, ich hatte eben die Daniel Müller Predigt aus BibelTV abgeschaltet. Diesen eben noch gehörten Satz wollte ich deshalb „festhalten“, weil es den Lernstoff der vergangenen Nacht zusammenfaßte.
In der Regel hilft mir unsere polnische Helferin während der Zeit zwischen Haustürklingel und Beginn der Gymnastik für den notwendigen Platzwechsel. Dabei hörte sie Daniel Müller mehrfach Worte wie „Segen, Segen“ sagen. Sie wiederholte diese Worte etwas spottend. Ich sagte nur: „Der Mann ist nicht dumm.“, sinngemäß, ich höre ganz gerne zu.
Vor kurzem habe ich für die Abende, in denen mein Mann bei unserer schwerbehinderten Tochter im Pflegeheim ist, einen Fernseher im Schlafzimmer, weil ich nicht zu früh schlafen darf, weil mich sonst sehr früh Schmerzen und Unruhe plagen. Wir haben also zwei kleinere Fernseher. Mir fiel seit einiger Zeit auf, daß gerade bei Joyce Meyer-Sendungen  sehr kurzzeitige Störungen „eingeblendet“ sind. In der Regel kann trotzdem ihre ganze Aussage verstanden werden. Beim Fernseher im Schlafzimmer gibt es merkwürdige Ausfälle. Z.B. in der vergangenen Nacht: Gerade  hörte ich neben Näharbeiten noch eher beiläufig den letzten Teil von „Pitts Finanzseminar“ (störungsfrei!). Und sofort als das Bild der Sendung: Joyce Mayer kam, war nur noch Stillstand zu sehen. Bis zum Schluß ihrer Sendung änderte sich daran nichts. Es gibt halt doch im Lauf der Zeit Signale, Auffälligkeiten, die ich nüchtern und wachsam bedenken muß. Ich spüre, sie ist kein Götze für mich. Aber, sie half mir auf ihre Art, daß ich sagen darf, sie brachte Worte von Gott zu mir und wohl auch zu sehr vielen Menschen. Ich vertraue darauf, daß Gott mir (und jedem einzelnen Menschen) hilft, das zu erkennen, was aus ihren Worten für meinen Gehorsam vor Gott, für meine Beziehung zu Gott nicht sinnvoll ist.
Heute am 14. 4.14 schiebe ich ein, daß ich noch am gleichen Tag den ehrenamtlichen BibelTV-Technik-Hotline Dienst wegen der Störung anrief. Er sprach von Störung der Übertragung, ein Fachmann könne Abhilfe schaffen. Mein Mann hatte die gleiche Vermutung. In jedem Fall ist diese Störung für mich ein Anstoß meine Haltung zu überprüfen. Ich bin dafür, nicht gleich den Fachmann zu holen, sondern abzuwarten, ob es nicht doch auch eine Art Tücke ist. Mein Mann betonte doch die Erklärung: Störung der Übertragung. Mein Abwarten lohnte sich, nach vier Tagen schien diese spezifische  Störung beendet zu sein.
Als ich dann am 12.4.2014 einen Brief an BibelTV fertig hatte (Wegen meinem Nein zu Aussagen der Promitochter Patricia von Weizsäcker) sagte mein Mann: „Der Brief ist dir gelungen.“ In dem Moment war mein Bildschirm schwarz und weil ich noch nicht gespeichert hatte, war der Brief verschwunden. Ich sage, es gab schon manchen Ärger mit dem Laptop, aber diesmal fanden wir nicht so schnell den Fehler. Alle Zuleitungen waren o.k. Das hatte ich noch nie erlebt, irgendjemand stieß durch einen Zufall mit dem Fuß an die Steckdosenleiste und schaltete dadurch den Schalter der Kabelleiste (also die Stromzufuhr für den Laptop) auf AUS. Dieser Zufall passierte mir bisher noch nicht. Mein Mann meinte dazu: Vielleicht hast du ja auch recht, daß die Sache mit der Joyce Meyer nicht einfach nur ein Übertragungsfehler ist. Ich schrieb also den Brief sofort noch einmal. (Soweit der Einschub am 14.4.14)
Mein Mann sorgte dafür, daß mit dem neueren Fernsehgerät auch der katholische Kanal (das TV-Programm k-TV) gehört und gesehen werden kann. Das Erste, was ich sah, war ein Film über Jesus. Zunächst war ich betroffen, daß Jesus grauhaarig wie ein alter Mann wirkte. Es störte mich nicht, daß seine Sprache so klang als käme er aus der Schweiz oder aus einem mir nicht bekannten Landstrich. Der Film gefiel mir insgesamt. Ich fragte mich, ob Jesus einen Nazarener Dialekt sprach. Sollte er wirklich, wie man neuerdings auch vermutet, hebräisch gesprochen haben, dann kann es ja auch da eine Art Dialekt gegeben haben. Ich selbst versuchte überall, wo ich hinkam, mich nicht dem dort üblichen Dialekt anzugleichen. Automatisch nahm ich die Worte an, die überall üblich sind, die aber nicht gestochen hochdeutsch sind. In meinem Kinderdialekt sagte z.B. niemand „nein“, sondern „na“. Für mich setzte sich dann meistens in der Umgangssprache das „ne“ durch.
Als ich heute nach dem Jesusfilm im kath. Sender die Ansprachen, die Bilder als Untermalung der Gebete und die Betonung durch einen Priester (z.B. wurde zweimal betont, daß der ausgeteilte Segen ein priesterlicher Segen sei. Ist dieser Segen etwa gültiger als ein Segen von Gott?), erinnerte mich das alles unangenehm an meine Kindheit und Jugend. Als ich dann umschaltete und sah, wie ein junger Mann in einem Gespräch frei und offen redete auch dazu auch  „kommunikativ“ lächelte, da dachte ich (ohne zu wissen, ob ich gerade Bibel TV eingeschaltet habe): Ich bin schon froh, daß es in Bibel TV überkonfessionell zugeht. Froh bin ich nicht darüber, daß sich an vielen Stellen in unserer Gesellschaft überlegener Stolz darüber breit macht, daß man sich anderen Religionen zuwendet, daß andere Religionen über das ach so wenig attraktive Christentum triumphieren. Wenn ich an die Zeit der Berufsschule (ich war Lehrerin für Religionsunterricht) zurückdenke, dann spüre ich: Damals nahm ich Herausforderungen an. Ich gab in Schülerarbeiten  mit rotem Stift ohne erhobenen Zeigefinger Antwort und so manches Mal bat ich Schüler auch über irrige Aussagen in der Klasse reden zu dürfen. Ich merke, es fiel mir leicht, mit solch jungen Leuten zu reden. Je älter und erfahrener, bzw. fest gefahrener Menschen sind, je überlegener und arroganter und stolzer die Haltung ist, desto schneller muß ich an Jesu Mahnung denken, Perlen nicht vor Säue zu werfen.
In diesem Moment schaltete ich (17 Uhr 5) Bibel TV ein und ich höre einen jungen Mann sagen, daß er am Glauben Interesse hat, aber die Formen sind für ihn ein Problem. Die kleine Gesprächsrunde mühte sich offensichtlich redlich und offen um sinnvolle Seelsorge, damit die Kirche nicht ohne Kirchenvolk leben muß. Als ich gestern spät abends hörte, wie in k-TV der Engel des Herrn gebetet wurde, erinnerte mich das insofern positiv an meine Kindheit und Jugend, als mein Großvater damals regelmäßig zum Läuten der Glocke seine Arbeit unterbrach, er stützte sich z.B. auf sein Arbeitsgerät und betete offensichtlich beim Läuten des Engel des Herrn dieses Gebet. Das fand ich als ein mutiges Zeichen, denn Viele taten das nicht mehr. Weil ich damals still mitbetete, behielt ich den starken Satz: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Es kann ja gut möglich sein, daß dieses k-TV Gebet vielen Menschen beten hilft, z.B. auch beim Rosenkranzgebet. Mir hilft es zurzeit nicht.
Vieles in diesem Kath. Sender erinnert mich rundum an die frühere anerzogene Unselbständigkeit. Auch an die Betonung von Maria. Es war der Satz „Evangelisierung unter dem Marianischen Vorzeichen“ wohl eine Werbung für Radio Maria.
Wenn im Fernsehen und im Radio gebetet wird, schließe ich mich gerne an. Hier aber ist nicht wenig Gefahr, daß das, was im Lauf der Zeit gelang, mir wieder stückweise genommen wird, daß gute Umkehr (vor allem direkter  Bezug zu Gott) verloren geht. Halte fest, was du hast! Es wird ein lebenslanges Mühen, ja auch Kämpfen für die lebendige Beziehung zu Gott notwendig sein, denn der Feind Gottes möchte gerne für Stillstand, für „nichts geht nicht mehr“ oder für das „früher war es besser“ sorgen“.
Daß ein Priester vor einem Altar stehend den Engel des Herrn betet, das kannte ich von früher nicht. Wenn in Bibel TV Lieder des Glaubens gesungen werden  und wenn Texte eingeblendet werden, dann hilft mir das mitzubeten. Wenn aber zu den Gebeten reichlich viele arg süßliche und theatralische Gemälde eingesetzt werden, dann spüre ich regelrecht, warum Gott keine Bildnisse wollte. Ganz abgesehen davon, welche Masse von liebreizenden Marienbildern auf die Zuseher losgelassen werden und welche Texte da als Höhepunkt des Abendgebets eingeblendet werden. Ich  erschrecke regelrecht, wie schäbig man vom Bezug zu Christus ausgeht. Es ist mir jetzt zuwider, die lange Reihe der Maria vergötzenden Texte zu wiederholen und doch zitiere ich einige: „Laß mich ganz dein eigen sein...Dein für Zeit und  Ewigkeit...Mutter, du Mächtigste, Schutz mir verleih.“ Man kann zusammenfassend zu dieser totalen Hingabe an Maria sagen: „Gut Blut und Leben will ich dir geben.“ (jetzt auch wieder im neuen kath. Gesangbuch?) Am Schluß  dieser totalen Hingabe an Maria wird ein Versuch gemacht, doch wieder die Kurve zu bekommen. Mit einem eindringlichen Jesusgesicht und dem Gebet „Herr, auf dich vertrau ich, in deine Hände lege ich mein Leben.“ Gerade diese Kombination des Vorausgehenden und dann dieses Bildnis samt Untertitel, zwingt mich zu sagen: Welch gespaltene Herzen, ja  welche Verlogenheit, welch billiger Trick. Ich fragte meinen Mann, wie er dieses Jesusbildnis sieht. Er sagte: Ich schau nicht richtig hin, weil ich das nicht will.
Im Fernsehen hörte ich eine Frau sagen, daß die Ikonen ihr helfen zu meditieren. Ich denke, bestimme Bilder, z.B. aus dem Leben Jesu, helfen mir auch, Worte des Evangeliums zu verstehen. Ich will aber wachsam und nüchtern bedenken, daß Gott, also auch Jesus, nicht einfach in diesem Bild gegenwärtig ist. Diese Wachsamkeit  hilft mir, dankbar die Anregung wahr zu nehmen, aber nicht zulange beim Anschauen zu verharren. Lieber verzichte ich auf wohlige Meditation, als Gottes Gebot zu verletzen.
Es gab im k-TV-Programm auch schöne Naturbilder, jedoch nur kurze Zeit.
Als wertvoll sah ich gestern im Nachprogramm ein Gespräch mit dem engagierten Pädagogen Wolfgang Bergmann und Dr. Maria Steuer. Er nannte den zerstörenden Druck der Wirtschaft auf das Leben der Kinder, vor allem der Kleinkinder (Das Drama des modernen Kindes).
Am 12.4.14 wartete ich nicht auf einen Fachmann für Fernseh-Probleme, ich entschloß mich am Tag, also um zehn Uhr im Wohnzimmer die Joyce Meier Sendung zu verfolgen. Mit meiner Physiotherapeutin habe ich schon seit langem vereinbart, daß mir jeder Termin recht ist, außer der Joyce Meyer Sendung morgens um zehn Uhr bis zehn Uhr dreißig. Sie hielt sich daran.
Als ich in Bibel TV hörte, daß eine Prominente (Radio) vom Evangelischen Glauben zum Jüdischen Glauben konvertierte, da dachte ich an die vielen Wege, die Menschen machen oder machen müssen, bis sie zu ihrem Ziel kommen. Ich dachte auch an die vielen Wege, die ich gehen mußte, um zum jetzigen Stadium zu kommen. Und doch bin ich immer etwas traurig, wenn Menschen auf ihre Weise sagen: Ich glaube nicht an Christus, den Messias. Aus eigenen Lebensphasen weiß ich jedoch auch, daß jeder gute Fortschritt in Gefahr geraten kann, zurückgenommen zu werden. An manchem Rückfall kam ich gerade noch haarscharf vorbei. Einen nicht harmlosen Fehler mußte ich zuerst erschrocken einsehen, bekennen und bereuen. Ich durfte spüren, daß Gott mir verzieh, ich durfte neu aufatmen. Seit diesem meinem Fehler, meiner Umkehr und dem Neuanfang, fühle ich mich real verpflichtet, auch denen zu vergeben, die sehr lange brauchen, ihre Schuld einzusehen. Oder auch sehr lange brauchen, Verkehrtheit einzusehen,  zu bereuen und zu bekennen. Es hilft mir selbst, auch dort zu vergeben, wo ich nicht weiß, ob ein Mensch je auf dieser Erde zur Umkehr kommt. Ich lege solche Fälle in Gottes Hand, nachdem ich für ihre Umkehr betete.


Brief aus aktuellem Anlaß an die Redaktion von BibelTV, Hamburg:

Sehr geehrte Herren und Damen,

gestern Abend stellte wieder einmal eine Bundespräsidententochter ihr Buch im Fernsehen (BibelTV) vor. Beatrice von Weizsäcker hatte eine willfährige Gesprächsführerin. Beide freuten sich offensichtlich, daß sie den wesentlichen Kern des Christentums nicht glauben (aushebeln). Frau von Weizsäcker geht also davon aus, daß sie Verkünderin der Wahrheit ist, weil das bei ihr „von innen“ kommt. „So ist es!“ (so wie sie es sagt).
Jesus sprach einmal davon, was auch aus dem Inneren kommen kann. Er schwächt die Sorge ab, daß man durch unreines Essen unrein werden kann, denn dieses wird vom Darm ausgeschieden. Dagegen kann Verdorbenes aus dem Inneren und damit aus dem Mund kommen. Ich denke da z.B. an törichten Stolz.
Als ich gestern meinem Mann sagen wollte, was die Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten von Weizsäcker vom Stapel ließ, verwendete ich ein Wort, das bisher noch nicht zu meinem Wortschatz gehörte, ich sagte: “Wow!“ Man ereiferte sich darüber, wo denn Jesus war, bevor er auf die Erde kam, und die Glaubwürdigkeit der Bibel wurde in Frage gestellt, weil sie ja bloß von Menschen geschrieben wurde. Theologen wundern sich, wie theologisch die Aussagen sind, obwohl Frau von Weizsäcker nicht Theologie studiert hat.
Eben um 18 Uhr13 schaltete ich BibelTV ein und ein Sänger sagt: „Gott ist noch nicht fertig mit uns.“
Ein Gleichnis aus dem Geschäftsleben: Wenn ich Schuhe über den Versandhandel kaufe, dann liegt ein Zettel dabei, was ich beim Anprobieren beachten muß. Damit im Fall, daß sie mir nicht passen oder nicht gefallen, sie im einwandfreien Zustand zurückgenommen werden können.
Bei den meisten BibelTV-Gesprächen freue ich mich darüber, daß die Gesprächsführer dann, wenn z.B. Prominente Eigenmächtiges über Heiliges daher reden, daß sie entweder Einwände bringen oder schweigen, um ihr inneres Nein zu signalisieren.
Mit freundlichen Grüßen


19. April 2014
Karsamstag 2014

Gestern versuchte ich mich bei einer Bestellung über einen Versandkatalog bei einer Gewinnaktion zu beteiligen. Die Gewinnfrage besteht aus einem Foto eines Modells, die ein bestimmtes Kleidungsstück trägt. Wenn ich mich beteiligen will, muß ich die Seite im Hauptkatalog finden, in der das Foto in kleineren Katalogen zu finden ist. Für den Fall, daß ich gewinne, erhalte ich ein Auto. Das Suchen ist nicht uninteressant und ich fand auch recht schnell die richtige Seite. Bei meiner letzten Bestellung (Januar/Februar) hatte ich zwei aufgefundene Lösungen. Es gilt aber nur eine pro Bestellung. Deswegen war ich gestern nicht sicher, welche der bisherigen Lösungen noch zu verwenden ist. Ich fragte bei der telefonischen Bestellung, ob aus den Unterlagen hervorgeht, welche Lösung noch aussteht. Ich erfuhr ein klares Nein. Ich sagte, dann war also mein Suchen umsonst. Man bestätigte mich. Es sei da nichts zu machen. Gleich nach diesem Anruf versuchte ich es erneut. Diesmal bekam ich durch eine andere Person sofort Hilfe. Ich hatte alle Lösungen beieinander und ich wurde aufgefordert diese anzugeben. Alle vier angegebenen Lösungen seien noch aktuell und mein Interesse ist jetzt neu festgeschrieben.
Zunächst ist da das Gleichnis für unterschiedlichen Einsatz von Gottes Bodenpersonal.
Wichtiger ist das Gleichnis Bibel als „Hauptkatalog“. Es ergeben sich immer wieder neue, weiterführende Situationen in meinem Leben.  Ich weiß, daß alle meine neueren Situationen bereits vom Kern her in der Bibel zu finden sind. Das hilft mir, daß ich wachsam neu Weiterführendes lernen kann, ohne mich falschen Einflüssen auszuliefern.

23. April 2014

Gerade in den Ostertagen, also auch zuvor und danach, gab es ungewöhnlich viele und ungewöhnlich verschiedene Meinungen zur Bibel. Immer wieder verhalfen mir reale Erlebnisse  mich zu erinnern und in Gedanken auf herausfordernde Aussagen zu reagieren. So manche dieser oft deutlich persönlichen und unübersehbaren privaten Meinungen „gieren“ nach dem Anspruch, die objektive Wahrheit auszusprechen.
Vor Wochen erlebte ich in einer Reihe in BibelTV über Maria aus Nazareth zunächst wohltuend eine Art Kooperation zwischen den Bibelaussagen und weltlichen Zeugnissen: Es wurde ausgedrückt, wie in der Zeit vor Maria Verkündigung verschiedene historische Ereignisse sozusagen auf eine neue Zeit „warteten.“ Dann kam eine Sendung, die den Versuch machte, ein Haus Marias (Verkündigung?) sei auf wunderbare Weise von Engeln in eine andere Gegend versetzt worden. Ich fragte nicht nach Beweisen, sondern drückte in einem Brief aus, daß eine derartige Aktion nicht zur Redlichkeit der Bibel paßt. Nun war ich bei der letzten Sendung dieser Reihe positiv überrascht, wie sozusagen zur Art der Bibel zurückgefunden wurde, wie spürbar Menschenwunsch-Legenden nicht bedient wurden, wie mit Apokryphen umgegangen wurde, ihnen der Anspruch auf objektive Wahrheit abgesprochen wurde, sie aber auch dienliche Details enthalten können.
Mein Vergleich Bibel und Hauptkatalog ist ja keine platte einfache Übertragung. Es wird Wachsamkeit und Nüchternheit notwendig. Ich will ja auch heraushören, wenn eine provozierende, anscheinend ablehnende Meinung gar kein ernstgemeintes Nein zur Bibel ist, sondern ein weiterführendes Ja.
Wenn ich die jetzt in meinem Leben akute biblische Offenbarung von Gott auffinden will, dann muß ich redlich suchen und auch redlich warten bis Gottes Jetzt da ist.

25. April 2014

Gottes Jetzt kann jedoch durch plötzliche Ereignisse sich zeigen, so geschah es letzte Nacht, daß ich nicht nach einer zutreffenden biblischen Situation suchen muß, sondern in Jesu Namen den Vater um seinen heiligen Geist bitte, daß ich erfasse, was jetzt getan (geändert) werden muß. Es war in der vergangenen Nacht etwa 23 Uhr 30 als ich Gott bat, er möge mir helfen, zu erfassen, was in einer konkreten Aufgabe jetzt dran ist. Im Moment war ich betroffen, weshalb ich bisher noch nicht an  einen Ausweg gedacht hatte, der mir sofort nach meinem Gebet einfiel. Es ging dann regelrecht Schlag auf Schlag. Unsere Tochter sagte uns durch das Telefon, welches gesundheitliche Problem ihr sehr zu schaffen machte und was ihr Erleichterung brachte. Mir machten tagsüber gestern Rückenschmerzen zu schaffen. Aber so heftig wie heute Nacht erlebte ich erst einmal, nämlich 1977, zwei Tage vor dem Umzug (Fulda/Regensburg). Damals waren wir noch jünger. Erst in diesen Tagen sagte mein Mann: Früher heilten Probleme (z.B. Zahnarzt) schneller. Jetzt um 12 Uhr spüre ich kaum Besserung. Vielleicht kommt doch bald schnelle Hilfe. Heute Nacht schaltete ich k-TV ein und das Gezeigte war für mich eine kurze Zeit Trost: Wirklich gelungene Naturaufnahmen und hilfreiche kurze Psalm- und Gebetstexte kamen dazu. Folgender Satz ging mir sehr nahe: „Du meiner Mühe Lohn!“ Als ich den Satz aufschrieb, stieß ich auf Worte, die ich am 21.4.14 hörte und aufschrieb: „Tu deine Hand nicht von mir.“
Gestern hörte ich in Bibel TV  („Mehr“) den Satz: „Du hast bestimmt, was du erwarten kannst“. Gerade angesichts einer Sendung über die Beichte fiel mir ein, daß mir in jungen Jahren die Beichte sehr, sehr zusetzte und vom Erlernen einer Beziehung mit Gott nicht die Rede sein konnte. Ich erinnere mich, daß ich mich nicht selten wegen der vielfältigen Belastungen fragte: Worauf freue ich mich heute, und daß ich mir eingestehen mußte: Heute ist die einzige zu erwartende Freude, daß ich am Abend zu Bett gehen kann und schlafen darf. Noch einmal: Die Beichte hatte nicht wenig mit dem abgeschnittenen Leben zu tun. Es ist ja wohl für viele Menschen gut, daß ihnen die Beichte, z.B. auch die regelmäßige Beichte sehr hilft, ihr Leben in den Griff zu bringen. Es ist aber doch billig und recht, wenn ein Mensch die lebendige Beziehung zu Gott anstrebt und dabei jederzeit wachsam und nüchtern darauf achtet, daß Verkehrtheiten im Tun und Denken sofort wahrgenommen und so gut es geht vor Gott und gegebenenfalls vor Menschen bereinigt werden. Den betont die Beichte lobpreisenden Menschen muß man nicht selten sagen: Ihr unterschlagt, was Jesus seinen Jüngern zur Vergebung der Sünde sagte. Wer nicht aufpaßt, belegt mit der Betonung „Priester“ und „Einsetzung eines Sakraments“, daß er gar kein horchender und gehorchender Jünger Jesu ist. Dem Wort der Bibel wird dann Gewalt angetan.
Gestern hörte ich in BibelTV: Wir brauchen eine Tür des Auswegs, nämlich Jesus Christus. Und dann wurde Sacharia zitiert: Kehre um du sündige Stadt. Ich selbst will durch mein Zeugnis auch zur rechten Zeit anderen Menschen helfen, den Versuchungen des Boykotts zu widerstehen. Gehorsames Tun ist Liebe, ist Glaube.
In Predigten wird immer wieder betont, daß alles, was wir im Glauben erleben dürfen pures Geschenk von Gott ist und religiöse Anstrengungen von Gott gar nicht gewollt sind. Ich stimme zu, wenn es dabei um „religiöse“ Anstrengungen geht. Ich glaube auch, daß es Gott anwidert, daß wir ihm eigensinnige und ungehorsame „Geschenke“ machen wollen. Aber heute Nacht war es für mich ein Trost, daß in meinen Schmerzen Elemente der Solidarität mit Jesu Kreuzestod enthalten waren. Zum Beispiel, daß ich versuchte, Entlastung für den Rücken zu verschaffen, dabei aber die Schmerzen einer nie ganz verheilenden Dekubitus Operationswunde (2001) vergrößerte.
Als ich gestern durch BibelTV erneut erfuhr, welche Glaubens- Aufbrüche in China geschehen, da war ich auch befriedigt darüber, daß ich nach meiner Kündigung als Religionslehrerin mit meinem damaligen Briefschreiben an Stadträte in aller Welt ausgerechnet, mit China begann. Als damals 1989 die „aufrührenden“ Studenten in Peking (am Platz des himmlischen Friedens) hingerichtet wurden, wühlte mich das sehr auf. Und ich entschloß mich (trotz der Einsicht, daß man mich verlacht) die Tür des Auswegs, nämlich Christus, zu bezeugen. Ich hatte keine törichten Hoffnungen, aber ich wußte, zum Glauben gehört Hoffnung. Ich wäre froh, wenn bei unerhörter willkürlicher Macht viele Menschen vor Entsetzen aufschreien würden. Es ist wahr, was ich sage: Mitten in diesem Satz kommt mein Mann und bringt mir die Zeitung mit der Titel- Schlagzeile: „Rußland fühlt sich provoziert“ und er sagte sinngemäß „so herum also.“

27. April 2014

Es ist schon merkwürdig, daß ein einziges Wort, das ich gestern in den Medien hörte, mich an einen Traum erinnerte, den ich vor etwa 38 Jahren hatte. Es war das Wort „Zitronengesicht“. Ich denke ohne dieses Wort wäre der Traum völlig in die Vergessenheit geraten. Nun der Traum: Ich war bei einer „Beerdigungsfeier“, besser bei einer „feierlichen“ Verbrennungsfeier. Vor dem Krematorium war eine Menschenansammlung von etwa15-20 Personen. Das Ganze fand in einem der damals noch neuen Supermärkte, in einem dafür extra abgeteilten Raum statt. Dieser Supermarkt (Trier, unser früherer Wohnort) hieß, wenn ich mich nicht irre, „Super 2000“. Den eigentlich noch lebenden Mann, der verbrannt werden soll, lernte ich real erst wenige Jahre nach Trier kennen. Ich hatte keinen Kontakt zu ihm. Ich war aber mehrfach Zeuge, daß seine Frau und deren Eltern sehr dominant waren. In der Verbrennungsgemeinde wurden Zitronenscheiben ausgeteilt. Ich wußte, es geht um das anständige süßsaure Trauergesicht. Ich sah, daß der Mann, kurz bevor er in den Ofen geschoben wurde, sich mit sehr dankbaren Gesicht regelrecht nochmal dankbar krümmte (liegend nochmal buckelte). Von den anwesenden Trauergästen habe ich nur zwei Personen in Erinnerung. Ihr Name hatte (jeder auf eigene Art) mit „anders“ zu tun. Merkwürdig, ich merke gerade beim Schreiben, wie schnell das Wort anders in „Enders“ verwandelt werden kann. Das ist der Mädchenname meiner Mutter. Für mich heißt das schon lange: „ändere es“, es soll meine lebenslange Umkehrbereitschaft bedeuten.
Am Abend dieses Tages (Erinnerung an den Krematoriumtraum) kam ich in das Schlafzimmer und war ersteinmal erschrocken wie lange das Fertigmachen für das Zubettgehen dauerte. Auch meine Helferin war irritiert. Plötzlich riefen wir beide beim Blick zur Uhr: Die ist falsch. Weil eine Uhr im Schlafzimmer bei bestimmtem Licht sehr schwer zu erkennen ist, besorgte mein Mann eine andere Funkuhr. Durch den Blick auf die andere Uhr merkten wir, die besser sichtbare Uhr macht gerade wiedereinmal „Urlaub“: Sehr schnell dreht sich dabei der Stundenzeiger. Kurz danach sind wir ins Schlafzimmer gekommen und sahen so, daß es anscheinend eine ganze Stunde später war als wir vom Wohnzimmer her dachten. Es dauerte gar nicht lange und die Uhr war wiederganz normal, also pünktlich richtig. Als ich das zum ersten Mal sah, wie der Stundenzeiger „durchdrehte“, bat ich meinen Mann, die Uhr zu entfernen, denn ich dachte: wenn die Uhr vielleicht die ganze Nacht hindurch durchdreht, muß ich , wenn mein Mann bei unserer Tochter ist, die Helferin wecken. Ich hätte diesen Uhrenzwischenfall nicht hier beschrieben, wenn nicht der gemeinsame Ausruf „FALSCH“ eine Zusammenfassung meiner erinnernden Gedanken an den Krematoriumtraum waren, immer wieder dachte ich an das Wort Falschheit. So falsch wie unerlöstes Leben ist
Heute hatte ich mit quälender Müdigkeit zu kämpfen. Bevor ich zu schreiben begann griff ich zu einem Trick: Ich schaltete den Fernseher ein, ich las das Wort „Volkstheater“ (BR). Bis jetzt hörte ich noch keinen einzigen Ton, aber gelegentlich schaute ich auf die betont bunten Bilder. Seltsam war, als ich eben das Wort „buckeln“ benutzte, sah ich, daß gerade viele Verneigungen geschahen, ein arabisch gekleideter Mann wurde gerade besonders hofiert.
Einen Teil der warnenden Traumaussage verstand ich gleich. Als ich damals jedoch die Verheißungen (AT) las, daß die Geschlechterkämpfe aufhören (also zwischen Mann und Frau), da merkte ich die umfassende Bedeutung dieses Traums. Es kann ja sein, daß eine Frau oder ein Mann „draußen“ gewandter, führender auftritt. Es darf aber keine falsche Unterwerfung geschehen, sodaß ein Mann in einer von der Frau oder von Frauen beherrschten Familie schon dankbar sein muß, geduldet zu werden. Sodaß ein Mensch in einer Familie nicht seinen Weg mit Gott gehen kann. Nur der Mensch, der für sich und für den nahen Menschen anerkennt, daß Gott die Führung hat, wird notwendige, fällige Auseinandersetzungen mittragen. Und er wird nüchtern und wachsam unnötige, egoistische Streitereien vermeiden. Es ist kein Zufall, daß Jesus für Streit um seinetwillen, nahe Verwandte nannte. Es ist nicht leicht, junge Familien aus den häufigen Stammes–Streitereien (Geschlechterkämpfe im umfassenden Sinn) rauszuhalten, aber auch schon der Bezug  zwischen Mann und Frau braucht das Neue, die lebendige Beziehung der Herzen von Mann und Frau zu Gott. Genau davon spricht eine Verheißung im AT. Nur wer selbst den Bezug zu Gott an erste Stelle setzt, hofft, daß auch der Ehepartner Gott diese Ehre gibt.
Als ich vor Jahren diese Verheißungen las, war ich sehr beeindruckt. Immer wieder las ich diese Voraussagen vom erneuerten Herzen, in dem Gott das Sagen hat. Seit dieser Erinnerung an den Krematoriumtraum bat ich meinen Mann mir beim Suchen der Schriftstelle zu helfen. Leider wurden wir nur teilweise fündig. Ich wußte jedoch sehr sicher, daß in diesen Verheißungen auch der Bezug zwischen Mann und Frau so sein wird, wie es Gott gefällt. In Hesechiel 36,24 ist zwar deutlich vom neuen Herzen und dem neuen Geist die Rede, aber die Erneuerung der Beziehung zwischen Mann und Frau  fanden wir nicht. In Maleachi fanden wir jedoch  das, was ich von der erneuerten Haltung zwischen Eltern und Kindern wußte: Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern und die Herzen der Kinder ihren Vätern zuwenden.
Heute hörte ich in der Bibel-TV Sendereihe „In Touch“, daß jeder, der Christus als Retter annimmt, Gottes Zusagen „in Anspruch nehmen“, kann. Er kann sich darauf verlassen, Es ist aber selbstverständlich, daß Gott sich den Zeitpunkt der Erfüllung vorbehält.

2. Mai 2014

In den Medien gefällt man sich oft, ungewöhnliche, manchmal auch ordinäre Worte zu gebrauchen. In meinem Alltag habe ich viel mit einer polnischen Pflegerin (zwei, die sich abwechseln) zu tun. Es ist oft nicht leicht, die richtigen, hilfreichen Worte zu finden. Gar nicht selten mühe ich mich, zu erklären, warum etwas wegen meiner Krankheit, und wegen spezifischen Behinderungen so und nicht anders sein muß. Wie schnell höre ich: „Ich weiß, ich weiß.“ Und dann zeigt sich: Genau umgekehrt oder gleich gar nicht wurde es verstanden. Ich nenne ein Beispiel: Morgens, wenn ich aufstehe, will ich, daß die am meisten durch Schweiß belasteten Kissen und Unterlagen (seit 2001 habe ich eine nie ganz verheilende  Dekubitus-Operationswunde) bald am Morgen zum Lüften aus der Mitte des Bettes an den Rand kommen sollten. Wenn ich dann am Mittag ins Schlafzimmer komme, liegt alles noch in der Mitte. Ja, am Abend ist „das Bett gemacht“. Wenn mein Mann hört, wie schnell man aneinander vorbeiredet, dann sagt er: Sie verstehen zwar Worte, aber den Inhalt nicht. Und ich sage: besonders schwer ist das Verstehen des Zeitpunkts, das „Jetzt“. Ich helfe mir, indem ich gleich am Morgen, so gut es geht noch am Bettrand sitzend, die Mitte zu entzerren.
Ich denke, der ordinäre Ausdruck in den Medien: „Solange die K... am Dampfen ist“, kann manchem Schwerhörigen helfen, zu begreifen, worum es geht.
Der Satz meines Mannes: „Sie verstehen Worte, aber den Inhalt nicht“, gab mir zu denken: Wie oft dachte ich, ich hätte Worte der Schrift verstanden und dann half mir ein Erlebnis oder nur wenige Worte eines Menschen, bzw. eines Predigers, meine versteckte Schwerhörigkeit zu überwinden. Der Geist Gottes half (hilft) mir, daß ich inhaltlich „drankomme“. Gestern hörte ich in BibelTV, daß man sich an manche Aussagen der Schrift herankämpfen müsse. Heute las ich eine für mich neue Werbeformulierung und ich dachte an die Aussage eines durchaus gebildeten Mannes. Er sagte: Das Fernsehen sei so flach geworden, daß er schon froh ist, daß es intelligente Werbung gibt. Die heute gelesene Werbung kann man zwar nicht als intelligent bezeichnen, aber als ich heute Morgen einen kurzen Ausschnitt einer BibelTV Predigt über die Dummheit der Zuerstgeladenen hörte, dachte ich: In diesem Zusammenhang ist folgender Werbespruch gar nicht dumm: „Blöd, wer da nicht ran geht!“
Oben schrieb ich, daß das Erfassen des „Jetzt“ schwer fällt. Es wäre nicht recht, wenn ich das einfach nur auf die anderen Sprachgewohnheiten schiebe. Gerade in Zeiten, in denen ich die eigene Schwäche fühle (besonders während gesundheitlicher Nöte) kann es sein, daß ich weiß, ich muß jetzt ein Medikament nehmen, ich bin aber so müde, daß mir das „Jetzt“, also das „Sofort“, schwerfällt.
Jesu Forderung „Kehrt um“ braucht die Bereitschaft auf Gottes Zeichen der Zeit gehorsam zu antworten, also auf das, was jetzt dran ist.

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„Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
ISBN 3-8267-5424-7
Cornelia Goethe Literaturverlag, 60314 Frankfurt a. M., 2003

„Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-099-5
Machtwortverlag, 06847 Dessau, 2011

„Sich öffnen für die Wahrheit und das Licht“ von Sieglinde Jehle
ISBN 978-3-86761-115-2
Machtwortverlag, 06847 Dessau, 2012